Helge Unterweg - Nur ein Fremder hier

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Julius ist Koch. Nach seiner Ausbildung in einem Spitzenhotel kommt er voller Selbstzweifel in einer fremden Stadt an, mit einem Kopf voller Träume, aber auch reichlich Sorgen im Gepäck. Wie ist das neue Team? Wird er den neuen Herausforderungen gewachsen sein? Wird er sich in der neuen Umgebung wohlfühlen? Doch die anfänglichen Ängste werden schon bald zerstreut. Mit dem neuen Küchenteam wächst er rasch zu einer unzertrennlichen Bande von echten Freunden zusammen. Die Stimmung ist gut, das Restaurant erfolgreich. Das Hotel sieht den Erfolg – und erwartet noch mehr. Die Hingabe zu seinem Beruf, aber vor allem auch der alltägliche Stress in der Küche, führt immer stärker zur Aufgabe des Lebens außerhalb seines Berufs. Zuerst glaubt er noch, in der «Welt da draußen» schon nichts zu verpassen, wenn er sich nur ganz seiner Leidenschaft widmet. Doch Apathie, Gleichgültigkeit, Alkohol und totale Erschöpfung bestimmt zunehmend die wenigen Stunden und Tage, in denen er nicht am Herd steht. Die regelmäßigen Fünfzehn-Stunden-Tage sind aber schon längst nicht mehr sein größtes Problem als das Schicksal unvermittelt zuschlägt …

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Das zweite Haus am Platz, nur wenige hundert Meter weiter die Straße entlang war das „Villa Bellvue“. Dieses Haus war von einem ganz anderen Schlag. Es war ein uraltes Haus, von circa 1860. Es war das älteste der drei Hotels und hatte den Krieg unbeschadet überstanden. Es hatte einen großen Vorhof mit Springbrunnen, der ohne Zweifel Platz für ein halbes Dutzend Autos bot. Eine majestätische Treppe aus hellem Kalkstein führte zur messingfarbenen Drehtür des Hotels. Es hatte Geschichte, ja sogar Seele. Es roch alt, ohne muffig zu wirken. Es beherbergte nicht nur eine Vielzahl von Menschen, sondern auch einen Geist – den Geist des Vergangenen. Mir gefiel das Haus sehr gut und ich freute mich auf eine Probearbeit, ganz gleich, was die Leute über den cholerischen Küchenchef sagten.

Das dritte und letzte im Bunde war das Atlantic – und es war anders, als die anderen beiden. Ich kann nicht genau sagen, was es war, doch schien das Haus von etwas Besonderem umgeben gewesen zu sein. Vielleicht ist das Wort „Aura“, das, was es am nächsten trifft. Das dunkle Vordach ragte weit über den Vorhof, bis zur Auffahrt des Hauses. Es war – obwohl es ein Stadthotel war – prunkvoll und ausladend, obgleich es weniger aufdringlich wirkte, als das Bellvue. In gebürstetem Goldton prangte der Name Atlantic auf dem Vordach. So groß und in gefühlt solcher Höhe, dass man seinen Kopf weit in den Nacken lehnen musste, um es überhaupt erblicken zu können. Ich denke, dass es dieser Februartag war, als ich mit meinen Bewerbungsunterlagen vor dem Vordach des Atlantic stand und das erste Mal bemerkte, dass Hotels – insbesondere Grandhotels – ehrfurchterregend und auf eine abstruse Weise auch nur furchterregend waren.

Einige Tage nach meiner Vorstellungsgesprächstour hatte ich drei Zusagen und noch bevor ich mich bewusst entscheiden konnte, ehe ich noch einen vernünftigen Gedanken fassen konnte, hörte ich mein Unterbewusstsein den Namen „Atlantic“ rufen. Solche Vorfälle ereignen sich noch heute und ich höre oft auf diese Stimme. Ich kann nicht sagen, dass diese Stimme immer die richtige Entscheidung für mich getroffen hat – wer kann schon aus der engstirnigen Sicht eines Menschen sagen, was richtig und was falsch ist. Ich denke aber, dass diese Stimme nicht ohne einen besonderen Grund auftaucht und oftmals Vieles auf verquere Weise doch „richtig“ ist. Manchmal muss man einen Fluss aus Scheiße überqueren, bevor man das gelobte Land betritt. Und weiß Gott – dank dieser Stimme habe ich das.

***

Ich hatte Glück im Unglück, könnte man sagen. Einen sicheren Ausbildungsplatz hatte ich, als ich die Stelle im Atlantic antrat – zu beneiden war ich trotzdem nicht.

Es herrschte ein fürchterlicher Ton in der Küche. Einen Zusammenhalt zwischen den Köchen gab es einzig und allein aus dem Grund, weil alle gemeinsam den Küchenchef hassten. Das war nicht schwer, denn er war ein jämmerliches Würstchen von Mann, der sich am Leid und Kummer anderer – gerade der Auszubildenden – ergötzte. Er gehörte zu der Generation Koch, die glauben Souveränität und Autorität damit auszudrücken, indem sie herumschreien und ausflippen, was ungefähr so effektiv ist, wie Wärter in einer Irrenanstalt hysterisch anzuschreien, dass man nicht verrückt sei. Es ist eine Generation von Köchen die – dem Himmel sei Dank – nach und nach ausstirbt. Eine Generation Küchenchefs, die glauben „zur alten Schule“ zu gehören. Das tun sie aber nicht. Sie gehören zu gar keiner Schule, denn sie sind allesamt defizitäre Schwachköpfe. Ganz egal wieviel Sterne oder Punkte sie erkocht haben. Auf der Straße, sind wir doch alles nur Menschen. Und am Ende dieser Straße sind wir alle nur Staub.

Dieser Typus Koch ist mit Sicherheit einer der Hauptgründe, warum es der Branche so schlecht geht. Na gut, aber wenn schon die Bezahlung und die Arbeitszeiten schlecht sind, dann kann man sich doch wenigstens von einem fetten Arschloch von Vorgesetzten anschreien lassen, nicht wahr?

In Zeiten von Work-Life-Balance haben die Leute keine Lust mehr, mit Bauchschmerzen zur Arbeit zu gehen. Wieso sollten sie das auch tun? Es gibt ja genug Branchen, in denen man Karriere machen kann, ohne sich von autoritären Kleingeistern anschreien lassen zu müssen.

Ich hatte die Ausbildung trotz aller Umstände und Widrigkeiten zu Ende gebracht – und das, obwohl ich sicherlich andere Wege hätte beschreiten können. Ich möchte nicht jammern, das tue ich nur sehr ungerne, denn es steht mir wirklich außerordentlich schlecht, aber eines möchte ich loswerden. Ich habe viele menschliche Abgründe gesehen. Traurig das zu sagen, denn ich habe meine Ausbildung nicht im „Gasthaus zum rostigen Anker“ gemacht. Je mehr ein gewisser Anschein suggeriert wird – dass alle Mitarbeiter zufrieden sind, dass ein tolles Arbeitsklima herrscht und dass man sich viel für seine Mitarbeiter einsetzt – desto weniger steckt dahinter. Es ist leider so, wie mit den meisten Dingen.

Ich könnte viel über die Zeit in der Ausbildung erzählen, über das frühere Hutgeschäft, in dem ich gewohnt hatte. Ich könnte Reden schwingen über „Wie komme ich über den Monat, wenn meine Ausbildungsvergütung knapp unter dem Existenzminimum liegt?“ Wirklich, ich habe viele tolle Tipps über all diese Themen, aber dafür noch einmal die Wunden aufreißen, die gerade zu verheilen beginnen? Vielleicht ein anderes Mal. Die Geschichte, die ich eigentlich erzählen will, beginnt erst viel später.

Ich hatte also diesen Höllentrip von Ausbildung vollendet. Glauben konnte ich es damals auch nicht so recht. Auf diesem Pfad hatte ich viele gute Leute das Handtuch werfen sehen. Vor der Ausbildung, während meines Praktikums, in den drei Jahren meiner Ausbildung, manche sogar lange danach. Ich hatte immer Verständnis. Ich habe nie die Meinung vertreten, irgendetwas durchziehen zu müssen. Ich habe es immer für mich selbst getan und würde nie propagieren, dass man etwas tun sollte, was einen nicht glücklich macht.

Ich habe das Kochen immer sehr geliebt und diese Liebe war stärker als jedes Geschrei, als jedweder Stress, als jede Art von Provokation und Erniedrigung. Es mag trivial klingen, aber wenn man etwas wirklich möchte, wenn man nur verbissen genug daran festhält, dann wird man es erreichen. Ich wusste damals, dass sich das Blatt eines Tages wenden würde. Ich wusste, dass ich meinem Küchenchef eines Tages gegenüberstehen würde, ihm auf die Schulter klopfen und sagen könnte: „Am Ende, mein Freund – und dessen musstest du dir doch bewusst sein – bekommt doch jeder genau das, was er verdient.“

***

Ich hatte wieder einige Minuten vor meinen Stapeln E2-Kisten gestanden und war in einen Tagtraum abgedriftet, in dem ich die vergangenen Wochen Revue passieren ließ.

Eine Kochabschlussprüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Den theoretischen Teil hatten wir (ungefähr so, wie drei Jahre zuvor mein Abitur) in einer großen Halle hinter uns gebracht. Er war wieder unterteilt, in einen fachspezifischen Teil, einen mathematischen und einen wirtschaftlichen Teil.

Kurz gesagt; Wie koche ich? Was kostet es? Was tue ich, wenn der gottverdammte Gast mich verklagt, weil er die Kotzerei bekommen hat. Das ist die inoffizielle Kategorisierung. Ehrlich!

Dieser Teil der Prüfung war kein Problem und ich machte mir keine übermäßigen Sorgen. Ein wenig natürlich schon, meinen Freunden nach zu urteilen, waren selbst diese wenigen Sorgen noch immer unberechtigt, doch war ich immer schon furchtbar nervös in Prüfungssituationen. Andererseits hatte ich im Abitur eine 18 seitige Interpretation zu Georg Büchners „Woyzeck“ verfasst, in der ich dem Leser die Mordmotive der Hauptfigur erläuterte. Das ist ganz schön stark, besonders, wenn man bedenkt, dass das Werk nur 40 Seiten zu bieten hat. Immer wenn ich mir diese Meisterleistung (die mit 15 Punkten, beziehungsweise einer 1+ bewertet worden ist) vor Augen hielt, relativierten sich meine Ängste etwas. Zumal die Fragestellungen in dieser Prüfung etwas simpler gestrickt waren.

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