Nicole Heuer-Warmbold - nur Tod und Verderben

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"Mandura – Die Anfänge IV: nur Tod und Verderben" setzt den spannenden Fantasy-Epos um Reik und Mara, um Davian, den jungen Gardisten Jula und viele, viele andere fort:
Es herrscht wahrlich Krieg in Mandura, ein Krieg, härter, rücksichtsloser und gemeiner, als viele es erwartet haben. Das Töten scheint kein Ende zu nehmen, und die groß angelegte Aktion, um zumindest der Ostländer am Fluss Nesbra Herr zu werden, fordert das höchste Opfer. Mara ist gewillt, die Ewige Nacht herauf zu beschwören.

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Nicole Heuer-Warmbold, N. H. Warmbold

nur Tod und Verderben

Mandura - Die Anfänge IV

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Inhaltsverzeichnis Titel Nicole HeuerWarmbold N H Warmbold nur Tod und - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Nicole Heuer-Warmbold, N. H. Warmbold nur Tod und Verderben Mandura - Die Anfänge IV Dieses ebook wurde erstellt bei

Widmung Widmung Im Gedenken an meinen Vater.

Kapitel 1 – Flucht

Kapitel 2 – Eiron

Kapitel 3 – Heimkehr

Kapitel 4 – Soltan, …

Kapitel 5 – Sandar

Kapitel 6 – … und Reik

Kapitel 7 – Visionen

Kapitel 8 – Maroks Lieblingsspielzeug

Kapitel 9 – unbemerkt, Mittsommer

Kapitel 10 – Ein wenig ... Alltag

Kapitel 11 – Geburt

Kapitel 12 – und Tod

Kapitel 13 – Dunkle Herrin

Kapitel 14 – Mogras Plan

Kapitel 15 – Im Kerker

Kapitel 16 – Das Ende des Sommers

Kapitel 17 – Renka

Kapitel 18 – Einmal mehr

Kapitel 19 – Ein anderer Weg

Kapitel 20 – Die größte aller Lügen

Kapitel 21 – Ein gänzlich Fremder

Kapitel 22 – Nachfolge

Kapitel 23 – Gegenwind

Kapitel 24 – Begegnung

Kapitel 25 – Birkenhain

Epilog

Impressum neobooks

Widmung

Im Gedenken an meinen Vater.

Kapitel 1 – Flucht

Der weit auseinander gezogene Wagenzug bewegte sich quälend langsam vorwärts. Flüchtlinge aus Dalgena, jener Stadt, die im gerade aufflammenden Krieg erobert worden war: Frauen, Kinder, Alte, zu Fuß oder auf überladenen Ochsenkarren. Kaum Pferde, wie Bahadir auffiel. Er schaute erleichtert zu Mara und wunderte sich über deren eisigen Gesichtsausdruck. „Was ist falsch?“

„Ostländer.“

Er spähte angestrengt in die von Mara angezeigte Richtung und sah durch die Regenschleier, ein gutes Stück hinter dem Flüchtlingszug, Bewegung auf der gewundenen, von Büschen und Bäumen gesäumten Straße.

„Die Dreckskerle erreichen sie vor uns.“ Die barsche Stimme des Hauptmanns, Hiron hieß er wohl, zerstörte jede Hoffnung, die Bahadir noch hegte.

„Ihr könnt die Menschen doch nicht dem Feind überlassen! Ihr müsst doch …“

„Wir kommen zu spät, Priester! Wir können die Schweine nicht daran hindern, über die Leute herzufallen!“ Hiron starrte ihn mit wildem Blick an, wandte sich dann aber Mara zu. „Was jetzt, Zauberin? Angreifen?“

„Natürlich angreifen, Hauptmann, deswegen sind wir hier. Lasst Eure Männer vorrücken, und … Meister Liz, ein Trupp Soldaten, etwa fünfzig Mann, mit viel Getöse, flatternden Bannern und dergleichen, lautem Geschrei … hm, aus dem kleinen Wald dort drüben am Hang, schafft Ihr das?“

„Wann immer Ihr wollt, Herrin.“

Bahadir sah nicht den Blick, den sie dem dunkelhäutigen Zauberer zuwarf, und war froh darum, schluckte, als Mara ihren Helm aufsetzte, so zu einem Soldaten wurde.

„Jetzt sofort, Liz. Hauptmann Hiron, teilt Eure Leute auf und greift die Ostländer von zwei Seiten an.“

„Und Ihr?“

„Geradewegs auf die Flüchtlinge zu. Bahadir, bleibt wenn möglich in meiner Nähe und passt auf, dass Liz nicht vom Pferd fällt.“

Jetzt erst zog sie ihr Schwert, ihr altes Schwert, nickte dem Gardisten Ron, der sich dicht an ihrer Seite hielt, knapp zu und trieb ihr Pferd zum Galopp.

Die Annäherung war seltsam … unwirklich, Bahadir hörte weder Hufgetrappel noch Waffengeklirr, nur den rauschenden Regen, das Sausen des Windes und dann die erstaunten Rufe der Ostländer, als diese die angreifenden Streiter aus dem Wald bemerkten. Sah mit Schrecken, wie die Ostländer sich aufteilten, etwa die Hälfte stürmte den vermeintlichen Angreifern entgegen, die andere Hälfte jedoch hielt unvermindert auf die Flüchtlinge zu. Bahadir vernahm deren verängstigtes Schreien, schrilles Kreischen, Weinen und Flehen, hörte Mara laut fluchen. Aber da waren sie schon fast an der Spitze des Zuges angelangt, trafen auf den Feind; er hatte Mühe, Liz’ und dessen Reittier nicht zu verlieren.

„Bringt die Leute zusammen, Ron, die Wagen dort oben im Kreis aufstellen. Jeder, der nicht kämpfen kann, hinein.“

Doch der Gardist handelte bereits. Als würde er Maras Gedanken kennen oder doch zumindest vorausahnen. Bahadir rutschte vom Pferd und beeilte sich, den verängstigten, panischen Flüchtlingen zu helfen, bevor seine eigene Angst und sein Entsetzen ihn lähmten. Schon das wenige, was er vom Kampf mitbekam … nein, nicht darüber nachdenken, sich nicht besinnen, hör nicht auf das Gebrüll und die Schreie, er musste helfen. Er war kein Kämpfer, kein Krieger, also denk auch nicht dran, er konnte sich ja nicht einmal richtig mit dem Stock verteidigen und duckte sich unter einem ungezielten Hieb weg, er würde nur im Weg stehen. Aber helfen, das konnte er, verdammt, er war Priester, und hier wurde Hilfe dringend benötigt!

Hastig sah Bahadir sich nach dem Zauberer Liz-Rasul um – der kam offenbar allein zurecht, hielt seinen Speer gepackt, die Streitaxt in der Rechten – und bemühte sich, den Kampflärm zu überhören. Unablässig rannte er, um den völlig erschöpften Alten, den verstörten Frauen und Kindern zu helfen. Brachte sie den Hügel hinauf, in den allzu dürftigen Schutz der Fuhrwerke, die die Soldaten in einem weiten Kreis aufgestellt hatten. Bisher hatte sich noch kein Ostländer hinauf getraut, die Gardisten und Soldaten schlugen sie, obschon zahlenmäßig unterlegen, zurück, doch immer wieder lösten sich die Feinde aus den Kämpfen und wandten sich den leichteren Opfern, den letzten Flüchtlingen zu. Eine kleine Gruppe: ein Mann, zwei Frauen und ein Kind, ein Mädchen wohl, stolpernd, schlammbespritzt; Bahadir rannte einmal mehr den Hang hinab und konnte nichts tun, er hatte keine Waffe, er konnte nicht kämpfen, und stürzte sich brüllend auf den Ostländer, der die kleinere Frau grob am Arm riss. Bahadir wusste nicht, verstand nicht, wieso Liz auf einmal neben ihm war, fluchend die Streitaxt schwang, der andere Mann schlug mit einem Knüppel auf den zweiten Ostländer ein, der dritte Ostländer trat die Flucht an. Sollte er, Bahadir war es egal. Mit schlotternden Knien wandte er sich an die Frau, die, wie er erst jetzt erkannte, einen Säugling an sich drückte, das weinende kleine Mädchen fest an der Hand. „Kommt, ich helfe Euch!“

„Was sagt …“ Verwirrt blickte die Frau ihn an und schob entschlossen das schreiende Mädchen in seine Richtung. „Nehmt Mia. Wohin?“

„Zwischen die Wagen.“ Kurzentschlossen hob Bahadir die Kleine hoch, er spürte ihr Zittern und strich ihr beruhigend über die nassen, verklebten Locken. „Ist gut, es ist gut jetzt, dir geschieht nichts. Die Soldaten beschützen uns.“

Bahadir sah sich nach der zweiten Frau um. Der ältere Mann hatte ihr den Arm um die Schultern gelegt, Liz folgte ihnen und drängte sie hangaufwärts. Behutsam griff er nach dem Arm der Frau; sie war groß, wenn nicht sogar größer als er. „Stützt Euch auf mich. Nur noch ein kurzes Stück, dann seid Ihr in Sicherheit.“

„In Sicherheit?! Seid Ihr von Sinnen, die Ostländer …“

„Um die kümmern sich die Gardisten.“

Bahadir mühte sich mit seiner Last den rutschigen Hang hinauf und setzte das erschöpfte Mädchen keuchend neben einem der hohen, wuchtigen Wagen ab, wohin Liz die andere Frau und den älteren Mann geführt hatte, half der Frau mit ihren Rucksack. „So, geht es? Seid Ihr soweit …“ Nein, nicht in Ordnung, ganz sicher nicht in Ordnung; die Frau hatte ihr Heim verloren, womöglich Verwandte, ihren Mann, hatte Schlimmes erlebt, er biss sich auf die Lippen. „Unverletzt?“

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