marcus townend - Unter dem Bootshaus

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Unter dem Bootshaus: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein nuklearer Sprengstoffanschlag auf eine Klinik in der Zentralschweiz bewirkt ein furchtbares Inferno. Es wird eine islamistischer Hintergrund vermutet. Wer sind die Terroristen? Woher kommen sie? Was wollen sie?
Der Schutz der Öffentlichkeit und die Jagd auf die Attentäter benötigen alle zivilen Einsatzkräfte sowie Teile der Schweizer Armee. Eine Generalmobilmachung wird ins Auge gefasst.
Oberst Pirmin König, ein Schweizer Nachrichtenoffizier und Hendrik Dorpeind, ein niederländischer Kampftaucher, beide bekannt aus «Steingletscher», verfolgen in neun Kapiteln ihre eigene Spur.

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Unter dem

Bootshaus

Thriller

Texte 2021 Marcus Townend Sagenriedli 1 CH6062 Wilen Lektorin Cordula - фото 1

Texte: © 2021 Marcus Townend

Sagenriedli 1, CH-6062 Wilen

Lektorin: Cordula Blättler

Erstleser: Jörg Jehli

Korrektorin: Brigitt Rychen Bangerter

Korrektor: Bruno Bangerter-Rychen

Titelbild: Marcus Townend

Umschlag: Margrit Naef

Druck und Vertrieb: epubli – ein Service der

neopubli GmbH, Berlin

ISBN:

Links: www.townendbuch.ch

www.epubli.de

Schneckeninsel

Wyss Hans Besitzer der Insel, Mitglied WG 91
Finn Haustechniker, Kampfsportler
Goran Gärtner, Pilot
Mila Ehefrau von Goran und
Mustafa Sohn
Yasin Flüchtling aus Irak

Augenklinik

Chefarzt Leiter der Klinik
Apollonia Klinikmanagerin
Gwendoline Sekretärin
Milone Dr. Oberarzt

Bund

Gipser Urs Bundesr., Verteidigungsminister
Leibacher B. Leiter Krisenstab des Bundes
Lieb Hugo Leiter ziviler Nachrichtendienst
Blatter A. Chef der Armee

Wehrgemeinschaft 91 (WG 91)

Wyss Hans, Stähli Georg, Journalist, Beamter, Waffenfabrikant, Divisionär von Boltigen (wurde ermordet, siehe: ‚Steingletscher‘)

Militärischer Nachrichtendienst (MND)

Brigadier Rochat Leiter Militärischer Nachrichtendienst (MND)
König Pirmin Oberst, stv. Leiter MND, Freund v Hendrik, Ehefrau, Töchter: Cordelia, Gioconda und Isotta
Ball Helene Hpt., Mitarbeiterin
Berisha Kadri Leutnant, Mitarbeiter
Milone Henrietta Feldweibel, Mitarbeiterin

Weitere

Dorpeind Hendrik Ingenieur, Freund von Pirmin, Katharina, Ehefrau
Egger Karin Leiterin Kripo Obwalden
Gasser, Hptm Chef Kantonspolizei Obwalden
Kaya Arda Kurdischer Held
Mühlenmann Beat Divisionär, Kommandant Flugplatz Alpnach, Pilot
Pater Gerhard Präfekt
Tarek Leiter Geheimdienst Us-al-Bin
Valdrim Nachbar von Hendrik u. Kath.
Sascha Walker Nachbarin von Hendrik u. Kath.

Prolog

Mitte August 1976

«Am selben Abend sassen die beiden Schulkameraden Pirmin und Hendrik unter den Kastanienbäumen eines Restaurants am Fluss, der neben der Badehütte ihres Internats das Seewasser aufnahm und durch das Dorf führte und tranken ein Bier. Der erste Schultag nach dem grossen Sommerurlaub am Kollegi schien weit weg und sie verloren keine Worte über ihre verbale Auseinandersetzung während der Deutschstunde.

Hendriks Gedanken waren bei einer Schulkameradin, einem schönen Mädchen, das ihm seit einiger Zeit wegen ihrer langen, gewellten schwarzen Haar aufgefallen war. Und welches ihm heute, am ersten Tag nach den Ferien, etwas geschenkt hatte, das er nun mit seiner linken Hand umfasste: Eine kleine, selbst bearbeitete Schnecke aus grün marmoriertem Speckstein.»

Townend Marcus (2019): Steingletscher, Seite 120

1

Sie fuhren über die Sedelstrasse. Es war Mittwoch, der 6. Juli um 05.00 Uhr früh. Es wurde langsam hell. Um diese Zeit herrschte wenig Verkehr. Der Fahrer schaute zum Fenster des Kastenwagens hinaus, zeigte auf ein wuchtiges, massiv gebautes Gebäude und lachte:

«Das war einmal ein Gefängnis. Für Leute wie du und ich.» Dann schaute er wieder auf die Strasse und ergänzte: «Heute werden die ehemaligen Zellen als Übungsräume von Jazz- und Rockmusikern benutzt.» Der Fahrer war 28 Jahre alt und hiess Yasin. Er trug kurz geschnittene, dicht gewachsene, schwarze Haare mit Fransen über der Stirn und einen Dreitagebart. Sein Beifahrer vermied den Augenkontakt und betrachtete stattdessen die farbige Tätowierung der länglich-spindelförmigen Weissen Turmschnecke, welche Yasin auf seinem rechten Unterarm trug. Das dargestellte Weichtier war übergross, fand er, und schien deshalb irgendwie nicht zu dem schmächtigen Körperbau zu passen. Er hob seinen Blick und schaute desinteressiert auf das massive Gebäude, dann wandte er seinen Kopf und schaute zum rechten Fenster hinaus auf den über 2’000 Meter hohen Pilatus und das auf der anderen Seite eines kleinen Tales auftauchende hohe Hauptgebäude des Spitals. Er war einen halben Kopf kleiner und vier Jahre jünger als der Fahrer. Seine dunklen Haare hatte er hinter seine Ohren zu einem straffen Rossschwanz gebunden. Er wunderte sich über die Kenntnisse seines Partners. Dann antwortete er mit gepresster Stimme:

«Mich sperrt nie jemand ein». Yasin reagierte nicht. Sie trugen Freizeitkleider und Namensschilder mit erfundenen Namen auf ihrer Brust. Beide wirkten leicht angespannt.

Sie fuhren hinunter ins Rontal. Links von ihnen lag der Rotsee, auf welchem jährlich Ruderregatten des Weltcups ausgetragen wurden. Nach einem kurzen Anstieg bogen sie rechts in die Friedentalstrasse ein, welche zum Friedhof führte. Kurz vor der Bushaltestelle setzte der Fahrer den Blinker nach links. Sie fuhren zu einer Barriere. Yasin öffnete die Scheibe und drückte auf einen Knopf. Er nahm das Ticket und steckte es zwischen seine Lippen. Die Barriere hob sich und sie setzten ihre Fahrt im ersten Gang fort. Sie kletterten langsam, wie wenn sie heikles medizinisches Gerät transportierten, die steile Zufahrt hinauf, vorbei an verschiedenen Gebäuden des Zentrumspitals. Dann erreichten sie das Gebäude, in welchem sich die Klinik für Dermatologie und Allergologie befand. Der Beifahrer kannte dieses Gebäude von seinen Besuchen im Zusammenhang mit seiner Hautkrankheit, an welcher er seit seiner Kindheit litt. Vor dem Gebäude gab es einen Parkplatz für Patienten mit einer Behinderung. Hier stellten sie ihren weissen Transporter ab. Auf beiden Seiten stand in grossen Lettern: DILLIERS MEDIZINISCHE TRANSPORTE GmbH.

Sie stiegen aus, hoben die Hecktür und entnahmen dem Laderaum einen Sacklader. Dann stapelten sie einige Schachteln aus Karton, welche mit grosser Schrift bezeichnet waren, auf den Sacklader. Auf der obersten Verpackung stand: «Gebrauchtes Medizinisches Gerät». Damit signalisierten sie eventuell auftauchenden und neugierigen Personen, dass die Schachteln möglicherweise mit ansteckungsgefährlichen Stoffen, Instrumenten oder Anlagen kontaminiert waren. Sie zogen ihre Schiebermützen ins Gesicht und betraten das Gebäude, indem sie auf eine Taste drückten. Die breite Glastür, welche sich neben der Drehtür befand, und für Personen mit einer Gehbehinderung gedacht war, öffnete sich automatisch. Sie durchquerten den Eingangsbereich zu den Lifttüren. Der Jüngere berührte das Touch-Display und strich über den Pfeil nach unten. Die Aufzugstür öffnete sich und er drückte auf die 2 minus. Jedes Mal wischte er die eben berührten Flächen mit einem Stofftaschentuch ab. Im zweiten Untergeschoss angekommen, wandten sie sich nach links und öffneten eine Doppeltür, welche nicht angeschrieben war. Dann betraten sie den hell beleuchteten unterirdischen Gang des Spitals und schoben ihren Sacklader vor sich her. Der Flur verband die Kliniken für Dermatologie und Neurologie mit der Klinik für Augenheilkunde. Letztere gehörte mit über 50 000 Patientenkontakten und rund 15 000 operativen Eingriffen pro Jahr zu den grössten und modernsten Augenkliniken der Schweiz. Die Wahl dieser Klinik und der vierten Etage war zufällig. Hier würden sie niemandem begegnen und es gab hier auch keine Kameras. Von weitem sahen sie aus wie zwei Lieferanten, von nahem wie Haustechniker, welche hierhergeschickt wurden, um einige Leitungen für die Computer frisch zu verlegen. Nach etwa 150 Schritten erreichten sie einen Betten-Aufzug für das vor kurzem erweiterte, fünfgeschossige Gebäude. Neben der Lifttür, auf Augenhöhe, stand in grossen, blauen Buchstaben auf weissem Hintergrund: «Unser Credo: Wir betreuen Sie so, wie wir selber betreut werden möchten.» Der Jüngere drückte auf die Taste Vier.

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