Jens Lämmerzahl
Das mächtigste Wort der Welt
Wie alles begann
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jens Lämmerzahl Das mächtigste Wort der Welt Wie alles begann Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Impressum neobooks
„Tick, tick, tick“, die Zeiger der großen Uhr über dem Eingang der Turnhalle, irgendwo in Berlin sprangen auf 12.20Uhr. An den vier Schreibtischen in Reihe und Glied bildete sich eine lange Schlange von Autogramm-Jägern. Drei Schreibtische waren voll mit dem neuesten Werk von Paul König, „Warum sterben wir?“. Er saß am vierten Tisch und gab seit fast dreieinhalb Stunden unentwegt ein Autogramm nach dem anderen. Seine Hand fing bereits an zu schmerzen. Er rieb sich seine brennenden blauen Augen und fuhr sich durch die korrekt geschnittenen schwarzen Haare. Die Sonne brannte ihm ins Genick.
Nach drei Stunden Autogramme geben an diesem warmen Sommertag musste er nun doch den Knoten seiner blauen Krawatte lockern. Im Nachhinein musste er sich nun doch eingestehen, dass der Standort etwas ungünstig gewählt war.
Die bunte Warteschlange aus älteren Männern und Frauen, aus Literatur-Studenten, aus Philosophie-Liebhabern und denjenigen, die bereits seine elf vorherigen Werke kannten, schien kein Ende zu nehmen.
Eine junge, attraktive Frau schob ihm vorsichtig sein Buch zu, ganz nah an Pauls Hände. Beim Zurücknehmen ihrer Hand streifte sie Pauls Hand. Ein wohliges Gefühl durchfuhr Paul dabei. Paul schaute ihr in die Augen. „Wow, was für eine Frau“, dachte er. Paul schaute auf das Buch. Offenbar lag etwas unter dem Buchdeckel. Die Hand der Frau nahm den Buchdeckel und hob ihn so an, dass nur Paul sehen konnte, was darin lag. Paul erstarrte für einen Moment. So eindeutig wurde er noch nie zu einer Pause aufgefordert. Er nahm unbemerkt ein Kondom aus dem Buch, setzte sein Autogramm und gab der Wahnsinns-Frau das Buch. Als sie ging, warf sie Paul noch einen Blick zu, der ihm den Schweiß auf die Stirn trieb. Sein Blut jedoch floss in eine andere Richtung. Er verfolgte jede Bewegung der Frau, die sich Richtung Ausgang bewegte. Das leichte rhythmische Wackeln ihrer straffen und offensichtlich gut trainierten Pobacken beim Gehen, was durch das enge weiße Minikleid besonders gut zu sehen war oder das Wippen ihrer langen schwarzen, glatten Haare bei jedem Schritt. Kurz bevor sie außer Sicht war, warf sie Paul nochmal einen hypnotisierenden Blick mit ihren katzenartigen grünen Augen zu.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte der ältere Herr im Nadelstreifen-Anzug. Er wartete ungeduldig auf sein Autogramm. Paul setzte schnell seine Unterschrift und sprang auf.
Paul sprach zur Warteschlange: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich bitte um ihr Verständnis, das wir jetzt eine Pause einlegen. Es ist Mittag und ich möchte mich gern etwas stärken, so dass ich im Anschluss auch jedem von ihnen meine Aufmerksamkeit widmen kann. Aufgrund des Wetters haben wir draußen vor der Halle einen Grill und ein Buffet aufgebaut. Bitte stärken sie sich ebenfalls und lassen sie es sich schmecken.“ Ein Raunen machte die Runde. „Es ist kostenlos“, ergänzte Paul. Daraufhin drängten die Leute nach draußen. Paul setzte sich wieder hin.
Hundert Gedanken gingen ihm plötzlich zugleich durch den Kopf:
„Sollte ich das wirklich tun? Kann ich danach meiner Frau noch in die Augen schauen? Ok, wir hatten seit fast sechs Monaten eh keinen Sex mehr. Warum eigentlich? Ich bin viel unterwegs. Aber ist das ein Grund? Ich liebe meinen Job. Es geht uns finanziell gut. Ich habe zwei gesunde Kinder. Ach, verdammt…, ich will wieder mal Sex haben. Oh je, …, kann ich das überhaupt noch mit meinen 44 Jahren? Mein Körper sagt ja“. Paul spielte die ganze Zeit nervös mit dem goldenen Kugelschreiber, den ihm seine Frau zum vierzigsten Geburtstag schenkte. „Verdammt, ich brauche unbedingt wieder Sex“, wiederholte er den einen Gedanken. Er sprang auf und ging Richtung Toilette.
Mit schweiß-nasser Hand öffnete er vorsichtig die Toilettentür und lunzte langsam hinein. Niemand da. Drei Kabinen, alle Türen geschlossen. Paul ging hinein. Ihn durchdrangen Angst und Erregung zugleich. Er eilte zum Waschbecken, um sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu werfen. Paul drehte das Wasser auf schaute einige Sekunden auf sein Spiegelbild und schob dann sein Kopf unter den erfrischenden Wasserstrahl.
Unbemerkt öffnete sich leise hinter ihm eine Kabinentür. Die Frau kam heraus. Sie ging auf Paul zu. Langsam schob sie ihre Hand zwischen seine Beine. Mit einem Aufschrei schreckte Paul hoch und drehte sich um. Dabei verletzte er sich am Wasserhahn. Etwas Blut floss an Pauls Jochbein herunter, doch er merkte das gar nicht. Die Frau warf ihm einen verschmitzten aber durchdringenden Blick zu.
Nicht gerade zimperlich schob Paul die Frau in die Kabine, schloss die Tür, riss ihr Kleid hoch, während sie ihm hastig die Hose öffnete. Ruckartig drehte Paul sie um und erforschte mit seinen Händen ihren straffen Körper unter dem Kleid und küsste dabei ihren Hals. Beide fingen an schwer zu atmen. Ihr stöhnen und ihre Beckenbewegungen verrieten, dass sie es genauso wollte. Paul nahm ihre Pobacken fest in die Hände und bewegte ihre Hüfte kräftig vor und zurück. Erst langsam, dann immer schneller. Beide wurden dabei immer lauter. Keine Minute später fing Paul an zu schreien und die Frau hielt den Atem an und schlug auf den Spülkasten, musste dabei aber zwischendurch lautstark Luftholen. Einen kurzen Moment verharrten sie in der Stellung. Dann schob sie sich an Paul vorbei aus der Kabine, rückte ihr Kleid zurecht und zog ein kleines Notizbuch aus ihrer kleinen schwarzen Handtasche und schrieb etwas hinein.
Sie ging zu Paul und flüsterte ihm ins Ohr: „Schriftsteller, 3 Minuten, 24 Sekunden. Jetzt fehlt nur noch ein Filmproduzent“. Sie gab Paul einen Kuss, steckte ihm noch ihre Telefonnummer zu und verschwand. „Was war das denn?“, runzelte Paul die Stirn. Dann fing er laut an zu lachen. Als er dann aber das unbenutzte Kondom aus der Hosentasche angelte, stockte ihm der Atem: „Oh, Scheiße“.
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