Faribas Taschenlampenstrahl geisterte den Fußboden entlang, erfasste das Bett und wanderte dann weiter zu dem Gegenstand, der größer war als vermutet und in mindestens zwei, nein, eher drei Decken eingeschlagen war.
Meine Kopfhaut kribbelte. Mich beschlich ein mulmiges Gefühl. Der Gegenstand besaß Konturen, die durchaus von einem Menschen herrühren konnten.
»Das sieht nicht gut aus, Mark.«
Da hatte Fariba verdammt noch mal recht. Gut sah wirklich anders aus.
»Das mit der Taschenlampe, das seid ihr doch, oder nicht?«
Schuller. Er klang aufgeregt.
»Ja! Das sind wir«, sagte ich, während ich mich vorsichtig dem zugedeckten Was-auch-Immer näherte.
Keine Zeit zu spekulieren. Keine Zeit, sich über Gebühr Gedanken zu machen. Es war einfach so, wie es war. Wir mussten herausfinden, was unter den verdammten Decken lag. Meine Gefühle fuhren Achterbahn: Ich fragte mich nicht zum ersten Mal, wo Grünbecks Ehefrau und die beiden Mädchen steckten? In der Wohnung schienen sie nicht zu sein. Fariba hatte jedes Zimmer kontrolliert. Zumindest auf die Schnelle.
Noch zwei Schritte … Das Kribbeln auf meiner Kopfhaut nahm zu. Ich streckte die Hand aus, während ich mit der anderen weiter auf das Deckenbündel zielte.
Bitte nicht! Lass es nicht die Kinder sein!
Dann lieber schon einen weiteren Angreifer, der versuchte, sich mit den Decken zu tarnen. Von mir aus auch mit einer Schrotflinte. Hauptsache, wir fanden hier keine toten Mädchen.
Ich zog die oberste Decke zurück. Die Konturen wurden deutlicher, vor uns lag zweifelsfrei ein Mensch. Allerdings zu groß, um ein Kind zu sein.
Ausatmen, einatmen und weiter.
Ich zog die zweite Decke zurück. Dann die dritte. Faribas Taschenlampenstrahl zitterte leicht. Ihr erging es nicht anders als mir: Wir fürchteten beide um das Leben der Mutter.
Um so erstaunter waren wir, als wir in das Gesicht eines Mannes blickten. Es wirkte wächsern, war von Todesflecken gezeichnet. Dieser Mann lag nicht erst seit Kurzem da. Er musste hier schon ein paar Tage in die Decken gehüllt liegen.
Ich schaute meine Kollegin an, die ratlos mit den Schultern zuckte.
»Was ist? Habt ihr die Frau und die beiden Mädels gefunden?«
»Negativ, Helmut. Die sind nicht hier. Wir haben aber eine männliche Leiche entdeckt, die schon seit mehreren Tagen hier oben liegen muss. «
»Eine Leiche? Wo?«
»In einem der Kinderzimmer. Sie war dort in mehrere Decken gehüllt.«
»Verstehe …«
»Ist dieses Haus eigentlich unterkellert?«
Faribas Frage kam nicht von ungefähr. Falls zu dieser Wohnung ein Kellerraum gehörte, schloss der Durchsuchungsbeschluss den natürlich mit ein. Das Gleiche galt für Garagen, den Dachboden oder Fahrzeuge.
»Wir überprüfen das, sobald Verstärkung eingetroffen ist«, sagte ich, während ich aufstand und meine Glock zurück ins Holster schob.
»Jetzt schauen wir uns erst einmal hier gründlich um. Vielleicht finden wir ja einen Anhaltspunkt, wo wir nach der Frau und den beiden Kindern, suchen müssen.«
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