Michael Bardon - Netz aus Lügen
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Seine Gedanken schweiften in die Kindheit. Er sah die Massengräber, sah, das kleine Dorf, keine zwanzig Kilometer von Aleppo entfernt, in dem er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Die pelzigen Nager waren überall gewesen. Eine echte Plage, der sie trotz aller Anstrengungen nicht Herr geworden waren.
Er schauderte, versuchte, die Bilder von früher wieder aus seinem Kopf zu verbannen. Hier waren die Ratten nicht das Problem. Jedenfalls nicht die vierbeinigen. Bei den zweibeinigen sah es hingegen anders aus.
Drei Tage war er jetzt schon auf der Flucht. Er war am Ende, völlig fertig, wusste nicht mehr, wohin er sich noch wenden sollte. Die Handvoll Freunde, die er vor wenigen Tagen noch gehabt hatte, wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Was bestimmt auch gesünder für sie war - er hätte es umgekehrt nicht anders gehalten.
Der Geschmack von Galle stieg in seiner Kehle auf, als er daran dachte, dass er jetzt ein Ausgestoßener war, mit dem man auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden wollte. Man hatte ein Kopfgeld auf ihn ausgelobt. Früher oder später, es war eigentlich nur eine Frage von Zeit, würde ihn jemand erkennen und an die Schakale des IS verraten. Im Grunde konnte er das Ganze auch abkürzen und sich selbst eine Kugel in den Kopf jagen. Am besten gleich hier und jetzt. Die verdammten Ratten, diese Aasgeier auf vier Pfoten, würden dann bestimmt den Rest erledigen.
Jussuf schloss die Augen. Seine Gedanken: ein einziges Tollhaus. Er stöhnte leise und versuchte, die Panik, diese alles dominierende Panik, wieder in den Griff zu bekommen. Ein sinnloser Versuch, seine Angst saß so tief, dass es keinen Spielraum für geordnetes Denken gab.
Was für ein Albtraum … dabei war er doch stets so vorsichtig gewesen, hatte sich nur klitzekleine Summen, im Grunde nicht mehr als eine Aufwandsentschädigung, für sich selbst abgezweigt.
Verdammt! Es ging hier doch nur um ein paar Zehntausender. Was war das schon im Vergleich zu den vielen Millionen, die er an die IS über die Jahre hinweg weitergeschleust hatte?
Ihr undankbaren Arschlöcher, dachte er . Ohne einen wie mich hättet ihr schon längst einpacken können .
Er schloss erneut die Lider und versuchte sich auf seinen Herzschlag zu konzentrieren. Das Pochen in seiner Brust nahm etwas ab, obwohl sein Herz nach wie vor viel zu schnell schlug. Ihm war schlecht. Er schwitzte, obwohl er fror.
Erneut hörte er das Fiepen einer Ratte, dem jedoch dieses Mal kein leises Trippeln folgte, sondern … ja doch, er hatte sich bestimmt nicht verhört … ein halblautes Scharren, so als wäre jemand mit dem Fuß gegen ein Stück Holz gestoßen, von dem es hier in dem muffigen Kellergewölbe der halb verfallenen Fabrikhalle wirklich mehr als genug gab.
Sein Herzschlag drohte auszusetzen, galoppierte dann aber los, als säße sein Herz in der Brust eines Rennpferdes.
Er hielt den Atem an, lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Erneut dieses seltsame Scharren. Keine Sekunde später glaubte er, das unterdrückte Atmen eines Menschen zu hören.
Jussuf nickte – es geschah unbewusst.
Bei Allah, dachte er . Sie haben mich gefunden.
Er schluckte schwer. Seine Kehle war jetzt so trocken wie das Ackerland, auf dem die Menschen in seiner alten Heimat versuchten, das Nötigste anzubauen.
Widerstand keimte in ihm auf, zu dem sich neben Verzweiflung nun auch Wut und verletzter Stolz gesellten. Er würde sich bestimmt nicht kampflos ergeben, oh nein! Wenn sie ihn haben wollten, mussten sie sich schon anstrengen. Jussuf war jetzt fest entschlossen, es seinen Häschern so schwer wie möglich zu machen.
Er zog sich noch ein wenig tiefer in den Schutz einer halb verfaulten Holzkisten zurück. Vorsichtig. Zentimeter um Zentimeter. Immer darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen.
Das Scharren wiederholte sich, war jetzt unmittelbar, rechts vor ihm.
Er kniff die Lider zusammen, versuchte zu erspähen, was es in der Dunkelheit zu erspähen gab. Das Ergebnis war ernüchternd. Er konnte seine Gegner nach wie vor nicht sehen, obwohl die doch nur noch wenige Schritte von seinem Versteck entfernt sein mussten.
Alles oder Nichts. Er musste es probieren, musste als Erster den Sprung nach vorne wagen.
Den Letzten beißen die Hunde. Er hoffte inständig, dass die alte Volksweisheit stimmte.
Mit dem Mut der Verzweiflung schnellte er hoch. Seine Rechte zitterte stark, weil er die Pistole darin eigentlich viel zu verkrampft hielt. Er wusste das, konnte aber nichts dagegen tun. Er brauchte jetzt einen Halt, brauchte einen Freund, der ihm in der Stunde der Not tatkräftig zur Seite stand. Die Pistole versprach ihm beides. Auch wenn er überhaupt nicht erfahren im Umgang mit Knarren war.
Sekunden im Nichts – sein Blick fraß sich in die Dunkelheit. Erneut ein scharrendes Geräusch. Dann ein leises Platschen, so als wäre jemand in eine Pfütze getreten.
Jussuf nickte grimmig. Er wusste jetzt genau, wo sich seine Gegner gerade aufhielten; er war vorhin selbst durch die Wasserlache gestiefelt, als er nach einem geeigneten Versteck für sich gesucht hatte.
Glück im Unglück. Das Schicksal schien es gut mit ihm zu meinen. Dennoch war er auf der Hut, versuchte seinen kleinen Vorteil nicht durch eine unbedachte Bewegung, wieder wettzumachen. Sein Timing war jetzt von entscheidender Bedeutung. Wenn es nicht stimmte, war er so gut wie tot.
Du musst schießen und abtauchen , dachte er. Am besten wechselst du auch noch gleich nach jedem Schuss die Stellung .
Wie viel Schuss hatte er eigentlich? Er wusste es nicht genau, glaubte aber, sich zu erinnern, dass der Libanese, der ihm die Waffe vor zwei Tagen auf dem Schwarzmarkt verkauft hatte, etwas von acht Patronen im Magazin genuschelt hatte. Sicher war er sich jedoch nicht. Egal. Er würde einfach so lange feuern, bis die verdammte Pistole leer geschossen war.
Jussuf hob den Arm und zielte in die Richtung, in der er seine Gegner vermutete.
Schießen und abtauchen … Schießen und abtauchen … Schießen und abtauchen!
Ein letztes Mal tief einatmen. Ein letzter Versuch, seine Feinde in der Finsternis doch noch zu erspähen. Dann klaubte er allen Mut zusammen und drückte den Abzug der Pistole bis zum Anschlag durch.
*
Ich nahm das Handy vom Ohr, steckte es jedoch nicht in die Jacke zurück. »Alles klar, Leute, es kann losgehen.«
»Ist der Durchsuchungsbeschluss schon da?«
Ich nickte. »Jep. Ist er. Arno hat gerade Bescheid gegeben. Der Richter hat die Hausdurchsuchung soeben genehmigt. Arno schickt mir den Beschluss aufs Smartphone und bringt das Original dann im Anschluss hier vorbei.«
»Das ging aber flott!«
»Der Generalbundesanwalt hat nachgeholfen«, sagte ich. »Von denen sind übrigens auch zwei auf dem Weg hierher.«
»Aha! Und wer braucht das Gesocks?«
Ich sah Bräutigam an, der die Frage in seiner unvergleichlichen Art gestellt hatte. Diplomatie zählte nicht zu seinen Stärken, obwohl er, zumindest Freunden gegenüber, bisweilen sogar recht einfühlsam sein konnte.
»Tu mir einen Gefallen, Helmut, und halt dich mit deinen Äußerungen zurück, wenn die beiden da sind. Ich will hier kein Kompetenzgerangel, nur weil sich die Herren Staatsanwälte von dir auf den Schlips getreten fühlen.«
Bräutigam nickte, sagte aber nichts. Sein Blick ging ins Leere, er schien über irgendetwas angestrengt nachzudenken.
»Dann mal los …«
Mein Kollege Peter Schuller stieß die Tür des schwarzen Mercedes-Vans auf, mit dem er uns vor einer guten halben Stunde in Frankfurt abgeholt hatte. Er sprang ins Freie; es sah kraftvoll und geschmeidig aus, obwohl auch er an die hundert Kilo wog. Doch im Gegensatz zu Bräutigam waren seine Pfunde nicht Hannelores gutem Essen geschuldet, sondern seiner Leidenschaft für sportliche Aktivitäten. Er war wie ich ein ehemaliger KSK-Soldat, der nun beim Bundesnachrichtendienst eine neue Herausforderung gefunden hatte.
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