Rachael überlegte nicht lange. Sie stand auf, ging ins Badezimmer und dort sofort unter die Dusche. Das warme Wasser war fast wie eine Erlösung und fühlte sich herrlich auf ihrer Haut an. Rachael stand einfach nur reglos da und ließ das Wasser über ihren Körper prasseln. Dabei hatte sie ihre Augen geschlossen. Dennoch registrierte sie plötzlich einen Schatten vor sich. Sie wusste sofort, wer ihn verursachte und noch bevor Timothy die Tür der Duschkabine öffnete und sich mit einer bereits wieder beginnenden Erektion vor sie stellte, verfluchte sich Rachael dafür, dass sie vergessen hatte, die Tür abzuschließen.
Doch Timothy war erbarmungslos. Seine Hände streichelten ihren Körper und kneteten ihre Brüste, während er sie mit heißen Küssen eindeckte. Als er sie dann herumdrehte, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand, und seine rechte Hand zwischen ihre Beine fuhr, war ihr bereits wieder klar, dass sie verloren hatte und ihre Vagina fast schon gierig nach mehr lechzte.
*
Da er in seine Gedanken vertieft war, sah Frank nicht, dass di Maria ihn eine Zeitlang direkt angesehen und ihm sogar einmal kurz zu gewunken hatte. Als Palmer jedoch nicht reagierte, sprach er kurz mit seiner Begleiterin. Die nickte daraufhin, erhob sich und ging in Richtung Toiletten. Di Maria schaute ihr noch einen Augenblick mit einem sanften Lächeln hinterher, dann ging er zu Frank.
Der kam gerade in dem Moment zurück in die Wirklichkeit, als der Alte neben ihm stand.
„Hallo Frank!“ begrüßte ihn di Maria mit einem Nicken und einem freundlichen Lächeln.
„Mr. di Maria!“ Palmer war sichtlich überrascht. Unwillkürlich zuckte sein Blick zu dem Tisch des Alten und er registrierte, dass die junge Frau dort nicht mehr saß. Schade , dachte er, ich muss ihren Abgang verpasst haben.
„Frank ich weiß, dass wir heute eine Verabredung hatten!“ begann der Alte.
Scheiße , schoss es Frank sofort in den Kopf. Wenn er schon so anfängt, will er das Gespräch absagen.
„Es tut mir leid, aber ich fürchte…!“ fuhr di Maria weiter fort.
Da, was hab ich gesagt…
„…wir müssen etwas umdisponieren!“
Von wegen, nicht mit mir. Ich muss das heute wissen.
„Das Essen mit Ms Hudson hat länger gedauert, als geplant!“ Bei seinen Worten huschte ein breites Lächeln auf seine Lippen und seine Augen begannen zu leuchten.
Also doch nur ein Betthäschen. Und dann auch noch verheiratet. So ein Mist! Hätte es schlimmer kommen können?
„Und leider ist jetzt auch noch kurzfristig etwas dazwischengekommen. Es gibt Probleme an den Docks. Ich muss mich umgehend darum kümmern!“ Di Maria verzog die Mundwinkel und wartete, bis Frank ihn ansah, was aber nicht geschah. „Frank?“ fragte er daher.
Da schien es, als würde Palmer wieder wach werden. „Hören sie Mr. di Maria. Ich habe Verständnis dafür, dass sie ein vielbeschäftigter Mann sind, aber ich muss …!“ Er betonte das letzte Wort besonders.
„Ja!“ unterbrach ihn der Alte und nickte. „Deshalb bin ich hier. Ich weiß, sie wollen Informationen über die New Yorker Sache !“ Er lächelte wieder. „Kommen sie!“ Er deutete Palmer an, ihm zu folgen.
Frank folgte di Maria an seinen Tisch. Der Alte setzte sich auf seinen Platz. Obwohl die junge Frau nicht mehr da war, setzte sich Frank nicht auf ihren Stuhl, sondern quasi zwischen die beiden.
„Also…!“ begann di Maria. „Ich denke, wir können es kurz machen: Ich habe gute Nachrichten. Sehr gute sogar!“ Er grinste beinahe. „Das Rennen wird stattfinden. Sogar schon am nächsten Freitag!“
„Was?“ Frank war sichtlich überrascht. Er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit.
„Ja!“ Wieder nickte di Maria. „Erst winden die sich wie ein schleimiger Aal, dann kann es ihnen gar nicht schnell genug gehen, was? Aber da hab ich denen erst mal ein paar Takte erzählt, dass kann ich ihnen sagen. Auf jeden Fall aber habe ich gesagt: Wenn es so kurzfristig sein soll, dann geht das nur hier!“
„Und?“ Frank war gespannt.
„Sie haben zugestimmt! Das Rennen findet nächsten Freitag hier bei uns statt. Nach unseren Regeln. Ohne Einschränkungen!“
„Aber das ist ja großartig!“ Frank war wirklich erfreut.
„Genau! Endlich können sie allen zeigen, was in ihnen steckt!“ Di Maria sah ihm direkt in die Augen.
„Das werde ich!“ erwiderte Palmer entschlossen.
Der Alte grinste. „Natürlich ist das Preisgeld ungleich höher. Eine Million Dollar! Das nenne ich einen Jackpot!“
Frank nickte. „Allerdings!“
„Und natürlich will ich, dass sie einen fairen Anteil davon abbekommen. Sie und Dixon!“ Er beugte sich vor und fixierte Franks Blick. „Also: Ich dachte, sie bekommen zehntausend…!“
„Zehntausend…?“ Franks Lächeln verging schlagartig. Er hatte auf mehr gehofft.
Doch der Alte nickte. „Für die Teilnahme!“
„Was?“ Frank zog die Augenbrauen zusammen. Nur für die Teilnahme zehntausend? Seine Hoffnung stieg wieder.
„Genau! Und wenn sie gewinnen sollten…!“ Di Maria grinste erneut. „Wissen sie, dass mit den New Yorkern, dass ist ein echtes Prestigeduell! Da hängt sehr viel von ab. Wer es gewinnt, ist der König der Ostküste und er kann den mittleren Westen, die Rockys und am Ende sogar die Westküste herausfordern. Da geht es dann um noch viel mehr Geld!“
„Wow!“ Frank war sichtlich beeindruckt.
„Ja! Und deshalb wäre ein Sieg schon sehr wichtig. Ich weiß aber, dass ihnen das bewusst ist und sie immer ihr Bestes geben. In all der Zeit konnte ich mich immer auf sie verlassen. Das weiß ich sehr zu schätzen, auch wenn man natürlich nicht immer gewinnen kann!“
„Nein, das kann man nicht!“ bestätigte Frank.
„Und deshalb soll, für den Fall, dass sie tatsächlich siegreich sein können, ihr Preisgeld auch Ausdruck meines Dankes für zwei Jahre hervorragende Zusammenarbeit sein!“
„Ja?“ Palmer wurde hellhörig.
„Wenn sie gewinnen, mein lieber Frank…!“ Di Maria grinste breit. „...werden sie und Dixon um je fünfzigtausend Dollar reicher sein!“
„ Was? “ Frank glaubte sich verhört zu haben.
Doch der Alte nickte breit grinsend. „Genau! Fünfzigtausend, Frank! Sie haben sich nicht verhört!“
„Aber:..?“
„Nein!“ wehrte di Maria sanft ab. „Kein Aber. Sie haben es sich verdient. Ich habe es so entschieden. Und damit Basta. Außerdem ist es ein langer Weg bis dahin!“
„Ja, ja, das…!“ Frank wusste nicht recht, was er sagen sollte. „Das stimmt, aber trotzdem…!“ Er sah den Alten direkt an. „Danke!“
„Ich habe genug Geld, Frank!“ erwiderte di Maria. „Für mich geht es dabei um den Nervenkitzel, nicht um Gewinne. Und ich weiß, dass sie beide es sehr gut gebrauchen können!“
„Ja!“ Frank nickte sofort. „Oh ja, das kann ich! Aber…!“ Seine Gedanken waren sofort wieder bei Kate.
Doch di Maria hob abwehrend die Hand, weil er sah, dass Sarah Hudson aus der Toilette kam. „Ich weiß es, Frank!“ Palmer sah ihn überrascht an. „Ich weiß, was sie mir sagen wollen. Ich weiß, was mit ihrer Schwester ist und wie viel noch fehlt! Ich habe meine Quellen!“
„Aber…?“
„Sie können beruhigt sein, Frank. Wir werden eine Lösung finden. Das verspreche ich ihnen!“
Frank war erneut beinahe sprachlos. „Danke!“
„Aber nur, wenn sie mir jetzt etwas versprechen!“
„Natürlich!“ Er sah den Alten mit großen Augen an.
Doch di Maria reagierte nicht mehr auf ihn, sondern auf seinen Lippen erschien ein breites, fröhliches Lächeln und seine Augen leuchteten. „Sarah…!“ Er erhob sich in einer flüssigen Bewegung und streckte die Hände nach vorn. „Da sind sie ja wieder. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht!“
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