Michael Bardon - Netz aus Lügen
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»Das ist Jussuf Alkbari«, sagte ich. »Wie zum Teufel bist du denn jetzt auf den gestoßen?«
»Keine Ahnung.« Bräutigam zuckte mit den Achseln. »Ich hab bloß ein wenig im Darknet gestöbert. Und dann ist das da plötzlich aufgetaucht.«
Petermann, der den Raum schon beinahe verlassen hatte, blieb wie angewurzelt stehen. Sein Blick ruhte auf dem Monitor, der acht kleinere Porträts arabisch aussehender Männer zeigte. Neben jeder Fotografie stand ein kurzer Text, natürlich in arabischen Schriftzeichen, die, wen wundert’s, keiner von uns lesen konnte.
Petermann trat näher, den Blick weiterhin unverwandt auf den Monitor gerichtet. Lippenschürzen. Nachdenkliche Miene. Er beugte sich herunter, nahm die Brille ab und betrachtete gut eine Minute lang die Gesichter der Männer.
»Er kann es natürlich nicht beschwören …«, sagte er, seine Stimme klang belegt, beinahe schon ehrfurchtsvoll, »… aber er könnte sich gut vorstellen, dass dies eine Todesliste ist.«
Stille im Raum. Jeder von uns dachte über seine Worte nach. Meine Gedanken sprangen ein paar Wochen zurück.
Jussuf Alkbari .
Aufmerksam geworden auf ihn waren wir im Zuge unseres ersten gemeinsamen Falls: Es ging um einen Menschenhändlerring, der jungen Immigrantinnen aus dem Nahen Osten entführt, eingesperrt und meistbietend verkauft hatte. Jussuf, der der Bruder unseres ermordeten Informanten war, hatte in diesem Fall nur eine untergeordnete Rolle gespielt. In diesem Fall. Die Ermittlungen gegen ihn dauerten noch an; er stand unter Verdacht, Sympathisant einer islamistischen Terrormiliz zu sein.
»Wie kommst du denn auf das schmale Brett?«, fragte Bräutigam. Er klang wenig überzeugt.
Petermann wiegte den Kopf, sein Zeigefinger klopfte gegen seine Unterlippe. Er tat dies fast immer, wenn er angestrengt nachdachte.
»Er vermag zwar keine arabischen Schriftzeichen zu lesen, doch die Gestaltung und die Schaustellung dieser Liste, kommt ihm nicht zum ersten Mal unter.« Petermann schwieg einen Moment, trieb die Dramatik seiner nächsten Worte so gekonnt zum Höhepunkt. Als er schließlich fortfuhr, klang seine Stimme blechern. »Er hat dies schon einmal gesehen. Damals war es allerdings eine Todesliste, die die Al-Qaida im Zuge einer Hetzjagd auf fünf westliche Journalisten ins Netz gestellt hatte.«
Ich spürte ein Kribbeln im Bauch. Petermanns Worte lösten Kopfkino bei mir aus. Auch ich hatte solche Listen schon gesehen. Allerdings in Afghanistan, wo ich als KSK-Soldat hinter den feindlichen Linien gekämpft hatte.
»Druck das verdammte Blatt aus, vielleicht kann Fariba ja was damit anfangen.«
Bräutigam nickte, sagte jedoch nichts.
Meine Hoffnung, unsere Kollegin könne etwas mit den Schriftzeichen anfangen, war nicht ganz unbegründet. Sie war eine gebürtige Iranerin oder wie sie es auszudrücken pflegte: eine Perserin. Ihre Eltern, die in ihrer Heimat einer Minderheit angehörten – Christen, wie Fariba auch –, waren vor vielen Jahren nach Deutschland immigriert. Fariba, damals neun, hatte demnach gut die Hälfte ihrer Kindheit im Iran verbracht. Sie sprach fließend Arabisch – inwieweit sie die Sprache allerdings auch lesen konnte, entzog sich jedoch meiner Kenntnis.
Petermann nickte kurz. Sein schlohweißes Haar wippte im Takt seines Nickens. »Gute Idee! Er meint sich zu erinnern, dass die geschätzte Kollegin Sedate die arabische Sprache in Wort und Schrift beherrscht«, sagte er, fügte aber gleich darauf noch hinzu: »Natürlich gibt es Hunderte von Dialekten, bei denen verschiedenste Worte eine ganz andere Bedeutung haben, aber im Großen und Ganzen müsste sie das Dokument normalerweise für uns übersetzen können.«
»Dein Wort in Gottes Gehörgang …«
»Und wenn nicht, bestellen wir eben einen Dolmetscher ein, der uns das Ding übersetzt«, sagte ich und beendete so die Diskussion. Ich wollte los. Die Zeit brannte mir unter den Nägeln. Jede vertrödelte Minute erschien mir eine zu viel zu sein. Ich wollte endlich Klarheit, wollte mit eigenen Augen sehen, was in dem Einkaufszentrum geschehen war.
Ich dachte an den falschen Feuerwehrmann. Er hatte von vielen Toten gesprochen, deren Extremitäten durch die Sprengkraft der Bombe abgerissen worden waren. Lüge oder Wahrheit? Ich war hin- und hergerissen, neigte jedoch dazu, seinen Worten, zumindest in diesem Punkt, Glauben zu schenken. Weshalb hätte er uns auch anlügen sollen? Für ihn war unser Tod eine längst beschlossene Sache gewesen!
»Wie lange brauchst du noch?« Meine Frage galt Bräutigam, dessen beide Zeigefinger unaufhörlich auf die Tastatur einstachen. Er war des Zehn-Finger-Schreibens nicht mächtig, erreichte aber dennoch eine beachtliche Anschlagszahl.
»Hab’s gleich, Chef.« Bräutigam schaute nicht auf, sondern tippte munter weiter. »Muss nur noch den Browserverlauf löschen und den Systempapierkorb leeren.«
»Alles klar, Helmut. Ich geh dann schon mal mit Sebastian vor. Komm einfach nach, sobald du hier fertig bist.«
»Mach ich, Chef.«
»Und denk an die Liste.«
»Hab sie schon ausgedruckt. Kannst sie eigentlich gleich mitnehmen«, sagte Bräutigam, während er hinter sich griff und ein Blatt Papier aus dem Drucker fischte. »Ist aber leider nur in Schwarzweiß. Ich habe Arno das Dokument aber schon zugemailt, damit der schon mal checken kann, ob wir was über die Männer in den Datenbanken haben.«
Das war gut! Arno Strobel war unsere Drehscheibe: der Mann im Büro, der alle losen Enden miteinander zu verknüpfen suchte. Arno war ein Cybercop, ein studierter Nerd, der seinen Platz am Rechner, sofern es sich irgendwie vermeiden ließ, selten bis nie verließ. Wenn einer was über die Männer in Erfahrung bringen konnte, dann er.
Ich nickte Bräutigam zu, steckte das Blatt Papier ein und verließ das kleine Büro, das im hinteren Teil der Starbucks-Filiale lag, in einem schmalen lang gezogenen Korridor, der gleichzeitig als Zugang zu den Toiletten diente.
Stimmengemurmel. Auf der angrenzenden Damentoilette schienen sich mehrere Frauen angeregt zu unterhalten. Gelächter war zu hören – die Menschen kehrten in den Alltag zurück, versuchten zu verdrängen, was vor knapp vier Stunden in ihrer Stadt geschehen war. Ich kannte dieses Phänomen, hatte diese sture Ignoranz, manche nannten es auch Selbstschutz, schon mehr als einmal erlebt. Sofern sie nicht selbst betroffen waren, keine Freunde oder nahen Verwandten verloren hatte, fühlte sich viele nur am Rande betroffen. Das eigene Leben stand im Vordergrund. Empathie, Anteilnahme oder Mitgefühl waren zwar vorhanden, wurde jedoch auf ein Mindestmaß reduziert. Es gab natürlich auch Ausnahmen, die aber – wie sagt der Volksmund so schön? – nur die Regel bestätigten.
Ich eilte weiter und versuchte, nicht weiter über das Verhalten dieser Menschen nachzudenken. Flashbacks stürmten auf mich ein: Vor etwas mehr als vier Monaten hatte ich selbst nur mit knapper Not ein Sprengstoffattentat überlebt.
Die nächsten Stunden würden nicht einfach werden. Auch ich musste mich im Vergessen üben, durfte mich nicht von Gefühlen leiten lassen.
Nüchterne Distanz. Objektivität stand jetzt an oberster Stelle. Sobald man einen Tatort betrat, musste man ihn durch die Brille des eiskalten Ermittlers betrachten.
Für mich stellte dieser Teil unseres Jobs stets eine kleine Herausforderung dar; ich war ein Gefühlsmensch, die Dinge völlig nüchtern zu betrachten, lag einfach nicht in meiner Natur.
Mein Kollege Petermann war das genaue Gegenteil von mir. Er war ein Ass in dieser Disziplin, konnte seine Emotionen auf Knopfdruck ausschalten, beinahe jedenfalls. Seine Tatortbegehungen waren legendär. Ihm fielen Dinge auf, die für andere im Verborgenen blieben.
Ich dachte an den Einsatzleiter der Rettungsmannschaften, mit dem ich vor einer guten halben Stunde telefoniert hatte. Das Bild, das er mir vermittelt hatte, ließ wenig Spielraum für Zweifel: Wir hatten es mit einem Sprengstoffanschlag zu tun, was den Gedanken an einen terroristischen Hintergrund natürlich in den Vordergrund rückte. Ein Bekennerschreiben lag jedoch noch immer nicht vor. Zumindest nicht laut meinem Vorgesetzten, der, davon ging ich aus, als einer der Ersten davon erfahren müsste.
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