Cristina Fabry - Ich hab' den Ausbau nicht gewollt

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Ich hab' den Ausbau nicht gewollt: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein liebenswertes Dorf feiert sich selbst. Engagierte Bürger stellen eine Menge auf die Beine, mögen sich, aber machen sich auch gegenseitig das Leben schwer. Inmitten dieser Normalität gärt ein jahrzehntealter Generationen-Konflikt und schließlich gibt es einen Todesfall zu beklagen, von dem die einen behaupten, die Familie habe nachgeholfen, andere, die undurchschaubare Windkraft-Mafia stecke dahinter. Zum dritten Mal muss Kriminalhauptkommissar Stefan Keller von der Bielefelder Mordkommission wider Willen auf dem Lande ermitteln. Ohne seine Kollegin Sabine Kerkenbrock würde er das nicht überstehen, auch wenn das idyllische Häger nur einen Steinwurf von der Ostwestfalenmetropole entfernt liegt.

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„Kommse vom Pflügen?“, fragte Horst.

„Vom Grubbern.“, erklärte Hans-Werner und wartete auf sein Pils.

Sigrid Husemann-Rademacher tauchte hinter der Theke auf: „Komm essen, Axel. Ich löse dich ab.“

„Ja“, klagte Axel, „immer muss man gehen, wenns gerade am schönsten ist. Was gibt’s denn?“

„Oma backt Kartoffelpuffer.“

Voller Vorfreude verschwand Axel durch die Hintertür, denn die Reibeplätzchen wurden aus neuen Kartoffeln hergestellt und dazu gab es frisches Apfelmus.

Hans-Werner rückte dichter an Volker heran und sprach mit gedämpfter Stimme: „Sag mal, ich habe da heute Nachmittag so Vermessungstechniker auf Sickendieks Acker gesehen. Hast du 'ne Ahnung, was das zu bedeuten hat?“

„Vielleicht gucken die, ob sie da 'ne Windkraftanlage bauen können.“, mutmaßte Volker. „Normalerweise ist da ja kein Bauland, weder Industrie- noch Siedlungsgebiet.“

„Aber 'ne Windkraftanlage im Siek? Wie bekloppt ist das denn? Da kommt doch gar kein Wind hin.“

„Muss man nur hoch genug bauen.“

„Mann, Mann, Mann“, stieß Hans-Werner hervor, bedankte sich für das Pils, das ihm Sigrid auf den Tresen stellte und erklärte dann: „Allmählich fange ich an, diese Windkraftgegner zu verstehen. Das wird immer bekloppter.“

„Ich weiß ja gar nicht, ob das stimt.“, sagte Volker. „Es ist nur das Einzige, was ich mir vorstellen kann.“

„In der Zeitung stand aber noch nichts.“, meinte Hans-Werner.

„Nein, natürlich nicht.“, antwortete Volker. „Die hätten ja die Windkraftanlagen an der Backe, bevor sie anfangen könnten, über Details nachzudenken. Vielleicht gucken die auch nur, prüfen das und wollen dann doch nicht da bauen. So lange Luise lebt, kommt da sowieso nichts hin. Und da wäre der ganze Aufstand wegen nichts und wieder nichts. Ich sehe schon den Mursch, wie er mit 'nem Transparent durch Häger rennt und Sprechchöre anfeuert.“

„Der Mursch?“, fragte Hans-Werner. „Ist der in der Truppe etwa auch dabei?“

„Der mischt doch überall mit. Sitzt in der Verwaltung, wo er die Strippen ziehen kann, wie es ihm passt. In der Dorf-Ini hat er die größte Klappe, genauso bei den Flüchtlingen. Und denen im Heimatverein geht er auf die Nerven, seit er in Häger wohnt.“

„Will der wohl in die große Politik?“

„Schon möglich. Der hat, glaube ich, noch acht Jahre bis zur Rente. Hat bestimmt Schiss, dass er sich dann langweilt und bereitet jetzt seine zweite Karriere als Retter der Welt vor.“

„Hat der denn keine Familie?“, fragte Hans-Werner.

„Der ist verheiratet.“, erklärte Volker. „Aber von Kindern weiß ich nichts. Und seine Frau ist, glaube ich, auch echt zum Weglaufen. Die grinst noch dämlicher als er. Er hat ja offensichtlich was im Kopf, aber bei ihr ist da, glaube ich, nur Vakuum.“

„Zugezogene.“, mischte Klaus sich lallend ein.

„Ach Klaus, halt die Klappe und geh deinen Rausch ausschlafen.“, fuhr Volker den Betrunkenen an. Klaus grunzte und nahm einen tiefen Zug aus seinem Bierglas.

„Sigrid, gib mir die Rechnung.“, lallte er. „Wenn ich mich hier dumm anmachen lassen muss, trinke ich lieber zu Hause weiter.“

Kommentarlos reichte Sigrid ihm den Kassenzettel und aus Solidarität zahlten nun ach Günther und Horst. Als die drei Trinker gegangen waren, entschuldigte Voker sich: „Mensch, Sigrid, ich hatte nicht vor, Euch die Kundschaft zu vergraulen. Du hättest mich wohl besser an die Luft gesetzt.“

„Ach Quatsch!“, erwiderte Sigrid. „Die kommen morgen wieder. Die sind für heute abgefüllt und so sternhagelvoll, dass sie sich morgen an nichts erinnern können. Der einzige Grund, warum die nicht mehr kommen, ist Krankenhaus oder Friedhof.“

„Aber an denen verdient ihr das meiste Geld.“, merkte Hans-Werner an.

„Wenn sie bezahlen, vielleicht.“, erwiderte Sigrid. „Wir haben hier noch so einige Deckel in der Schublade und ich traue mich gar nicht, das Geld einzutreiben. Bei Horst ist sowieso nichts zu holen, bei Günther sehe ich jetzt schon die traurigen Augen seiner Edith vor mir und Klaus' Mutter ist auch schon verzweifelt genug. Kann ich euch denn noch was Gutes tun?“

„Nein, ich muss gleich los.“, antwortete Hans-Werner.

„Ich auch.“, schloss Volker sich an. „Aber sag mal, Sigrid, gibt’s die Windkraftgegner überhaupt noch? Die alten Pläne sind doch längst vom Tisch und das in Jöllenbeck müssten sie schon umlegen, wenn sie dagegen noch was machen wollen.“

„Hau weg, die Scheiße.“, sagte Hans-Werner grinsend und leerte sein Bierglas. Von seinem Äußeren hätte man gut darauf schließen können, dass er in seiner Jugend Strommasten umgesägt hatte.

„Also die Windkraftgegner gibt’s noch.“, wusste Sigrid zu berichten. „Die tagen hier einmal im Monat. Sind noch fünf Leute und die sind richtig aktiv. Die beobachten Vögel und haben auch schon mal'n Foto von einem gemacht, der geschreddert wurde. Dann schreiben sie dauernd Eingaben an Politik und Verwaltung, holen sich immer neue Argumente aus'm Internet und der Mursch hat die ganze Zeit 'n dicken, roten Hals. Wie kann man sich nur dermaßen über was aufregen, was sowieso nicht kommt?“

„Wer weiß, wer weiß.“, meinte Volker. „Ruckzuck steht so'n Rotor-Stengel auf der Wiese und macht Sonnenstroboskop in deinem Garten, Sigrid und dann läufst du auch mit 'nem Transparent durch Häger.“

„Nee“, sagte Sigrid. „Dann schnappe ich mir Axel und ziehe nach Mallorca.“

Schröttinghausener Straße – Mittwoch, 14. September 2016

Wieder war ein Tag vergangen und Luise Sickendiek lag entspannt im Bett, eine Wärmflasche zu ihre Füßen, die dritten Zähne im Reinigungsbehälter und um sie herum vollkommene Dunkelheit, weil sie sich schon vor Jahrzehnte daran gewöhnt hatte, mit geschlossenen Jalousien zu schlafen.

Seit der Fußballverein spät am Abend noch bei vollem Flutlicht direkt nebenan trainierte, war das auch bitter nötig geworden.

Obwohl es nichts zu sehen gab, starrte sie mit offenen Augen an die Decke. Bernhards Besuch schickte ihre Gedanken in eine Zeit, in der sie noch jünger gewesen war als ihre Tochter heute und auch in einer gesundheitlich besseren Verfassung als Martina in diesem Alter.

1975 waren ihre Schwester Marie und ihr Schwager Bernhard in den schönen neuen Bungalow in der Neubausiedlung auf der anderen Seite der großen Dorfstraße eingezogen. Das Haus, das sie gemeinsam mit ihrem Mann erreichten lassen hatte, hatte schon seit elf Jahren gestanden. Sie hatte sich damals nicht nur für ihre kleine Schwester gefreut, die nun nach mehreren Jahren den beengten und unwürdigen Verhältnissen bei den Schwiegereltern entflohen war, sondern sich gleichzeitig erinnert, mit welcher Freude sie selbst – immerhin schon vierzigjährig – ins eigene Haus gezogen war, wo sie endlich schalten und walten konnte wie sie wollte. Damals war sie voller Euphorie gewesen. Als sie nun das schicke neue Eigenheim ihrer Schwester bewundert hatte, war Neid in ihr aufgekommen und sie hatte sich dafür geschämt, denn sie hatte Marie das neue Haus von Herzen gegönnt. Nur war bei ihrer Schwester alles so perfekt gewesen, wie es bei ihr niemals sein würde.

Ludwig hatte genau wie Bernhard bei der Kreissparkasse gearbeitet, aber im Gegensatz zu Bernhard, der seine Karriere rasch vorangetrieben hatte und schon bald als Großkundenberater eingesetzt wurde, war Ludwig bis zu seinem Ruhestand ein kleiner Schalter-Angestellter geblieben. Er hatte seine Arbeit stets ordentlich und gründlich gemacht, war beliebt bei den Kunden und angesehen in seinem Dorf gewesen. Aber er hatte nicht Bernhards Esprit besessen, so dass Luise sich immer mit weitaus bescheideneren Ausführungen von Geschirr, Möbeln, Raumausstattung, Haushaltsgeräten, Kleidung und Schmuck hatte zufrieden geben müssen als ihre kleine Schwester. Sie selbst hatte ihren Teil der Abmachung erfüllt: Sie hatte ihrem Mann ein Kind geboren und großgezogen, führte den gemeinsamen Haushalt und trug zum guten Ruf ihres Mannes bei, indem sie den Vorsitz der Frauenhilfe übernommen hatte – wenn auch im jährlichen Wechsel mit Hildegard Bierhoff – und indem sie sich nichts Despektierliches zuschulden kommen ließ. Sie hatte bei Brünings im Laden ausgeholfen, stundenweise, damit Hannelore auch einmal Zeit hatte, auf den Friedhof zu gehen, sich in Bielefeld ein Kleid zu kaufen oder sich beim Friseur eine neue Dauerwelle machen zu lassen. Dafür hatte sie ihr eigenes Geld bekommen – für die Luxusdauerwelle, die frischen Rosen im Winter aus dem Blumenladen, das Parfum und die Pflegeserie aus der Drogerie, dessen türkisfarbene, elegant geformten Behälter perfekt zu den spiegelblank geputzten Fliesen ihres Badezimmers passten. Eigentlich hatte sie alles so bekommen, wie sie es haben wollte, doch angesichts des modernen, nagelneuen Luxus-Bungalows ihrer Schwester erschien ihr das eigene Haus plötzlich schäbig, kleinbürgerlich und verwohnt.

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