Oliver Trend - Gebrochenes Schweigen

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Gebrochenes Schweigen: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach vielen harten Schicksalsschlägen entscheidet die ehemalige Theologin Carmen Gabrielle Vélez, eine Frau mittleren Alters, sich das Leben zu nehmen. Kurz, bevor sie dies in die Tat umsetzen kann, wird sie von einer verstorbenen Seele heimgesucht, die sie zwingt, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.

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Melidas saugt nachdenklich an seiner Unterlippe. Einen Moment ist er gar versucht, ihr alles zu beichten und einen kläglichen Versuch zu starten, es ihr zu erklären!

Ich will endlich sterben! Ich habe endgültig genug von diesem Leben, von der immerzu gleichen Leier! Aber wie erkläre ich das jemandem, der nicht mal einen Zehntel der Zeitspanne lebt, wie ich es tue? Er holt Luft, „Sie verheimlichen mir irgendwas“, äfft er sie nach und schüttelt entrüstet den Kopf, „absurd! Ich wünsche, dass du nach Venezuela reist und dort nach dem Amulett suchst, mein Kind. Wir müssen jede Möglichkeit in Erwägung ziehen, auch die, dass deine Mutter das Amulett in Venezuela liegen gelassen hat!“

Stellen neuerdings alle meine Befehle infrage? Ein neuer Trend, den ich verschlafen habe?

„Wenn es Ihr unabdingbarer Wunsch ist“, entgegnet sie reserviert, „so werde ich selbstverständlich gehorchen, Señor Melidas!“, sie deutet eine Verneigung an.

„Ja, ist es! Hier habe ich im Augenblick keine Verwendung für dich“, winkt er brüsk ab. Er gibt ihr damit zu verstehen, dass das Thema beendet ist.

Sofía legt den Kopf schief und mustert ihn nachdenklich.

„Weshalb haben wir das Amulett schon wieder verloren?“, sie streckt sich, schiebt eine Haarsträhne hinters rechte Ohr, „ich meine, wie konnte es überhaupt dazu kommen?“

„Das habe ich dir schon unzählige Male erläutert, mein Kind! In den Wirren der Bürgerkriege in Lateinamerika nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es geraubt! Es wurden nie Forderungen oder dergleichen gestellt, weshalb ich vermute, dass es damals dem Militär in die Hände fiel und sich heute möglicherweise in Privatbesitz befindet.“

„Und Sie schicken mich nach Venezuela, weil …“, sie zuckt die Achseln und starrt ihn provokativ an, „… weil Sie … was?“

„Weil, mhm“, Melidas macht eine wegwerfende Handbewegung, „warum glauben neuerdings alle, sie können meine Anweisungen anzweifeln oder gar ignorieren, mhm?“ Er stakst um den Tisch herum auf sie zu, „das muss aufhören, klar?“

Sie nickt nur, ohne darauf zu antworten.

„Du begibst dich nach Venezuela, ohne Widerrede! Verstanden?“

Sie senkt demütig ihr Haupt und antwortet leise: „Ja, verstanden, Señor Melidas.“

Faretti sitzt im Taxi, das ihn zum nicht weit entfernten Aeropuerto Internacional el Prat de Barcelona bringt.

Bin ich froh, dass ich hier weg kann! Bis jetzt verläuft alles, so wie ich es plante! Er schaut gähnend zurück, beobachtet, wie der Hauptsitz von La Fraternitis rasch kleiner wird. Er ist hundemüde, weil er sich die ganze Nacht über den Kopf zerbrach: Über sein bisheriges Leben, die verzwickte Situation, über die Nachricht an Sofía, das Gespräch mit dem Alten, sogar über La Fraternitis und deren Zweckmäßigkeit.

Als er mir am Ende unseres Gesprächs mitteilte, dass ich meine Finger von Sofía lasse solle, hätte er mir da nicht verbieten müssen, mit ihr über ihre Mutter, ihre Tochter zu sprechen? Stattdessen mahnt er mich, meine Finger von ihr zu lassen! Schüttelt er langsam den Kopf. Als hätte er uns lediglich gesehen, aber nicht gehört! Sinniert er und gähnt, bis seine Kiefer laut knacken. So viel Kohle, aber keinen Ton! Versteh den Alten, wer will, ich tu es nicht!

Das Taxi durchquert gerade den alten Stadtteil Ciutat Vella ; er guckt noch etwas verschlafen aus dem Fenster, registriert, wie das Viertel langsam zum Leben erwacht. Faretti lässt das Gespräch mit Sofía gestern, noch einmal bildlich Revue passieren, einfach ohne Ton.

Er fühlt sich beobachtet. An sich nichts Besonderes, bis auf das Phänomen, dass es sich bei den Beobachtern um die Loge selbst handelt; um den Gründer La Fraternitis , den Mann, der ihn vor vielen Jahren unter seine Fittiche nahm, ihm indirekt beibrachte, was er heute weiß und kann – mehr oder weniger.

Eben das macht die ganze Sache so kompliziert. Ich komme mir vor, als wäre ich in einem falschen Film! Ich hoffe nur, dass Sofía meine Nachricht findet und sie auch richtig entschlüsselt. Mit ihren Kenntnissen über Binärcodes sollte sie es eigentlich schnell encodiert haben. Und viel ist es nicht! Bald werde ich es wissen, entweder sie ruft mich an, oder nicht, und ich weiß, dass es ein Scheißplan war!

Die Altstadt zieht an ihm vorbei, während das Taxi abbiegt.

Ein anderes Taxi folgt ihm tatsächlich. Er späht flüchtig nach hinten. Hier gibt es Taxis wie Sand am Meer, es könnte ein Schatten von La Fraternitis sein oder auch nicht! Sein Blick wandert zum Seitenfenster; er lässt die Gebäude, Läden und alten Häuser auf sich wirken. Er versucht, die erdrückenden Gedanken beiseite zu schieben – wenigstens eine kurze Weile, dabei nagt er nervös an der Unterlippe.

Ich mag diesen mittelalterlichen, gotischen Baustil der Altstadt. Das bringt mich auf einen anderen Gedanken: Hier muss irgendwo die Sagrada Familia sein, die unvollständige Kathedrale, welche von Antoni Gaudi konzipiert wurde. Nun komme ich schon so viele Jahre nach Katalonien und habe es noch nicht einmal geschafft, sie zu besuchen. Ich bin früh genug dran, vielleicht könnte ich …

„Entschuldigen Sie bitte?“, spricht er den Taxifahrer an, der nur kurz den Kopf zu ihm nach hinten dreht, um den Verkehr nicht aus den Augen zu verlieren.

„Ist es möglich, dass Sie mich erst noch zur Sagrada Familia bringen?“

„Wenn Sie bezahlen, ist alles möglich, Señor . Allerdings muss ich dann ein ganzes Stück zurückfahren.“

„Das ist schon in Ordnung.“

Dann weiß ich schon einmal, ob ich beschattet werde! Sobald ich am Flughafen angekommen bin, setze ich mich mit meinen Kontakten in Berlin in Verbindung. Ich brauche eine neue Identität und ein Konto auf den neuen Namen.

„Also ist Ihr nächstes Ziel die Sagrada Familia ?“

„Ja.“

Das Taxi lenkt kurze Zeit später in die Schnellstraße ein, und der Wagen beschleunigt rasant. Die Häuser ziehen wieder an ihm vorbei, während er in Gedanken nach Venezuela und zu Sofía abschweift. Zwischendurch späht er nach hinten.

Das Taxi folgt ihnen noch immer.

5

Salvatore de la Sourcas Truppe stürmten die paramilitärischen Milizen die Mauern der Brigado Libertad de Credibilidad . Sie kamen mit drei kleinen Flugzeugen, die sie von einem Militärstützpunkt nahe der Stadt Cartagena de Indias entwendeten: Einem Stützpunkt, der bis anhin dem direkten Befehl von General Morillias unterstellt war. Lastwagen mühten sich mit laut heulenden Motoren die schlammige Straße hoch. Dazwischen bewaffnete Jeeps mit Maschinengewehren auf den Heckflächen montiert, die mit ihren Rädern immer wieder im Matsch durchspulten. Die Flugzeuge drehten auf einmal alle ab und zogen sich in Richtung Tiefebene zurück. Es gab überall in und vor der Festung kleinere Scharmützel, die meist von de la Sourcas Leuten gewonnen wurden. Alle waren in einen an Benzin erinnernden, weißen Dunst eingehüllt, der sie bittersüß einlullte und antrieb, ihr Bestes zu geben. Beide Seiten fühlten sich unschlagbar, meinten, sie seien stärker und besser!

Nicht gerade das, was sich Morillias vorstellte, als er die Säcke mit de la Sourcas Kokain füllen und vor dem Eingangstor auftürmen ließ. Doch als Nachteil empfand er es auch nicht, da er das Zeug selbst mit tiefen Zügen einatmete, während er sich hinter einem Pfeiler verschanzte, der die Decke des Esssaales stützte. Die Decke knackte und knarrte bedrohlich, als es heftig und laut rumpelte, weil ein Panzer irgendwo in der Nähe eine der Mauern durchbrach.

Morillias schaute sich mit schnellen Blicken um, ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Bis zum Augenblick, als er deutlich vorsichtig abtretende Stiefel auf dem Boden hörte und wie sich fast schleichend knirschend das Gewicht auf dem Schutt der Erde verlagerte. Der General wartete einen Atemzug, schnellte darauf hervor und feuerte einige Schüsse in die Richtung ab.

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