Helmut H. Schulz - Täter und Opfer

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Helmut H. Schulz erzählt Lebenswege, Aufstieg und Fall, am Beispiel von
Paul Merker, Mitglied des Parteivorstandes, des Zentralsekretariats und des Politbüros der SED außerdem Staatssekretär im DDR-Landwirtschaftsministerium,
Rudolf Herrnstadt, Chefredakteur des Neuen Deutschland, Mitglied des ZK der SED und Kandidat des Politbüros sowie
Ernst Wollweber, Leiter im Range eines Staatssekretärs das Ministerium für Staatssicherheit, war darüber hinaus Mitglied der Volkskammer und des ZK der SED.
So unterschiedlich diese Charaktere waren, sie hatten doch eines gemein: Sie lehnten sich in der ersten Hälfte der 1950er Jahre gegen Walter Ulbricht – vergeblich und mit der Konsequenz ihres eigenen Sturzes – auf.
Dies wird beschrieben.

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Lenin, der Mitbegründer des Sowjetstaates, war tot, sein Erbe einem Mann zugefallen, dessen Namen eine ganze Epoche trägt, Josef Stalin. Es ist viel gerätselt worden, ob Lenin die Gefahr erkannt hatte, die mit der Wahl dieses Nachfolgers heraufbeschworen wurde, und dennoch Stalins Aufstieg einleitete, oder ob sich der Generalissimus eher die Macht erschlichen hat. Wahrscheinlicher ist es. daß ihn zu einem großen Teil die inneren Machtverhältnisse in der Führung emportrugen. Nach der Beendigung des Interventionskrieges stand der Sowjetstaat wirtschaftlich vor einem Scherbenhaufen; die überstürzt eingeleitete ländliche Kollektivierung, d. h., die Enteignung der Großbauern (Kulaken), die Landverteilung an die Dorfarmen, eine rigorose Beschlagnahme von Vorräten, Geräten und Maschinen hatten die Ernährungsgrundlage der Sowjetbevölkerung nicht wesentlich heben können. Im Grunde genommen herrschten die alten bekannten Verhältnisse, nur daß die Herren der Dörfer andere Namen trugen. »NEP« bedeutet also die Einsicht, daß der privaten wirtschaftlichen Initiative wieder breiterer Raum geschenkt werden mußte, wollte der neue Staat Schritte zur Gesundung und zu seinem Bestand überhaupt einleiten. In den Spitzen der Partei herrschten nun keineswegs Einigkeit über die Wirtschaftspolitik, dafür blühte der Phrasenrausch. Nur in der Literatur dieser Periode finden sich listig verschleierte Hinweise auf die Verhältnisse, bei Isaak Babel, bei Scholochow und später beim Chronisten des »Zweiten Weltkrieges«, Simonow. Kaum einer der Roten Kommandeure in seinen Büchern, der nicht aus einem sibirischem Lager zurückgeholt und an die Front gestellt wurde, und seine Pflicht gegenüber dem Vaterland tat.

Politisch sah es arg genug aus; seit Herbst 1918 gab es Zwangsarbeitslager. Die Verbannung im Zarenreich nach Sibirien hatte Internierung in einer lebensfeindlichen eisigen Wüste bedeutete, in welcher der Verbannte mehr oder minder schnell ein Opfer des Klimas wurde. Das frühe sowjetische Arbeitslager verband Strafe, die nicht juristisch fixiert sein mußte, also der kein justiziables Verbrechen vorangegangen war, mit der als Wiedergutmachung für die nichtbegangene Tat verhängten Zwangsarbeit als unbegrenzte Dauererscheinung. »In der UdSSR ist die Arbeit eine Sache der Ehre, des Ruhmes, der Tapferkeit und des Heldentums« (Maximilian Rubel. Stalin. rowohlts monographien. Rowohlt Taschenbuch Hamburg 1975, Seite 53) stand über dem großen Tor eines der ersten Lager, eines Konzentrationslagers, nichts anderes war diese Einrichtung. Hier sollten alle die gebessert werden, die nach neuem Terminus als Gauner, Krypto-Menschewiki und Parteischädlinge bezeichnet wurden. Auch die Todesstrafe wurde alsbald wieder eingeführt, die es in der Regierungsperiode Nikolajs nicht mehr gegeben hatte.

Noch zu Lebzeiten Lenins hatte sich Stalin als der geeignetste Mann erwiesen, die »Politische Staatsdirektion«, GPU, anzuleiten. Ihr kam unterdessen eine den Staat kontrollierende Stellung zu. Und Stalin baute seinen Einfluß auf die Partei zielstrebig aus; er beherrschte inzwischen unter dem Ägide Lenins mehr als zehn Kommissionen des Polit- und Orgbüros; zuletzt ließ Lenin den tüchtigen Stalin zum Generalsekretär der Partei... wählen, kann man nicht zutreffend sagen, also ernennen. Diese Partei befand sich wie die Luxemburg vorhergesagt hatte, auf einem verhängnisvollen Weg. Der andere begabte Revolutionär in Lenins Garden hieß Leo Trotzki, der längst, also im Stichjahr der Rückkehr Merkers in die Sowjetunion, ausgeschaltet war.

In seinem Todesjahr, als Lenin Tagebuchnotizen zur Lage machte, sah er die Rolle seines Kandidaten Stalins allerdings klarer, und er riet, ihn als Generalsekretär zu entfernen, und durch einen anderen zu ersetzen. Kurz vor Toresschluß wäre es beinahe zu einem persönlichen Bruch zwischen dem Generalsekretär und Lenin gekommen, weil Ersterer die persönlichen Grenzen überschritt, als er Lenins Lebensgefährtin beleidigte. Stalin lenkte ein, der Streit brach nicht aus oder wurde beigelegt. Wichtiger war, daß der Gründer des sowjetischen Staates erkannte, wovon das Schicksal der Revolution abhängen würde, vom Tempo mit dem sich das Kulturniveau des Sowjetbürgers heben lasse, was in der Sache nur heißen konnte, verwestlicht, westeuropäischer Norm angepaßt. Für die Ablösung Stalins aber war es zu spät, selbst wenn Lenin sie tatsächlich energischer betrieben hätte; in den letzten Lebenstagen Lenins trat der Generalsekretär zum Angriff gegen seinen Nebenbuhler Trotzki an, der die Zulassung von Fraktionen innerhalb der bolschewistischen Partei gefordert hatte. Stalin legte dar, daß die Forderung Trotzkis nichts anders bedeute, als die Zulassung seiner eigenen, d. h., der trotzkistischen Gruppierung innerhalb der Partei. (Rubel bemerkt hierzu: Man kann Stalin kaum vorwerfen, gegen Lenins politisches Organisationskonzept verstoßen zu haben, wenn er behauptet: Der Leninismus sei der Marxismus der Epoche des Imperialismus und der proletarischen Revolution, die Theorie und Taktik der proletarischen Revolution im Allgemeinen, die Theorie und Taktik der Diktatur des Proletariates im Besonderen. Auf dieses Grundprinzip der bolschewistischen Partei gestützt, versteht er die Hebung des Kulturniveaus der werktätigen Massen rein techno-bürokratisch als die Heranbildung zahlreicher Kader von Leitern und Administratoren aus den Reihen der Arbeiter... usf. Rubel. Joseph Stalin. Ebenda Seite 59)

Auf dem XIII. Parteitag der KPdSU hielt Stalin den »Organisatorischen Bericht des ZK«, sein bündigstes Werk in dieser Zeit, in dem er Trotzki des Verrates bezichtigt und auf die Wiederherstellung des alten Ausbeuterstaates abzuzielen. Niemand widersprach. Daß es den Parteikadern schwerfiel, sich für Trotzki einzusetzen, der sich selbst als eine Art Schwert der Revolution hochstilisiert hatte, daran trug Trotzkis Haltung in den Jahren vor 1917 schuld, als er in einem Brief an Nikolaj Tscheidse schlankerhand behauptet hatte, Lenins Konstruktionen seien auf Lüge und Fälschung aufgebaut. Schließlich wurde Trotzki 1927 aus dem ZK und der Partei ausgeschlossen, zusammen mit Simonow. Wieviel Merker von den inneren Vorgängen der Partei der Bolschewiki 1927 gewußt hat, ist kaum strittig, vermutlich sehr wenig. Er arbeitete 1926 in Berlin im Kreise der deutschen Kommunisten; erst 1930 kam er nach Moskau, wie oben gesagt, als bereits einiges geschehen war.

Wie sah die UdSSR nun 1930 aus, dem Bezugsjahr für die Rückkehr Merkers nach Moskau? Das Kulakentum war als Klasse liquidiert, fünfzig Prozent der bäuerlichen Einzelwirtschaften im Kolchos kollektiviert. Wir können hier alles beiseite lassen, was zur Rechtfertigung der barbarisch durchgeführten Maßnahme geschrieben und gedruckt wurde und uns nur an den Resultaten dieser Politik orientieren. In der Folgezeit war die Zahl der Kollektivbauern drastisch durch Massenaustritte aus dem Kolchos wieder gesunken, im Ergebnis eines Korrekturversuches der Partei, die als Lockerung der Zwangsmaßnahmen verstanden worden waren. Ein Drittel der gesellschaftlichen Arbeitskraft jener Zeit bestand aus Strafarbeit, und damit war der Scheitelpunkt des Gulagsystems noch längst nicht erreicht. Hatte Peter I. ohne Rücksicht auf die Lebensbedingungen der Arbeitssklaven sein neues Zentrum am Finnischen Meerbusen auf den Sümpfen der Newa errichtet, so baute der Sowjetstaat unter sehr ähnlichen Bedingungen in zwei Jahren, 1931 bis 1933 einen Kanal zwischen dem Weißen Meer und der Ostsee auf den Knochen von Hunderttausenden Gulagsklaven. Und der Ausrottungsprozeß unter den alten Kämpfern hatte ebenfalls einen ersten Höhepunkt erreicht. Von 140 Mitgliedern des ZK waren noch 15 auf freiem Fuß, von zwölf Politbüromitgliedern noch acht; von achtundzwanzig dem Politbüro angehörenden Kadern waren siebzehn erschossen, der Rest deportiert oder ermordet. Und später? Im Jahr 1937, beim zweiten der Moskauer Schauprozesse stand die Masse der Altbolschewiki vor Gericht, alle wurden des Trotzkismus beschuldigt, oder als Agenten ausländischer Dienste abgeurteilt. Eine Reihe Angeklagter konnte sich durch den Freitod dem sicheren Justizmord entziehen, andere starben unter der Folter. Solschenizyn bemerkte dazu, Stalins orientalischer Charakter habe das Schauspiel von oben sicherlich genossen. Es folgten noch eine Reihe Prozesse gegen höhere Offiziere; dann unterbrach der Krieg, der Hitler-Stalinpakt, das Wüten und leitete eine andere Phase des Sowjetstaates ein. In dieses Moskau, das alles oben beschriebene noch vor sich hatte, kehrte Merker zurück, unter die Fittiche seines Freundes. ( 1983 ließ Jürgen Kuczynski ein Buch erscheinen, das mit wenig Gegenliebe aufgenommen wurde. »Dialog mit einem Urenkel«. Neunzehn Briefe und ein Tagebuch. Aufbau Verlag Berlin. In: Sechste Frage erkundigt sich der fiktive Urenkel bei Kuczynski nach dessen Erinnern und seinen Eindrücken aus der Stalinzeit. Es ist heute interessant, die Reflektionen Kuczynskis nachzulesen, dem damals in einer hohen Parteifunktion die Pflicht oblag, den Zweiflern an der Stalinschen Unfehlbarkeit die Ursachen der Moskauer Prozesse zu erklären, allerdings in England und weit ab vom Schuss.)

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