Florian Wächter - Allein
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Der Verkäufer tauchte gerade hinter dem Ladentisch wieder auf und legte drei weitere Halsketten zu einer vierten dazu, die schon auf dem Tisch lag. Die Frau strich ihr Haar aus dem Gesicht und griff nach einer der Ketten.
„Da haben Sie eine hervorragende Wahl getroffen“, setzte der Mann das Verkaufsgespräch fort. „Diese hier zeichnet sich durch ein besonders intensives Blau aus und bei den goldenen Punkten handelt es sich um Pyriteinschlüsse.“
„Ich finde sie auch wunderschön, was soll die denn kosten?“, fragte die Kundin interessiert.
Der Mann bedachte Julia mit einem kleinen Seitenblick, kaum länger als eine halbe Sekunde, doch das reichte schon aus, um sie in Panik zu versetzen. Das kleine Herz in ihrer Brust begann zu hämmern, und sie fühlte erst einen kalten Schauer über ihren Körper huschen, dann wurde ihr unglaublich heiß. Sie wusste, dass ihr Kopf nun rot angelaufen war, und das kleine Geheimnis, das sie in ihrem Ärmel verbarg, ihr förmlich ins Gesicht geschrieben stehen musste. Ihre Ohren fingen an zu rauschen und zu dröhnen. Julia sah, wie sich die beiden unterhielten, konnte jedoch kein Wort mehr verstehen. Die Lippen der Erwachsenen bewegten sich abwechselnd und die Gesichtszüge durchliefen die unterschiedlichsten Veränderungen. Die Käuferin zückte eine große, dunkelrote Geldbörse aus ihrer Handtasche und fischte einen Geldschein heraus. Der Verkäufer öffnete seine Registrierkasse und nahm ihn entgegen.
Klinge-ling-ling ... bimmelte das Glöckchen über der Tür munter. Das Geräusch löste die Starre, die Julia befallen hatte. Sie streifte die Lähmung wie einen kratzenden Pullover ab und drehte sich um. Drei ältere Mädchen strömten kichernd und schubsend zur Tür herein. Zwei von ihnen hatten ein Nasenpiercing, der dritte Teenager große Ringe in beiden Ohrläppchen. An ihren Hälsen baumelten Lederschnüre mit Steinen und Pseudo-Amuletten. Ihre Kleidung war ziemlich bunt und schrill. Das fiel Julia noch auf, dann - eh sie noch richtig begriff, was sie eigentlich tat - nutzte sie die Gunst der Stunde und schummelte sich durch das Trio hindurch und stand plötzlich wieder auf dem Gehsteig.
Draußen vor der Tür konnte sie im ersten Augenblick gar nicht glauben, dass sie es geschafft hatte, den Stein zu klauen, ohne dabei erwischt zu werden. Die Frau im hellblauen Kleid kam ebenfalls aus dem Geschäft heraus. Um ihren Hals hing eine Kette mit dunkelblauen Steinen, deren Oberflächen mit goldenen Pünktchen überzogen waren, die im Sonnenlicht glitzerten. Sie lächelte, kam mit zwei großen Schritten auf Julia zu, bückte sich zu ihr herunter und tätschelte ihren Kopf.
„Tschüss, meine Kleine“, frohlockte sie, kniff ihr liebevoll in die Wange und stolzierte davon. Julia stand noch ein paar Sekunden wie versteinert auf dem Trottoire und blickte der Dame mit der Halskette nach. Dann fiel ihr ein, was sie gerade getan hatte, und warf einen ängstlichen Blick zur Eingangstüre des Geschäftes, denn sie erwartete, dass diese jeden Augenblick aufging und der Mann sich auf sie stürzen würde und sie so lange schütteln würde, bis der gestohlene Kristall aus ihrem Ärmel rutschte. Die drei Mädchen würden dahinter stehen und Beifall spenden und grausliche Wörter rufen.
Diebin! Steineklauerin! Elternloser Dreckspatz! Einsperren ... Julia wollte nicht darauf warten, bis diese Vision in Erfüllung ging. Sie gab Fersengeld und rannte mit überkreuzten Armen in dieselbe Richtung, wohin die Frau mit der Halskette verschwunden war. Sie entdeckte das hellblaue Kleid inmitten einer kleinen Menschenansammlung, die an einer roten Ampel wartete. Das Signal sprang soeben auf Grün um und die Menge setzte sich in Bewegung. Julia lief über den Zebrastreifen hinterher.
Sie verfolgte die Frau etwa eine Viertelstunde und beobachtete, wie sich manche Männer ungeniert nach dieser umdrehten, um ihr nachzugucken. Julia wusste zwar nicht, was es mit diesem merkwürdigen Ritual auf sich hatte, dachte aber, dass das Nachgucken ein ziemlich blöder Brauch sei, denn die Männer achteten nicht mehr darauf, wohin sie gingen. Die Frau bemerkte von all dem, was sich hinter ihrem Rücken abspielte, gar nichts und bummelte gemächlich die Einkaufsstraße entlang in Richtung Zentrum. Hin und wieder stoppte sie bei dem einen oder anderen Geschäft, um die Dinge, die in der Auslage ausgestellt waren, in Augenschein zu nehmen.
Sie hatte anscheinend jede Menge Zeit und unterschied sich somit von den anderen, hektisch durcheinanderlaufenden Menschen, die ihre Kinderwägen maulend vor sich herschoben oder mit einer Unzahl von Plastiksackerl und Tragtaschen bepackt waren und sich mühsam einen Weg durch die Massen bahnten. Manche Paare unterhielten sich lautstark über eine soeben getätigte Fehlinvestition, oder stritten über irgendwelche belanglosen Dinge. Andere schwiegen einander an, bewahrten dabei ein ernstes Gesicht, aber man sah ihnen an, dass sie uneins über irgendein Thema waren. Julia viel auf, dass die Leute, die allein unterwegs waren, viel ruhiger und entspannter wirkten; Und so auch die Kettendame , der sie bis zur Station Wien-Mitte folgte. Dort tauchte diese in einem Kaufhaus unter und Julia verlor sie aus den Augen.
Sie durchquerte die Bahnhofshalle und fuhr mit der Rolltreppe zur U-Bahn hinunter. Ein Zug war ihr vor der Nase davongefahren und deshalb balancierte sie den Bahnsteig an der gelben Sicherheitslinie entlang bis zu dessen Ende. Dort blieb sie leicht vorgeneigt stehen, einen Fuß auf der Linie den anderen nach hinten gestreckt, und blickte in den finsteren Tunnel hinein. Sie wollte herausfinden, ob sie zuerst das Scheinwerferlicht des herannahenden Zuges sehen oder die Schienen singen hören würde.
Niemand nahm Notiz von dem kleinen Mädchen in den schwarzen Lackschuhen, das dort am Ende des Bahnsteiges waghalsige Gleichgewichtsübungen vollführte, obwohl die meisten in ihre Richtung blickten, denn beinahe jeder unterlag dem Phänomen, dass man seine Aufmerksamkeit unwillkürlich dorthin lenkt, woher man etwas - die U-Bahn in diesem Fall - erwartete. Vorausgesetzt man las nicht gerade eine Zeitung oder ein Buch, studierte den Fahrplan oder war mit sonst irgendwelchen wichtigen Dingen beschäftigt. Das Betrachten der schmutzigen Schuhe oder Reklametafeln etwa fiel in diese Kategorie.
Möglicherweise lag es auch daran, dass eine Dame in unmittelbarer Nähe stand, die in ein Taschenbuch vertieft war. Man konnte sie leicht für die Mutter des Kindes halten. Somit oblag es naturgemäß ihr dafür zu sorgen, dass dem Kind nichts zustieß. Nach dem Motto: „Das geht mich nichts an“, sah man einfach darüber hinweg. Man konnte sich heutzutage leicht die Finger verbrennen, wenn man es als Außenstehender wagte, sich in die Kindeserziehung einzumischen, denn manch einer nahm so etwas sehr persönlich. Da wurde man schnell als Nörgler oder Querulant bezeichnet. Ein Wort ergibt das andere, und eh man sich’s versieht, hängt man in einem Streit, der einem den ganzen Tag versaut oder zumindest Sodbrennen verursacht. Am besten war, sich rauszuhalten und zu hoffen, dass nichts passierte.
Ssss ... sss ... sss ... begannen die Schienen zu singen. Das Ohr hatte gewonnen! Doch jetzt warten wir noch auf das Licht!
Der Tunnel wurde heller und heller, doch die Pünktchen der Scheinwerfer konnte sie immer noch nicht sehen. Ein Windstoß von verdrängter Luft aus dem Tunnel erfasste Julias langes braunes Haar und wehte es spielerisch in alle Richtungen. Bei jeder anderen Gelegenheit wäre dies ein entzückender Anblick gewesen. Doch da war noch der...
Sie wischte sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht und spürte, wie der Kristall in ihrem anderen Ärmel zu rutschen begann. Erschrocken tastete sie nach der Wölbung unter dem dünnen Stoff, schob ihn wieder in Position und klemmte ihn fest. Die herannahende U-Bahn war vergessen. Inmitten der Aufregung war Julia einen halben Schritt nach vorne gestiegen und stand nur noch einen Kinderschuh breit von der Kante des Bahnsteiges entfernt. Plötzlich tauchte die Fahrerkabine des Zuges wie ein Geschoss aus dem Zwielicht auf.
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