„Kein FLV“, widersprach Joana und nun schwang Stolz in ihrer Stimme mit, da sie die Leistung des Rudergängers der Orion sehr wohl einschätzen konnte. „Wir sind mit dem Kreuzer direkt gelandet.“
Das überraschte ihn. „Donnerwetter, dann muss der Pilot schwer was auf dem Kasten haben. Mit einem Kreuzer … Ich will verdammt sein.“ Leroy schob seine Mütze wieder nach vorne. „Das Radar hat immer noch Ausfälle.“ Er tastete an sein Headset. „Hey, Dongen, wie sieht dein Radar aus? – Schnee? Mist, bei mir auch. Okay, ich gehe mit dem Tempo runter.“ Er wandte sich Joana zu. „Tut mir leid, Lady, so ist es nun einmal.“
Leroy verringerte abermals die Geschwindigkeit. Über dem Wirbel herrschte heller Sonnenschein, unter ihm ein Dämmerlicht. Bei anderen Gelegenheiten hätte die junge Sioux die gedämpfte Beleuchtung eventuell als angenehm empfunden, doch nicht jetzt, da der Zug, noch immer mit beachtlichem Tempo, über die Mono-Rail raste.
Plötzlich versteifte sich Leroy für einen Augeblick, dann verzerrte sich sein Gesicht. „Da ist was auf der Schiene!“, brüllte er und schlug auf die Taste der Notbremsung. Automatisch wurde das Lautsprechersystem in den Wagen aktiviert. „Auf Aufprall vorbereiten!“
Mit einer routinierten Bewegung setzte Joana den Helm auf, während der Andruck des rapiden Bremsmanövers spürbar wurde, und arretierte ihn. Die allgemeine Frequenz war voreingestellt, so dass sie keine Zeit verlor: „Troopers! Kollisionsalarm!“
Beim Blick durch die Frontscheibe erkannte sie einen grauen Kasten, der unvermittelt vor der Lok auftauchte. Dann prallte Drei-Nord mit brutaler Gewalt in das Hindernis.
In der Nähe der Mono-Rail Richtung Nord
Nord-Ost-Stammhaus-Sunul-52 war ein fruchtbares Männchen und gehörte damit der Kaste der Forscher und Ingenieure an. Von einer kleinen Gruppe Arbeiter begleitet, war er zur Oberfläche hinaufgestiegen, um den Sturm zu beobachten. Er nahm dieses Risiko häufig auf sich, denn er hoffte auf neue Erkenntnisse und damit die Möglichkeit, die Gefahr durch die Entladungen weiter reduzieren zu können. Der Sturm war nicht das Einzige, was ihn interessierte. Unweit seines Standortes war es den Kriegern eines anderen Stammhauses gelungen, eine der rollenden Schlangen zu vernichten. Sobald die Entladungen vorüber waren, wollte er sie sich aus der Nähe ansehen. Vor allem aber die toten Leiber der fremdartigen Zweiläufigen, die dort lagen.
Für ihn war es ein glücklicher Zufall, als er plötzlich eine zweite Schlange bemerkte, die ihrem Pfad von Süden folgte. Er beobachtete, wie sie abrupt langsamer wurde, und schätzte ab, ob sie rechtzeitig vor der anderen zum Halten kommen würde, welche ihr den Weg blockierte. Er strich sich vergnügt über den Haarkranz, als er begriff, dass beide miteinander kollidieren mussten.
„Gehe zum nächsten Schwingungsknoten“, wandte er sich an einen der anderen. „Fordere Krieger an. Lass melden, dass eine zweite rollende Schlange mit der ersten zusammengestoßen ist und wir Krieger benötigen, damit wir sichergehen können, dass kein Zweiläufer überlebt.“
Der Arbeiter starrte auf den Weg der Schlangen hinunter.
Sunul-52 hörte ein seltsames Geräusch, welches von den Beinen der zweiten Schlange auszugehen schien. Er glaubte, dort Rauch aufsteigen zu sehen. Gelang es ihr doch noch, rechtzeitig zum Stehen zu kommen? Er wiegte sich vergnügt auf den Beinen. Nein, es würde ihr nicht gelingen.
Dann bohrte sich der Kopf der zweiten Schlange in das Hinterteil der ersten. Ein berstender Knall war hörbar, der in ein lang gezogenes Kreischen von gequältem Metall überging. Die Nase der zweiten Schlange schob sich unter die erste und wurde verformt. Trümmer wirbelten durch die Luft. Die Wagen prallten aufeinander, einer von ihnen wurde förmlich zerquetscht, zwei sprangen aus ihrem Weg.
Sunul-52 fuhr zu dem Arbeiter herum. „Worauf wartest du? Beeile dich gefälligst oder du trägst die Schuld, wenn die Zweiläufer überleben.“
Der Gescholtene knickte kurz in den Beinen ein, dann richtete er sich auf, wirbelte herum und hastete in die Richtung, in welcher der nächste Kommunikationsknoten lag.
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