N. H. Warmbold - König und Dämon

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Samala Elis harrt der Ankunft des Winterkönigs. Besonders ungeduldig warten Mara und Davian: denn erst wenn Reik Domallen erfolgreich von seiner Suche zurückgekehrt ist, werden sie heiraten.
Und dann klärt sich hoffentlich auch, was die Scharen mysteriöser Kapuzenträger, Priester des Jägers von den Inseln, und die drei Zauberer in den Norden verschlagen hat, die von einer beunruhigenden Prophezeiung künden.
Einer der Männer behauptet sogar, Maras leiblicher Vater zu sein. Die aber sucht keinen neuen Vater, sondern vielmehr einen Lehrer und Magiekundigen.
Doch nicht jeder Fremde hat so harmlose Motive wie Mikkelaus von Jasa. Auch der namenlose Ostländer weilt noch immer in der Stadt, zudem trachtet jemand der jungen Magierin nach dem Leben.
Währenddessen schreiten die Kriegsvorbereitungen voran und Reik ruft ganz Mandura zu den Waffen. Schon bald werden sich Garde und Armee nahe des kleinen Dorfes Birkenhain sammeln, um von dort gen Osten, zur ersten Schlacht zu ziehen.

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N. H. Warmbold

König und Dämon

Mandura - Die Anfänge III

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Inhaltsverzeichnis Titel N H Warmbold König und Dämon Mandura Die Anfänge - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel N. H. Warmbold König und Dämon Mandura - Die Anfänge III Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1 – Ein Priester

Kapitel 2 – Fremde und neue Bekannte

Kapitel 3 – Zauberer!

Kapitel 4 – Antrittsbesuch

Kapitel 5 – Ankunft

Kapitel 6 – Auftakt eines rauschenden Festes

Kapitel 7 – Nur Gegner, Rivalen …

Kapitel 8 – Drei Tage

Kapitel 9 – Hochzeit

Kapitel 10 – Hochzeitsnacht

Kapitel 11 – Erste Gespräche

Kapitel 12 – Eisregen

Kapitel 13 – Blick in die Zukunft

Kapitel 14 – Die große Unruhe …

Kapitel 15 – Ein Name

Kapitel 16 – Viel Platz für eine kleine Frau

Kapitel 17 – Klage eines alternden Mannes

Kapitel 18 – Wintersonnenwende

Kapitel 19 – … nicht die Liebe eines Priesters

Kapitel 20 – Das Schwert

Kapitel 21 – Dunkles Tuch

Kapitel 22 – Von Magiern und Drachen

Kapitel 23 – Ein sicheres Haus

Kapitel 24 – Vorabend

Kapitel 25 – Ausmarsch der Garde

Kapitel 26 – Das Heerlager

Kapitel 27 – Morgengrauen

Impressum neobooks

Kapitel 1 – Ein Priester

Es war abzusehen gewesen, lediglich eine Frage der Zeit. Mara war von der Hohen Frau, Lorana, oberste Priesterin der Tempel von Samala Elis, oft genug gewarnt worden. Und doch hatte Mara gehandelt, wie sie glaubte handeln zu müssen, hatte sehr deutlich für Reik, der nun endlich auf seiner Suche, auf dem Weg zum Alten Berg war, Partei ergriffen. Gegen Lorana, gegen die vermeintlichen Interessen des Tempels.

Jetzt musste sie mit den Konsequenzen leben: den Tempel verlassen.

Sie empfand Dankbarkeit und Bedauern, beinah ein Gefühl der Trauer, sie hatte gern im Tempel gelebt, immens viel gelernt, ein neues Leben und sich selbst so viel besser kennengelernt. Aber sie war nicht willens, sich länger einschränken zu lassen. Außerdem wäre sie in gut einem Monat, eher weniger, ohnehin zu Davian, in sein Haus gezogen. Sie würden heiraten.

Was also störte sie, dass es nicht ihr Entschluss gewesen war? Dass Lorana ihr mit dem Rauswurf aus dem Tempelbezirk – nur wenige Tage, aber immerhin – zuvor gekommen war? War es nur das?

Sie hatte noch immer leichtes Fieber und fror trotz der Decke, die Davian ihr umgelegt hatte, trotz des Bechers heißen, dampfenden Tees, an dem sie ihre Finger wärmte. Starrte trübsinnig auf den kleinen Haufen mit ihren Sachen, zu müde, um einzuräumen, und stieß mit der Fußspitze leicht gegen eine Satteltasche. Papiere.

Davian, der in einem der Sessel vor dem Kamin saß, beobachtete sie mit grimmiger Miene. „Du bist nicht zufrieden.“

„Du?“, gab sie die Frage zurück.

„Bedingt. Ich hatte mir deinen Einzug hier ein bisschen anders vorgestellt, weniger überstürzt.“

„Glaubst du, ich hätte das geplant?“

„Ich glaube, du planst eher selten“, spottete Davian. „Du ergreifst Möglichkeiten. Gelegenheiten.“

„Bist du mir böse?“

„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Überrascht, dass du tatsächlich da bist.“

Still lächelnd setzte sich Mara in den zweiten Sessel und zog die Füße hoch.

Davian verzog den Mund zu einem Grinsen und deutete mit dem Kinn auf den Brief, der auf dem kleinen Tisch zwischen ihnen lag. „Von wem ist der?“

„Hauptmann Berit Remassey.“

„Und was schreibt dir dein Geschäftspartner?“ fragte Davian. „Oder sollte ich nicht fragen?“

„Doch, doch“, erwiderte Mara hastig. „es ist nicht … Er wünscht mir alles Gute für die Zukunft. Uns. Und …“

„Moment, du hast ihm von uns geschrieben?“

„Ja, dass wir heiraten werden. Sonst geht es aber eher um Geschäftliches oder um allgemeine Fragen. Es gibt eine Reihe von Dingen, die ich an der manduranischen Geschichte … Politik nicht verstehe, und dann frage ich halt Berit. Hauptmann Remassey.“

Verblüfft lachend beugte sich Davian im Sessel vor, fuhr sich über das Gesicht. „Und ich glaubte, ich kenne dich langsam. Ihr macht … Geschäfte?“

„Ja, das weißt du doch. Ich kann schließlich nicht davon leben, dass ich hin und wieder beim Kartenspielen gewinne.“

„Teufel, Mädchen!“ Davian lachte noch mehr, lauter, drückte sich aus dem Sessel hoch und kniete zu Maras Füßen nieder. „Sag mir jetzt nicht, du hättest wirklich Geld.“

„Na ja, nicht so viel. Aber ich könnte welches bekommen. Brauchst du Geld?“

„Nein.“ Er küsste sie hastig. „Nein, ich brauche kein Geld. Ich habe nur einfach nie genauer darüber nachgedacht, wovon du lebst, und …“ Fast entschuldigend lachte er wieder, nahm ihr die Tasse ab und legte seine Hände um ihr Gesicht, küsste Mara erneut. Zweimal, dreimal und mit wachsender Leidenschaft, ließ die Hände hinabgleiten zu ihrem Hals, ihren Schultern und drückte Mara gegen die Sessellehne, zerrte ihr Hemd hoch. Sie stöhnte leise, als seine Hände, seine Lippen ihre Brüste suchten und fanden. Er wanderte tiefer, über ihren Bauch, und sie stöhnte lauter und krallte die Finger in sein Haar, als er sich an ihrer Hose zu schaffen machte, ihre Schenkel liebkoste und über ihren Bauch zurückkehrte zu ihren Brüsten. Wo er die Reise ein weiteres Mal begann.

Mara bemühte sich gar nicht erst, die Beherrschung zu behalten, wand sich, räkelte sich unter seinen Händen, seinem Mund. Die Wärme des nahen Kaminfeuers, der dünne Teppich unter ihrem bloßen Rücken, Hitze in ihrem Leib, Feuer und lodernde Flammen …

Draußen schneite es.

Mara hörte den Wind in den kahlen Zweigen der Bäume auf dem kleinen Platz, blinzelte träge in Davians Gesicht empor, dicht über ihrem eigenen, und berührte sacht seine Wange. „Ganz rau.“

„Ich hab‘ mich noch immer nicht rasiert. Geht es dir gut?“

„Weißt du doch.“

„Als wir den Tempel verließen nicht“, stellte er fest.

„Nein, ich … Ich habe gern dort gelebt. Im Tempelbezirk. Meistens jedenfalls.“

„Ja, ich versteh schon, du … Machst du das die ganze Zeit?“

„Wie bitte? Was …“

„Zauberei! Heute im Tempel, du … Ich rede jetzt nicht davon, dass der Boden gebebt hat, aber du manipulierst die Leute, spielst deine verfluchten Machtspielchen, du … du hast sie dazu gebracht aufzustehen, alle! Lässt sie mit dir das Lied der Garde singen. Du bist eine verfluchte Magierin! Und ich Trottel glaub‘ auch noch, ich hätt‘ dich unter Kontrolle!“

Mara hatte sich aufgesetzt, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen. „Wovon redest du eigentlich?“

Aber Davian sah sie nicht an, blickte in die Flammen. „Eben gerade, als du … Das Feuer hat aufgelodert, die Eisenstäbe vorm Kamin haben geglüht .“

„Oh, das …“

„Dein ganzes Gerede: von Macht, von Wissen, die ständigen Andeutungen … das ist kein überspanntes Getue, du bist wirklich eine verdammte Magierin . Und was für eine.“

„Schlimm?“

Endlich schaute er sie an, die Augen schmal zusammengekniffen. „Ich werd' dich trotzdem heiraten.“

Seine Gesichtszüge wurden weicher, als er die Arme um sie legte und Mara eng an sich zog. „Weißt du, noch bis vor ein paar Jahren habe ich geglaubt, ich hätte Chancen … geringe Chancen, obwohl ich vermutlich gut genug bin, selbst einmal Hauptmann der Garde werden, wenn Domallen den Posten aufgibt. Na ja, abgesehen davon, dass ich nicht aus einer der großen Familie stamme, kaum den richtigen Hintergrund, dafür aber einen miesen Ruf habe, selbstverschuldet. In den letzten Jahren hab‘ ich ’ne Menge falsch gemacht, und …“ Er lachte verächtlich auf. „Was ich sagen will, es hat nichts mit dir zu tun, damit, dass ich was mit dir angefangen habe.“

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