Burkhard Friese - Jahre des Hungers

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Das Mittelalter, wie es wirklich war. Düster, schmutzig und bedrückend farblos.
Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.

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Er schlenderte am Franziskanerkloster vorbei und bestaunte die viereckige Backsteinkirche ohne Turm. Nur ein kleiner spitzer Dachreiter, mit einer winzigen Glocke, zierte dies schmucklose Gebäude.

Hinrich hatte schon viel von den Mönchen gehört, die jeden Besitz ablehnten, und war versucht, über die Mauer zu sehen. Als sich die Tür öffnete und zwei Bettelmönche hinaustraten, zog er sich zurück.

Verwirrt eilte Hinrich zurück in seine Kammer. In Einsamkeit wollte er seine Gedanken sortieren.

Die Stimmen, die durch die Ritzen der Bodenbretter drangen, beachtete Hinrich nicht. Seine Gedanken verloren sich in der Dunkelheit. Die schnellen Trippelschritte einer Ratte waren diese Nacht die einzigen Geräusche, die ihn in den Schlaf begleiteten. Und während sich Hinrich der Erschöpfung und dem Vergessen hingab, bedauerte er, nicht niedergekniet und Gott für sein Leben gedankt zu haben. Das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt. Allmählich verschwanden die Schritte der Ratte hinter dem Schleier der Träume. Dafür nahm Hinrich die quälenden, immer wiederkehrenden Schreie der Blinden vom Schweineschlagen mit in seinen ruhelosen Schlaf. Einer der Blinden hatte das Gesicht des Probstes, ein anderer sah aus wie der Vysch, ein weiterer wie der Bürgermeister. Der Sieger, das Ferkel, hatte nur ein Auge.

Dieser Traum verfolgte Hinrich auch in den folgenden Nächten. Jedes Mal wichen die Traumschatten der flackernden Wachslichte oder dem fahlen Morgenlicht. Anfangs wälzte sich der junge Schreiber ungeduldig und schweißgebadet auf der Schütte. Später erkannte er die Unsinnigkeit seines Kampfes und stand auf. Er setze sich an die Butzenscheibe seiner kleinen Kammer. Dieses Spiel wurde ihm besonders lieb. Er hatte gegenüber das Tor zu Gottfrieds Badestube im Blick, und zählte die nächtlichen Besuche der Rathsmitglieder und des alten Schreibers mit seinem Sohn. Er sah, wie Bürger in die Stube schlichen und nach einer Weile auch wieder herausschlichen. Andere wiederum, ohne jegliche Scham, kamen fast jeden Abend.

Allmählich schätzte Hinrich die den Geist entspannende Wirkung von Bier vor dem Schlaf.

Hinrich spürte den harten Boden unter sich. Er fühlte, wie die kalten Winde des Meeres versuchten, die Lehmwände zu durchdringen. Der vom Kaltschweiß durchnässte Leibrock klebte an seinem ausgemergelten Körper. Der silbrige Glanz des Mondes zauberte ein Zwielicht in seine Kammer. Die Stimmen vor Gottfrieds Badestube waren verstummt.

Hinrich setzte sich auf und sah sich um. Sein Blick erfasste sein Tagebuch, das kleine Fässchen mit Tinte und hinten in der Ecke den Wanderbeutel, mit seinen wenigen Habseligkeiten.

Der Geschmack von fahlem Bier erfüllte seinen Mund und ließ ihn aufstoßen. Er fuhr sich durch seine halblangen braunen Haare und setzte sich auf. Das obere feuchte Stroh schob er beiseite und packte eine Lage Trockenes darüber. Die Abende mit dem Probst im Rathskeller waren in den wenigen Tagen fast schon zur Gewohnheit geworden. Hinrich kannte das Gefühl, zu viel getrunken zu haben. Damals, als Jüngling in der Lateinschule, hielten sie ihn fest und flößten ihm Bier ein. Damals kehrte sich sofort sein Inneres nach außen und damals erbrach er die spärliche Mahlzeit, die er zuvor eingenommen hatte.

Hinrich hatte sich an die Späße seiner Mitschüler gewöhnt. Jeder noch so derbe Spaß spornte ihn an, seine Mitschüler mit Worten und dem Geist zu besiegen. Von Zeit zu Zeit hatte Probst Paul ihn zur Seite genommen und getröstet.

Hinrich schloss seine Augen und lauschte den Geräuschen. Die kleinen leisen und schon so vertrauten Schrittchen der Ratte waren zur Selbstverständlichkeit geworden. Das Huhn, das nachts noch einmal auf Körnersuche ging. Leise, durch Wände gedämpft, das Schnauben eines Ochsen und unter ihm der kräftige Atem von Merten von der Heide. Ein Knacken im Gebälk. Geruch nach kaltem Rauch und Staub. Draußen das flehende Mauzen einer Katze – ein Hund, der sich in seiner Nachtruhe gestört fühlte. Hinrich schlief ein.

Als er erneut erwachte, waren viele Geräusche anderen gewichen. Merten von der Heide schlief hörbar unruhig. Wahrscheinlich suchten auch ihn die Erinnerungen vergangener Zeiten heim. Hinrich zog sein feuchtes Hemd etwas enger. So kämpfte er mit dem Mond und den Erinnerungen um eine weitere Zeit der Erholung, bis die ersten Stimmen ihn weckten.

Er griff sich seine langen Strümpfe, die er an die Lendenhose knöpfte. Am linken Strumpf fehlte die Ledersohle. Danach band er die ausgetretenen Fußlappen um und griff sich den klammen Kapuzenmantel aus Wolle. Mit seiner dunkelgrauen Kleidung unterschied er sich kaum von den Landmännern und dem Gesinde. Nur die reichen trugen farbige Leibhemden. Hinrich gähnte. Die Stiege hinunter in die Diele knarrte.

Eine Magd war gerade dabei die Glut neu zu entfachen, während eine andere nach hinten zu den Ställen ging. Hinrich folgte dem Knecht nach draußen, wo er ein Loch in ein gefrorenes Fass mit Wasser geschlagen hatte. Mit einer Handvoll Sand und Wasser versuchte Hinrich, den Rest der Nacht aus seinem Körper zu vertreiben. Dann nahm er den Beutel mit den Pfefferminzblättern, steckte sich eins in den Mund und kaute solange darauf rum, bis es faserig auseinanderfiel. Hinrich ging zurück in die Diele und spie es aus.

Die Knechte saßen am Tisch. Keiner nahm Notiz von ihm. Von Zeit zu Zeit aber warfen sie verstohlene Blicke in seine Richtung. Jeder fuhr mit seinen Händen in den großen Napf mit Gerstenbrei. Jeder war damit beschäftigt, möglichst viel vom klebrigen Mahl zu erhaschen. Dazu tranken alle aus einem Krug. Hinrich suchte einen Platz an der Tafel, doch niemand rutschte zur Seite.

Über ihre Köpfe hinweg griff Hinrich auf den Tisch und nahm sich ein Stück Roggenfladen. Damit ging er nach draußen auf die Strate.

Hinrich zog seinen Umhang enger. Jeder Atemstoß hinterließ eine weiße Wolke, die einen Augenblick in der Luft stand und dann vom Wind verweht wurde. Der Boden war gefroren. Hinrich musste sich an den Häusern entlang tasten, sonst wäre er ausgerutscht. Die Äste der Birken bogen sich unter der Last des Eises.

Hinrichs Gedanken kreisten erneut um das Schweineschlagen. Auch war er sich nicht sicher, warum sein väterlicher Freund den Bettler zu Fall brachte. „Ich werde ihn heute fragen“, murmelte er zu sich. „Es war nicht recht den gottesfürchtigen Bettler zu stürzen, der uns prüft und uns so die Gelegenheit gibt, gütig zu teilen. Er zeigt uns unsere Schwächen. Er zeigt uns aber auch den Weg und mit seinem Gebet erfüllen wir den Willen Gottes.“

„Guten Morgen, mein Herr“, empfing ihn Gottfried der Bader, der im gleichen Moment auf die Schumacherstrate trat.

„Gott zum Gruße“, erwiderte Hinrich freudig. „Was denkt Ihr, wie lange hält uns der Frost noch in seinen Fängen?“

„Das vermag ich nicht zu sagen. Aber wie ich sehe, hattet Ihr eine schlechte Nacht.“

„Zuviel der Kannen voll Bier“, rang Hinrich sich ein Lächeln ab.

„Ihr solltet vorsichtig sein, wenn Ihr nicht geübt seid. Habt Ihr einen Moment Geduld? Ich komme gleich zurück.“ Bevor Hinrich etwas erwidern konnte, verschwand Gottfried in seiner Badestube und kam mit einem nassen, triefenden Hering zurück. „Selbst wenn es Euch schüttelt, bitte ich Euch, versucht es.“

Um Gottfried nicht zu beleidigen, nahm Hinrich den glitschigen Fisch mit spitzen Fingern und schlang ihn hinunter. Es knirschte zwischen seinen Zähnen, als er den Kopf und die Gräten zerbrach. Essig und Fischsud tropften ihm aus den Mundwinkeln, dann war der Fisch gänzlich verschwunden. Der säuerliche Geschmack war überraschend angenehm.

„Ich danke Euch“, verabschiedete sich Hinrich eilig. „Der saure Fisch nimmt mir meinen Durst und wird mein Inneres beruhigen.“

„Stets zu Euren Diensten“, nuschelte Gottfried mit einem Grinsen und verschwand im Inneren seines Hauses. Hinrich reckte sich, um noch einen Blick in die Badestube zu werfen, hatte er doch schon allerlei Geschichten über öffentliches Baden vernommen. Aber das Tor schloss sich zu schnell hinter Gottfried und ließ nur einen Hauch von den Düften aromatischer Kräuter zurück.

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