Jens Petersen - Das Halbmondamulett.

Здесь есть возможность читать онлайн «Jens Petersen - Das Halbmondamulett.» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Halbmondamulett.: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Halbmondamulett.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Vergleichbar mit der Stundeder Dämmerung geschahen auch an dieser Wende von einer Epoche in die andere Dinge denen man sonst kaum ansichtig wurde. Und ähnlich der Einfärbung am Ende eines Tages durch die Strahlen der untergehenden Sonne erschien das abtretende Zeitalter für einen Augenblick in trügerisch goldenem Licht. Diese Reise durch ein bislang verbotenes Land gerät zusehens zu einem kriminellen Abenteuer ungeahnten Ausmaßes. Was in dieser authentischen Schilderung märchenhaft anmuten mag ist nichts anderes als der Geist eines von der Welt abgeschiedenen, in einem anderen Zeitalter lebenden Landes.

Das Halbmondamulett. — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Halbmondamulett.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ein Mann in erdfarbenem Umhang trat an unseren Tisch und nestelte vielsagend an einem unscheinbaren Sack. Als er ihn endlich geöffnet hatte, kam uns der Geruch der Wildnis entgegen. Ein zusammengefaltetes Knäuel brachte der Mann aus dem Sack hervor, um dann unter unseren Augen ein gleißend schönes Leopardenfell auf dem Tisch auszustreichen, Bernd konnte sich den albernen Einwand nicht verkneifen:

„Bist du auch sicher, dass es sich hierbei nicht um einen gehäuteten Silberschmied handelt?“

Mit einem über jeden Zweifel erhabenen Ernst kam die Antwort:

„Der Lieferant ist ein ehrenwerter Schifta und erlegt ausschließlich echte Leoparden.“

Mit einer neuen Runde Tedsch setzten wir unsere Ausflüge in die ebenso ergiebige wie unergründliche Vergangenheit fort. Die Äthiopier hatten eine andere, recht ungebrochene Beziehung zu ihrer Geschichte. Sie benötigten weder Inschriften noch andere Funde als Beweise, sondern identifizierten sich mit ihrer Überlieferung. Amhar und seine Freunde erzählten uns die Geschichte der Königin von Saba, wie sie ihnen in der Schule gelehrt wurde. Demnach hatte diese Königin, die immer aufs neue Dichtern und Künstlern Anregung und Historikern Kopfzerbrechen bescherte, in Axum regiert und von hier aus jene Reise angetreten an den Hof Salomons. Dieser muss in der Tat im alten Orient großen Eindruck hinterlassen haben, wird doch sein Name erwähnt in unzähligen Geschichten und Märchen. Stets wurde er darin mit großer Hochachtung genannt, ob seiner Weisheit gerühmt. Der Spross aus dieser Begegnung galt als der Ahnherr aller späteren äthiopischen Kaiser, die in ungebrochener Linie bis heute alle von ihm abstammen sollen, und somit die älteste Herrscherdynastie der Welt wären. Auch die Methode, Geschichte durch Dokumente und andere Belege festschreiben zu wollen, war zumindest weit davon entfernt ein lebensnahes Bild des Geschehenen zu übermitteln. Dieses wird immer Geheimnis bleiben, und die Interpretation des Volkes neigt ohnehin zur Mystifikation. Wir spürten hier sehr wohl, wie die legendenhafte, oder sollte man besser sagen, poetische Überlieferung weit mehr Farbe und Lebenssaft besass, und wie sie vermochte die Seele des Volkes zu erreichen.

Die Art wie die Geschichte erzählt wurde, hatte uns angeregt, und wir empfänden es als geradezu geschmacklos, dem entgegen zu halten, was die offizielle abendländische Geschichtsschreibung davon hielt, zumal deren Quellen immer noch höchst mangelhaft waren. Siedelte diese doch die Sabäer zu Lebzeiten Salomons noch in dessen Nachbarschaft in den Wüsten Nordarabiens an. Wo sie als recht ungeschliffene Raubeine mit Vorliebe dem Raub und der Wegelagerei frönten. Diese Kenntnis bezog man nicht zuletzt auch wieder aus der Bibel, wo die Sabäer schon zuvor unangenehm auffielen, als sie einem Großagrarier namens Hiob die Rinder klauten. Lieber erzählten wir eine andere Geschichte, die wahr und dennoch recht farbig, in Äthiopien weniger geläufig war:

Man schrieb das Jahr 525 n.Chr., als der letzte sabäische König Du-Nuwas ermordet wurde. Das schon seit 330 christliche Äthiopien sandte einen Statthalter namens Sumaipa. Südarabien geriet damit unter die Herrschaft Axums, hinter dem wiederum die Großmacht Byzanz stand. Der zweite oder dritte dieser Statthalter hieß Abreha. Von ihm stammte eine der umfangreichsten alten Inschriften, datiert 542 und 543. Deren langatmige und geschwollene Einleitung konnten wir beiseite lassen. Auch der ansonsten interessante Bericht über den Bruch des berühmten Staudammes von Marib gehörte nicht zu dieser Geschichte. Aufhorchen hingegen ließ, wenn da im Weiteren verlautete:

„Ich, Abreha, König von Saba und Du Raidan und Hadramot und Jamnat und ihrer Araber vom Gebirg und von der Tihama.“

Er hatte sich also von Axum abgenabelt und nannte sich selber König. Sein Griff nach der Königswürde wurde bestätigt durch einen Gesandten des Negus aus Axum und sogar durch Botschafter aus Byzanz und aus Persien. Abreha muss das alles sehr beflügelt haben, er plante eine weitere Ausdehnung seines Reichsgebietes. Und so herrschte eines Tages in der Stadt Mekka große Aufregung, denn vor den Toren stand ein mächtiges Heer, und nicht genug des Schreckens, in seinen Reihen etwas noch nie Gesehenes: riesige, furchteinflößende Fabelwesen: Kriegselefanten. In der Bestürzung und allgemeinen Ratlosigkeit trat ein beherzter Mekkaer Bürger auf, Angehöriger einer alten angesehenen Familie. In langen Unterhandlungen mit viel Zähigkeit, diplomatischem Geschick und vor allem reichlich an Barem, gelang es ihm, Mekka frei zu kaufen und Abreha zur Umkehr zu bewegen, ungeachtet dessen, dass der Name Mekka von makata, verweilen herrührt. Der Name jenes verdienten Kaufmannes, Abdul Mutallib Ibn Haschim Al Kuraischit, geriet nicht in Vergessenheit, war jener Grandseigneur doch der Großvater Muhammads.

Kein Stern war am Himmel, kein Mondlicht zu sehen, es war eine dieser undurchdringlichen Nächte. Selbst die allzeit so gegenwärtigen Berge blieben unsichtbar. Dunkelheit hatte alles eingehüllt. Im Ort glimmten nur noch wenige verlorene Lichter, einen bescheidenen Umkreis trübe erfassend, bedrängt von unergründlicher Schwärze. Alle Geräusche des Tages waren längst verstummt, nur vielstimmiges Hundegekläff war zu hören. Es klang als verbellten sie irgendein Tier, oder wer weiß, was für ein Wesen. Nach einiger Zeit gingen sie in langgezogenes Jaulen über. Wir hatten uns noch auf dem Balkon des Hotels niedergelassen, nachdem die Bar zumachen wollte, viel zu angeregt um Müdigkeit zu verspüren. Amhar ging es ähnlich, längst waren wir mit ihm einig, dass er uns weiter begleiten würde. Da saßen wir nun uns in den Korbsesseln gegenüber und starrten in die Dunkelheit. Nichts anderes gab es zu sehen, und doch kam sie uns reichhaltig angefüllt vor, wirkte stofflich, als könnte man sie angreifen. War es die warme Luft, die durch diverse Geschichten animierte Phantasie? Europa war in diesem Moment sehr fern, schon in den letzten Tagen weiter noch als zuvor.

„Geht es euch auch so“,

nahm ich den Faden wieder auf,

„mir ist, als hätten wir nicht nur räumlich uns weit entfernt.“

Meine drei Gefährten nickten.

„Auch wir haben dieses Gefühl.“

„Unser Denken und Fühlen“,

überlegte O-Chang,

„es ist eindeutig ein anderes, als das gewohnte daheim.“

„Das mag hilfreich sein“,

stimmte ich zu,

„für das, was uns noch erwartet. Im Jemen wird kaum etwas vom zwanzigsten Jahrhundert zu spüren sein.“

„Mir ist so“,

sinnierte Hermann.

„als wäre ich hier schon in eine andere Wirklichkeit verpflanzt. Und je mehr wir uns von abendländischem Denken entfernen, desto phantastischer zeigt sich diese andere Welt.“

„Auch alle diese Geschichten, für die wir uns interessiert, sie mit unserer Vorstellungskraft angereichert haben, es ist als reagierten sie darauf, kommen uns entgegen.“

„Genau“,

pflichtete O-Chang bei.

„Es ist als werden sie zu etwas Greifbarem, längst nicht mehr so unfassbar weit her.“

„Auch die Inhalte nehmen so etwas wie Gestalt an, als wären sie Wirklichkeiten, nur einer anderen Art.“

“Jedenfalls fangen wir an“,

bestätigte ich,

„mehr an ihnen zu erkennen, als nur irgendwelche Erzählungen, hübsch anzuhören, aber ohne Belang.“

“Aber was unterscheidet hier schon Wirklichkeit von Erzählung? In einem Land, wo es magische Silberschmiede, Schiftas, und Menschen gibt, die sich lebendig einmauern lassen, wo so gut wie jeder an Engel, Dämonen und Zar glaubt, jene Geister die von Menschen Besitz ergreifen.“

„Das Leben hier ist schon unwirklich genug, auch ohne derlei Geschichten.“

„Und doch scheint es mit ihnen irgendwie verflochten“,

warf ich ein.

„Nimm nur mal die Schlacht von Adua. Sie hatte in unserer Zeit stattgefunden, war vielfach bezeugt und dokumentiert, also unbestrittene Tatsache. Seltsamerweise scheint das aber belanglos, weder eine Bestätigung noch ein Makel. Viel wichtiger ist etwas anderes, hat sie doch alle Merkmale eines Heldenepos: Den übermächtigen, schier unbezwingbaren Feind, den unbeugsamen, weise im Himtergrund lenkenden Herrscher und den strahlenden, listigen Helden. Und wie alle klassischen Heldensagen ist sie Grundlage eines gesunden Selbstbewusstseins, psychische Kraftnahrung für ein ganzes Volk.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Halbmondamulett.»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Halbmondamulett.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Halbmondamulett.»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Halbmondamulett.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x