Oliver Trend - Gebrochenes Schweigen

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Gebrochenes Schweigen: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach vielen harten Schicksalsschlägen entscheidet die ehemalige Theologin Carmen Gabrielle Vélez, eine Frau mittleren Alters, sich das Leben zu nehmen. Kurz, bevor sie dies in die Tat umsetzen kann, wird sie von einer verstorbenen Seele heimgesucht, die sie zwingt, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.

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„Oh, eine Gezeichnete!“, meinte er daraufhin nur abschätzig und machte mit seiner Arbeit weiter. Nach einigen Minuten richtete sich der Arzt auf und drehte sich zum General um – ein hoch gewachsener Mann mit stechenden Augen, die in einer prägnant hohen Stirn eingelassen waren.

Die dunklen Augen ruhten auf mir, als sich seine schmalen, fast femininen Lippen plötzlich bewegten. Er bat mich höflich, aufzuhören zu weinen, zwinkerte mir gar zu.

Aus einer mir unergründlichen Tatsache heraus, hörte ich prompt auf und glotzte ihn mit geschwollenen Augen an. Wahrscheinlich lag es an seiner tiefen Stimme, die mir irgendwie Wärme und Sicherheit vermittelte, oder dem Zwinkern, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung!

„Sie wird wieder!“, diagnostizierte der Arzt abwesend, während er in seiner mitgebrachten Tasche nach einer Arznei kramte. „Dreimal am Tag, zwei von diesen hier“, und streckte der alten Ordensschwester dabei einen Beutel mit Tabletten hin.

Anfangs starrte sie nur drauf, ohne Anstalten zu machen, ihn an sich nehmen zu wollen.

„Nehmen Sie schon, Schwester Lucia, es ist in Gottes Interesse!“, er blickte rasch nach oben, als würde es etwas ändern.

Zögerlich nahm Lucia den Beutel an sich. Sie schielte kurz zum General und hernach zu mir herüber, ehe sie wieder den Arzt anschaute. „ Gracias “, entgegnete sie kaum hörbar und nickte ihm zu, dass sie verstanden habe.

Der Arzt drehte sich nun zum General und erklärte trocken: „Eine Woche, dann ist sie wieder auf den Beinen, General Morillias, ich verspreche es Ihnen. Vielleicht wird sie noch Kopfschmerzen haben, aber auch das wird mit der Zeit verschwinden. Das kommt von der Gehirnerschütterung, die sie erlitten hat.“ Danach wandte er sich wieder an Schwester Lucia und meinte spöttisch, „und sonst werden Sie es schon mit Ihren Gebeten richten, verehrte Schwester!“, grinste selbstgefällig und winkte ab, „oder wird sich die alte Maselda um die Kleine kümmern?“

„Mmmhh … bueno, bueno , das höre ich gerne“, nickte Morillias indessen mit erhellter Miene der Nonne zu, die sich sogleich mir zuwandte, ohne dem Doktor eine Antwort zu geben.

Der General blickte sie eine Weile eingehend an und antwortete für sie: „Sie konnte noch nie jemandem etwas zu leide tun – darum beschränkt sie sich wohl auch darauf, allen zu helfen – bis zu ihrem Tod! Und Maselda …“, er schüttelte angewidert den Kopf, als würde ihn schon der bloße Gedanke an sie abstoßen, „ja, die hat der nackten Wahrheit bereits ins Antlitz geblickt! Nicht wahr, Schwester Lucia? Unsere reizende Maselda weiß, dass es nicht nur Gottes Kinder auf dieser Erde gibt!“

Als die Nonne auch dieses Mal nicht antwortete, schmunzelte der General zufrieden und klopfte dem Doktor kumpelhaft auf die Schultern. Daraufhin verließen sie zusammen das Zimmer, ohne weiter auf die Schwester oder mich zu achten.

Obschon ich wieder weinte und mich im Kissen versteckte, hörte ich, wie sie beim Weggehen von der gestrigen Nacht sprachen. Ich erinnere mich noch, als wäre es eben gewesen. Erinnere mich an das Kissen, ja, dieses wunderbare Kissen, welches nach frischer Seife roch, die mir erst auffiel, als ich den Kopf darin eingrub. Ich atmete einige Male tief ein, während ich meine Augen geschlossen hielt; einen einzigen Augenblick war ich wieder zu Hause in Nuevo Alumbrado, zu Hause in der Hacienda meiner Eltern, in meinem Zimmer.

Als mich im nächsten Moment eine kalte Hand berührte, platzte die Illusion. Ich öffnete meine Augenlider, so gut ich es vermochte und blickte in das Gesicht der Schwester. Es verschwamm langsam, ich weinte erneut.

„Es wird alles gut, Kind! Gott lässt nichts geschehen, was nicht für einen vorgesehen ist!“, ein trauriges Lächeln umspielte ihre ausgetrockneten Lippen, während sie mir sorgfältig die Tränen mit einem weißen Tuch wegwischte. „Glaube mir ruhig, Kind, ich weiß es genau!“, sie drehte sich um und nahm den Beutel mit den Tabletten.

„Die brauchst du nicht, Kleines. Sie sollen nur dafür sorgen, dass dein Wille gebrochen wird!“, mit diesen Worten ließ sie den Beutel in ihrer passend dazu raschelnden schwarzen Kutte verschwinden. Das Lächeln, welches sie mir nun schenkte, wo sie sanft mit ihrer linken Hand über meine Stirn streichelte, besaß eine unfassliche Barmherzigkeit.

Ich hörte auf, zu heulen und zu schluchzen. Ich fühlte mich plötzlich geborgen und brachte erstmals seit gestern ein schüchternes Lächeln zustande. Ihre starke Präsenz lullte mich angenehm ein; ich ließ es geschehen.

„Ich werde dir helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Du darfst dir keine Sorgen machen, alles ist in Ordnung! Du musst nicht auf die Worte des Doktors hören oder gar die von General Morillias! Sie versuchen nur, deinen Verstand zu trüben, deinen Geist zu vergiften und deine Seele zu schänden!“, Schwester Lucia streichelte mich erneut mit sanften Berührungen; ein Lächeln stahl sich in ihr faltiges Gesicht. Ihre Augen strahlten eine Gutmütigkeit aus, die sich tief in mich hineinbrannte.

„Ich werde auf dich aufpassen, Kind, ich verspreche es dir im Beisein unseres geliebten Herrn!“, und als wären diese Worte das Zeichen gewesen, stach es heftig in meinem Unterleib, als wäre er vom Blitz getroffen worden. Ich krümmte mich stöhnend und nach Luft schnappend im Bett zusammen.

Schwester Lucia fragte besorgt, was los wäre, als ich ihr nicht sofort antwortete, mich stattdessen nur vor Schmerzen zusammenzog, riss sie unsanft die Decke von meinem Körper. Zwischen meinen Oberschenkeln war alles voller Blut!

Der Schmerz zwischen meinen Beinen klang langsam ab. Lucia setzte sich am nächsten Morgen zu mir ans Bett und erklärte mir behutsam, dass Mädchen ab einem gewissen Alter dort unten bluten und sie das die Menstruation nennen würden. Alles wäre völlig in Ordnung mit mir. Sie erläuterte es mir mit einer Selbstverständlichkeit, wie ich sie zuvor nicht kannte.

„Keine Sorge, du wirst dich mit der Zeit daran gewöhnen!“, erklärte sie mir einfühlend und strich mit ihren schwieligen Fingern durch mein langes Haar. „Bei vielen Frauen lässt der Schmerz mit den Jahren nach, du wirst sehen!“

Ich starrte währenddessen gedankenverloren auf ein seltsames Bild, welches mit der hinteren Wand zu verschmelzen schien.

Lucia folgte meinem Blick und räusperte sich. „Das ist ein Fresko. Ein Bild, das direkt auf den frischen Verputz aufgetragen wird, auf die Mauer sozusagen. Es zeigt den Erbauer dieses Klosters, den spanischen Konquistador Felipè Melidas, der anno 1511 mit acht weiteren Schiffen an der heutigen Küste Venezuelas strandete und danach brandschatzend durch das Land bis hierher zog …, mmmhh, bis er schließlich verschwand! Niemand hat ihn je wieder gesehen!“, sie verwarf die Arme.

„Ich verstehe!“, erwiderte ich tonlos. Meine Gedanken kreisten plötzlich um den seltsam gekleideten alten Mann, der mir im Gebüsch begegnet war. Er wurde bestimmt auch umgebracht, so wie Chevaron und all die anderen. Ich fragte mich, ob sie wohl im Himmel waren und auf mich heruntersahen. Vielleicht beschützen sie mich ja, und alles wird gut! So, wie Schwester Lucia sagt!

Die Schwester zog ihre Stirn kraus und nickte ebenso, während sie mich aus den Augenwinkeln beobachtete. „Ich denke, es geht in Ordnung, wenn du dich noch ein Weilchen ausruhst, Liebes!“, sie strich mir über die Wange und lächelte, „damit du wieder zu Kräften kommst!“ Sie stand auf und verließ das Zimmer.

Ab dem vierten Tag musste ich Schwester Lucia helfen, die Leintücher von den mehr als hundert Betten abzuziehen, anschließend zu waschen und nach dem Trocknen wieder auf die Matratzen zu spannen. Die Latrinen auf allen Stockwerken der provisorischen Festung zu säubern und für die Soldaten zu kochen. Und wenn Sie bei „provisorisch“ denken, es handle sich um einige Stützwerke und Verstrebungen, dann irren Sie sich gewaltig! Überall türmten Soldaten, die Atemmasken trugen, Säcke voller Sand vor den Ausgängen. Schafften so eine Art Schutzwall, hinter dem sie sich verstecken konnten, wenn es zum Angriff kommen sollte. Viele der oberen Öffnungen schützten sie auf ähnliche Weise, mit dem Unterschied, dass sie nach einigen Abständen ein großes Maschinengewehr dazwischen aufstellten. Morgens früh bis spät abends wurden Befehle durch die Gänge gebrüllt. Soldaten hasteten umher wie aufgescheuchte Ameisen. Andauernd kamen hupende Lastwagen an und brachten allerlei Verbrauchsmaterial sowie einen gewaltigen Nachschub an Säcken. Auch hier trugen die Soldaten alle Atemmasken. Eigentlich waren nur die verbliebenen Schwestern und ich in den Untergeschossen ohne Gesichtsschutz unterwegs.

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