Rita Renate Schönig - Das Asylhaus
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Schon einige Tage später trafen Elisabeth und Bruder Konrad erneut aufeinander.
„Gott zum Gruße, Else. Willst du Mehl kaufen?“
„Ich will zum Backhaus.“ Sie deutete auf das Gebäude hinter der Mehlwaage. „Ich soll uns ins Register eintragen, damit Mutter gleich morgen in der Früh mit dem Brotbacken beginnen kann.“
„Du kannst schreiben?“
„Ja, gewiss“, erklärte sie, nicht ohne Stolz. „Mutter bringt es mir bei. Martin und Christoph gehen in der Klosterschule, aber …“
„… aber für Mädchen gibt es keine Schule“, beendete Konrad ihren Satz.
Mit der Erinnerung an diesen Tag und die unzähligen darauf folgenden gemeinsam verbrachten Stunden stiegen Elisabeth die Tränen in die Augen.
„ Verzeih mir, liebste Elli “, hatte er vor einer Stunde mit bebender Stimme gesagt. Dann drückte er ihr dieses Büchlein in die Hand und floh mit schnellen Schritten aus ihrer Nähe. Noch immer fand sie keine Erklärung für sein Verhalten. Hatte sie etwas falsch gemacht? Ihre Fingernägel bohrten sich tief in das weiche braune Leder, so als wolle sie ihren Schmerz in den Einband pressen.
Nein, nicht sie – er trägt die Schuld!
Wütend schleuderte sie das Buch in weitem Bogen in die, zum Fluss abfallenden Wiesen. Empört schnatternd flatterte eine Ente auf.
„Entschuldige“, rief Elisabeth im gleichen Moment dem davonfliegenden Vogel nach. „Ich wollte dir kein Leid zufügen.“
Sie eilte zu der Stelle, an der die Ente emporgestiegen war. Lange musste sie nicht suchen, fand das Buch und hob es wieder auf. Nun öffnete sie zaghaft die Verschnürung des ledernen Einbandes und starrte verwundert auf die erste Seite.
Für Elli, in inniger ewiger Verbundenheit. Möge Gottes Segen immer auf Dir ruhen.
Harmonisch lasen sich die Buchstaben in Konrads gleichmäßig makelloser Handschrift auf dem kostbaren blütenweißen Papier. Elisabeth blätterte weiter – konnte kaum glauben, was sie da sah.
Sämtliche Heilsalben und Kräutergetränke, in denen Konrad sie unterrichtet hatte, waren schriftlich festgehalten und das entsprechende Kräutlein, getrocknet und gepresst, an der jeweiligen Stelle festgeklebt. Ein wahres Kunstwerk.
Aber, sinnierte Elisabeth, wenn er mich einem solchem Geschenk würdig schätzt, warum …?
Ein Geräusch, vom Ufer her, ließ sie zusammenfahren. Das trockene, dennoch dichte Schilf versperrte ihr eine direkte Sicht. Gleichwohl bewegte sie sich einige Schritte rückwärts. In der Nacht verbarg sich so allerlei Getier nahe der Uferböschung. Womöglich eine Ringelnatter, die in die wärmende Sonne kriechen wollte, vermutete sie. Doch dann teilte sich das Gebüsch. Vor ihren Füßen krallte sich ein klauenartiges schlammverkrustetet Etwas in die Erde und ein riesiger fellbedeckter Kopf mit struppigen, borstigen Haaren tauchte vor ihr auf. Aus seiner maulähnlichen Öffnung ragte ein großer Hauer.
Fest presste sie das kleine Buch vor ihre Brust, wie einen Schutzwall. Der Schrei blieb in ihrer Kehle stecken und ihr Herz drohte aus ihrer Brust zu springen. Unfähig einer Bewegung fixierte sie dieses Ding , das einen Arm nach ihr ausstreckte und sie mit blutunterlaufenen Augen anstarrte. Dann sank die Kreatur endgültig vor ihr zusammen und regte sich nicht mehr.
Elisabeth erwachte aus ihrer Versteinerung. Voller Neugier aber in sicherem Abstand umrundete sie die Gestalt. Der Beelzebub , schoss es ihr in den Kopf. Genauso beschrien und beschrieben ihn die Prediger von der sonntäglichen Kanzel. Aber was war das? Der Teufel trug Hosen und Schuhwerk und einen Lederbeutel um die Schulter? Sie trat einen Schritt näher.
Das, was sie für eine Klaue gehalten hatte, war eine mit Erde verkrustete Hand, wie sie bei genauerem Hinsehen feststellte und schnell übernahm ihr Verstand wieder seine Aufgabe.
Das war unmöglich der Antichrist! Wer immer das sein mochte, brauchte dringend Hilfe. Der Vater, sie musste den Vater holen. Er würde schon wissen, was zu tun ist. Und sollte es sich wider Erwarten doch um den Höllensohn handeln, würde Vater ihm, ebenso wie die Klosterbrüder, zu verstehen geben, dass hier keine arme Seele zu holen ist und er dorthin zurückgehen soll, woher er gekommen ist.
Eilig machte Elisabeth sich auf den Weg. Doch vor dem Narrenhäuschen saß Wenzel, mit gesenktem Kopf, auf der Bank. Ausnehmend vorsichtig schlich sie näher, schon eine Ausrede auf der Zunge, was sie hier zu suchen hätte. Etwa fünf Schritte vom Torwächter entfernt hörte sie ein zufriedenes Schnarchen und huschte unbemerkt an dem „Hindernis“ vorbei.
Zu Hause traf sie, gerade noch rechtzeitig, auf ihren Vater, der auf dem Weg zum Grasen war. Die große Sense lehnte schon griffbereit am Torpfosten. Keuchend schilderte sie ihm ihre Beobachtung. Ohne eine müßige Gegenfrage schnappte Hannes sich das massive Ackergerät und folgte seiner Tochter.
„Gott zum Gruße, Hannes“, rief Wenzel, jetzt scheinbar ausgeschlafen und bester Laune den beiden entgegen und erhob sich von der Bank. „Wohin des Wegs, so früh? Wenn mich recht dünkt, liegen deine Wiesen auf der anderen Seite der Stadt“, bemerkte er mit Blick auf die Sense.
„Gott zum Gruß auch dir, Wenzel“, erwiderte Hannes. „Bevor ich zum Grasen geh, will ich noch schnell ein paar Schilfrohre köpfen – zum Anheizen.“
Natürlich wusste Hannes, dass derartig Unterfangen zuerst einer amtlichen Befugnis bedarf, worauf ihn Wenzel, nach einem scherzhaften: „Dir ist wohl noch immer nicht heiß genug“ – sogleich mit ernster Miene hinwies.
„Ich nehm’ mir nicht mehr als ein halbes Duzend. Allein deswegen behufs doch keiner Bewilligungen, hm? Allesamt sind doch derzeit zu trocken, um anderweitig Gebrauch zu finden. Meinst du nicht auch?“
Hannes zwinkerte Wenzel fast unmerklich zu. Der tat als überlege er und grinste dann.
„Na, gut. Aber bestimmt nicht mehr als ein halbes Duzend.“
Die befremdliche Gestalt lag noch genau an derselben Stelle, zwischen hohen Gräsern und Schilf, an der Elisabeth sie verlassen hatte.
„Was trägt der Kerl denn da auf dem Kopf?“, sprach Hannes mehr zu sich selbst. „He, du.“ Er stieß den Reglosen mit dem Holzstiel seiner Sense an. „Wach auf, oder bist schon eine Leich?“
Stöhnend bewegte sich die Gestalt, sodass die pelzige Kopfbedeckung von seinem Gesicht rutschte. Unter sichtbarer Anstrengung öffnete der Fremde seine Augen, wobei der getrocknete Schlick abbröckelte. Gleichzeitig hob er erschrocken die Arme.
„Jetzt hast du mich doch gekriegt“, flüstert er matt, zu der massigen Gestalt des Bergmann Hannes aufsehend, der mit der Sense in der Hand vor ihm stand.
„Was heißt ich hab dich gekriegt? Ich hab dich nicht mal gesucht“, schnaubte Hannes unwirsch. „Die Else hat dich gefunden.“ Er schob seine Tochter ins Blickfeld des Fremden.
„Dann bin ich nicht im Höllenreich?“
„Was redest du für ein Zeug.“ Hannes schüttelte den Kopf und zu Elisabeth gewandt: „Ich glaub, der ist verrückt. Wir sagen besser der Stadtwache Bescheid.“
„Nein, nur das nicht.“ Flehend hob der Mann die Hände.
„Nanu“, forschte Hannes weiter. „Hast wohl allerhand auf dem Kerbholz? Nun red schon, wie ist dein Name und wie kommst du hierher?“
„Vitus heiß ich“, brachte er mühsam hervor, „Vitus Konradi, komme aus dem Hörsteinischen.“
„Von drüben?“ Erneut schüttelte Hannes ungläubig sein Haupt. Gleichwohl schien die feuchte Gewandung des Fremden zu bestätigen, dass er die Wahrheit sagte. „Keiner der bei Sinnen ist, aber das scheint ja bei dir tatsächlich nicht der Fall zu sein, überquert den Fluss ohne Nachen.“
Hannes richtete sich auf und schaute zum Maintor. Zurzeit war weder Wenzel noch sonst ein anderes menschliches Wesen zu sehen. Dennoch sah er keine Möglichkeit, den Burschen bei Tag ungesehen in sein Haus zu bringen.
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