Jens Lämmerzahl - Auftrag - Tötet mich

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Steve, ein Ex-Soldat und Scharfschütze arbeitet für ein Unternehmen für «Besondere Aufträge» als Auftragskiller. Eines Tages erfährt er, dass er unheilbar krank ist. Doch einfach «abtreten» will er nicht. Also beauftragt er seine eigene Firma, ihn um jeden Preis bei einer letzten Jagd umzubringen. Dabei kommt er allmählich hinter einen perfiden Plan – er ist vielleicht gar nicht krank. Eine wilde Hetzjagd beginnt, bei der Steve alle seine Fähigkeiten aufbringen muss, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

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Jens Lämmerzahl

Auftrag: Tötet mich

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Inhaltsverzeichnis Titel Jens Lämmerzahl Auftrag Tötet mich Dieses ebook - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Impressum neobooks

Kapitel 1

Eine längst stillgelegte Produktionshalle für Stahlprodukte: Verrostete Teile von alten Maschinen, bröckelnde Pfeiler, Schrottteile und zerbrochene Fenster dominierten den Anblick. Mitten in der Halle befand sich ein alter Stuhl. Darauf stand eine Person mit einem Sack über dem Kopf. Die Hände auf dem Rücken zusammengebunden und einer Schlinge um den Hals, die an einer der Stahlstreben festgeknotet war.

„Mein Name ist Steve, Spitzname „Black Panther“. Bis vor 33 Tagen hatte ich noch einen Job. Außerdem kam eine tolle Frau in mein Leben. Ich war Mitglied einer privaten Sicherheitsfirma für Sonderaufträge. Nun stehe ich auf diesem verfickten Stuhl und hoffe, dass alles schnell vorbei ist. Wie zum Teufel konnte es überhaupt so weit kommen?“

„Peng“, fiel ein Schuss und ein Stuhlbein brach weg. Steve balancierte dies gerade noch aus. „Peng“, ein zweiter Schuss und weiteres Stuhlbein knickte weg. Das Seil straffte sich und Steve zappelte in der Schlinge. „Nun hänge ich in dieser verdammten Schlinge, doch ich habe vor zu überleben.“

33 Tage zuvor: Die Hand griff nach einem kleinen Felsvorsprung, gerade genug, um einen sicheren Halt zu haben. Langsam zog sich Steve Manovsky an der steilen Felswand hoch. In vierhundert Meter Höhe gingen ihm die verrücktesten Gedanken durch den Kopf.

„Was für ein schöner Samstag. Die Sonne scheint und ich hänge hier in den Italienischen Alpen in der Wand, um in wenigen Stunden Francesco Escobar das Leben zu nehmen. Was soll´s. Diese miese Ratte hat sein Leben lang Geld gemacht, in dem er minderjährige Mädchen an irgendwelche reichen Wichser verkauft. Es ist nun mal mein Auftrag. Und ich habe nie einem unschuldigen und anständigen Mitbürger etwas angetan.“ Steve hatte die Spitze des Berges fast erreicht. Er rieb ein letztes Mal die Hände mit Magnesium-Kreide ein, um dem Schwitzen entgegen zu wirken. Es war immer wieder anstrengend mit einem zirka sechs Kilo schweren Scharfschützengewehr auf dem Rücken einer fünfhundert Meter hohen Felswand hoch zu klettern.

„Wenigstens ist es windstill und nicht ganz so kalt“, dachte er noch, als er die Spitze erreichte. Einmal schaute er noch nach unten. Jeder andere hätte weiche Knie bekommen. Doch Steve genoss diesen Anblick.

Er war oben angekommen, atmete erstmal tief durch und nahm sein Gewehr vom Rücken. Ein kurzer Blick auf die schwarze Militäruhr und gleichzeitig kaute er einen Energieriegel, Erdbeere-Mango-Geschmack. „Noch drei Stunden, bis dieser fette Wichser ankommt“, sagte er leise vor sich hin. Noch einen kräftigen Schluck aus der Feldflasche, dann ging er in Stellung, um das Visier des Gewehres zu justieren. Er mochte sein HK MSG90, während einige seiner Kollegen etwas anderes behaupteten.

Auf dem Bauch liegend und über die Felskante schauend, wagte er einen ersten Blick durch das Zielfernrohr. Im Fadenkreuz erschien eine kleine Blockhütte, mitten zwischen zwei Bergkämmen eingebettet.

Drei Monate hatte Steve diesen Widerling ausgekundschaftet. Jeden ersten und dritten Samstag im Monat kam er zu dieser Hütte, um wieder ein etwa zwölfjähriges Mädchen zu vergewaltigen und es anschließend zu verkaufen. Immer, wenn er gezwungen war, sich das vorzustellen, biss er die Zähne zusammen und wurde innerlich sehr wütend.

Steve war Single. Seine Eltern waren früh gestorben. Sein Job als Agent bei der privaten Militärfirma DarkFox hatte ihm schon so einige gute Beziehungen versaut. Im Laufe der Jahre hatte er es richtig gut drauf, immer eine gute Ausrede zu finden, um einer ernsthaften Beziehung aus dem Weg zu gehen. Dabei hatte er eine seltsame Eigenart entwickelt- Steve bog die Umstände immer so hin, dass die Frau ihn absolut nicht mehr attraktiv finden musste. Frauen stehen auf Männer, die auch Männer sind, und keine Heulsusen. Er war nur selten in der Situation, dass er die Frauen zum Teufel jagen musste. Einem flüchtigen Abenteuer war er nie abgeneigt. Er war ja auch nur ein Mensch. Sobald mehr daraus werden sollte, kam er mit seiner Klammer- und Heulsusen-Taktik.

Immer wieder überkam ihn ein flüchtiges Lächeln, wenn er daran dachte wie verrückt seine Vorgehensweise ist. „Na ja- verrückter Job, verrücktes Denken“, dachte er nur, als aufkommender Wind ihn etwas frösteln lies.

Zwei Stunden waren vergangen. Steve lag halb auf Fels und halb im Schnee. Mit seinen fünfundvierzig Jahren war er nicht mehr so Kälteresistent wie noch vor zehn Jahren. Schon länger beschäftigte ihn der Gedanke, den Job endlich an den Nagel zu hängen und einen normal-bürgerlichen Job anzunehmen. Einer seiner drei erlernten Jobs war Holzfäller. Eine kleine Firma in Kanada als Holzfäller könnte ihm gefallen. Die Kohle, um nach Kanada auszuwandern, hatte er längst beiseitegeschafft.

Sein Puls schoss plötzlich nach oben, als er im Fadenkreuz den schwarzen SUV und sein Begleitfahrzeug dieses schmierigen Typen sah.

Was nun kam, tat ihm unglaublich in der Seele weh. Er musste warten, bis dieser widerliche Abschaum das Mädchen fertig vergewaltigt hatte. Einfach daruntergehen und sich auf eine Schießerei mit den Bodyguards einzulassen, war viel zu gefährlich.

Die Chance, dass die Kleine dabei verletzt würde, war dann doch zu groß. Schließlich hatten die Eltern viel Geld dafür gezahlt, nachdem die Polizei keine Handhabe hatte, sie frei zu bekommen.

Einmal stand der fette Wichser schon vor Gericht, hatte sich aber freikaufen können. Jetzt wollten die Eltern der Kleinen ihn unbedingt tot sehen.

Noch ein letztes Mal ging er im Kopf alles durch: „Escobar geht in die Hütte. Seine zwei Bodyguards bringen ihm das Mädchen und gehen wieder hinaus. Eine dreiviertel Stunde später gehen die Bodyguards hinein und vergewaltigen sie ebenfalls nochmal. Nach zweieinhalb Stunden grausamer Qualen bringt einer der Bodyguards das Mädchen hinaus und fährt mit ihr davon. Sie liegt immer im Kofferraum. Also muss der Fahrer durch das Seitenfenster abgekühlt werden-so nannte er den Schuss auf das Ziel, um das Mädchen nicht versehentlich mit zu erschießen. Doch ein Scharfschütze braucht ein Warm-Up. Das ist der Schuss, der den Lauf aufheizt, um beim Zweiten besser treffen zu können. Also ist der Fahrer Schuss Nummer Zwei. Das Warm-Up gilt Escobar. Wegen der Gefahr, dass sich der Schuss verzieht und wegen des kalten Laufes, schieße ich auf den Gastank, direkt unter seinem Fenster. Die Explosion sollte den Mistkerl in tausend Teile zerreißen. Das Ziel ist größer als ein Kopf und die Treffer-Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch.“

Alles geschah genauso wie es Steve durchdacht hatte. Nach etwa drei Stunden brachte ein Bodyguard das völlig verängstigte Mädchen zum Wagen und sperrte sie in den Kofferraum. Steve beobachtete alles durch das Zielfernrohr. Er begann mit der sogenannten Kampf-Atmung, vier Sekunden einatmen und vier Sekunden ausatmen. Das beruhigt den Puls und minimiert das zittern der Hände. Es war soweit. Steve steckte das Magazin ins Gewehr und schob die erste Patrone in den Lauf.

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