Isabella Maria Kern
Li
Tote Mädchen machen keinen Sex
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Inhaltsverzeichnis
Titel Isabella Maria Kern Li Tote Mädchen machen keinen Sex Dieses ebook wurde erstellt bei
Erster Besuch im Bordell
Peters Schwester Klara
Neue Kundschaft
Peter bittet Klara um Hilfe
Zu spät
Li, ganz in weiß
Mutlose Beatrice
Li ist tot
Auf der Polizeiwache
Einsamkeit
Beatrice war sein Besitz
Der „ungläubliche“ Peter
Die Selbstmord-Story
Beatrice im Wandschrank
Die Flucht
Lis Brief
Der Abschaum
Der Unterschlupf
Der Crash
Arbeitslos
Johann, der Polizist
Der Parkplatz
Die Planung der Reise
Der anonyme Brief
Flug nach Hanoi
Hanoi City
Das Leben in den engen Gassen
Schuldgefühle
Der Brief an Lis Familie
Bordelle werden geschlossen
Mario ist wütend
Das Geheimnis
In der Altstadt von Hanoi
Die Trauerfeier
Ein neues Leben anfangen
Mai kann helfen
Das Interview
Der letzte Botengang
Mit Julia reinen Tisch machen
Erwin ist mutig
Harrys Verhaftung
Es geht voran
Weitere Festnahmen
Bericht im TV
Mai und Peter
Der Rückflug
Das Buchprojekt
Julia
Positive Schwingungen
Nichts ist zufällig
Wo ist Beatrice?
Der Schrebergarten
Der Schatten
Bea hat Angst
Schreiben
Die perfekte Wohnung
Der rote Golf
Das Buch ist fertig
Der Vertrag
Manuskript abgegeben
Napoli
Bea in der Falle
Warum?!
Das Verhör
Jeder ist ersetzbar
Über die Liebe schreiben
Peter hat sich verändert
Hinterfotziges Grinsen
Der Verdacht
Johanns Haus
Die Entdeckung
Sie war nur eine Nutte
Klara ist zornig
Der Plan
Johann benimmt sich sonderbar
Das schlechte Gewissen
Erfolglose Beschattung
Rache ist ein schlechtes Gefühl
Peter ist nicht pünktlich
Weitere Razzien
Johann ist zurück
Die Verhaftung
Bea kommt nicht zurück
Entspannter Nachmittag
Der Ausflug
Beas Buch
Der Abschied
Ein unbeschreiblicher Erfolg
Auf Messers Schneide
Trotzdem verliebt
Am Leben gescheitert
In Peters Armen
Li ist zufrieden
Impressum neobooks
Isabella Maria Kern
LI
Tote Mädchen machen keinen Sex
Roman
Impressum:
Texte: © Copyright by Isabella Maria Kern
Umschlag: © Copyright by Petra Harml-Prinz
Verlag: Isabella Maria Kern
Kerschbaum 12
4160 Aigen-Schlägl
isabellamariakern@gmx.at
www.isabella-maria-kern.com
Druck: epubli, ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig und strafbar.
Printed in Germany
Für meine Eltern, denen ich eine
wunderschöne, behütete Kindheit
verdanke, die mir viel Liebe und
Respekt entgegengebracht haben
und die stets an mich glaubten…
Peter saß in seinem Wohnzimmer. Missmutig dämpfte er eine Zigarette aus. Er streckte die Zunge heraus und machte einen seltsamen, krächzenden Laut. Seine Zunge fühlte sich belegt an und es war ihm bewusst, dass er fürchterlich stank. Er stand auf und ging ins Badezimmer. Sorgfältig strich er die Zahnpaste auf seine Zahnbürste, die den gesamten Bürstenkopf bedecken musste. Reichte sie über den Rand hinaus, wurde sie eliminiert, sah man freie Borsten, musste er mit der immer gleichen, hellgrünen Creme, die er in der Drogerie gleich um die Ecke erwarb, nachjustieren. Während er sorgfältig seine Zähne putzte, betrachtete er sich im Spiegel. Einen Augenblick hielt er inne und starrte sein Spiegelbild an. Wer war dieser Mann, dessen bohrenden Blick er nur schwer standhielt? Peter spülte – eigentlich viel zu früh - seinen Mund aus. Nachdem er sich den Mund abgewischt, das Handtuch wieder zusammengefaltet und an seinen üblichen Platz gelegt hatte, sah er sich noch einmal in den Spiegel.Seine dunklen, etwas längeren Haare standen nach allen Richtungen. Man merkte, dass er sich im Schlaf von einer Seite auf die andere gewälzt hatte. Es war Freitagabend. Im Fernsehen war auch nichts gelaufen, was ihn interessiert hätte, weshalb er auf der Couch eingeschlafen war. Peter machte seine rechte Hand nass und versuchte die Haare zu glätten. Rechts über dem Ohr ließ sich ein widerspenstiger Schopf nicht bändigen. Er nahm etwas mehr Wasser. Es klappte nicht. Peter fluchte. Doch dann betrachtete er sich genauer. Seine Augenbrauen waren fast schwarz und ziemlich dicht. Das hatte ihm eigentlich immer gefallen. Aber lieber hätte er blaue, anstelle von braunen Augen gehabt. Er fand blaue Augen zu dunklen Haaren sehr attraktiv. Hingegen braune Augen zu brauen Haaren hielt er für banal, langweilig. Wem gefiel er denn schon? Peter schnitt eine Grimasse. Es hätte eigentlich ein Lächeln daraus werden sollen, aber es wollte ihm nicht richtig gelingen.
Aber doch! Doch! Er war attraktiv! Nur mit seinem Blick war etwas nicht in Ordnung. Irgendetwas störte ihn. Der Ärger und die Unzufriedenheit machten sich in seinem Gesichtsausdruck bemerkbar Er war schnell genervt. Von allem und jedem.
Sein Blick fiel auf das zusammengefaltete Handtuch neben ihm im Regal. Es lag etwas schief. Wütend auf sich selbst, weil er es nicht ordentlich hineingelegt hatte, fluchte er und rückte es gerade.
Sein Schopf Haare, rechts über dem Ohr wippte vergnügt im Takt seiner Schritte, als er das Badezimmer verließ.
Mittlerweile war es Samstag, ein Uhr morgens. Er fürchtete, dass er jetzt nicht mehr einschlafen konnte. Es war Wochenende! Viele Leute waren unterwegs und hatten Spaß! Nur er nicht!
Sein bester Freund hatte vor einem halben Jahr geheiratet und deshalb auch keine Zeit mehr für ihn. Das nervte. Peter setzte sich auf die Couch und nahm die Fernbedienung in die Hand. Sein ganzes Leben lang hatte er sich auf niemanden verlassen können. Er merkte, wie die Wut in ihm hochkroch. Niemand war je für ihn da! Es war doch eigentlich jedem scheißegal, wie es ihm ging!
Im Zorn, der nun die Oberhand über seinen Gemütszustand genommen hatte, schleuderte er die Fernbedienung mit voller Wucht in das linke Eck der Couch. Noch während sich die Fernbedienung dreimal überschlug ehe sie zum Stillstand kam, bereute er, dass er seiner Wut freien Lauf gelassen hatte. Gott sei Dank dämpfte der weiche Stoff den Aufprall. Wie konnte er nur so fahrlässig mit seinen Dingen umgehen? Das war normalerweise nicht seine Art. Er prüfte die Funktion der Fernbedienung und stellte fest, dass sie keinen Schaden genommen hatte.
Eine nackte Frau wand sich gerade in den Armen ihres Liebhabers. Ihr Stöhnen ließ ihn erschaudern. Wütend starrte er auf den Bildschirm. Er war gerade erst Mitte dreißig und hatte seit mehr als einem halben Jahr keinen Sex mehr gehabt. Angewidert schaute er dem Treiben der beiden zu. Weiber! Er hasste sie. Nein, er hasste sie nicht! Sein Blick wurde etwas sanfter. In Wahrheit versteckte sich seine Traurigkeit hinter dem Schutzschild der Wut. Warum klappte es nur bei ihm nicht? Seine letzte Freundin war wortlos aus der Wohnung ausgezogen. Sie meinte, sie hielte seinen Ordnungswahn nichts aus.
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