Oliver Trend - Gebrochenes Schweigen

Здесь есть возможность читать онлайн «Oliver Trend - Gebrochenes Schweigen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Gebrochenes Schweigen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Gebrochenes Schweigen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nach vielen harten Schicksalsschlägen entscheidet die ehemalige Theologin Carmen Gabrielle Vélez, eine Frau mittleren Alters, sich das Leben zu nehmen. Kurz, bevor sie dies in die Tat umsetzen kann, wird sie von einer verstorbenen Seele heimgesucht, die sie zwingt, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.

Gebrochenes Schweigen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Gebrochenes Schweigen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Morillias lag tot am Boden, kein Zucken, nichts ging mehr von ihm aus. Er starrte genau zu uns herauf, zu mir, in meine Augen. Schwarz und dunkel wirkten sie auf mich, und ich scheue die Erinnerung an diese Augen, bis heute in den Tod, der mich beharrlich in seinen düsteren Hallen gefangen hält!

Vor den eingeschossenen Toren der verlorenen Festung trat Salvatore vorsichtig durch den Matsch auf einen großen Mann zu und sprach kurz mit ihm, zeigte mit dem Gehstock Richtung Gemäuer. Dieser winkte daraufhin einem Panzer, der zehn Meter weiter hinten wartete und sogleich auf uns zusteuerte. Wir hörten, in der Decke über dem Esssaal eingeschlossen, wie der Panzer seine lange Kanone ausrichtete. Danach ertönte ein gleichmäßiges, aber schrilles Summen, ehe ein gewaltiger Knall erschallte und die Decke, in der wir unbeweglich kauerten, mit einem gewaltigen Grollen einstürzte. Wir fielen kreischend in den Esssaal hinunter – ich genau auf den toten General, der mir wohl das Leben rettete. Es hagelte Gesteinsbrocken aller Größen, die uns teilweise unter dem Geröll begruben. Der Kokainstaub vermischte sich mit dem Staub der einstürzenden Decke; es war mir nicht möglich, etwas zu sehen. Ich hielt mich am toten General fest, bis es vorbei war.

Insgesamt schoss der Panzer mehr als fünfmal, während ich in Gedanken immer wieder betete, wie es mir Schwester Lucia beigebracht hatte.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Derweil wurde es ruhig, und ich richtete mich vorsichtig auf, beobachtete, wie sich der Staub um mich herum legte. Mir war schwindelig; ich fühlte mich trotz des Sturzes irgendwie gut. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Als sich der Staub zum großen Teil gelegt hatte und Lucias Körper wieder freigegeben wurde, erschrak ich dermaßen, dass ich kreischte, bis es mich selbst in den Ohren schmerzte. Lucias Rückgrat musste beim Aufprall gebrochen sein. Sie lag halb auf einem lädierten Tisch und halb auf dem Boden, völlig unnatürlich verdreht. Ich suchte durch den Staub Schwester Maselda, während ich schrie, dass mir beinahe das Trommelfell platzte. Überall Zerstörung, die ich durch einen seltsam matten Nebelschleier wahrnahm! Jetzt entdeckte ich Maselda endlich: mit eingeschlagenem Schädel, halb von Schutt verschüttet. Ihr noch vorhandenes Auge starrte grotesk nach oben. In ihrer rechten Hand hielt sie verkrampft die kleine Schnapsflasche, die fast leer war, umklammert.

Ich kann nicht mehr sagen, wie lange ich auf Morillias erstarrendem Leib hockte und mir die Lungen herausschrie; wie mir der bittere Saft die Kehle herunterlief und eine Spur kribbelige Betäubung hinterließ.

Auf jeden Fall stand da plötzlich mein Onkel am Rande des Gemäuers und starrte mich mit einem Gesicht an, das fast so weiß wie sein Anzug war, als hätte er einen Geist gesehen.

In dem Moment, als ich ihn entdeckte, verstummte ich.

Wir blickten uns einige Sekunden an – Auge in Auge – während sich seine Männer mit Maschinengewehren neben ihm aufstellten. Seine Augen schienen zu glühen, erst vor Mitleid, so empfand ich es, danach voller Kälte.

„Onkel“, wimmerte ich unsicher und streckte meine zerkratzten, an mehreren Stellen blutigen Arme nach ihm aus. Mein dreckiges Kleid raschelte leise zu meinen Bewegungen. „Onkel Salvatore?“

Salvatore zog stattdessen nur emotionslos seinen weißen Hut tiefer ins Gesicht, wohl damit er mir nicht mehr ins Angesicht blicken musste und gab trocken den Befehl, mich zu eliminieren!

Eliminieren , pah, dabei wusste ich nicht mal, was dieses blöde Wort bedeutete noch konnte ich es richtig aussprechen! Trotzdem, nennen wir es im Nachhinein den weiblichen Instinkt, sprang ich wie auf Kommando vom schlaffen Leib Morillias hoch, während die Männer auf mich feuerten, als wäre ich ein wildes Tier. Ich schlüpfte gehetzt, aber nicht in Panik, keine zwei Meter neben dem General unter ein großes Stück Gemäuer, welches zuvor von der Decke heruntergebrochen war. Ich weiß nicht, ob sie mich nicht treffen wollten oder nicht getroffen haben, weil sie schlecht im Zielen waren. Tatsache war, dass ich mich unter den Trümmern vor ihnen verstecken konnte. Ich zitterte am ganzen Leib, war überall zerkratzt und aufgeschürft. Die Wunden surrten angenehm, so als würden sie schlafen. Ich fühlte mich seltsam beschwingt, obschon ich Angst hatte.

Die paramilitärischen Einheiten von Salvatore suchten einige Stunden vergebens nach mir. Immer, wenn sie mir wieder zu nahe kamen, kroch ich tiefer unter die Trümmer. Irgendwann hörte ich sie nicht mehr und schlief erschöpft irgendwo unter dem einstmaligen Esssaal ein. Dabei träumte ich wirres Zeug, erwachte immer wieder in kalten Schweiß gebadet und döste darauf frierend sowie unruhig wieder ein.

Keine Ahnung, wie lange ich unter dem Schutt der einstigen Iglesia del Cielo geschlafen hatte. Nach meinen Schmerzen zu urteilen, musste es sehr lange gewesen sein! Ich versuchte langsam, unter den großen Trümmern hervorzukrabbeln. Alles tat mir weh: Meine Beine, meine Arme und mein Rücken, einfach alles. Trotzdem kroch ich in Gedanken bei meinen Qualen aus dem Versteck. Mir war schlecht, ich fühlte mich hundeelend. Als ich meinen schmutzigen Kopf aus den Trümmern streckte, erstarrte ich augenblicklich zu Stein.

Ein ausgewachsener Puma stierte mich schnurrend an, schnupperte an mir, ohne dass ich mich bewegen konnte.

In jenem Moment schoss nur ein einziger Gedanke durch meinen Kopf: Jetzt bin ich tot!

Aus seinem Maul, welches höchstens fünf Zentimeter von meinem Kopf entfernt war, drang ein fauliger Gestank zu mir herüber. Während ich kaum hörbar zu beten begann, leckte der Puma plötzlich über mein Gesicht.

Ich zuckte zusammen und schreckte sofort zurück, wollte mich panisch unter die Trümmer zurückziehen. Die Worte meines Onkels hämmerten in meinen Ohren, als stünde er leibhaftig neben mir! Sie sehen niedlich aus, doch der Schein trügt, bonita! Sie sind bekannt dafür, dass sie sich in unbeobachteten Augenblicken gerne Kinder holen, um sie dann an ihre Jungen zu verfüttern!

Da die Wildkatze mir aber nicht folgte, mir stattdessen nur nachglotzte, stockte ich mitten in der Bewegung.

Vielleicht hat mein Onkel gelogen! Ja, vielleicht … stimmt das mit den Kindern gar nicht! Die vorangegangenen Geschehnisse flammten in mir auf: Ich nahm allen Mut zusammen. „Bist du ein Geist?“, fragte ich nach einigem Zögern mit brüchiger Stimme, ohne meinen Blick von der Großkatze zu nehmen.

Der Puma starrte mich nur ruhig, beinahe schon bedächtig an. Er schnurrte friedlich; als es ihm mit mir zu langweilig wurde, ließ er sich auf dem Geröll nieder und leckte sein Fell.

Irgendwo in der Nähe hörte ich Affen herumtoben. Auch den Gesang der Vögel nahm ich wieder wahr; es beruhigte mich ein klein wenig. Ich starrte noch immer gebannt auf die Raubkatze, während unzählige Gedanken mein kleines Gehirn marterten. Die Übelkeit wurde schlimmer: Ich musste mich krampfhaft übergeben. Ich würgte bittere Magensäfte herauf, die mir dabei den Rachen verätzten. Schweiß tropfte mir von der Stirn, ich konnte nicht aufhören, zu würgen. Meine aufgeschürften Hände hielten sich verkrampft an den losen Steinen fest, die sie gerade fanden. Da konnte ich plötzlich deutliche Schritte nebst meinem Würgen hören, die von hinten näher kamen, und mein Herz schlug noch schneller. Onkel Salvatore! Dachte ich so erschrocken, dass ich aufhörte, zu würgen. Ich zog mich ein wenig unter die Trümmer zurück und lauschte einem kaum hörbaren Klatschen. Die Wildkatze reagierte nicht darauf, pflegte weiter ihr Fell, als wäre niemand sonst hier.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Gebrochenes Schweigen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Gebrochenes Schweigen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Gebrochenes Schweigen»

Обсуждение, отзывы о книге «Gebrochenes Schweigen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x