marcus townend - Unter dem Bootshaus

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Unter dem Bootshaus: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein nuklearer Sprengstoffanschlag auf eine Klinik in der Zentralschweiz bewirkt ein furchtbares Inferno. Es wird eine islamistischer Hintergrund vermutet. Wer sind die Terroristen? Woher kommen sie? Was wollen sie?
Der Schutz der Öffentlichkeit und die Jagd auf die Attentäter benötigen alle zivilen Einsatzkräfte sowie Teile der Schweizer Armee. Eine Generalmobilmachung wird ins Auge gefasst.
Oberst Pirmin König, ein Schweizer Nachrichtenoffizier und Hendrik Dorpeind, ein niederländischer Kampftaucher, beide bekannt aus «Steingletscher», verfolgen in neun Kapiteln ihre eigene Spur.

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«Für einen Weckruf ist dein Geläut ein wenig früh!» Pater Gerhard jedoch erkannte: Dies war weder ein Weckruf noch ein Wetterläuten sondern ein Notruf. Er sah, dass Mustafa sich im Zustand höchster Erregung befand und beruhigte deshalb nur:

«Soo, soo». Dann schaute er auf dessen vom Glockenseil zerschundenen Hände: «Cum mer göhn!», und hakte sich bei ihm ein. Zusammen stiegen sie behutsam und schweigend die breiten, steinernen Treppen hoch bis zum Dachgeschoss. Der Bruder folgte ihnen mit einigen Stufen Abstand. Mustafa legte sich auf sein Bett, Pater Gerhard deckte ihn zu und blieb auf dem Rand des Bettes sitzen. Er erkannte, dass das, was seinen Schützling beschäftigte, nicht in Worte zu fassen war. Er wartete, bis sich die Wut des Jungen legte und sich die ursächlichen Gefühle zeigten: Trauer und Verzweiflung. Mustafa war kein zorniger oder ein mit Hass, diesem bösen, sehr bösen Gefühl beladener Mensch, sondern ein trauriger und verzweifelter Junge, dachte der Pater. Traurig, weil er keine oder zu wenig menschliche Zuwendung erhielt, verzweifelt, weil er damit nicht umgehen konnte. Mustafa schien keine Werte, keine Grenzen und keine Menschen zu kennen, an welchen er sich orientieren konnte. Unlängst wollte der Pater seine Sorgen mit einem der Gymnasiallehrer teilen, doch dieser winkte ab und erklärte:

«Wir sind nur für die Wissensvermittlung zuständig!» Die wenig später konsultierte Schulpsychologin meinte:

«Sein originelles Verhalten weist auf eine unbehandelte Aufmerksamkeitsstörung hin. Und da helfen nur Medikamente sowie eine längerfristige psychotherapeutische Begleitung!» Und wieder dachte der Pater: Hier helfen keine Worte. Er faltete seine Hände und betete.

Auf seinem Weg zurück, fiel dem Bruder Pförtner erneut die leicht offenstehende Tür auf, an welcher sie vorhin einen Stock tiefer vorbeigegangen waren. Er öffnete sie ganz und suchte nach dem Lichtschalter. Doch es gab kein Licht. Mit der Taschenlampe als Sichthilfe wie auch als Waffe betrat er den Raum. Er kannte diesen Vorraum, von welchem man in den früheren Biologiehörsaal gelangte. Hier wurden dutzende, ja hunderte von präparierten und ausgestopften Tieren für deren Studium aufbewahrt. Es roch nach Leder, Teebaumöl, Gewürznelken und Arsenik, womit die ausgestopften Tiere äusserlich gegen Schadinsektenfrass eingerieben worden waren. Doch diesmal, fand der Bruder, kam noch ein beissender Geruch nach Naphthalin und Formaldehyd hinzu. Mittel, welche zum Kampf gegen Motten oder zum Sterilisieren verwendet wurden. Der Bruder erschrak: Jetzt lag alles überall verstreut herum, auf dem Boden, auf den Regalen. Schubladen waren herausgezerrt, Vitrinen zerschlagen worden. Der letzte Wolf, der 1833 ob Sarnen erlegt worden war, lag seitlich auf dem Boden. Er ging zu ihm hinüber und bückte sich. Dem schönen Tier war nichts geschehen. Dann dachte er an den letzten Bären, welcher Mitte des 18. Jahrhunderts am Arvigrat gesehen worden war. Wo befand er sich? Verwirrt und hastig sah er sich um. Er entdeckte ihn nirgends. Dem Bruder wurde übel. War dies der Auslöser für Mustafas Geläut?, fragte er sich und umrundete die Theken, welche sich in der Mitte des Raumes befanden. Da sah er sie, und sein Puls raste: Schnecken! Überall tote, zertrampelte Schnecken mit ihren Gehäusen. Mustafas Schneckenzucht! Er hatte schon davon gehört, aber nicht gewusst, wo sich die Schnecken aufhielten. Hier waren sie also, im Vorraum des Biologiehörraums versteckt! Was für einen schändlichen Streich hatten ihm seine Klassenkameraden gespielt. Wie übel! Oder war es Mustafa etwa selbst? Er überlegte, ob er zum Dachgeschoss zurückkehren sollte, entschied sich aber dagegen. Er wollte sich in Ruhe überlegen, wen er alles über seine Entdeckung informieren musste und kehrte aufgewühlt zum Professorenhaus zurück.

Nach seinem Gebet fragte sich Pater Gerhard, weshalb Mustafa nur eine Glocke und zwar die grössere der beiden für sein appellatives Sturmläuten ausgewählt hatte. Im selben Moment erlitt Mustafa einen heftigen, aber erlösenden Weinkrampf. Der Pater legte seine Hand auf dessen Kopf. Dann erinnerte sich der Pater an die Inschrift der grösseren Glocke und er hatte die Antwort gefunden. Die Inschrift lautete: «dona mihi interiorem pacem» - «Gib’ mir den inneren Frieden». Pater Gerhard blieb, bis er wahrnahm, dass Mustafa sich beruhigt hatte und einschlief. Dann verliess er ihn. Er würde den Rektor informieren und allenfalls die Feuerwehr und die Polizei, falls sie Anrufe besorgter Bürger wegen des Geläuts erhalten hatten. Die offene Tür zum Biologiehörsaal beachtete er nicht.

Mustafa fürchtete die geistlichen und weltlichen Lehrpersonen von Anfang an. Sie schienen ihm, als seien sie virtuelle Spione seines Vaters. Im Gegensatz zu ihm, schienen sie ihn ständig wortlos zu beäugen und zu bewerten. Das erste Mal, dass er sich seiner heftigen Gewaltphantasien bewusstwurde, war während einer Physiklektion.

Mustafa stand an der Wandtafel, mit dem Rücken zu seinen Klassenkameraden und schwitzte. Vorhin hatte er noch gewusst, wie er die Aufgabe angehen würde. Gerade noch hatte er die Lösung im Kopf, jetzt aber schien es ihm, als hätte er eine Leere im Gehirn, welche sich trotz extremer Anstrengung nicht füllen liess. Er atmete heftig und spürte seinen Puls am Hals. Seine Bewegungen waren erstarrt, sein Körper schien unbeweglich. Er empfand Übelkeit und brachte kein Wort heraus. Auf seiner linken Seite stand ein hohes Fenster, von welchem man auf das lila verputzte Professorenhaus, in welchem die Klausen der Mönche aneinander gereiht lagen, hinabschauen konnte. Daran angelehnt stand der Physiklehrer, ein etwas über 60-jähriger Pater mit beinahe kahlem Kopf und einer ovalen Stahlbrille mit feinen Seitenstegen und gebogenen Bügeln. Er hatte ein schiefes Lächeln aufgesetzt und schielte auf seine rechte Hand, in welcher er den Schmalz aus seinen Ohren zwischen seinem kleinen Finger und dem Daumen zerrieb. Mustafa ängstigte sich vor dem Pater. Er verabscheute den sarkastischen Ton in dessen Stimme, den Spott in seinen Augen. Und er hasste seine Kameraden, welche kicherten, wenn dieser eine seiner herabsetzenden Bemerkungen ausstiess. Während dieser wenigen, aber leidvollen Minuten wandte er jeweils unglaublich viel Kraft auf, seinem Impuls, sich auf den Gottesmann zu werfen und ihm den Kopf abzureissen, nicht nachzugeben. Wenig später sass Mustafa verletzt und frustriert wieder auf seinem Platz und stellte sich vor, wie er die Köpfe seiner Mitschüler mit einem gekrümmten, scharfen Messer langsam von ihren Hälsen trennen würde. Am Abend würde er sich an seinen Schreibtisch setzen und für jeden seiner Klassenkameraden einen Sarg zeichnen, detailliert und perspektivisch korrekt. Den Pater würde er sich später einmal vorknöpfen, irgendwann. In vivo.

Im Gymnasium und später auf der Hochschule zeigte er eine hohe Begabung darin, komplexe technische, chemische und biochemische Abläufe zu verstehen und sie für praktische Anwendungen zu nutzen. Mehrmals nahm er in den Ferien einen Anlauf, die Aufmerksamkeit seines Vater mit eigenen Erzeugnissen, wie selbstgebastelten Funkgeräten, Waffen, Sprengstoffen oder selbstentwickelten Schädlingsvernichtungsmitteln zu wecken. Diese zeigte er ihm jedoch nie, da er befürchtete, sie würden ihn nicht beeindrucken, oder, noch schlimmer, nicht interessieren. Irgendwann jedoch würde er etwas Komplexeres, Grösseres, Gewaltigeres bewirken. Und dann ….

Dinge, die schon immer existierten, interessierten Mustafa nicht. Der Himmel, die Natur oder das Klima waren Rahmenbedingungen für sein Wirken, mehr nicht. In manchen Tagträumen sah Mustafa sich als Ebenbild Prometheus’, eines Mitglieds der Titanen, einem Göttergeschlecht aus dem antiken Griechenland. Wie Prometheus sah er sich dann als genialen, schöpferischen Menschen. Anders jedoch, als in Goethes gleichnamigem Gedicht, würde er keine Menschen nach seinem eigenen Bild erschaffen, sondern eine Welt, die mit Apparaturen und mobilen Maschinen, mit Robotern bevölkert sein würde. Bald würden Genies wie er, mit Hilfe von Computerprogrammen und technischen Wunderwerken in der Lage sein, die Welt zu erforschen, technische, chemische oder architektonische Produkte zu entwickeln, ja sogar Plastiken, Bilder und Songs zu erschaffen.

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