Oliver Trend - Gebrochenes Schweigen
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Als ich es endlich nach einiger Anstrengung schaffte, mich zu erheben und die Ameisen das Blut des Soldaten von meinem Gesicht gewischt hatten, hörte ich die Stimmen weiterer Männer. Die Kraft kehrte mit einem surrenden Gefühl in meine Beine zurück; ich wollte in Panik wegrennen, irgendwo hin, einfach weg von hier.
Da packte mich eine kräftige Hand am Schopf, sodass ich laut aufkreischte und endlich ungehemmt schreien konnte. „Hier geblieben Kleine!“, donnerte eine harte, befehlsgewohnte Männerstimme von hinten, woraufhin ich mitten in der Bewegung erstarrte.
In diesem Moment vergaß ich, weiter um Hilfe zu schreien.
Der Soldat drehte mich grob um und studierte mein blutverschmiertes Gesicht, blickte hin und wieder zum toten Soldaten am Boden. „Mmmhh“, brummte er mit verdrießlicher Miene. Er blickte auch zu den anderen toten Kindern, und seine Stirn wurde daraufhin von tiefen Furchen durchzogen.
„War er das?“, fragte er in die Richtung der leblosen Körper. Als ich nicht antwortete, nur gebannt in sein kantiges Gesicht starrte, drehte er seinen Kopf zu mir und guckte mich prüfend an. Sein Griff lockerte sich leicht; der stechende Schmerz, der dadurch erzeugt wurde, ließ nach.
Derweil traten weitere Soldaten zu ihm, die mich eingehend musterten, nachdem sie entdeckten, was ich mit ihrem colega de puta getan hatte, beziehungsweise er sich selbst angetan hatte.
„Wir nehmen sie mit!“, befahl der Mann, der mich am Schopf festhielt.
„Zu Befehl, General Morillias!“
„Und das ihr nichts geschieht, klar!“, der General drehte sich auf dem knackenden Ästen zu seinen Männern um und blickte sie streng einer nach dem anderen an: „Ihr haftet persönlich für ihre Sicherheit, verstanden!“
„Ja, General, wir haben verstanden!“, klang es synchron in die Nacht hinein, die lediglich vom Knistern des nahen Feuers gestört wurde.
All die Tiere, die sonst um diese Jahreszeit hierher kamen, schienen vom Erdboden verschluckt. Die vorangegangenen Schießereien und das schreckliche Feuer hatten sie vertrieben.
„Mit eurem Kopf!“, fügte der General kalt und emotionslos hinzu und brach diese eigenartige Atmosphäre für einen Moment.
Als ich trotz der oberflächlichen Gewissheit, diese Nacht unbeschadet zu überleben, laut heulte, streckte mich einer der Soldaten kurzerhand mit dem Gewehrkolben nieder. Ich hörte noch das hohle Klacken des wuchtigen Aufschlages, ehe ich in einer wirren Welt versank, in der ich schon zuvor gewesen war. Hernach luden mich die Soldaten auf einen Militärjeep und brachten mich in ein höher gelegenes Kloster, welches schon seit Jahrhunderten friedlich da oben existierte.
Die Iglesia del Cielo, welche anno 1534 von Felipè Melidas gegründet wurde, thronte an der oberen Grenze des Floresta Negra ; mehr als tausenddreihundert Meter höher, als Nuevo Alumbrado und mindestens siebzig Kilometer weiter nördlich. Sie befand sich mitten in den Anden, weit südwestlich von den Grenzen zu Panama, gut versteckt auf einem Hochplateau zwischen zerklüfteten Steilhängen und hohen Nadelhölzern. Ich wusste es, weil ich einmal mit meinen Eltern hier gewesen war und wir mehrere Nächte hier oben verbringen durften.
Die etwas mehr als vierzig Klosterfrauen lebten von allem zurückgezogen, bevor Morillias Truppen auftauchten. Sie existierten ganz bescheiden, ohne die übrige Welt für ihre Errungenschaften zu beneiden. Ihre Töpfe, Krüge, Betten, einfach alles stammte noch aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, und sie dankten jeden Tag Gott dafür. Sie bewirtschafteten Gärten, die genügend Knollengewächse, Gemüse und Früchte hergaben, damit sich der Orden davon ernähren konnte. Ganz nach den Grundsätzen, welche einst vom großen Konquistador Melidas erdacht wurden. Zumindest taten sie das, bevor die Soldaten vom General den Befehl erhielten, hier einzukehren.
Das Militär brachte zahlreiche Geschütze, Gewehre und dutzende Kisten Munition hierher und verwandelte das alte Kloster in eine kaum einzunehmende Festung.
„Die Brigado Libertad de Credibilidad , die noch ein entscheidendes Kapitel in Kolumbiens Geschichte einnehmen könnte; für die zahlreichen Rebellen und noch zahlreicheren paramilitärischen Milizen nur schwer anzugreifen und für die kommende Zeit des Blutes mehr als nur angemessen ist!“, so der General bei einer seiner leidenschaftlichen Reden in Santafè Bogotha vor den sogenannten Cámara de representante , fünf Tage, bevor der Bürgerkrieg die Freiheit der Menschen dieses wunderbaren Landes in Asche verwandelte.
Ich erwachte in einem kleinen Zimmer. Das Erste, was ich erblickte, war eine ältere Nonne, die an meinem Bett saß und mir meine Stirn mit einem feuchten Tuch abtupfte. Sie erweckte in mir den Eindruck, als wäre sie die ehrwürdige Mutter persönlich. Ihr Gesicht war von tiefen Furchen durchzogen, ihre dunklen Augen blickten ernst. Heute würde ich sagen, die Ordensschwester umgab eine Aura der Reinheit, als hätte Gott selbst seine schützende Hand über sie gelegt. Als sie bemerkte, dass ich wieder unter den Lebenden weilte, erhob sie sich leise und verließ, ohne ein Wort an mich zu richten, mit lautlosen Schritten das Zimmer.
Ich vermochte es nicht, ihr mit meinen Augen zu folgen. Meine ganze linke Schädelseite brannte, wie ein eben entfachtes Feuer. Es pochte schmerzlich; ich wusste nicht, warum! Dennoch versuchte ich, mich zu erheben, als ich hörte, wie die Tür verriegelt wurde. Aber die Kraft reichte dafür nicht aus, ich sank nach einigen vergeblichen Versuchen zurück ins weiche Bett.
Draußen zwitscherten Vögel, in weiter Ferne meinte ich, einen Affen brüllen zu hören oder vielleicht doch eher einen Puma, oder beides? Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, war verwirrt und erschöpft. Ich schloss meine brennenden Augen und lauschte den vertrauten Klängen der Natur und döste weg. Verwickelte mich in einen absurden Traum, in dem sich meine Eltern wie lebendige Fackeln auf dem Boden gehetzt und schreiend hin und her wälzten. Ebenso mein Onkel und meine Tante und alle anderen aus Nuevo Alumbrado. Ich roch das verbrannte Fleisch, das nach Metall schmeckende Blut; stand mit meinem weißen Hut mit der rosa Schleife in den Händen haltend da, ohne etwas tun zu können, außer zu schreien: Es war das Einzige, was ich wirklich machen konnte! Plötzlich wurde ich von einem kräftigen Arm niedergedrückt, mit dem Kopf in die feuchte Erde, sodass mir die Luft wegblieb. Ich hörte, wie er mit den Händen die Unterwäsche zerriss, worauf ich einen heftigen Stich zwischen meinen Schenkeln verspürte. Es brannte, als würde Feuer in mich eindringen.
Es musste bereits Mittag sein, als die Tür hektisch aufgeschlossen und danach grob aufgestoßen wurde. General Morillias und die Nonne betraten zusammen mit einem Arzt das Zimmer. Ich vernahm in meinem weichenden Dämmerzustand die leicht hallenden Schritte, raschelnde Kleider und probierte, mich sogleich mühsam im Bett aufzurichten. Das Tageslicht stach in meinen Augen. Ich blinzelte mehrmals, ohne den gewünschten Erfolg zu erzielen, stattdessen füllten sich meine Augen mit Tränenwasser. Trotz des Gefühls, ausgeruht zu sein, schaffte ich es nicht, mich ganz aufzurichten. Ich sackte keuchend vor Anstrengung zurück ins Kissen. Mein Kopf pochte, als sei er eben gerade geplatzt, und weil das alles zu viel für mich war, schluchzte ich still. Die warmen Tränen rollten über meine Wangen, als sich der Arzt über mich beugte und eindringlich begutachtete. Und ich weiß nicht, warum, aber mit den hektischen Gestiken des Arztes kehrten auch die Erinnerungen an die Geschehnisse, die mir die üble Wunde am Schädel zugefügt hatten, zurück.
Der Arzt hielt mir ein Licht in die Augen, dass es bis in mein Gehirn stach. So schwoll mein erst leises Weinen rasch zu einem lauten Heulen an; die Furcht vor weiteren Misshandlungen gewann rasch an Kraft in mir. Der Arzt schob mein Haar beiseite und entdeckte das unförmige Feuermahl an meinem linken Ohr.
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