Michael Bardon
Netz aus Lügen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Bardon Netz aus Lügen Dieses ebook wurde erstellt bei
Danksagung Danksagung Manchmal ist es an der Zeit, Danke zu sagen … Ich bedanke mich bei meinem Lektor Michael Lohmann (worttaten.de), der mich auch bei meinem siebten Buch wieder von der ersten Seite an begleitet hat. Ich liebe Ihre kleinen Anmerkungen am Seitenrand. Auch wenn ich Sie dafür manchmal auf den Mond schießen könnte. Oder noch ein Stückchen weiter. Ein ganz besonderer Gruß geht an die Reha-Crew. Maria, Jens, Sabrina, Steffi, Udo und Antje. Eure Freundschaft bedeutet mir viel. Ich freue mich schon auf unser nächstes Wiedersehen. Und mein letzter Gruß richtet sich an meinen Kumpel Akim. Danke, Akim. Du weißt schon, wofür.
Prolog
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-Epilog-
Impressum neobooks
Manchmal ist es an der Zeit, Danke zu sagen …
Ich bedanke mich bei meinem Lektor Michael Lohmann (worttaten.de), der mich auch bei meinem siebten Buch wieder von der ersten Seite an begleitet hat.
Ich liebe Ihre kleinen Anmerkungen am Seitenrand. Auch wenn ich Sie dafür manchmal auf den Mond schießen könnte. Oder noch ein Stückchen weiter.
Ein ganz besonderer Gruß geht an die Reha-Crew.
Maria, Jens, Sabrina, Steffi, Udo und Antje. Eure Freundschaft bedeutet mir viel. Ich freue mich schon auf unser nächstes Wiedersehen.
Und mein letzter Gruß richtet sich an meinen Kumpel Akim.
Danke, Akim. Du weißt schon, wofür.
Amirs Blick schweifte durch das weitläufige Einkaufszentrum. Er stand an der Balustrade, schaute auf den Strom der Passanten. Männer, Frauen, Teenager und Kinder. Alle Altersschichten waren vertreten. Ob Jung oder Alt, jeder schien in Eile zu sein.
Er beugte sich etwas weiter vor und legte die Unterarme auf das verchromte, gut einen Meter zwanzig hohe Geländer. Die Menschen unter ihm waren in Kauflaune. Das christliche Weihnachtsfest stand vor der Tür. In knapp drei Wochen würden die Ungläubigen die Geburt Jesu feiern.
Er kniff die Lider zusammen und schüttelte angewidert den Kopf.
Was für eine verkehrte Welt , dachte er. Die Ungläubigen haben alles, während meine Brüder und Schwestern zu Hause ums nackte Leben kämpfen.
Er nickte – auch das geschah unbewusst.
Ja, der Imam hatte nicht übertrieben, als er behauptet hatte, dass das Volk der Christen keinen Deut besser sei als die verhassten Juden – ein raffgieriger Moloch, der die arabischen Völker zu unterjochen suchte.
Er nickte erneut, während er in Gedanken mit sich selbst sprach. Die Welt gehört denen, die sie sich nehmen . Das ist der Grund , darum bist du ein heiliger Krieger geworden. Du eroberst die Welt zurück. Für Allah. Und für deine Brüder und Schwestern auch .
Sein Blick ging zur Uhr, während unter ihm die Kaufwilligen unaufhörlich dahinströmten. 11.54 Uhr. Noch sechs Minuten.
Gleich passiert es, dachte er. Gleich wird Euch Allahs Schwerthieb treffen.
Sein Blick glitt weiter, streifte über den Stand des türkischen Obsthändlers, blieb kurz an zwei Polizisten hängen, die gelangweilt ihren Dienst versahen, und huschte dann weiter zu einer Gestalt, die etwas abseits der Rolltreppe stand, im Schatten der gegenüberliegenden Balustrade.
Das musste Suleiman sein. Er glaubte, ihn an seiner leicht gebeugten Haltung zu erkennen.
Die Gestalt schien ihn ebenfalls entdeckt zu haben. Sie tat zwei Schritte nach vorne, hob den Kopf und schaute zu ihm hinauf.
Amir schluckte schwer. Er war jetzt wie in Trance, fühlte sich von allem Irdischen abgenabelt. Ein letzter Blick zu Suleiman, dann huschten seine Augen weiter und fanden in einer Traube von Menschen seine jüngere Schwester Amira. Sie war gerade siebzehn geworden. Ihren achtzehnten Geburtstag würde sie nie erleben.
Sein Herzschlag beschleunigte sich – seine Lippen sprachen ein tonloses Gebet.
Amira stand inmitten einer Horde Ungläubiger, überwiegend Kindern mit ihren Eltern. Sie harrten vor einer kleinen Bühne aus, auf der ein dicklicher Mann mit weißem Bart und albernem roten Kostüm auf einem riesigen Holzschlitten saß. Überall lagen Päckchen herum, die in glitzerndes Papier geschlagen waren. Ein Kind nach dem anderen durfte zu dem fetten Kerl auf den Schoß. Es geschah im Minutentakt; er hatte das vorhin schon eine ganze Weile beobachtet.
Sein Blick ruhte weiterhin auf seiner kleinen Schwester, die hölzern inmitten der Menge stand. Ihre Lippen bebten. Sie schien ein Gebet zu sprechen. Wie er auch.
Er schloss die Augen, versuchte die Trauer, die ihm beim Anblick seiner geliebten Schwester überkam, schon im Ansatz zu ersticken. Seine Gebete wurden intensiver, er murmelte jetzt unaufhörlich leise Worte vor sich hin.
Ein Klingeln riss ihn zurück in die Gegenwart. Noch drei Minuten! Das iPhone in seiner Jackentasche hatte soeben Alarm geschlagen.
Seine Reflexe reagierten, seine innere Stimme mahnte ihn, sich schleunigst von hier zu entfernen. Ein letzter Blick nach unten, ein letzter stummer Gruß an seine Schwester, die Allahs Reich lange vor ihm betreten durfte. Er hätte sie gern begleitet, doch als Anführer einer neu geformten Terrorzelle, eine Splittergruppe des IS, musste er unbedingt am Leben bleiben. Vorerst jedenfalls. Irgendwann würde auch er die Erlaubnis erhalten, seinen Freunden in den Märtyrertod zu folgen.
»Allahu akbar …«, murmelte er, während er sich am Geländer abstieß und mit ausgreifenden Schritten auf den Ausgang zueilte. Es wurde Zeit zu gehen. In wenigen Minuten würde hier kaum noch ein Stein auf dem anderen stehen.
Tag 1
Ich saß auf dem Beifahrersitz und starrte auf das Szenario, das sich vor der Windschutzscheibe unseres Dienstwagens abspielte. Eine graue Wolke walzte auf uns zu – die Menschen waren in Panik; sie liefen schreiend in alle Richtungen davon.
Jemand hämmerte gegen die Scheibe unseres Wagens. Ich riss mich vom Anblick der näherkommenden Staubwolke los und blickte in das rußgeschwärzte Gesicht eines Feuerwehrmannes. Er sah abgehetzt aus, seine Uniform war von Staub bedeckt.
Er donnerte erneut mit der Faust gegen die Scheibe.
»Sie müssen aus dem Auto raus. Die Staubwolke da …« Sein Kopf ruckte herum, er sprach gehetzt, laut, blickte immer wieder in Richtung der sich nähernden grauen Wand, »… ist gefährlich.« Die letzten Worte schrie er fast. Er schien am Ende zu schein, wirkte völlig überfordert und ausgepumpt.
Ich ließ die Scheibe ein Stück weit herab. Kalte Luft drang herein; sie roch nach Verbranntem, schmeckte rauchig, kratzte in der Lunge.
»Wir sind Bundesagenten. Sagen Sie uns, wie wir helfen können.«
»Wie Sie helfen können?« Der Feuerwehrmann verdrehte genervt die Augen. »Mann, indem Sie aus Ihrem Scheiß-Benz aussteigen und die Füße in die Hand nehmen.«
Unsere Blicke trafen sich. Ich sah, dass es ihm ernst war.
Mein Blick ging nach hinten, wo meine beiden Kollegen Sebastian Petermann und Helmut Bräutigam saßen. Mehrere Löschfahrzeuge der Feuerwehr trafen gerade ein; sie blockierten unser Fahrzeug.
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