Helmut H. Schulz - Täter und Opfer
Здесь есть возможность читать онлайн «Helmut H. Schulz - Täter und Opfer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Täter und Opfer
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Täter und Opfer: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Täter und Opfer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Paul Merker, Mitglied des Parteivorstandes, des Zentralsekretariats und des Politbüros der SED außerdem Staatssekretär im DDR-Landwirtschaftsministerium,
Rudolf Herrnstadt, Chefredakteur des Neuen Deutschland, Mitglied des ZK der SED und Kandidat des Politbüros sowie
Ernst Wollweber, Leiter im Range eines Staatssekretärs das Ministerium für Staatssicherheit, war darüber hinaus Mitglied der Volkskammer und des ZK der SED.
So unterschiedlich diese Charaktere waren, sie hatten doch eines gemein: Sie lehnten sich in der ersten Hälfte der 1950er Jahre gegen Walter Ulbricht – vergeblich und mit der Konsequenz ihres eigenen Sturzes – auf.
Dies wird beschrieben.
Täter und Opfer — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Täter und Opfer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Ein Schutz- und Trutzabkommen zwischen dem Westen und dem Osten kam wie bekannt nicht zustande. Statt dessen überraschten Hitler und der Generalissimus Stalin die Welt mit einem Bündnisabschluß: Dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, geschlossen am 23. August 1939. Die Wirkung dieses spektakulären Vertrages, den die Welt noch nicht einmal vollständig kennenlernte, war ungeheuer. Praktisch beseitigte er alle Hindernisse auf dem Weg in den Krieg mit Polen. Das wurde auch allen Ortes begriffen; schleunigst regulierten sich die Vertragsbeziehungen. Noch schlimmer wurde das kommunistische Lager von dieser Friedensbotschaft getroffen. Allen KP-Anhängern und Sympathisanten, allen Kominternleuten hatte die Sowjetunion als der Hort der Wahrheit und der Zuversicht gegolten. Am letzten Tage, wenn die bewaffnete Auseinandersetzung mit dem Faschismus anbrach, dann stand die Sowjetunion sicherlich siegreich für die Weltrevolution. Dieses Bündnis, allzu absurd, zu unnatürlich, nach allem, was sich bis 1939 zwischen den Protagonisten beider Glaubensrichtungen abgespielt hatte, schlug wie eine Bombe ein. Hunderttausende auf der Flucht, in den Konzentrationslagern, nach einem runden Anderthalbjahrzehnt, standen vor dem Nichts.
Auf die Westemigranten war die Wirkung des Vertrages am verheerendsten; sie sahen keinen Ausweg, sollte die Weltpolitik von diesem Abkommen das nächste Jahrzehnt bestimmt werden. Auch die Kontakte brachen ab, es gab keine Erklärungen für diesen hellen Wahn. Auch in Deutschland löste der Pakt einen politischen Erdrutsch aus. Die in der Illegalität des Auslandes verschwundenen hatten immerhin noch alle Hilfe von der Sowjetunion erwarten können. Das Abkommen teilte die Welt in Lager; das eine hielt den Pragmatismus beider vertragschließenden Seiten, der sich in dem Abkommen aussprach für in sich logisch und akzeptierte das Unverständliche daran als unvermeidlich, überredete sich gewissermaßen selber, zum blinden Glauben. Die Sowjetunion habe sich auf Grund des Paktes einer Atempause versichert, da ihre eigene Rüstung der waffentechnisch überlegenen Wehrmacht nicht standhalten könne. Nicht zuletzt hatte die Niederlage der Roten Armee in Sowjetisch-Finnischen Krieg die Auffassung genährt, die UdSSR verfüge nicht über das militärische Potential zu einem Waffengang mit einer hochmodern gerüsteten Wehrmacht. Folgt man diesem Argument, dann muß man allerdings auch der Logik Hitlers folgen, daß die rasche Nachrüstung der anderen Staaten die derzeitige Waffenüberlegenheit der Wehrmacht alsbald zunichtemachen, und ein baldiger Angriff geboten und also auch die beste Verteidigung sein werde.
Paul Merker, der sich in der Auslandsleitung heftig gegen diesen Pakt aussprach, wie wir aus berufenem Munde, von Anton Ackermann, genauer wissen, folgte anscheinend keiner der verrenkend sachlichen Begründungen. Er glaubte, daß die gesamte kommunistische Bewegung im Ausland wie in der Illegalität, daß alle Länder, in denen kommunistische Parteien der Verfolgung ausgesetzt waren, durch diesen Abschluß um Jahre, wenn nicht um Jahrzehnte zurückgeworfen würden. Sein Gefühlsausbruch bei der entsprechenden Sitzung der Auslandsleitung fiel spontaner aus, als er nach seiner Erfahrung mit den Moskauer Eigenheiten hätte sein dürfen. Was sich bei der fraglichen Beratung in der Auslandsleitung wirklich abgespielt, darüber sind die Aussagen widersprüchlich, wenigstens was die Form betrifft, in der Merker seine Meinung zum Bündnis geäußert haben mag. Es entsprach wohl kaum seinem Temperament, sich vehement auszudrücken, wie es Ackermann empfand. Merker mußte klar sein, daß mindestens einer unter seinen getreuen Genossen Geheimberichte über andere verfaßte, gemäß dem Prinzip der Leninschen Partei Neuen Typus und der gegenseitigen Kontrolle, sich gegenseitig besser nicht über den Weg zu trauen.
Gleichviel wie weit Merker in seiner Kritik damals gegangen sein mag; er tat etwas für seine Funktion Erstaunliches. In der Folge, das heißt, nach dem raschen Verlauf des Polenfeldzuges und dem erklärten Kriegszustand zwischen Frankreich und Deutschland hätte er doch wohl alles daransetzen sollen, über irgendeinen Weg in die Sowjetunion zu kommen, wenn er schon nicht von der Parteiführung zurückgerufen wurde. Er zog den Weg ins französische Internierungslager vor. War es eine Äußerung seines freien Willens? Oder zwangen ihn die Umstände ins französische Lager? Niemand konnte vorhersehen wie der Krieg weitergehen würde. An einen so schnellen Sieg, an »den komischen Krieg« mit dem bekannten Resultat wie er von französischer Seite geführt wurde mag in den Tagen vor Beginn der Kampfhandlungen keiner geglaubt haben. Abermals brachen Tausende auf, um ihre Haut vor den deutschen Landsleuten zu retten.
Die unmittelbaren Folgen des Bündnisses lassen Merkers Reaktion - nehmen wir an, es war zu einem unbeherrschten Auftritt gekommen - als gerechtfertigt erscheinen. Man wartet in Paris ab, wie sich die Moskauer Leitung der deutschen Emigranten verhalten würde. Sie mußte eine Stellung dazu beziehen. Am 23. war der deutsch-sowjetische Pakt geschlossen worden; bereits zwei Tage später, am 25. August, erließ das ZK der KPD ein zustimmendes Papier hinausgehen; es war also beinahe schneller als die weltweite Publikation des Vertragswerkes. (Es (das ZK) appelliert an die Arbeiterklasse und an das ganze deutsche Volk, die Friedenspolitik der Sowjetunion zu unterstützen, für die Einhaltung des Vertrages einzutreten, sich mit den vom faschistischen deutschen Imperialismus bedrohten Völkern zu solidarisieren und gegen die Rüstung zu kämpfen. Siehe Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Chronik Teil II. Von 1917 bis 1945. Dietz Verlags Berlin 1966. Seite 401/402. Es ist dies ein ganz erstaunliches Werk, ein Schulbeispiel für die nachträgliche Korrektur eines verbindlichen Bibelkanons. Was man daraus lernt, ist allem historischen Zeitgeist zu misstrauen.)
Fünf, bzw. sechs Tage später begann der »Zweite Weltkrieg«. Innerhalb von zwei Tagen hatte sich alles in Europa, und nicht nur in Osteuropa, von Grund auf verändert. Am 17. September, als die Überlegenheit der Wehrmacht schlagend deutlich geworden war und die Kapitulation Polens nahe bevorstand, besetzte die »Rote Armee« die Westukraine und Westbelorußland, am 19. kapitulierte das militärisch geschlagene Polen.
Merkers Übersiedlung nach Mexiko, allerdings erst im Jahre 1942, war einem Manne zu danken, der vielen geholfen hat, dem Mexikanischen Generalkonsul in Marseille Gilberto Bosques. Bosques, 1892 geboren, hatte an der mexikanischen Revolution 1910 bis 1917 aktiv teilgenommen. Der mexikanische Präsident jener Jahre, Lazaro Cárdenas, zählte zu den Freunden Gilbertos. Und das kleine, alles andere als reiche mittelamerikanische Land, erwies sich als einer der wenigen Staaten, die großzügig und unbürokratisch die Flüchtlinge aller Lager aus dem eng gewordenen Europa aufnahmen, die um Hilfe baten. Denn der Mehrheit dieser Refugés war nach dem Sieg der Wehrmacht in Frankreich nur die westliche Hemisphäre als Fluchtraum geblieben, nach der Aufteilung Polens zwischen den beiden Paktmächten, der Annexion der Baltenstaaten und den Unsicherheiten auf dem Balkan. Die westeuropäischen Staaten haben inzwischen gelernt, welche Aufwände erforderlich sind, um größere Flüchtlingsmassen dauerhaft aufzunehmen, unterzubringen und sozial zu versorgen. Unter den damaligen Verkehrsbedingungen, wo zudem noch an allen Enden der Welt die Grenzen streng bewacht, wurden und wo dem gefangenen Flüchtling ein ungewisses Lagerschicksal drohte, war die Flucht besonders erschwert.
Bosques hatte verschiedene Ämter innegehabt, ehe er in Marseille zum Generalkonsul ernannt wurde; unter anderem war er Sekretär der Revolutionspartei, »Partido Revolución Mexicana« und dazu ein prominentes Mitglied der anti-hitlerischen »Liga Pro-Cultura Alemana en Mexico«. Er hatte den Spanischen Bürgerkrieg unterstützt, war also das, was man einen Antifaschisten nennt. Mit Sondervollmachten ausgestattet, schickte der mexikanische Präsident seinen Vertrauten Bosques als Konsul nach Frankreich, und ernannte ihn später zum Generalkonsul. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Generalkonsulat in Marseille zu einer Zentrale besonderer Art. In ihm arbeiteten nicht nur Mexikaner, sondern auch Angehörige europäischer Nationen, zuletzt beschäftigte das Konsulat elf bestallte Beamte und an dreißig Hilfskräfte. Ursprünglich hatte die Hilfe den spanischen Interbrigadisten gelten sollen, die nach der Niederlage in französischen Internierungslagern dahin vegetierten, und deren Schicksal von mancherlei staatlicher Willkür abhing. Schließlich aber wurden auch Aufnahmegesuche von Flüchtlingen im Generalkonsulat angenommen und bearbeitet, die nicht in Spanien gekämpft hatten. Das hatte sich in letzter Konsequenz aus der Entwicklung heraus ergeben. Mexiko gehörte nicht zu den kriegführenden Staaten, und die Wehrmacht, die sich auf Grund des Waffenstillstandsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich vom 22. Juni 1940 auf eine Linie nördlich von Paris mit Einschluß der Hauptstadt bis zum Atlantik beschränkt hatte, blieb mitsamt den polizeilichen Kräften und der Gestapo vorerst ohne größeren und sichtlichen Einfluß auf die freie Zone, in der die Vichy-Regierung Teilautonomie ausübte. Zwei Drittel Frankreichs waren freilich besetzt. Franz Dahlem, der Leiter des Auslandsbüros der KPD, befand sich seit August 1940 in einem Speziallager für Internierte seiner Kategorie in »Le Vernet«, aber wenigstens in der französisch kontrollierten Zone. In Toulouse bildete sich eine neue illegale Leitung, unter anderem von Alexander Abusch und Albert Norden repräsentiert. Nun existierte zwischen den beiden vertragschließenden Staaten, Deutschland und Frankreich, ein Protokoll, demzufolge Frankreich alle von Deutschland gesuchten Personen auszuliefern hatte, es war eine lange Liste. Wer sich in das Lager Le Vernet gerettet hatte, oder wer einen einigermaßen sicheren Fluchthafen darin gesehen, dem drohte die Auslieferung französischer Behörden an Deutsche Dienststellen, der Gestapo. Für die weniger exponierten, also die nicht auf der Liste Auszuliefernder standen, war der Weg aus irgendeinem der Internierungslager nach Marseille ins mexikanische Generalkonsulat möglich gewesen, um Anträge zu stellen und die eigenen Verhältnisse darzulegen; denn daß Mexiko eine Fluchtchance bot, Europa in Richtung Amerika zu verlassen, wußten diese Frankreichflüchtlinge natürlich. Das Einreisevisum für Mexiko in der Tasche, mußte der »Ausreisewillige« das oder die Transvisa erwerben, die ihn zu einem neutralen Hafen leiteten, von dem aus die Abreise nach Mexiko überhaupt noch möglich war. Von Marseille aus gab es keinen direkten Schiffsverkehr mehr nach Mexiko. Es war also nicht nur schwierig, sich in den Besitz der entsprechenden Papiere zu setzen, es wäre fast unmöglich gewesen die Transvisa zu erwerben, zum richtigen Zeitpunkt die Schiffsreise zu buchen und entsprechend anzukommen, wenn man in seiner Bewegungsfreiheit durch die Internierung eingeschränkt war, ohne unbürokratische Schlupflöcher.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Täter und Opfer»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Täter und Opfer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Täter und Opfer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.