Carsten Wolff - Der Augenleser

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Wer ständig das Wunderbare, den Schrecken und Wahnsinn an Körper und Geist erleidet und dem Tod in der Gestalt einer wunderschönen Frau gegenübertritt, befindet sich in Ausnahmesituationen, die die Trennung zwischen Realität und Illusion aufheben.
Die Erzählung «Der Augenleser» berichtet über eine Vergewaltigung im Drogenrausch, in der als Sühne der Tod als Ausgleichsleistung eingefordert wird. Dazu treibt die Geschändete ein arglistiges Spiel mit den Tätern.
Wenn der Ich-Erzähler an einer Stelle bemerkt: «Ja, in ihrem Denken ist die Rache meiner Schuld verankert. An ihrem Körper klebt der süße Geruch des Todes. Nein, sie ist der Tod!», und weiter feststellt: «Dem Tod kann niemand entrinnen!», klingt es nach Hoffnungslosigkeit, die er selbst stets infrage stellt: «Hoffnung! Die gibt es immer! Denn wer diese aufgibt, gibt sich selbst auf!»
Ist der Protagonist stark genug, zu widerstehen? Kann er in seiner Traumwelt eigentlich getötet werden?

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Wieder rückt „Ihr“ Flieger um eine Zeile vor. Und…. jetzt erscheint die Ankunft zuoberst auf der Liste. Noch habe ich ein wenig Zeit, um nach oben zu laufen und das Flugzeug landen zu sehen.

*

»Sagen Sie«, werde ich plötzlich angesprochen, »kommt dieser Flug aus Reunion? Entschuldigen Sie, meine Augen sind ein wenig schwach!«

»Oh, Sie brauchen sich nicht bei mir zu entschuldigen. Das Flugzeug kommt als Zweitnächstes an«, gebe ich mich auskunftsfreudig.

»Vielen Dank! Ich erwarte meine Tochter. Ich bin wirklich sehr aufgeregt. Ich habe sie seit vier Jahren nicht mehr gesehen und in meine Arme schließen können!«

»Oh, wie schön. Ich erwarte meine Freundin zurück. Auch ich bin sehr aufgeregt. Ihre Maschine ist eben gelandet.«

»Grüßen Sie sie unbekannterweise«, sagt er noch zu mir, während er sich zur Schiebetür hin und von mir fortbewegt.

»Danke! Auch viele Grüße an ihre Tochter«, rufe ich dem älteren Herrn hinterher, bei dem es offensichtlich angekommen ist, denn er dreht sich nochmals um und nickt mir noch einmal freundlich zu.

Wieder strömen viele Menschen aus dem Schalterbereich in die Ankunftshalle. Meine Blicke streifen wehmütig über die Personen hinweg, bis sich das Gedränge ein wenig entspannt und der Bereich wieder geleert hat. Mein Blick bleibt wiederum kurz auf dem älteren Herrn hängen. Ich sehe ihm die Anspannung auch von hinten aus der Entfernung an. Ihn scheint augenblicklich eine Starre ergriffen zu haben wie mich ebenso auch.

Noch einmal lenke ich meinen Blick auf ihn zurück. Lang aufgeschossen und sehr schlank obendrein. Viele würden es mit vermutlich mit hager bezeichnen. Er trägt einen Kamelhaarmantel, der mich spontan an Pierce Brosnan als Bond 007- Darsteller erinnert und dessen Markenzeichen ein solcher Mantel ist. Doch zurück: Passend dazu trägt er schwarz: Rollkragenpullover, Stoffhose aus leichtfallendem Material und Hochglanzschuhe, als hätte er sie eben erst aus den Händen eines Schuhputzers zurückerhalten. Sonderbar, denke ich, ungewöhnlich und auffällig edel. Dass es mir nicht zuvor sofort aufgefallen ist?

Ansonsten dominiert hier in der Halle der sogenannte „Cool-Look“. Zerfetzte Jeans im Knie sowie an weiteren Stellen, dazu Markensportschuhe ohne Socken beziehungsweise Kurzsocken, die mit den kaputten Schlappen abschließen und dem Betrachter einen Blick auf den nackten Knöchel freigeben, in Neudeutsch auch „flanking“ genannt. Lässig darüber geworfen befinden sich Parkas mit pelzbesetztem Rand an der Kapuze. Und wenn ich meine Augen momentan schweifen lasse, entdecke ich diesen sogenannten Individuallook etliche Male und damit auch die scharenweise abgelehnte Uniformität der Jugend.

Jetzt fällt mein Blick zurück zu meinem Gesprächspartner. Bei ihm hingegen findet sich die Kleidung sehr passend und akkurat zusammen. Klassisch schön, jedoch nicht individuell frech und ungewöhnlich dazu, weil dieser Mann irgendwie nicht aus dieser Zeit zu entspringen scheint. Eher 60er-Jahre würde ich schätzen. Alain Delon war auch für diesen Look berühmt, oder trug er einen Trench? Ich bin mir nicht mehr so sicher? Jedenfalls hingen an ihm die Frauen und schwärmten leidenschaftlich. Nicht wegzudenken, die ihn lässig begleitende, brennende Zigarette, die ihm stets aus dem Mundwinkel hing. Oh, das ist lange her und zumeist noch heute auf Schwarz-Weiß-Videos zu betrachten.

Die Kurzhaarfrisur des Unbekannten ist messerscharf geschnitten. Nunmehr trägt er eine dunkle Hornbrille. Hat er eben nicht noch über seine schwachen Augen geklagt? Vermutlich hatte er sich eine Brille eingesteckt und sie eben erst in einer Tasche wiederentdeckt. Meine Blicke verharren auf seinem Rücken. Ja, nicht wie aus unserer Zeit, eher wie herausgefallen und ins 21. Jahrhundert gebeamt. Ein wenig Pierce Brosnan steckt schon in ihm! Oder ist die Zeit über ihn unbemerkt hinweggegangen? Jetzt hat er meine Blicke bemerkt, die sich offensichtlich lastend auf ihm festgekrallt haben, denn augenblicklich wendet er sich mir nochmals zu und antwortet mir mit einem gefroren, freundlichen und Angst einjagenden Blick. Mich fröstelt. Sofort wende ich mich ab, so als hätte ich diesen Blick nicht bemerkt, trete ein paar Schritte zur Seite und beobachte ihn verstohlen von dort aus den Augenwinkeln. Immer noch ruht sein Blick auf mir, prüfend, vieldeutig und unheimlich zugleich.

Jetzt wird mein Name aus einem Lautsprecher aufgerufen und dass ich mich beim Zoll in der Ankunftshalle einfinden möge. Zwei Beamten erwarten mich mit einem ausdrucklosen Blick und eher gleichgültiger Mimik, verlangen von mir den Ausweis, um meine Identität zu überprüfen. Hastig hole ich mein Dokument hervor und entsprechend nervös präsentiere ich es ihnen. Mehrere Blicke wechseln hin und her, danach folgt ein kurzes Nicken. Zusammen mit ihnen fahre ich in den Keller des Gebäudes. Immer noch halte ich fest umklammert die Rose in der Hand. Jetzt nach Stunden ist sie vom Warten erschöpft und lässt den Kopf hängen. Warum jetzt gerade? Warum überhaupt? Hat sie so sehr gelitten oder ist es nur die Wassernot, die sie ergriffen hat. Vermutlich!

Durch mehrere Gänge laufen wir auf eine dunkle Tür zu. Eine männliche Person vom Flughafenpersonal erwartet uns dort. Er nickt mir einmal still zu, öffnet die Tür zum Raum. Die beiden Beamten bleiben zurück. Nach wenigen Schritten erreichen wir einen kleinen weiteren Raum. Dort steht der einfache Holzsarg einsam auf einem Fahrgestell. Abseits vom Trubel und Wirrwarr des Flughafens, hier in dieser klinischen Gruft. Still tritt auch der Flughafenbeauftragte zurück und verlässt lautlos diesen stillen Raum. Ich bin allein. Völlige Ruhe, triste Schlichtheit in hellem Grau umgibt mich. Krankenhausschlichtheit. Ich schaue auf dieses längliche, eindeutig ausdrucksstarke Möbel. Langsam öffne ich meine Augen. Darin soll ein Mensch liegen? Es erscheint mir so winzig. Darin soll meine Freundin liegen? Ich will es nicht fassen. Ich kann es nicht glauben. Und wenn eben mein Blick noch trocken und meine Beine fest waren, fängt jetzt die Umgebung an zur Unschärfe zu verschwimmen. Ständig wollen meine Beine nachgeben. Nein, ich muss mich beherrschen, stark durchdrücken, fest auftreten. Die Gedanken fliegen nur so durch meinen Kopf und scheinen nicht hierhin passen zu wollen. Der Schädel droht platzen zu wollen. Eine Reise ist zu Ende gegangen. Hier und jetzt! Ist das wirklich real? Ich kneife mich und spüre augenblicklich den Schmerz. Ja!

Was hatten wir noch alles vor? Heiraten wollten wir. Kinder wollten wir. Sie bevorzugte ein Mädchen, ich einen Jungen. Ja, eine komplette Familie wollten wir sein. Viel unternehmen wollten wir zusammen. Auch frei und ungebunden sein. Reisen…… aber eigentlich nur glücklich sein! Ist das zu viel verlangt?

*

Einige Tage später. Die hintere Kapelle des Ohlsdorfer Friedhofs lässt die Versammelten zur Abschiedsfeier ein. Ich habe es schlicht arrangieren lassen. Ihr Sarg ist mit weißen Rosen vollständig überdeckt worden. Dicke, weiße Kerzen umrahmen ihr hölzernes Totenbett. Auf der rechten Seite steht ein überdimensional großes Bild von ihr, welches ihr SENDER hat dort aufstellen lassen. Ich habe mich zwar bis zuletzt dagegen verwahrt, konnte mich aus medialen Gründen leider nicht durchsetzen. Und obgleich ich eine stille und besonnene Feier gewünscht habe, hat ihr SENDER ein großes Tamtam veranstaltet und sie für ihren heldenhaften Einsatz im Ausland und Kriegsgebiet medial herausgestellt. Sie war eine Person des öffentlichen Rechts. So surren die Kameras und ein Blitzlichtgewitter fällt auf uns herab.

Um selbst privat zu bleiben, habe ich mir einen Backenbart stehen lassen und zusätzlich die größtmögliche dunkle Sonnenbrille herausgesucht. Dazu trage ich einen schwarzen Stetson, den ich zurzeit auf meinem dunklen Mantel auf dem Schoß ruhen lasse, zusammen mit der verwelkten roten Rose, die ich damals als Willkommensgruß bei ihrer Ankunft bei mir getragen habe. Zeit ihres Lebens hat sie nie rote Rosen geliebt, ja, sie lehnte sie sogar als spießig ab. Am Flughafen habe ich damals keine weiße Rose bekommen können, und so habe ich symbolisch als Zeichen für Liebe und Blut zu eben dieser Farbe gegriffen.

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