Stefan Koenig - Tag 1 - Als Gott entstand

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Das Buch führt auf leicht lesbare Art in die komplexe Evolutions-, Philosophie-, Glaubens- und Wissenschaftsgeschichte der Menschheit ein. Dieses umfängliche Lesebuch führt uns auf über 500 Seiten von der Menschwerdung, von der Urgesellschaft über die Antike zum Mittelalter bis hin zur Frühen Neuzeit. Es wirft die altbekannten Fragen in neuem Licht auf: Woher wir kommen, wer wir sind. Wie der Mensch zum Mensch wurde. Wie Arbeit, Schöpfertum und Wissen in Jahrhunderttausenden erarbeitet wurden. Wie wir einst im unsichtbaren Gefängnis der Natur lebten – und wie wir uns von ihren Fesseln befreien konnten. Einst waren wir «Zwerge», heute sind wir «Riesen» – und in der Lage, den blauen Planeten zu zerstören. Die Hoffnung auf ein höheres Wesen darf uns nicht verführen, die ganz persönliche Verantwortung für die Erde und für die Menschheit smart zu umgehen. In diesem Sinne ist «Tag 1 – Als Gott entstand» ein interessantes aktuelles Lesebuch der Menschheitsgeschichte für Jung und Alt.

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So fanden die Forscher allmählich die Bruchstücke der älteren Lautsprachen. In der jukagirischen Sprache zum Beispiel gibt es ein Wort, das, buchstäblich übersetzt, „Menschenhirschtötung“ bedeutet. Dieses lange Wort ist schwer auszusprechen und noch schwerer zu verstehen. Es ist unverständlich, wer wen getötet hat: der Mensch den Hirsch oder der Hirsch den Menschen oder der Mensch gemeinsam mit dem Hirsch einen Dritten, oder schließlich, ob ein Dritter den Menschen und den Hirsch tötete. Der Jukagire aber versteht dieses Wort. Er benutzt es, wenn er sagen will: „Der Mensch tötete den Hirsch.“

Wie verhält es sich nun damit? Wie konnte solch ein sonderbares Wort entstehen?

Es entstand zu jenen Zeiten, als der Mensch sich noch nicht „Ich“ nannte, als ihm noch nicht bewusst war, dass er selbst arbeitet, jagt, die Hirsche verfolgt und tötet. Er meinte, dass nicht er den Hirsch getötet habe, sondern sein ganzer Stamm. Und sogar nicht nur sein Stamm, sondern jenes geheimnisvolle Unbekannte, das die Welt regiert. Der Mensch fühlte sich noch sehr schwach und hilflos gegenüber der Natur. Die Natur gehorchte ihm noch nicht.

Einmal, nach dem Ratschluss irgendeiner unverständlichen Kraft, ging die Menschenhirschtötung gut aus, das andere Mal endete die Jagd mit einem Misserfolg, und die Menschen kehrten mit leeren Händen nach Hause zurück. In dem Ausdruck „Menschenhirschtötung“ gibt es keine handelnde Person. Wie konnte auch der ursprüngliche Mensch begreifen, wer die handelnde Person war, er oder der Hirsch? Meinte er doch, dass der Hirsch dem Menschen von einem unbekannten Beschützer, von dem Vorfahren des Hirsches und des Menschen, übergeben worden sei.

Wenn wir bei unseren Nachforschungen von den ältesten Schichten der Sprache zu den neueren vorstoßen, so werden wir immer wieder Reste aus jenen Zeiten finden, in denen der Mensch sich noch als Werkzeug in den Händen geheimnisvoller Kräfte fühlte.

Hier ein Satz: „Das Fleisch gibt dem Menschen seinem Hunde.“

Für uns ist dieser Satz unverständlich. Er stammt aus einer Sprachschicht, zu deren Zeit der Mensch noch anders dachte als wir, und will sagen: „Der Mensch gibt das Fleisch seinem Hunde.“

Die Dakota-Indianer sagen nicht: „Ich stricke“, sondern „Die Strickerei durch mich.“ Als ob der Mensch eine Stricknadel wäre und nicht derjenige, der mit dieser Nadel arbeitet.

Auch in Europa gibt es solche Reste alter Sprechweise:

So sagen die Franzosen: „Il fait frois“, das heißt „Es ist kalt.“ Buchstäblich übersetzt aber bedeutet es: „Es macht kalt.“

Da ist wieder jenes „ES“, das die Welt regiert.

Warum aber in fremden Sprachen herumsuchen, wenn wir in der eigenen die Überreste früherer Formen finden, das heißt früherer Denkformen.

Wir sagen: „Es regnet“.

Wer regnet? „Es“, die geheimnisvolle Kraft!

Oder ein anderes Beispiel: „Ihn schaudert“, „Ihn fiebert“. Was ist das für ein Wesen, das den Menschen schaudern und fiebern macht, sich an seiner Angst, seinem Unglück gar erfreut?

Dieses gleiche, unbekannte, geheimnisvolle „Es“ steckt in den Ausdrücken „Es dämmert“, „Es wird Tag“, „Es schneit“. Wir glauben an keine geheimnisvollen Kräfte mehr, aber in unserer Sprache sind noch Überreste der mystischen Redeweise unserer Ahnen erhalten, die an diese Kräfte glaubten.

Indem wir so die tieferen Schichten der Sprache freilegen, entdecken wir nicht nur die Wörter, sondern auch die Gedanken der früheren Menschen. Der ursprüngliche Mensch lebte in einer geheimnisvollen, ihm unverständlichen Welt, in der nicht er arbeitete und jagte, sondern irgendjemand mit ihm arbeitete, mit ihm die Hirsche tötete, in der alles nach dem Willen eines Unbekannten geschah.

Die Zeit ging weiter. Und je kräftiger der Mensch wurde, umso klarer wurde ihm die Welt und seine Stellung in der Welt. In der Sprache erschien das „Ich“, erschien der Mensch, der kämpft, der handelt und sich die Dinge der Natur unterwirft.

Wir sagen nicht mehr „Menschenhirschtötung“, sondern „Der Mensch tötet den Hirsch“.

Und dennoch dringt manchmal in unsere Sprache der Schatten der Vergangenheit ein, denn wir sagen bis heute: „Es gelingt ihm“, „Es glückt ihm nicht“.

Wer hat kein Glück? Was gelingt?

Das Schicksal, das Fatum! Das ist jenes unbekannte Etwas, vor dem der Mensch der Vorzeit so große Angst hatte. Sie mussten sich als Sklaven der Natur, als Sklaven des Unbekannten fühlen.

Machen wir einen Schritt im Zeitraffer:

Bisher waren die Urmenschen Jäger und Sammler. Jetzt aber ging die Arbeitsteilung weiter. Vom Sammeln gingen die Menschen zum Säen über und überschritten so die Grenze, die den Sammler vom Ackerbauern trennte. Mit den Früchten und Beeren brachten die Frauen die Körner von Gräsern, die der wilden Gerste und des wilden Weizens, mit nach Hause. Diese Körner hoben sie als Vorräte in Töpfen und Körben auf. Dabei geschah es mitunter, dass Körner auf den Boden fielen. Manche dieser Körner keimten. Die Saat ging auf.

Zuerst säten die Menschen aus Versehen. Sie hatten einfach die Körner verloren. Danach wurden die Körner mit Absicht verstreut, wirklich gesät. Bei vielen Völkern haben sich Mythen und Legenden vom begrabenen und wiederauferstandenen Korn erhalten. Solche Legenden erzählen von einer Jungfrau und einem Jüngling, die lebendig in das Reich der Toten hinabsteigen, um später auf eine wunderbare Art auf die Erde zurückzukommen. Eine Wiederauferstehungsgeschichte.

Mit der bewussten Aussaat hatte der Mensch eine wunderbare Vorratskammer gefunden. Richtiger wäre zu sagen, dass er sie nicht gefunden, sondern mit seiner Arbeit geschaffen hat. Um Felder und Weiden zu haben, brauchte man Boden. Diesen Boden musste man dem Wald abringen. Und dann musste er umgegraben und gelockert werden. Welche Mühe hat das alles gekostet!

Die Freiheit, die Unabhängigkeit wurden dem Menschen nicht geschenkt, sondern mit harter Mühe erworben. Tausende von Hindernissen mussten überwunden werden. Die Sonne konnte die Ernte verdorren, das Gras auf Weiden und Wiesen verbrennen, der Regen konnte die Körner verfaulen lassen.

Der Urjäger hatte den Bison oder den Bären gebeten, ihm sein Fleisch abzugeben. Der Urackerbauer bittet die Erde, den Himmel, die Wolken, die Sonne und das Wasser, dass sie ihm eine Ernte geben mögen. Die Menschen schaffen neue Gottheiten. Diese Gottheiten ähneln noch den früheren. Man stellt sie nach den alten Bräuchen als Tiere oder als Menschen mit Tierköpfen dar. Diese Tiere aber haben neue Namen und neue Aufgaben. Das eine heißt der Himmel, das andere die Sonne, das dritte die Erde. Ihre Aufgabe ist es, Licht und Dunkelheit zu schicken, Regen und Trockenheit.

Unser Mensch ist größer und stärker geworden, aber er kennt immer noch nicht seine Kraft. Wie früher glaubt er immer noch, dass ihm das tägliche Brot vom Himmel und nicht durch seine eigene Hände Arbeit gegeben wird. Es sind die Tage, an denen Gott entsteht. Natürlich sind es jahrhunderttausende von Tagen. Die Gottheiten entstehen und wachsen mit den Fähigkeiten und Daseins-Erklärungen der Menschen.

Vorlesung 8

Wir erleben die Weiterentwicklung von Werkzeugen und Techniken in Hunderttausenden von Jahren. Wir erleben die Spezialisierung von Werkzeugmachern, die Herausbildung von – sagen wir – Berufen, und so kommt mit der Arbeitsteilung auch die Teilung der Gesellschaftsverhältnisse. Ein gewählter Stammesältester wurde nun zu einem Häuptling. Zuerst waren diese Häuptlinge abwählbar. Neben ihn traten tausende Jahre später Unterhäuptlinge. Neben dem Häuptling war der Medizinmann der Verbindungsmann zur unbegreiflichen Märchenwelt. Auch er wurde anfangs durch Proklamation gewählt. Er musste ein schlaues Kerlchen sein, der seinem Stamm am besten von allen die Welt erklären konnte. Es war jedoch auch der riskanteste Job, denn wenn seine Vorhersagen nicht eintrafen, konnte er sein Bündel packen. Und wenn er einen kranken Häuptling sterben ließ, wurde der Medizinmann gleich mit umgebracht, da sein Draht zu den Göttern ja offensichtlich nicht der Beste war.

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