Helmut H. Schulz - Täter und Opfer

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Helmut H. Schulz erzählt Lebenswege, Aufstieg und Fall, am Beispiel von
Paul Merker, Mitglied des Parteivorstandes, des Zentralsekretariats und des Politbüros der SED außerdem Staatssekretär im DDR-Landwirtschaftsministerium,
Rudolf Herrnstadt, Chefredakteur des Neuen Deutschland, Mitglied des ZK der SED und Kandidat des Politbüros sowie
Ernst Wollweber, Leiter im Range eines Staatssekretärs das Ministerium für Staatssicherheit, war darüber hinaus Mitglied der Volkskammer und des ZK der SED.
So unterschiedlich diese Charaktere waren, sie hatten doch eines gemein: Sie lehnten sich in der ersten Hälfte der 1950er Jahre gegen Walter Ulbricht – vergeblich und mit der Konsequenz ihres eigenen Sturzes – auf.
Dies wird beschrieben.

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Die Internierten wie die Untergetauchten mußten überdies versorgt werden. Inzwischen hatte sich in der freien Zone eine Anzahl Hilfsorganisationen gebildet, die auf Antrag hin Unterstützungen gewährten. Wir werden noch darauf zu sprechen kommen. ( »Etwa 6.000 Flüchtlingen in Frankreich verhalfen wir nach Mexiko. Weitere 4.000 bekamen zwar das mexikanische Visum, blieben aber in den USA und anderswo hängen. Anderen, wie Franz Dahlem und Siegfried Rädel, vermochten wir zwar nicht endgültig zu helfen, und wieder andere wollten gar nicht nach Mexiko, sondern nur unsere Hilfe. Manche nutzten die von uns ausgestellten Papiere, um aus den Lagern herauszukommen und sich der Résistance anzuschließen. Sie brauchten die Dokumente, um sich legitimieren zu können.« Gilberto Bosques. Kießling. Partner im Narrenparadies. Seite 222) In einer besonders problematischen Lage befanden sich die Flüchtlinge, die gar keine oder eine falsche Legitimation besaßen. Paul Merker lebte illegal in Marseilles; er hatte es vorgezogen, nicht ins Lager zurückzukehren, in das er zunächst eingewiesen worden war. Er bewies häufig einen gesunden Instinkt für längerfristige Gefahren. Nun mußte er, der nach Mexiko wollte, den üblichen Weg gehen, persönliche Papiere bei der französischen Behörde vorlegen, also seine Identität nach- oder beweisen, das Ausreisevisum beantragen, um die Einreise für Mexiko beantragen zu können. Das Unternehmen ließ sich zunächst gut an. Die französische Beamtin, die für seinen Fall zuständig war, sollte eine Sympathisantin mit Leuten seiner Art und ein illegales Mitglied der französischen (gaullistischen) Widerstandsbewegung sein. Aber ihr waren die Hände gebunden, wie sie nach einem Blick in die Papiere des Flüchtlings verlauten ließ. Hat Merker angenommen, daß sein Name auf der Liste der von Deutschland verlangten Personen fehlte? War es nur ein Versuch, mit wieviel Hilfe er rechnen durfte, wie weit die gaullistische Agentin bereit war sich seinetwegen zu gefährden? Er machte sich wahrscheinlich selbst klar, was ihm drohte, wenn er die erforderlichen Aus-, Transit- und Einreisevermerke auf seine wirkliche Identität hin bekommen hätte. So töricht, den französischen Kollaborateuren diese heiklen Aus- und Einreiseprozeduren in eigner Regie zu überlassen, war die Gestapo nicht.

Wahrscheinlich oder sogar sicher hatte Paul Merker in seinem illegalen Dasein öfter als einmal mit einem geborgten Namen gelebt; neu waren ihm dieses Umstände des Untergrundes also nicht. Es gehörte zum Einmaleins des Illegalen, seine Identität zu verschleiern. Und ebenso gut wußte Bosques, mit wem er es zu tun hatte, wer da unter seinem richtigen Namen Paul Merker zwar im Besitz des mexikanischen Einreisevisums war, aber unter diesem Namen niemals die Ausreise durch eine französische Behörde genehmigt bekommen würde. Bosques berichtete später, was er und Merker in einem Vieraugengespräch als Ausweg vereinbart hatten. Am 6. Februar 1942 bekam der Kaufmann Sigmund Ascher alias Paul Merker, staatenlos, in Lemberg gebürtig und vormals österreichischer Staatsbürger einen Pass mit dem mexikanischen Sichtvermerk. Zuvor war sein Konterfei ein wenig verändert worden. Von der französischen gaullistischen Beamtin, welche die Ausreise unter dem Namen Merker zuvor pflichtschuldig und logischerweise verweigert hatte, kamen nunmehr keine Hindernisse. Sie genehmigte die Ausreise des Kaufmanns Ascher, gegen den ja nichts vorlag. Die Überprüfung seiner Identität oblag nicht ihren Pflichten. Im Mai 1942 konnte Merker Marseille mit einem Schiff in Richtung Oran verlassen, ausgestattet mit zwei Pässen, einem echten und einem falschen. Er reiste als Ascher weiter nach Casablanca, wo er den Klavierspieler und Ingrid Bergmann hätte treffen können, nebst einigen anderen Wohltätern, kam im Juni mit dem Dampfer »Guinea« in Veracruz, Mexiko, an und ging als Paul Merker von Bord. Er war in Sicherheit, und zwar als Paul Merker; der zweite Paß auf den Namen Ascher hatte ausgedient und das in seine Verläßlichkeit gesetzte Vertrauen erfüllt.

Dem mexikanischen Generalkonsul erging es schlechter. Daß seine umfangreichen Rettungsaktionen von der Gestapo unbemerkt geblieben wären, hätte er selbst kaum erwarten dürfen. Was Bosques getan, barg für ihn und seine Familie ein hohes Risiko. Im November 1942 war es mit der Teilautonomie des Vichy-Regimes vorbei. Die Wehrmacht besetzte die unbesetzte Zone. Ein Sonderkommando drang in die Mexikanische Botschaft ein, beschlagnahmte Papiere und Geld, einen Betrag von rund 700 Dollar, und erbeutete den mexikanischen Chiffriercode. Bosques, seine Angehörigen und die Mehrzahl seiner Mitarbeiter wurden in dem Pyrenäenort Mont-Dore interniert. Das Hotel, das ihnen als Aufenthalt diente, wurde von Gestapobeamten überwacht, eine Gruppe von acht Personen schließlich an Deutschland ausgeliefert und nach Bad Godesberg ins »Rheinhotel Dreesen« gebracht, übrigens einem Lieblingshotel des Führers, wenn er sich in der Rheingegend aufhielt. Der Schlußakt spielte auf der Mole von Lissabon, 1944. Die Gefangenen wurden ausgetauscht und reisten auf einem schwedischen Schiff in Richtung New York, und zwar auf einer festgelegten Schiffsroute, um nicht ein Opfer des totalen U-Bootkrieges zu werden. Die in diesem Lebensabschnitt mit Merker in Kontakt stehenden Personen sollten noch einmal, und gar nicht so viel später, eine verhängnisvolle, eine beinahe tödliche Rolle im Leben Merkers spielen. Franz Dahlem und Räder, Rau und andere wurden gefangen, ausgeliefert und in deutsche Lager verschleppt. Räder wurde hingerichtet.

Die Masse prominenter KP-Funktionäre hielt sich in der Sowjetunion auf, hauste meist in dem berühmten Hotel Flur an Flur und wartete auf den Tag der Heimkehr, also dem Ende des »Dritten Reiches«, das auf der Höhe seiner Macht und territorialen Ausdehnung stand, einem Prozeß unter der Beschuldigung des Sozialdemokratismus, Opportunismus, des blanken Verrates an den »Klassenfeind«, oder der formlosen Deportation ins Todeslager. Heutige Berechnungen laufen auf eine Zahl von vier Millionen wegen konterrevolutionärer Umtriebe in der damaligen Sowjetunion Ermordeter hinaus; von den deutschen kommunistischen Exilanten sollen zwischen 1930 und 1940 sechzig bis siebzig Prozent ums Leben gekommen sein. Sie starben durch Genickschuß oder verkamen in einem der mörderischen sibirischen Lager. Was uns heute daran verrückt anmutet, ist daß die Genossen aller Nationen und Erdteile um den Paroxysmus wußten, ihn nicht nur duldeten und guthießen, sondern sich im Einzelfalle geradezu in Denunziationen übten. Um auf unseren Helden zu kommen, es ist schlechterdings unmöglich, daß ein Mitglied des Politbüros wie Paul Merker keine Kenntnis von diesen Vorgängen gehabt hat, die in der westlichen Öffentlichkeit offen debattiert und in der östlichen wie eine Geheimlehre behandelt wurden. Ihm selbst hatte die Inquisition immerhin einmal die Instrumente gezeigt. Die selbstlose Gemeinheit, als Klassentreue ausgegeben, mit der sich Genossen in Parteiversammlungen in verbaler Selbstbeschuldigung dem sicheren Tode auslieferten, vielleicht in Ekel und Selbsthaß, die Angst, und die bis zur Perversion getriebene Preisgabe alles dessen, was ihnen einst als Kulturerbe teuer gewesen, das läßt sich womöglich nur aus dem herrschenden Zeitgeist heraus erklären. Revolution war für die Mehrzahl der bewaffnete Kampf, ein unbedenklich geübter Terror, einen Kampf, den sie in den Zwanziger Jahren als Gegenterror erlebt hatten. Um es vorwegzunehmen; sie brachten diese instinktiv-revolutionäre Haltung nach einem langen Exil wieder mit in die Heimat, und sie leugneten den erlebten Terror als feindliche Propaganda oder schwiegen sich einfach aus.

Ein anderes mag mitgewirkt haben; es hatte sich erwiesen, wie viel nach dem Sieg mit Waffen gewonnen worden war und wie wenig. Gewiß hatten es sich die Mitkämpfer um Lenin nicht träumen lassen, daß sie auch den Despotismus eines gestürzten und getöteten Autokraten beerben und den »roten Terror« instrumentalisieren würden. Vielleicht erstarrten viele entsetzt vor dem asiatischen Despotismus, der zu solcher Dimension und Schizophrenie aufgelaufenen Mordmaschine. Und es sind nicht nur die deutschen Kommunisten gewesen, die es traf; diese Mordlust grassierte ganz allgemein. Greifen wir aus der Fülle der Publikationen eine der bekannteren und deshalb stärker interessierenden Opfer heraus. Die als eine der auffallenden Schauspielerpersönlichkeiten der zwanziger Jahre, als Pollydarstellerin und »Silberfüchsin« zum Publikumsliebling gewordenen Carola Neher wurde im Ausland durch den 30. Januar 1933 überrascht. Zusammen mit ihrem damaligem Lebensgefährten Anatol Becker war sie in Wien, als die Nachricht von der Machtübernahme Hitlers durch die Presse ging. Sie beschloß nicht nach Deutschland zurückzukehren und reiste mit Anatol nach Prag. Dort trafen sie Erich Wollenberg, als Trotzkist und Abweichler verfolgt; er eröffnete den beiden eine Verbindung nach Moskau, zu dem Deutschen Hermann Taubenberger und dessen Frau. Anscheinend war für die Wahl des Exils die Sowjetpsychose Beckers maßgebend. Carola wurde mehr mitgezogen, es sollte ihm und ihr schlecht bekommen, sich nicht zuvor über die Leute informiert zu haben, die ihnen halfen. Becker wurde 1936 erschossen, Carola Neher bekam ein Jahr später ihren Prozeß. Sie war Mutter eines Sohnes geworden, das Paar hatte in schwierigen äußeren Verhältnissen gelebt. Die verwöhnte, exzentrische Schauspielerin fand in Moskau keine ihr zusagende Arbeit. Trotzdem zeigt sie sich vom Sozialismus begeistert, verliert ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Anatol Becker wurde verhaftet und angeklagt, Stalin und Woroschilow ermorden zu wollen. Taubenberger wurde erschossen, Frau Taubenberger nach Sibirien verschleppt.

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