Jens Petersen - Das Halbmondamulett.
Здесь есть возможность читать онлайн «Jens Petersen - Das Halbmondamulett.» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Das Halbmondamulett.
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Das Halbmondamulett.: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Halbmondamulett.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Das Halbmondamulett. — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Halbmondamulett.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Ungeachtet der späten Stunde, waren wir alle so richtig in Fahrt geraten.
„Mir geht eine andere nicht aus dem Kopf“,
meldete sich Hermann.
„Buchstäblich zugeflogen, durch einen Engel auf einem „Windwagen“, war doch den Äthiopiern die Bundeslade, und mit ihr der Wind aus einer sehr fernen Zeit, der Geruch einer ganz anderen Art des Empfindens. An den Feldsteinmauern und zwischen den kahlen Bergen hängt er noch immer, dort draußen in der Dunkelheit. Wen sollte es kümmern, wenn solch groteske Geschichte für die Anderen, weniger gläubigen, rational orientierten, unannehmbar ist? Im Gegenteil, das Unglaubwürdige und der Rückzug in die Unsichtbarkeit schützen vor jeglichem Ansatz empirischer Untersuchung und Infragestellung, und darüberhinaus vor möglichen Ansprüchen. Aber als nationales Heiligtum ist es ein übergeordnetes Zentrum geistiger Sammlung, aus der Wirklichkeit gar nicht wegzudenken.“
„Genau so ist es doch“,
lies sich wieder O-Chang vernehmen,
„mit der Reise der Königin von Saba. Gleichgültig ob nun Legende oder was auch immer. Selbst die Frage, ob die Königin überhaupt Äthiopierin war oder nicht, ist eigentlich belanglos. Wozu auch sollte das wichtig sein? Ist doch die Begebenheit, so wie sie erzählt wird, nichts Geringeres, als die Identität des Reiches, eine der Hauptquellen seiner Kultur, staatstragender Mythos, Glanz und Legitimation seiner Kaiser und den anderen, dem Reich eingegliederten Völkern, ist sie Gegenstand der Bewunderung und Akzeptanz, lauter Dinge, die sehr real sind.“
„Und dann noch dieses Ding mit Abrehas Belagerung von Mekka“,
ereiferte sich Bernd.
„Das ist doch nachweisbar, frei vom Verdacht der Dichtung. Was wäre denn, wenn es Großvater Anbdul gemangelt hätte an Knete? Wäre Mekka dann heute ein abgelegener, christlicher Bischofssitz?“
„Müssig solchen Überlegungen nachzugehen“,
meinte ich.
„Die ganze Weltgeschichte ist voll von scheinar geringfügigen Entscheidungen, von denen sich herausstellt, dass sie das Schickal ganzer Völker und Jahrhunderte bestimmen.“
„Für abendländisches Selbstverständnis“,
stellte O-Chang fest,
„ist es geradezu erschütternd, welch geringen Stellenwert die Beweisbarkeit besitzt für die Auswirkung einer Geschichte. Es ist, als ob der Übergang von Geschichten zur Wirklichkeit offen stünde. Jedenfalls erscheint mir in letzter Zeit, die Realität weniger festgefügt. Die Grenzen zum Erdachten werden aufgeweicht, fangen an ihre Konturen zu verlieren.“
Wir spürten es alle an diesem Abend, die bislang uns vertraute Welt, sie war nicht alles. Da draussen in der Dunkelheit gab es noch anderes. Und meine kleine, vergleichbar unbedeutende Lebensgeschichte? Auch sie erwies sich fernen, unbekannten Ereignissen unterworfen, Kräfte für deren Wirken es belanglos war, ob ich sie immer noch für unreal hielt oder nicht. Auch sie war dabei, sich mehr und mehr zu verdichten.
Das reine Licht der Höhe
Stockfinster war es, so schwarz wie eine Nacht nur sein konnte, eine Stunde zu der noch kein Hahn auch nur ans Krähen dachte. Hin und wieder war man nahe daran gegen eine Mauer zu rennen, was daran erinnerte, sich mitten in einem Ort zu befinden. Wenigstens hatten wir einen guten Grund, zu so früher Zeit in der Dunkelheit herumzutappen. Auf dem Platz von Axum endlich waren einige Gestalten auszumachen, Wartende mit Paketen und Bündeln, und das auch nur, weil aus dem Inneren eines der Busse ein wenig trübes Licht drang.
Wir waren noch nicht allzu lange gefahren, als es begann zu dämmern. Das aufkommende Licht zeigte, wie nicht anders erwartet, eine staubige, ungepflasterte Strasse inmitten wilder Berglandschaft. Immer grandioser wurde diese mit skurrilen Spitzen und Tafelbergen. Neben einer Bergwand zwischen zwei Kurven, weit abseits von auch nur den bescheidensten Anzeichen menschlicher Existenz, hielt der Bus. Der Fahrer drehte sich um, um uns einen zweifelnden Blick zuzusenden. Wir gaben den Blick an Amhar weiter. Ja, das sei der nächstgelegene Punkt. Nun gut, er hatte in der kurzen Zeit schon mehrfach bewiesen, dass wir ihm vertrauen konnten. Also schulterten wir unser ausgesucht kleines Gepäck und stiegen die Böschung hinunter. Der Bus, samt Fahrer und Insassen, die das alles von nun an nichts mehr anging, entschwand unterdessen hinter der nächsten Biegung.
Alleingelassen in einer weiträumigen, leeren Landschaft schlug die Stille über unseren Köpfen zusammen. Aktivität lenkt ab, schafft Selbstvertrauen, und so marschierten wir einfach drauflos in die angegebene Richtung, hinein in die Landschaft, ohne Weg, ohne erkennbares Ziel. Außer einigen Vögeln war kein Lebewesen auszumachen. Hin und wieder standen einzelne Bäume herum, sonst gab es nur nackte Erde mit etwas Geröll. Später entdeckten wir darin Spuren einer früheren, womöglich auch sporadischen Bebauung. In der angenehmen Morgenluft ließ es sich wenigstens frisch ausschreiten. Aber die Sonne erhob sich mehr und mehr über dem Horizont. Wir wollten unser Ziel erreichen ohne allzu lange der Hitze ausgesetzt zu sein. Weite Äcker erschienen jetzt, darin Männer, die noch mit alten Holzpflügen und vorgespannten Ochsen sich abmühten. In vorsichtigem Abstand hinter ihnen staksten große Vögel, aufmerksam die frischen Furchen inspizierend. Immer noch der gleichen Richtung folgend, von einem Weg konnte nach wie vor nicht die Rede sein, ging es abwärts in ein Tal mit Terrassen und einigen kleinen Gruppen von Tukuls, in deren Nähe auch Ziegen, Schafe, Rinder, Frauen und Kinder zu erkennen waren. Gegenüber, in einigen Kilometern Entfernung wurde die andere Talwand weit überragt von einem imposanten Berg, den die waagerechte Linie einer Tafel abschloss. Dieses Plateau fiel rundherum über eine beachtliche Höhe senkrecht herab, bevor mit einem Knick die normale Schrägung des Berges ansetzte. Dort oben läge Debre Damo, sagte Amhar.
Was ist Debre Damo? Noch vor drei Tagen wussten wir das selber nicht, hatten noch nicht einmal diesen Namen gehört und es erübrigt sich zu erwähnen, dass unsere ursprüngliche Reiseplanung ganz anderes vorsah. Zufällig hatten wir dann von Debre Damo gehört. Und ebenfalls für Zufall hielten wir den auf einmal gänzlich unverzichtbaren Wunsch, ihm einen Besuch abzustatten, obwohl uns zu diesem Zeitpunkt schon klar war, dass solch ein Ausflug ganz erhebliche Anstrengungen beinhaltete.
Doch jetzt vor dessen Anblick schauderte mir bei dem Gedanken, wie dieser überall mit so viel scheuer Ehrfurcht genannte Ort räumlicher und geistiger Entrückung zu erreichen wäre.
Von den bebauten Terrassen ging es noch tiefer auf den Boden des Tals hinab. Dichte Vegetation unverfälschter Natur umfing uns. Ganz unten war ein Wildbach zu durchqueren, bevor es wieder hinauf ging durch Gestrüpp und über Felsbrocken. Der Schatten im Laub dieses feuchten Einschnittes war nur von kurzer Dauer. Die Sonne brannte jetzt schon heiß. Hinzu kam, dass es von nun an überwiegend bergauf gehen würde. Auch ohnedem fing zu diesem Zeitpunkt der Schweiß an, uns den Körper hinabzurennen. Endlich hatte wenigstens das mühsame querfeldein Marschieren ein Ende. Kurz vor dem Steilhang erreichten wir einen ausgetretenen Pfad. In weitem Bogen führte er um den Berg herum und in dessen Schattenseite. Ein seltsam verschwiegenes Reich von saftgrünem Kakteen- und Euphorbienwald umgab uns dort mit kühler, feuchter Luft. Wie geschaffen um sich gegen einen Baumstamm gelehnt ein wenig auszuruhen, der Schuhe zu entledigen und die Beine zu strecken.
Etwas schläfrig dösten wir so ohne Zeitgefühl jeder mit offenen Augen vor sich hin. Fremd, wie eine Kulisse aus einem unbekannten Film, erschien uns der dichte, hohe Kakteenwald. Plötzlich traf uns ein Schatten, und vor uns stand eine noch fremdartigere schwarze Gestalt. Keiner hatte etwas kommen sehen oder gehört. Eben so lautlos wie geschwind musste sie hinter der Kakteenhecke hervorgekommen sein. Ausnahmslos schwarz war die ganze Erscheinung, natürlich die Haut, aber auch der Vollbart, der weite Umhang, der Fliegenwedel in der Hand und der hohe Hut, von der Art, wie ihn griechische Popen trugen. Erst jetzt, nach geraumer Weile ging uns auf, dass er ein Mönch sein müsste. Seinerseits schien er über den unerwarteten Anblick von uns vier Farblosen an diesem Ort gleichermaßen verwundert. Amhar trug ihm unseren Wunsch vor Debre Damo zu besuchen. Der schwarze Mönch zupfte sich nachdenklich den Bart und fragte nach schriftlichen Empfehlungen kirchlicher Autoritäten. Wir hatten nichts Derartiges vorzuweisen, auch gar nicht bedacht, dass spontane Besuche irgendwelcher Fremder nicht unbedingt gelegen kommen könnten. Er musterte unsere Gesichter, als stünde darin das Fehlende geschrieben. Ich möchte bezweifeln, dass er so etwas wie eine Empfehlung erkennen konnte, sicher aber ehrliches Interesse. Nach einem Moment des Überlegens nickte er uns freundlich auffordernd zu. Eigentlich wollte er ins nächste Dorf gehen, aber wir möchten ihm bitte folgen. Das waren so ziemlich die letzten Worte, die wir von ihm hörten. Später auf Debre Damo sollten wir erfahren, dass diese Wortkargheit keine Ablehnung bedeutete, sondern ganz andere Gründe hatte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Das Halbmondamulett.»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Halbmondamulett.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Das Halbmondamulett.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.