Burkhard Friese - Jahre des Hungers
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Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.
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Seit seiner Wanderschaft aus Lübeck, das war nun schon vier Tage her, hatte Hinrich nichts mehr gegessen. Seine Füße waren nass und schmerzten. Die Fußlappen gefroren und konnten die Kälte nicht mehr abhalten.
Hinrich zog seine Schultern hoch, als er durch die fremden Gassen auf den Marktplatz von Kyl trat. Er steckte seine Hände tiefer in die Taschen seines gefrorenen Wollumhanges und ging mit gesengtem Haupt weiter. Im vereisten Boden erkannte er zarte, nackte Fußabdrücke von Kindern. Als Zeugen der Zeit vor dem Frost, blieben sie solange im eisigen Grund erhalten, bis die ersten Sonnenstrahlen sie aus dem Gesicht der Stadt schmolzen. „Wahrscheinlich verschwinden damit auch die Erinnerungen an das Leben dieser jungen Geschöpfe“, dachte Hinrich, „und keiner wird zu sagen vermögen, ob sie dem Hunger oder der großen Kälte zum Opfer fielen.“
Hinrich betrat den fremden Marktlatz mit Neugier. Einen Fremden hatten die Bewohner dieser kleinen Stadt schon immer mit Argwohn betrachtet. Wenn er auch noch lesen und schreiben konnte, ging man ihm aus dem Weg.
Bei diesen Temperaturen verlor nicht nur die Natur ihre Beweglichkeit, sondern auch die Menschen erstarrten in ihrem Leben. Jeder allein, jeder getrieben durch das Bestreben, der Kälte zu entfliehen. So blieb der neue Schreiber unbehelligt. Denn er war ein Fremder und er konnte lesen und schreiben.
Dies war im Winter 1347.
Hinrich hatte die Klosterschule in Lübeck verlassen, um dem Ruf seines alten Magisters nach Kyl zu folgen. Probst Paul hatte die Pfründe der Nikolaikirche übernommen.
Nun stand Hinrich, am ersten Tag in seiner neuen Heimat, in der Nähe der Kirche. Als sich die bronzene Doppelflügeltür öffnete, erkannte er sofort das Gesicht, welches ihm in den zehn Jahren seiner Erziehung nicht nur ein Lehrer, sondern auch eine Vaterfigur geworden war. Erfüllt von Glück und Sehnsucht drängte sich Hinrich durch die Menge. Immer wieder musste er seine Ellenbogen benutzen. Durch die Menschenmassen war der frostige Boden aufgeweicht. Knöcheltief standen sie im Schlamm. Den Lederbeutel mit einigen Lübecker Witten krampfte Hinrich in die rechte, während er mit der linken Hand die Menschen beiseiteschob. Nur widerwillig machten sie Platz, störte Hinrich als Fremder doch ihre Versammlung.
„Verzeiht“, murmelte er heiser. Der lange Fußmarsch von Lübeck und die Nächte auf fauligen Strohschütten hatten ihre Spuren hinterlassen. „Verzeiht, dass ich erst jetzt erscheine. Meine Reise war sehr mühsam“, sagte der junge Schreiber hustend weiter.
„Hinrich!" freute sich der Probst und alte Magister mit seiner tiefen sonoren Stimme, vom freien Sprechen geübt. „Hinrich, mein liebster Schüler. Schön, dass Ihr hier seid. Ich habe Euch schon gestern erwartet. Es wurde mir zugetragen, dass Ihr im Gasthaus neben dem Rathhaus Quartier bezogen habt. Doch Ihr hättet auch bei mir einkehren können.“
„Das ist sehr gütig von Euch. Aber wie Ihr wisst, lebe ich schon seit zehn Jahren in Gemeinschaft. Ich habe die Nacht, wenn auch nicht sehr bequem, doch von der Ruhe her sehr genossen.“
„Wollt Ihr mir die Freude machen und ab heute bei mir nächtigen?“
„Das würde ich gerne. Aber ich möchte mir eine Kammer bei ehrlichen Leuten suchen. Es ist, wie Ihr es uns gelehrt habt. Irgendwann muss jeder seinen Weg gehen. Den will ich jetzt mit Gottes Hilfe gehen.“
„Verzeiht meine Ungastlichkeit. Kommt doch herein. Hier draußen ist es zu kalt.“ Der Probst drehte sich um und ging zurück in die dreischiffige Hallenkirche. „Erzählt, wie habt Ihr die letzten Monate verbracht?“
Eine Gänsehaut lief dem ehemaligen Schüler des Probstes den Rücken hinunter, als sich der starre Frost langsam aus seinem Wollumhang löste. „Mit Lesen. Ich bin mit mir selbst zu Gericht gezogen.“ Hinrich folgte dem Probst durch den Mittleren der drei Gänge, an den verwurmten Bänken vorbei. Links von ihnen ein bronzenes Taufbecken. Rechts der große, doppelflügelige Altar, mit den Stationen vom Leiden Christi. Dieser nahm fast die gesamte Stirnseite ein. Sie gingen durch die Spitzbogentür in einen dunkel getäfelten Raum, mit einem steinernen Kamin an der rechten Seite. Ein mächtiger Eichentisch stand direkt davor.
„Wollt Ihr mir von Euren Erkenntnissen berichten?“ Der Probst stand mit dem Rücken zu Hinrich und wärmte sich die Hände am lodernden Feuer.
„Wenn Ihr verzeiht, dann möchte ich es später tun.“ Erst jetzt hob Hinrich zum ersten Mal richtig seinen Kopf. Er stand in der Tür zur Sakristei und blickte über seine Schulter. Von hier konnte er das Taufbecken sehen. Es wurde von vier sitzenden Löwen getragen und zeigte in zwei Reihen biblische Szenen.
„Ein bescheidenes und erbauendes Haus Gottes“, murmelte Hinrich.
„Kommt hierher. Hier hinten ist es wärmer.“ Die Worte seines väterlichen Freundes rissen Hinrich aus seinen Gedanken und die wärmende Herdstelle lockte ihn in den Raum.
Probst Paul drehte sich ganz um und schenkte gewärmten Wein in zwei Tonkrüge. „Kommt, das wird Euch helfen warm zu werden“, rief er seinem Schüler gastfreundlich entgegen.
Der Frost tropfte aus Hinrichs Wollmantel und hinterließ feuchte Flecken auf dem Dielenboden. Dabei wurde der Mantel immer klammer und feuchter. Er ließ den schmächtigen jungen Mann breiter erscheinen, als er war.
„Darf ich Euch fragen, welche Aufgabe Ihr für mich habt?“ wollte Hinrich wissen, nachdem er den Krug zur Hälfte geleert und seine Glieder an der Herdstelle gewärmt hatte.
„So wie ich Euch kenne“, lachte der Probst, „kann er es gar nicht erwarten, eine Aufgabe zu bekommen. Nun, wenn Ihr so begierig darauf seid, werde ich Euch nicht länger hinhalten. Ehrlich gesagt ist es mir sogar eine besondere Freude, gerade Euch hier zu wissen. Ich habe schon immer Eure Kunst bewundert, mit der Ihr Worte aufs Pergament bringt. Nun, Eure Aufgabe besteht aus zwei Teilen. Die Eine, Ihr müsst alles Schriftliche für diese Kirche erledigen. Ich bin Augustiner und meinen Brüdern verbunden. Wir wollen näher an unsere Kirche heranziehen und unser Kloster von Bordesholm nach Kyl verlegen. Doch der Rath sperrt sich. Es sollte aber alles Weltliche vom Geistlichen getrennt werden. Zu diesem Zweck haben wir die Kurie in Avignon angerufen. Um diese Aufgabe im geistlichen Sinne zu beenden, bedarf es eines kundigen, wortgewandten Schreibers.“
„Und welches ist der zweite Teil meiner Aufgabe?“
„Der Rath hat ein Mitbestimmungsrecht bei der Vergabe dieser Pfründe. Auch er benötigt einen neuen Schreiber.“ Der Probst wandte sich ab. Hinrich spürte die Wut, die in diesen Worten mitschwang.
„Wie kann man diese beiden Aufgaben vereinen?“ Hinrich stand mit dem Rücken zum Feuer und wärmte seine schmalen Glieder.
„Die genauen Zusammenhänge werde ich Euch später näherbringen. Wir wollen nicht unsere Wiedersehensfreude trüben. Nur dieses: Der Rath wollte einen weltlichen Schreiber. Ich konnte mit Hilfe der Grafen Johann II. aus Plön und Gerhard II. aus Rendsburg den Rath überzeugen, mir die Wahl eines Stadtschreibers zu überlassen. Es geht doch um kirchliche Belange, um die Verkündung von Gottes Wort. Das Seelenheil der Menschen muss über die Weltlichkeit gehen. Steht nicht auch die Seele, der Geist, über dem Körper? Beherrscht nicht das Gedankengut alles Handeln?“
„Wenn doch aber die Geistlichkeit von der Weltlichkeit genährt wird? Was wäre der Geist ohne die Nahrung, ohne den Körper? Bilden sie denn nicht eine Einheit?“
Der Probst lachte kurz auf. „Genug, wie ich sehe, habe ich die richtige Wahl getroffen. Kein Wort mehr. Wir wollen doch nicht gleich zu Beginn alles erörtern.“ Dabei schenkte er Hinrich etwas Wein nach und schmunzelte. „Erlaubt mir eine Frage Hinrich, nur die Eine, die ich Euch immer wieder stellen werde, bis Ihr sie mir beantworten werdet: Warum seid Ihr nicht unserem Konvent beigetreten - der Prior fragt nach Euch?“
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