Burkhard Friese - Jahre des Hungers

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Das Mittelalter, wie es wirklich war. Düster, schmutzig und bedrückend farblos.
Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.

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Hier und dort sah man einige Weiber. Unehrliche und Bettler, die sich im Schatten der Buden verkrochen, verfolgten Hinrich mit Blicken.

„Meine Mitschüler hatten Recht“, erinnerte er sich, „Kyl ist doch nur ein zusammengewürfelter Haufen von armseligen Hütten und Buden.“

Dennoch spürte Hinrich den Geist und den Willen dieser Stadt, aus Lübecks Schatten heraustreten zu wollen. Dabei wollte er helfen. Er wollte den Bürgern die Schrift nahebringen, sie Lesen und Schreiben lehren, wollte einfach nur von Nutzen sein.

Weißsilbrige Möwen kreischten am blauen Himmel und lockten Hinrich den gefrorenen, verharschten Weg durch die Schuhmacherstrate entlang, an den Fjord.

Kyl war von drei Seiten vom Wasser umgeben. Der breite, sumpfige Uferstreifen war gefroren. Ein Palisaden- und Plankenwerk schützte die Stadt zur Seeseite hin. Im tieferen Wasser dümpelten zwei Koggen. Kyl hatte keine Kaimauer. Flache Ruderboote paddelten zu den Koggen und entluden die Waren. An der schmalen Seite überquerte eine fünfzig Fuß lange, grob gezimmerte Holzbrücke das Wasser.

Hier lagen allerhand Holzwaren, Steine und Werkzeuge zum Bau der Stadtmauer. Vom Stadtgraben war sie schon bis zur Marienkapelle hin errichtet worden. Im sumpfigen Untergrund waren dicke Stützpfeiler verankert. Sie sollten die Mauer vorm Absacken bewahren. In der anderen Richtung bestand der Schutz der Stadt nur aus bemoosten, schwarz verwitterten Holzplanken, die feucht im Tageslicht glänzten. Hier tummelten sich Scharen von Krähen. Hinrich schaute aufs Wasser.

In unzähligen kleinen Lichtern spiegelte sich die Sonne auf den Wellen. Geblendet kniff er die Augen zusammen. Der beißend scharfe Nordostwind schaukelte kleine Wellen auf, die schnell wieder zusammenfielen. Möwen tummelten sich mit ihnen auf und ab. Mal schauten die Köpfe vorwitzig aus dem Wasser, dann waren nur die heiseren Schreie zu hören. Mit dem Wind kamen Schnee und Eis.

Ein Lächeln huschte über Hinrichs Gesicht. Er war fremd hier aber er fühlte sich wohl und freute sich über den Entschluss, Lübeck verlassen zu haben. Hier konnte er Gott, hier konnte er den Menschen dienen und ihnen helfen, Gott zu verstehen. Mit diesen Gedanken drehte er sich um und ging zurück in die Schuhmacherstrate.

„Eingesperrt war ich in der Klosterschule“, sinnierte er. Die kühle Seeluft drang durch Hinrichs feuchte Kleidung und ließ ihn frösteln. Es roch nach Winter und Algen. „Eingesperrt mit den Lehren von Aristoteles und Albertus; sicherlich alle erbauend, dennoch engen sie den Geist, das Denken und vor allem das Handeln ein.“ Hinrich hatte Lübeck nie als Heimat empfunden. So fiel ihm der Abschied nicht schwer. Er holte tief Luft, schloss die Augen und sog den Duft des Meeres noch einmal ein.

Das Wasser war für ihn schon immer ein Ort stiller Übereinkunft. Jeder Schritt knirschte unter seinen Fußlappen.

Die Gedanken an seine Aufgabe ließen das Herz Hinrichs höher schlagen und beflügelten seinen Schritt. Um sich herum nahm er nichts mehr wahr, wollte er doch gleich mit der Aufgabe beginnen.

Aus dem Augenwinkel sah er eine schwere schwarze Eichentür aufschlagen. Hinrich sprang zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, bevor der Inhalt einer Pütz, die voll dampfender menschlicher Notdurft war, vor ihm auf den Boden klatschte. Dabei rutschte er auf einer gefrorenen Pfütze aus. Kaum lag Hinrich am Boden, kam auch schon jemand mit flinken krummen Beinen und half ihm auf.

„Oh, oh, verzeiht mein Herr! Ich habe Euch nicht kommen sehen“, nuschelte der alte Mann zahnlos, die Pütz noch in der Hand.

„Lasst gut sein. Es ist nichts geschehen.“ Hinrichs Herz schlug bis zum Hals. „Außer einigen blauen Flecken, die mich morgen an diesen Fehltritt erinnern werden, habe ich mir nichts getan.“

„Doch, doch, verzeiht noch einmal. Kommt herein und wärmt Euch. Ich bin Gottfried der Bader.“ Die kleinen blauen Augen lugten neugierig und listig unter einer Wollkappe hervor. „Und, und gegen Eure Blessuren habe ich ein Kraut in meinem Haus.“

„Nein, aber für das Angebot habt Dank. Ich muss weiter.“

„In meinem Haus findet Ihr auch allerlei Vergnügungen“, nuschelte der kleine dickliche Bader verschmitzt. „Ich, ich habe Euch zu Fall gebracht und möchte es wiedergutmachen.“

„Nochmals vielen Dank für das Angebot“, wiederholte Hinrich.

„Seid, seid Ihr neu in der Stadt?“

Hinrich war nicht groß, doch der Bader war noch einen halben Kopf kleiner und mit jedem neuen Satz kam er einen Schritt näher.

„Ja.“ Hinrich wich zurück. Aus der Badestube drangen große Wasserdampfwolken. „Wollt Ihr mir sagen, wo ich das Haus von Merten finde?“

„Sein, sein Haus ist das hier gegenüber, mein Fremder“, nuschelte Gottfried, drehte sich um und verschwand in der Diele. Den Dampf, mit den Wohlgerüchen der Verführung, nahm er mit sich.

Hinrich schämte sich. Einmal, weil er die Einladung abgelehnt hatte und zum anderen, weil sein Rock mit Schlamm bedeckt war. Mit einem letzten Blick auf die Badestube drehte er sich um und klopfte an die Eichentür gegenüber.

„Ich bin der Schreiber Hinrich und auf Geheiß von Probst Paul an Eurem Tor“, begrüßte er den Hünen, der das Tor öffnete.

„Sagt, was begehrt Ihr“, brummte Merten, „sagt, und verschwindet.“

„Der Probst schickt mich, um nach einer Kammer zu fragen.“

„Ich habe keine Kammer, schon gar nicht für einen Günstling vom Probst“, erwiderte Merten barsch und war im Begriff die Tür zuzuschlagen. Aus dem Dunkel der Diele hörte Hinrich die Stimme einer Frau. „Es ist Unrecht. Sei nicht so gottlos und bitte den Frierenden herein.“

Merten drehte sich um. „Verzeiht meine Ungastlichkeit“, knirschte er und trat zur Seite. Zögernd betrat Hinrich die hohe, dämmrige Diele. Sie war warm und rauchfrei. Es roch nach Geräuchertem und geheimnisvollen Gewürzen. Auf den Wandbetten für das Gesinde lag frisches Stroh. In einer großen Feuerstelle knisterten wärmende Flammen. Sie schafften es kaum den Raum zu erhellen, warfen nur bizarre Schatten an die Wände. Überall lagen kleine verschnürte Pakete herum.

Hinrich war kleiner und bestimmt auch nur halb so breit, wie Merten von der Heide. Die unruhigen Schatten machten den Kaufmann noch bedrohlicher.

„Ihr könnt Gott danken, dass Eure Diele rauchfrei und trocken ist“, sagte Hinrich.

„Es waren meine Hände, nicht die von Eurem Gott, die die Feuerstatt so errichteten.“

„Verzeiht, ich wusste nicht, dass Euch mein Anliegen derart ungehalten macht. Ich bin fremd und durch ein Bittschreiben vom Rath und der Kirche nach Kyl gekommen.“

„Ihr müsst meine Ungastlichkeit verzeihen. Ich kann Euch keine Kammer anbieten. Aber wenn Ihr Hunger habt? Mein Weib hat gerade eine heiße Biersuppe über dem Feuer“, knurrte Merten. Hinrich folgte seinem Stolz und nicht dem Hunger und dem Verlangen nach Wärme. „Nein, herzlichen Dank. Ich will Eure Gastfreundschaft nicht noch mehr in Anspruch nehmen.“

„Aber er kommt doch vom Probst“, hörte Hinrich gerade noch. Die Kälte der Gasse empfing ihn wie einen alten Freund. Verletzt und nachdenklich schlich Hinrich zum Markplatz zurück.

„Schreiber!" rief eine kräftige Stimme. „Schreiber?“ Hinrich drehte sich um. In seiner breiten Tür stand Merten. „Schreiber, wenn Euch eine kleine Kammer genügt?“

Hinrich wollte einfach weitergehen, doch die Kälte kroch seine feuchten Füße hinauf und nahm ihn ein. Der Gedanke an eine warme Schlafstätte, ließ ihn umdrehen.

Wortlos führte ihn Merten durch die anheimelnde Diele, hin zu einer steilen durchgetretenen Holztreppe, die hinter der Vorstube nach oben führte. Sie kletterten die Holzstiege nach oben, quetschten sich an wohlduftenden Paketen vorbei und stiegen über zwei Ballen Stroh. „Die vordere Kammer ist die Eure.“ Damit ließ Merten Hinrich auf dem Speicher stehen und stapfte zurück in die Hauptstube.

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