Michael Maria Kroehn - 700

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Aurelius Fulva, Sonderberater des Gesundheitsdezernats der Stadt, erhält unter dubiosen Umständen den Auftrag, nach einem Mädchen namens Marischka Meierhagen zu suchen. Marischka ist eine sogenannte «700er» (eine interne Chiffre für geistige Unzurechnungsfähigkeit) genau wie Aurelius' kranke Frau Amelia. Aurelius findet rasch heraus, das Marischka die Tochter des ehemaligen Arztes Wotan Meierhagen ist. Der Arzt kam unter zweifelhaften Umständen zu Tode. Währendessen findet der ehemalige Politologiestudent und jetzige Schlachter Konstantin Tannhaus ein Mädchen namens Mara auf seiner Türschwelle. Vor der «Umwälzung» war Konstantin in die Machenschaften einer kleinen Revoluzzerclique verstrickt – und in die Anführerin der Gruppe unsterblich verliebt. In dem Mädchen auf der Schwelle, das nichts außer einer goldenen Kugel bei sich trägt, sieht Konstantin nun seine Chance, eine alte Schuld abzutragen. – «700» gelingt eine Synthese aus «Schöne neue Welt» und «1984», in der die Protagonisten in einer düsteren Zukunft mit archaischen Mitteln gegen die übermächtige Stadt und gegeneinander kämpfen. Wie viel Menschlichkeit steckt noch in ihnen? Wie viel Moral hat die allgegenwärtig scheinende Stadt noch übrig gelassen?

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Michael Maria Kröhn

700

Novelle Noir

Now I don't mind,

I'm chopping wood

And I don't care

if the moneys no good

Just take what you need

and leave the rest

But they should never

have taken the very best

(„The night they drove old dixie down“,

The Band, 1969)

Inhaltsverzeichnis

1 Inhaltsverzeichnis 1 , 2 , 3 , 4 , 5 , 6 , 7 , 8 , 9 , 10 , 11 , 12 , 13 , 14 , 15 , 16 , 17 , 18 , 19 , 20 , 21 , 22 , 23 , 24 , 25 , 26 , 27 , 28 , 29 , 30 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30

1

Jetzt.

Jetzt hallten die Worte im Geist wider, fluteten die Bilder den Verstand. Und ließen nicht ab von der schutzlosen Seele.

Warum hatte sie das getan?

Einen elenden Loser hatte sie ihn genannt. Und vor allen Gästen des Empfangs gedemütigt. Dabei sei »Loser« noch ein Kompliment gewesen - so wie er sich im Bett anstelle.

»Kein Stehvermögen«.

Dann küsste sie einen anderen. Aurelius hätte ihr gerne etwas ins Gesicht gekippt, hätte ihr gerne eine runtergehauen.

Hätte, hätte, hätte ...

Doch sein Arm kam nicht an gegen die Mauer aus Lachen, die sich aus der Menge heraus formte.

Wortlos hatte er das Weite gesucht, war durch die Vorhalle getaumelt, an der Garderobe vorüber und hinaus ins Freie. Die Honoratioren des Gesundheitsdezernats mochten ihm vergeben, doch nach der Szene mit Amelia schien ihm ein Fraternisieren mit den Standeskollegen unmöglich. Nur noch atmen wollte er. Frische Luft.

Als er unter einer Laterne vor dem Kongresszentrum zu Stehen kam, füllte das Gelächter seinen Rücken. Er würgte einen Beta Blocker hinunter und starrte ins Leere. Es war spät, doch noch immer rauschte der Strom der Fahrzeuge auf der Transitstraße, wand sich um das Tagungsgebäude. Nur einen einzigen Schritt weiter und der Strom würde ihn verschlingen. Wäre das nicht eine Befreiung gewesen? ... Für alle?

Nahe des Bordsteins sank er nieder. Der Boden war warm. Jenseits der Transitstraße lag das Schloss, eingehüllt in warmes Licht aus unsichtbaren Strahlern. Am anderen Ende des schmalen Vorplatzes Archiv und Museum. Und über seinem Kopf die Sterne. Ein ganzer Haufen Sterne. Zukunftskünder für die Leichtgläubigen.

Er musste an ihre erste Begegnung denken. Unter welchem Stern hatte sie stattgefunden?

Anmutig saß Amelia auf einer Bank im Park der Klinik und ließ sich zärtlich von der Sommersonne berühren. Der in ein knappes Kleid gehüllte Körper hatte ihn glatt umgehauen. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und setzte sich neben sie. Sie wechselten einige schüchterne Worte. Sieben Tage später waren sie ein Paar. Das war vor sieben Jahren gewesen. Und von jenem Tag an schleppten sie sich gemeinsam über die Bühne des Lebens - von Szene zu Szene - und taten sich auf Millionen erdenkliche Weisen weh. Doch so oft er sich auch von ihr getrennt hatte, bei keiner anderen fand er zu sich selbst.

Teufel auch!

Irgendwann kam er nach Hause, schloss den Windfang und schlurfte über den Marmor der Galerie in den Salon. Niemand nahm von ihm Notiz im großen, stillen Haus. »Zauberschloss« hatten sie es getauft. Prinz und Prinzessin im Märchenland wollten sie sein. Diese Rolle verlangte ihm manches ab. Mal wollte er sie beschützen, mal verdammen. Dann wieder wollte er sie brennen sehen - vor Leidenschaft oder auf dem Scheiterhaufen. Am schlimmsten aber war, dass Amelia häufig so zerissen war, dass es ihn zeriss. Er trottete in die Küche und trank Wein, um die widersprüchlichen Gefühle zu betäuben.

Dann vergrub er sich in sein Kissen. Amelia trampelte auf seinen Gefühlen herum, und doch fehlte sie ihm. Wohin führte das, dachte er.

Wohin führte das alles nur?

2

Die Kühe brüllten infernal.

Alle waren sie gleich vor dem Bolzenschussgerät.

Einmal.

Zweimal.

Manchmal dreimal.

Es krachte, bis sie starben.

Bis ihre Beine wegknickten und sie zusammenbrachen.

Dann der Gestank.

Nach Blut, Angst und Panik.

Zwischen enge Gatter wurden sie getrieben, bis ans Ende der Führung, wo es nicht mehr weiterging. Dort senkte sich der Stahl in ihren Nacken.

Da Konstantin hinter ihnen stand, konnte er nicht in ihre Augen blicken. Aber er stellte sich diese Augen vor: Wie sie flehten, wie sie bluteten, wie sie platzten.

Anfangs war ihm regelmäßig übel geworden. Anders als seine Mitschlächter hatte er in seiner bisherigen beruflichen Vergangenheit nie mit Vieh zu tun gehabt. Die Übelkeit verschwand schließlich. Was blieb, war der Gedanke an das Töten.

Die Effizienz der Fabrik erinnerte ihn an vergangene Zeiten, doch waren die Schlächter weit weniger von ihrem Tun entzückt als ihre schnittig uniformierten Ahnen. Niemand dachte daran, die Hacken zusammenzuschlagen oder zu salutieren, wenn der Schichtleiter vorüberging, um die an den Ketten ausblutenden Viehhälften zu inspizieren. Sie dachten nur daran, sich beim Schichtwechsel die Schürze und die Handschuhe abzustreifen. Und daran, das Blut, das an ihnen klebte, abzuduschen. Blut kann verdammt hartnäckig sein.

Das ist Krieg ...

Abends hockte Konstantin in seiner engen Bude, ein kaltes Bier in der Hand, quetschte sich in den viel zu engen Sessel und vegetierte dumpf vor den flimmernden Impressionen einer schönen Welt. Fleisch brachte er nicht mehr herunter. Sein Magen rebellierte bei jedem Brocken. Manchmal war auch ein Mädchen bei ihm, doch selten blieb es lange.

Zu viel Blut.

Er zählte die Sekunden bis zum Ende des Werbeblocks, dann legte er sich ins Bett.

Konstantin Tannhaus, der den Vornamen eines Kaisers trug, hatte an der Universität Politologie studiert, bis das Dezernat für Wohl und Sicherheit ihm eine andere Aufgabe bescherte. Die Zuteilung zur Schlachtfabrik war keine Zuteilung im eigentlichen Sinne gewesen, nicht etwa so wie Absolventen eine Lehre oder eine Position im Dienst der Stadt zugewiesen wird. Vielmehr hatte Konstantin selbst gewählt. Denn die Alternative zu einem Exil zwischen Tierhälften waren undenkbar gewesen.

Die Entscheidung war vor langer Zeit auf dem Dach des Universitätshochhauses gefallen. Dort hatte er in den Abgrund gestarrt und gefühlt, wie die Stadt auf ihn zukroch - wie sich der düstergraue, hoch aufragende Turm der DeSi von Osten heranpirschte, wie sich die Schlote des Gefängnisbezirks im Nordosten mit den Gebäuden der Stadtpolizei im Süden zusammenschlossen und wie alle näherrückten, durch dunkle Häuserschluchten, sodass nur der Weg nach Westen blieb. Dort lag die Fleischfabrik. Nach Westen also - oder der Sprung in den Tod. Und so wählte er anstelle des Todes das Leben eines Toten.

Manches von dem, was Konstantin damals getan und unterlassen, peinigte ihn. Doch mangelte es ihm an Kraft, etwas an seiner Lage zu verändern. Menschen, die er gut gekannt hatte, waren gestorben wie das Vieh im Schlachthof. Das Dezernat für Wohl und Sicherheit, die DeSi, hatte sie ausgelöscht. Nicht exemplarisch, sondern im Stillen. Eines Tages würde auch er, Konstantin, vergehen.

Und wenn es endlich so weit war, würde er sich selbst den Bolzen setzen.

Unters Kinn womöglich?

Sein Kopf würde platzen und die paar Brocken Hirnmasse würden von der Decke tropfen.

Oder zwischen die Augen, die Stelle der Tapferen?

Nur er war nicht tapfer, und darauf lief es hinaus: Schon seit sieben Jahren, seitdem sein Exil in der Fleischfabrik begonnen hatte. Das alles würde ein Ende haben. Nur jetzt noch nicht.

Nicht jetzt ...

So verging dieser Abend.

Und der folgende.

Und der danach.

Fett geworden war er während all dieser Scharade. Seitdem er sich verbarg. Sieben Jahre lang harrte er nun schon aus - ohne ein Banner, hinter dem er sich hätte sammeln können.

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