Beate Morgenstern - Nest im Kopf

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In Gottshut scheint die Welt noch in Ordnung. Oben ist Gott. Unten leben die Menschen miteinander in Ehrfurcht vor Gott und in Furcht vor dem Bösen. Diese Welt kommt dem Kind Anna schon bald in Unordnung. Die Eltern ziehen um in ein Dorf im Mansfeldischen. Amma findet sich schwer zurecht. Hier ist sie nicht mehr eine von vielen, sondern «die Paschterin». Hartnäckig versucht sie, die Barrieren zwischen Dorf und Pfarrhaus zu überwinden.
Als Erwachsene erinnert sich Anna jener Zeit, der fünfziger Jahre, und der Vorgänge im Land, die sie aus der besonderen Sicht eines Kindes wahr-nahm, das fernstand. Sieben Tage ist Anna zu Besuch in Gottshut: sieben Tage des Erinnerns und der Begegnungen. Es zeigt sich ihr eine vertraute Welt, die aber nicht mehr ihre ist, und so erlebt Anna Nähe und Distanz, Verwurzelung und Entfremdung in einem. Gottshut, wie sie es im Kopf hat, gibt es nicht.

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Ich hab von Omi geträumt. Sie lag im Liegestuhl hier unter dem Kirschbaum.

So etwas. Hier ist sie doch nie gewesen. Die Mutter tat, als könne man nur wahrscheinliche Begebenheiten träumen.

Ich hab's halt so geträumt.

Was man so träumt. Die Mutter fand Gefallen daran, dass sie mit der Großmutter in einen von Annas Träumen hineingeraten war, erzählte ihrerseits Träume. Anna erinnerte sich, wie der Vater bei einem solchen Gespräch die Mutter und Anna sehr unwillig unterbrochen hatte. Nun konnten sie ihr Gespräch über Träume endlos ausdehnen.

Und was hast du heute für ein Programm? Routiniert kehrte die Mutter in die Alltagswelt zurück.

Programm, sagte Anna. Wie's kommt. Im Grunde war sie ratlos, wie sie die Woche durchstehen wollte. Ich hab mir Bücher mitgenommen, die ich unbedingt lesen möchte.

Einen Tag solltest du wenigstens ins Gebirge fahren.

Bloß nicht. Mich da tottrampeln lassen.

Du musst es wissen.

Du hast jedenfalls dein Programm. Anna stand auf und schichtete das Geschirr in den Korb. Um meins mach dir keine Gedanken. Und den Abwasch erledige natürlich ich.

Sehr lieb von dir. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was vor mir liegt.

Doch. Ist ja nicht das erste Mal.

Aber jetzt müssen wir uns so verkleinern, klagte die Mutter.

Einmal muss es sein, sagte Anna.

Hast du auch wieder recht. Geh wenigstens spazieren. Ein bisschen Bewegung schadet dir nicht.

Hast du eigentlich schon die Alben und Familienpapiere weggepackt?

So ziemlich. Ich finde immer noch mal was.

Und wohin hast du die Sachen getan?

Erst mal in die alte Truhe neben der Tür zur Gästekammer.

Nehmt ihr alles mit?

Ja, weiß noch nicht. Das bespreche ich mit Vater.

Wenn nicht ...

Ja. Du hast es mir oft genug gesagt. Die Mutter wurde gereizt.

Anna verstand sie nicht. Schon so vieles aus dem Nachlass des Urgroßvaters war verschwunden, ohne dass die Mutter sich aufregte. Aber freiwillig gab sie nichts aus der Hand. Sorgte sich die Mutter um ihr Alter, wollte sie dann, vom Vater allein gelassen, einen Blick zurück tun? Sie sicherte sich ab, hielt sich alle Möglichkeiten offen, das war es wohl. Noch lebte sie mit dem Vater dessen Leben. Wie das ihre danach aussehen würde, Annas Großmutter hatte es Anna gegenüber einmal sehr nüchtern formuliert: Danach wird ihre eigentliche Prüfung kommen.

Ich werde erst mal zum Altan raufgehen, sagte Anna. Wo habt ihr den Schlüssel?

Wir haben keinen mehr. Die Mutter verzog ihren Mund zu einem vieldeutigen Lächeln.

Ach so. Anna schnaubte verächtlich. Sobald sie von einer Kränkung erfuhr, die den Eltern in ihrer langen Amtszeit zugefügt wurde, erklärte sie sich mit ihnen solidarisch. Das fiel ihr um so leichter, als sie meist nicht die Gründe dafür kannte. Natürlich wusste sie, dass sich die Eltern den größten Teil Schuld selbst zuzuschreiben hatten. Aber sie ignorierte absichtlich, gestand sich zu, ungerecht zu sein, wenn es um ihre Familie ging. Wie sie als Kind ihre Geschwister verteidigt hatte, so war sie auch heute noch bereit, ihre Familie vor Angriffen zu schützen. Warum hatte der Vater den Schlüssel zum Altan, dem Gottshuter Aussichtsturm, abgeben müssen? Alle Alteingesessenen besaßen einen Schlüssel. Solange die Eltern ihn noch hatten, war etwas von der ursprünglichen Schlüsselgewalt des Vaters übrig.

Der zweite Ortspfarrer hatte seine Wohnung auf demselben Flur wie die Eltern. Seine Frau wandte, nachdem sie Anna erkannt hatte, ihren Kopf zur Seite. Dass diese schmächtige, dunkelhaarige Frau, die Menschenblicke nicht ertragen konnte, vier Kinder geboren hatte, glaubte man kaum.

Ich hätte gern den Schlüssel zum Altan.

O ja, o ja. Die Frau lief in die Wohnung, als hätte sie etwas versäumt, das nun eilig nachzuholen sei.

Anna hatte behutsam mit ihr geredet und sehr artikuliert wie mit einer Kranken, denn die Frau hatte ihr sofort ein Gefühl von Überlegenheit aufgedrängt, das Anna oft im Umgang mit fremden Menschen an sich erlebte. Offensichtlich strahlte sie eine Gelassenheit aus, die ihr selbst nicht bewusst war. Wobei es darauf ankam, wie die Menschen ihr begegneten, welches Verhalten sie voraussetzten. Anna ließ sich auch schnell einschüchtern.

Immer noch den Blick zur Seite gerichtet, kam die Frau des zweiten Ortspfarrers mit dem Schlüssel zurück.

Zum Aussichtsturm, den die Gottshuter auf dem Berg errichtet hatten, an dem sie ihren Gottesacker anlegten, war es nicht weit. Denn die Gärten, die Gottshut auf dieser Seite wie ein Saum umgaben, lagen am Fuß des Berges. Anna hakte das Gatter der Umzäunung auf und schaute über das Kornfeld. Es reichte bis über den Rücken des Hutberges hinunter zum nächsten Dorf. Niemals wurde auf dem Feld neben dem Gottshuter Totenacker etwas anderes als Getreide angebaut. Der Bruderbund bestimmte es. Ihm gehörte das Land. Die Nachbarschaft eines Getreidefeldes war sinnreich, denn das Bild vom Weizenkorn, das in der Erde aufging, um vielfältig Frucht zu bringen, war eines der Zentralen im Leben der Gemeinschaft.

Anna ging den Weg am Feld entlang, der an einer Bruchsteinmauer endete. Eine Querstraße lief hier aus. Ein Pfad führte über den Berg. Bald begannen die hohen Buchenhecken des Gottesackers, die einige Durchschlupfe hatten. Die Gottshuter nahmen es mit den Ein- und Ausgängen nicht so genau. An der Bergkuppe bog Anna ab, lief an einem kleinen vertümpelten Steinbruch vorbei. Der Weg, zuletzt mit Kies bestreut, umrundete den Gipfel. Dann stand Anna vor dem Altan. Ihr gefiel die klangliche Ähnlichkeit mit dem Wort Altar, und sie dachte an ihn immer wie an einen antiken Tempelbau auf einer Bergeshöhe. Der steinerne Innenturm war von einem hölzernen Rundturm umkleidet, die Hölzer weiß gestrichen, die Rundbogen trugen eine Aussichtsplattform. Das durchbrochene Geländer bildete den Reif auf dem Haupt des Gottesberges. Dieser Tempel musste von Geweihten aufgeschlossen werden, die andächtige Besucher führten, oder von ganz jungen Liebespaaren, die hier ungestört ihre Abende verträumten.

Anna wog den einfachen, großen Schlüssel in der Hand. Viel schwerer waren die Kirchenschlüssel des Vaters gewesen, schön geschmiedet. Von den Geschwistern hatte nur sie Zugang zu ihnen gehabt, weil sie von einem bestimmten Alter an täglich an der Orgel übte.

Anna schloss die Tür zum Altan auf, tastete sich im Dunkel die Wendeltreppe hinauf, stieß die obere Tür auf und musste sich erst an das helle Licht gewöhnen. Sie lehnte sich an die Brüstung und schaute auf die Baumkronen hinab und die breite, von Buchenhecken abgeschirmte Treppe hinunter zum Gottesacker, über die Alleen gestutzter Bäume hinweg zum Städtchen hin, das im Grün versank, eingebettet war von Misch- und Laubwäldern. Wie ein Krönchen darüber der kleine Barockturm des Kirchsaals. Golden leuchteten Wetterfahne, Kugel und Uhrzeiger. In der Ferne zeichneten sich Berge ab. Die Vorderen kräftig. Schau, das ist der Czorneboh und das der Bieleboh, hatte der Vater gesagt und Anna auf die Berge seiner Kindheit hingewiesen. Der schwarze und der weiße Gott in der Sprache der Sorben. Wurden nicht bei vielen Völkern Berge als Gottheiten verehrt? Die Bergketten am Horizont schwach im Dunst der Atmosphäre. Auf der mit Blech ausgeschlagenen Brüstung waren Namen und Höhe der Berge verzeichnet. Herthelsdorf im Osten. Da begann der Lauf der Sonne. Im Südosten Polen, im Süden das tschechische Isergebirge. Die Nachbarn waren an Gottshut herangerückt, umschlossen nahezu das kleine Stück Erde, auf dem böhmische und mährische Exulanten einstmals Zuflucht gefunden hatten. Und hinter dem Kretzschmar ging die Sonne unter. Oft hatte Anna als Kind aus dem Küchenfenster auf den Kretzschmar geschaut und den Sonnenuntergang beobachtet. Und die Mutter und die Großmutter traten auch mal ans Fenster, wenn es Abend wurde.

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