Burkhard Friese - Jahre des Hungers
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Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.
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„Ich weiß. Auch danke ich Euch dafür. Wenn ich aber etwas von Euch gelernt habe, dann dies: Wie kann ich mein Leben einer Sache widmen, wenn ich mein Leben nicht kenne?“
„Ihr vergesst, dass es nicht Euer Leben ist. Es wurde Euch von Gott geschenkt“, erwiderte der Probst. „Jedem wird sein Leben gegeben; ein Leben, um Gott zu dienen. Dort zu dienen, wo er hingestellt wurde. Doch alle zusammen sind wir die Einheit, die Gott gefällt.“
„Wozu hat uns Gott dann einen Willen gegeben?“
„Um zu entscheiden, was Gut und Böse ist.“
„Doch nicht wir entscheiden, was Gut und Böse ist, sondern Gott tut es“, sagte Hinrich.
Probst Paul lachte und umarmte seinen jungen Schüler. „Schön, dass Ihr hier seid. Mit Euch an meiner Seite werde ich, werden wir ... nun gut ... werden wir den Rath überzeugen. Ihr seid doch auf meiner Seite?“
„Gewiss doch. Ich habe Euch viel zu verdanken.“
„Habt Ihr Hunger? Ich kann Euch etwas bringen lassen.“
„Das ist nicht nötig“, erwiderte Hinrich etwas verunsichert durch den schnellen Wandel des Gespräches. „Ich muss mich noch um eine Unterkunft bemühen.“
Probst Paul öffnete die Sakristeitür nach draußen auf den Kirchhof und sprang erschrocken einen Schritt zurück. Hinrich blickte hinaus. In der Kälte stand eine dürre Frau mit einem verfilzten Wollschal um den Kopf gebunden. An ihren Rücken drückte sich ein Mädchen.
Bevor die Frau etwas sagen konnte, schloss der Probst die Tür und ehe er sie verriegelte, rief er noch „Einen Augenblick“, und zu Hinrich gewandt: „Kommt nach hinten. Die Burspraken sind noch nicht vorüber und ich muss mich um eine Sünderin kümmern.“ Dabei zog der Probst Hinrich zurück ins Kaminzimmer. „Ich bin gleich zurück. Wärmt Euch auf.“
Unsicher und müde stand Hinrich vor dem Kamin. Die Erschöpfung durch die beschwerliche Reise und die Kälte, die seine Glieder noch immer umschloss, ließen keinen klaren Gedanken zu. So setze er sich auf einen schiefen Stuhl und trank noch einen Becher gewärmten Wein. Aus der Ferne drang die zornige Stimme des Probstes zu ihm. Hinrich stand auf, um ihn zu unterstützen, doch als er um den Altar trat, stockte er.
So hatte Hinrich seinen Lehrer selten gesehen.
Probst Paul hatte Mühe sich zu beherrschen. Hinrich kannte die Gesten seines alten Magisters und diese hier zeigten Hinrich auf, sich zurückzuhalten. Viel zu leicht ließ Probst Paul sich vom Zorn zu Handlungen hinreißen. Dann war es besser ihn nicht zu belästigen.
„Gretje von der Heide“, zischte der Probst. „Ich werde es veranlassen und Euch eine Nachricht zukommen lassen.“
Sie sackte auf die Knie, zog dabei ihre Tochter mit nach unten und küsste die Hand des Probstes.
Verlegen zog sich Hinrich zurück.
„Was hat ... was wühlte Euch so auf?“ empfing Hinrich den Probst. „Was war mit dieser Frau?“
„Ach, eine arme Sünderin. Aber genug. Es ist Euer erster Tag.“ Das Gesicht des Probstes war rot. Auf seiner Stirn pochte eine Ader. „Die Burspraken, die Verkündung vom Recht, sind noch nicht vorüber.“
„Wie lange wird es noch dauern?“
„Habt Geduld. Nach deren Ende werdet ihr im Rathhaus erwartet. Dort bekommt Ihr Eure zweite Aufgabe. Sie werden einen Burschen schicken, wenn es soweit ist. Erzählt mir doch von Lübeck“, fuhr der Probst kühl fort.
„Viel ist nicht geschehen. Aber dem Erfindungsgeist der Menschen sind keine Grenzen gesetzt. Ich weiß nicht, ob Ihr schon unterrichtet seid, aber wir schreiben nicht mehr auf Pergament. Wir haben jetzt Papier – dünneres, leichteres Pergament.“
Das Gesicht des Probstes erhellte sich: „Ja, das kenne ich. Kyl ist zwar nicht so alt wie Lübeck, dennoch sind wir allem Neuen aufgeschlossen. Es wird Euch freuen, dass auch wir auf Papier schreiben.“
Hinrich blickte ins Feuer. Die Flammen ließen sein Gesicht älter und härter aussehen. Kleinlaut drehte er sich um. „Meint Ihr, ich kann mich nun um eine Lagerstatt bemühen?“
„Geht nur hin, in Eurem jugendlichen Tatendrang. Ich werde nach Euch schicken, wenn es soweit ist“, sagte der Probst.
„Wo finde ich wohl rechtschaffene Bürger, bei denen ich eine Kammer finden kann?“
„Versucht es in der Schuhmacherstrate. Dort hat der Kaufmann Merten von der Heide mit seiner Frau Gretje sein Haus. Beides ehrliche Leute“, antwortete er leise.
„Wendet Euch einfach nach links, dann seid Ihr schon in der Strate.“ Hinrich öffnete die bemooste Küstertür.
2
Vor der Nikolaikirche zimmerte eine Schauspieltruppe ihre Bühne zusammen, um nach der Rathserneuerung und der Verkündung der Burspraken mit dem Spiel zu beginnen. Die Burspraken waren von jeher eine Angelegenheit der Männer. Nur Männer sprachen Recht, setzten es durch und waren berechtigt, die Rechtsverkündung zu hören. Nun vereinte sie die Bürgerpflicht und ihre Neugier. Gespannt starrten sie auf das Rathhaus, eines der wenigen Gebäude mit starken Brandmauern.
Der Auftritt des Bürgermeisters wurde wie jedes Jahr mit dem Schlag der bronzenen Glocke angekündigt. Und nicht nur sein Pelzmantel unterschied ihn von denen auf dem Platz, in ihren klammen Wollumhängen. Jeder war sich selbst der Nächste, doch versuchte auch jeder, die Wärme seines Nachbarn zu erhaschen.
Wo sonst die Händler und Kaufleute hinter ihren gezimmerten Scharren auf dem Marktplatz hockten und die wenigen Waren feilboten, die sie besaßen, drängten sich nun die Bürger von Kyl. Der klirrenden Kälte trotzend standen sie da, wärmten sich gegenseitig und ihre gemeinsame Not ließ sie zusammenhalten. Dann wurde der Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens auch ein Tummelplatz für Beutelschneider und Gaukler. Mit ihren flinken Fingern hatten sie keine Schwierigkeiten, unter den dicht gedrängten Bürgern reiche Beute zu machen.
Das Rathsfest ging zu Ende. Die letzten Nahrungsreste wurden verteilt und geteilt. Schauspieler begeisterten mit Mysterienspielen und Darstellungen aus der Liturgie.
Die Stimme von Hans Boyenhusen, dem Bürgermeister, drang vom Marktplatz herüber auf den Kirchhof und verfing sich in den dunklen Gassen. „Im Namen des Vaders, des Sönes, des hylgen Ghestes, Amen.“
„Amen“, antwortete die Menge.
„In den Jahren unsers Herren Jhesu Christi, im neuen Jahr dreizehnhundertsiebenundvierzig, dankt der Rath der Stadt Kyl all denen, die zum Besten der Stadt willig und gehorsam sind, und verspricht lieber ihnen Hilfe, als den Ungehorsamen. Und nun höret, was der Rath Euch als Recht heißt: Bei Todesstrafe verboten ist es, in den Brunnen zu scheißen, und Unflat in Brunnen und Pferdetränken zu werfen. Auch Wäsche darf dort nicht gewaschen werden. Jeder Bürger wacht für Kyl bei zehn Schilling Strafe. Er hat zur Wachtpflicht zu erscheinen und bei drei Mark Silber dort zu harren, wo er hingestellt wurde.“
Zustimmendes Gemurmel.
„Bier muss zwei volle Nächte in den Keller!“
„Jawohl, richtig so“, riefen die dicht gedrängt stehenden Bürger, wie aus einer Kehle.
„Nie gegen die Ehre einer Jungfrau sprechen! Bei zehn Schilling Strafe“, drang die Stimme des Bürgermeisters vom Marktplatz.
Hinrich musste schon genau hinhören, um die Worte Boyenhusens in der Gasse noch verstehen zu können.
„... der Rath sähe es gerne, wenn sich die öffentlichen Frauen bessern. Wir haben aber, um die anständigen Frauen zu schützen, beschlossen, dass die Tändelfrauen einen roten Strich an der Kapuze oder rote Schuhe tragen sollen. Weiterhin ...“
Die Worte des Bürgermeisters vermischten sich mit den Stimmen seiner Stadt. In den Gassen zwischen den Häusern wurde es ruhiger. Es war auch weniger Volk unterwegs. In der engen düsteren Gasse in die ihn der Probst geschickt hatte, standen weder Türen noch Fenster offen. Hinrich scheute sich, an ein Tor zu klopfen. Er schlenderte weiter.
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