David Goliath - Der Hymenjäger

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Heiligland, eine Nordseeinsel vor der Deutschen Küste, wird von einem Sturm und einem toten Mädchen heimgesucht. Isoliert vom Festland und nahezu vollständig evakuiert, muss die kleine Polizeistation den Spagat zwischen Inselschutz und Tätersuche vollbringen. Die Auswüche des stärksten Unwetters seit Jahrzehnten vermischen sich mit der Tatsache, dass die Genitalien des Mädchens verstümmelt wurden – inmitten des Sturms auf einer fast verlassenen Insel. Zurückgelassen mit dem harten Kern aus renitenten Insulanern beginnt die Jagd.

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»Kum!«, winkt mich der Leuchtturmwärter lautstark auf die Straße. Er humpelt voran, gegen den Sturm gelehnt. Der Tross folgt ihm wackelig.

Auf dem Weg reden wir nicht viel. Die Böen schlucken jedweden Ansatz; der Regen ertränkt unsere Worte. Sie müssen mir nicht sagen, wohin es geht. Ich folge ihnen blind. Wenn selbst der Bürgermeister aus dem Bett geklingelt wurde, muss es einen triftigen Grund geben.

Vom industriell geprägten Hafenbecken in Deelerlun , dem Unterland im Süden, geht es durch Meddellun , dem beschaulichen, kargen Mittelland, aufwärts ins Bopperlun , dem plateauähnlichen Oberland und Tagestouristenmagnet, gleichzeitig Aushängeschild und Naturschutzgebiet. Nach den Treppen hinauf ins Bopperlun steuern wir den aufragenden Leuchtturm an, dessen Leuchtfeuer 30 Meter über uns unbeirrt seine Runden dreht, dabei die Dunkelheit im Turnus von fünf Sekunden im horizontalen Duktus durchschneidet, Seefahrer vor den Feuersteinklippen warnt und unser Lebenszeichen ist. Selbst in der schwärzesten Nacht und im heftigsten Sturm zeigt es der Deutschen Bucht, dass wir standhalten, weit draußen auf offener See.

Ich bin weder überrascht vom Schritttempo noch davon, dass der buckelige Leuchtturmwärter voranmarschiert, ohne Ermüdungserscheinungen. Heiligland ist praktisch autofrei. Hier läuft man jeden Tag. In 30 Minuten ist man auf der Hauptinsel vom Südzipfel bis zur Nordspitze gelaufen, wo sich unser Postkartenfelsturm Nathurn gegen Verwitterung und Brandung aufbäumt, eines Tages aber verlieren wird und einstürzt, wie das Gestein um ihn herum bereits zuvor.

Bis auf den durch die Membranjacke geschützten Oberkörper werde ich vom Niederschlag komplett eingeweicht. Würde ich eine Dienstwaffe tragen, würden die Kammern mit Wasser volllaufen und ihren Dienst versagen. So erspare ich mir die aufwendige Zerlegung und Trocknung. Heiligland ist nicht nur autofrei, sondern auch waffenfrei – normalerweise.

Im Leuchtturm angekommen sind wir alle froh, aus dem nächtlichen Schauer zu sein. Die ersten Sekunden vergehen damit, dass sich jeder wie ein nasser Hund schüttelt, damit die Feuchtigkeit nicht auch noch in die letzte Ritze dringt.

»Hiir lang«, führt uns der Leuchtturmwärter weiter ins Gebäude. Bis auf mich und den Bürgermeister bleibt der Rest im Eingangsbereich zurück. Das Schluchzen der Damen kommt nicht vom Wetter, sondern vom Schock. Anscheinend hat jeder der Anwesenden vor mir erfahren, was mir offenbar gleich gezeigt wird.

Es geht in den Atomschutzbunker, der den Sockel des Leuchtturmes bildet. Hätten die Alliierten damals ganze Arbeit geleistet, wäre auch dieses Relikt im Bombenhagel zerstört worden. So erfreuen wir uns, neben den Touristenmassen, an dem einzigen Vorkriegsgebäude in Lun , wie wir Heiligland nennen. Die heiligen Hallen des Leuchtturms darf allerdings niemand betreten, da die alte Technik zu störanfällig ist. Führungen oder Besichtigungen bleiben dem inneren Zirkel der Insel vorbehalten – uns.

Bevor der Leuchtturmwärter den Bunker öffnet, schaut er mich verschwörerisch an.

»Sek en skreklig Soak hi wi do no aal miin Doag ni sen´n«, sagt er mit bebender Stimme. So eine schreckliche Sache habe er sein Lebtag noch nicht gesehen. Dann schüttelt er sein graubärtiges Haupt. »Muurt. Deät heart ni tu Lun.«

Mord. Das gehört nicht zu Heiligland . Ich nicke. Ich habe verstanden und bin seiner Meinung.

Er öffnet die schwere Stahltür und bittet uns hinein, bleibt aber selbst außerhalb. Der Bürgermeister geht vor, sich seine Brille an der offensichtlich hastig gebundenen Krawatte säubernd, die er durch eine Regenjacke vor dem Sturm schützte. Die Krawatte ist sein Markenzeichen, zusammen mit der ultraflachen, teuer wirkenden Brille. Ein Halunder , aber seinem Amt entsprechend weltmännisch gekleidet, oftmals verwechselt mit den hohen Herren der Windkraftindustrie, die sich hier öfter blicken lassen.

Im Bunker erwartet uns trister Stahlbeton. Dicke Wände schotten uns mit einem Mal ab. Ein kleines Deckenlicht springt an. Die Stromversorgung ist durch unser inseleigenes Kraftwerk gesichert, gespeist durch die Offshore-Windparks, weit draußen vor den Steilklippen, oder den Notstromdiesel, der für die jetzige, deutlich geschrumpfte Einwohnerzahl für mindestens ein Jahr halten würde.

Mir stockt der Atem.

In der Mitte des Raumes liegt ein Mädchen, eine junge Frau, auf dem Rücken. Unter Kopf und Schultern hat sich eine Blutlache gebildet, schon halb vertrocknet. Sie trägt ein helles Kleid, das sich im oberen Brustbereich mit Blut vollgesogen hat.

»Grausam«, flüstert der Bürgermeister neben mir, der sich abwendet, das Bild aber scheinbar heute nicht zum ersten Mal sieht.

»Grausoam«, echot der Leuchtturmwärter vor der Tür.

Ich mustere den Raum, suche nach Abweichungen. Die Tür, durch die wir kamen, ist der einzige Zugang. Doch Schleifspuren oder Blutspuren kann ich nicht entdecken. Lediglich dutzende Fußabdrücke, die sich in den dreckigen Staub auf dem grauen Steinboden gestanzt haben – mutmaßlich die Schuhsohlen der Gruppe, die mich geweckt hat.

Auch Blutspritzer sehe ich nicht an den Wänden oder um das Opfer herum. Als hätte man sie friedlich abgelegt und über einen sanften Zugang am Hals leerlaufen lassen.

Sie ist blass. An ihren nackten Waden haben sich an der unteren Seite bereits rot-violette Flecken gebildet – abgesacktes Blut. Sie ist tot. Der saubere Kehlschnitt bestätigt die erste Sichtung. Aus der offenen Halswunde sickert kein Blut mehr. Ich fühle mich plötzlich wie der junge Kieler Polizeischüler, der die Abschnitte bei der Kriminalpolizei mit Ausflügen in die Pathologie erlebt – und nicht mehr vergisst.

»Ist Isak informiert?«, frage ich den Bürgermeister, der mit dem Rücken zu mir steht, durch die Tür in die Eingangshalle des Leuchtturmes starrt und schwer atmet.

»Ja«, krächzt er. »Er müsste gleich da sein.«

Draußen peitscht der Sturm die Wellen gegen die Klippen, auf denen wir uns befinden. Die Natur zeigt ihre rohe Seite. In solchen Moment wird man sich gewahr, wie hilflos man doch ist.

Bevor ich die Leiche umkreise, mache ich Bilder mit meinem Diensthandy, oder Alleskönner . Ich weiß nicht, wie lange der Orkan noch wütet, aber wenn er es schon mehrere Stunden kann, dann kann er es auch mehrere Tage. Kriminalpolizei und Spurensicherung vom Festland können nicht herkommen, solange die Fähr- und Flugverbindungen naturbedingt gekappt sind. Demnach liegt es an mir, alles in die Wege zu leiten. Zwar steht ein Seenotkreuzer im Hafen von Lun, doch ich will niemandem den haarsträubenden Wellengang zumuten, selbst wenn die Seenotretter genau für solche Situationen ausgestattet und ausgebildet sind.

Zeitgleich fertige ich mir erste Notizen an.

Ich kenne das Mädchen. Viele kennen sie.

Lotte Fisker. Die Tochter einer angestammten Fischerfamilie, die mittlerweile ein kleines Hotel betreibt. Ich weiß, dass sie gerade erst in den Familienbetrieb eingestiegen ist, nachdem sie die Schule beendet hatte.

Vor über zehn Jahren hatte ich den letzten Kontakt zu einem Gewaltverbrechen dieses Ausmaßes – auf dem Festland. Seitdem schlage ich mich hier mit prügelnden Sauftouristen, Taschendieben, jugendlichen Klingelstreichen und Bombenentschärfungen herum. Die meiste Zeit kann man auf Heiligland die Ruhe genießen, wenn die Tagestouristen in der Sommersaison abends die Insel verlassen oder wie jetzt in der Wintersaison gar nicht erst auftauchen, und das milde Klima, das uns trotz der Stürme und des Nebels mit Hitze und Kälte verschont und im Mittel einige Sonnenstunden schenkt.

Ich versuche mich zu erinnern, versuche den Katalog abzuarbeiten, den ich vor allem in der Ausbildung beigebracht bekam, als ich noch in der alten hanseatischen Heimat richtige Polizeiarbeit lernte und anwendete. Wichtig sind Fotos, Zeugen und Uhrzeiten – und menschliche Spuren, wenn man die Ausstattung, das Wissen und das Labor dafür hätte. Die nicht vorhandene Kameraüberwachung und die störanfälligen Funkmasten werden mir keine Hilfe sein, wenn ich Lun von einem Scheusal befreien soll.

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