Burkhard Friese - Jahre des Hungers
Здесь есть возможность читать онлайн «Burkhard Friese - Jahre des Hungers» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Jahre des Hungers
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Jahre des Hungers: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jahre des Hungers»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.
Jahre des Hungers — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jahre des Hungers», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
„Vater, Vater, wenn es nun tatsächlich der neue Schreiber ist?“
„Dann wird er morgen wiederkommen“, unterbrach der Alte seinen Sohn. Dabei verfolgte sein Blick jeden von Hinrichs flüchtenden Schritten, zurück auf die Rathhaustreppe.
Unschlüssig stand Hinrich oben auf der Treppe und beobachtete die Bürger auf dem Markt. Die Bürger beachteten ihn nicht. Es schneite. Seinen Wollumhang hatte der junge Schreiber in der Schreibstube gelassen. Ihn quälten seine Glieder und Kopfschmerzen. Er wollte keinen Menschen treffen. So schlich er mit eingezogenem Kopf in seine Kammer und schlief, kaum dass er auf der Schütte lag, ein.
Am nächsten Morgen war der Schnee dem Matsch gewichen. Hinrich hatte den ganzen Tag und auch die Nacht durchgeschlafen. Nun stand er frisch gestärkt vor der Nikolaikirche. Ein Bote des Probstes hatte ihn bei Merten aufgesucht, und in die Kirche gebeten.
Er freute sich auf seinen Freund, er freute sich auf Gespräche mit dem Probst und er hatte eine Menge Fragen.
In der Nicolaikirche stürzte er an den Bankreihen vorbei in die Sakristei. Erst in der Mitte der Bankreihen mäßigte Hinrich seinen Schritt. Er kniete in Höhe des ersten Säulenpaares nieder, bekreuzigte sich und schritt weiter. Beim zweiten Säulenpaar blieb Hinrich stehen und sah hinauf. Durch siebzehn Fensterluchten brach sich das Licht in bunten Glasbildern. Hammerschläge, von den Kupferschlägern, die auf dem Dach arbeiteten, begleiteten seinen Weg in die Sakristei. Der Probst saß bei einer warmen Biersuppe, als Hinrich in die Stube stolperte. Sein Gesicht glühte trotz des vielen Schlafes weiter fiebrig. Sein Atem rasselte und noch bevor er eine Begrüßung stammeln konnte, ließ der Probst einen zweiten Napf auf den Tisch stellen.
„Wie ich sehe, habt Ihr gut geschlafen“, begrüßte der Probst seinen Zögling fröhlich. „Verschlafen“, lachte er.
„Ich bin sofort in tiefen Schlaf gefallen. Mir geht es heute besser. Mein Kopf ist nicht mehr so heiß und meine Glieder schmerzen nicht. Auch bekomme ich wieder Luft durch die Nase.“
„Ihr habt also die Kammer bei Merten bekommen?" fragte der Probst fast beiläufig. Er schaute von seinem Napf auf.
„Ja, aber sagt“, Hinrich setzte sich, „warum habt Ihr mir Merten empfohlen? Mir scheint, es ist ihm nicht recht.“ Hinrich wärmte seine Hände am heißen Teller und begann seine Suppe zu schlürfen.
„Merten ist ein knurriger Vogel. Knurrig aber gut. Seine Frau ist gottesfürchtig und ehrlich. Dort seid Ihr gut aufgehoben.“
„Dann habe ich die Kammer wohl mehr seiner Frau zu verdanken.“
Der Probst hörte kaum zu und widmete sich stumm seiner Suppe. Hinrich tat es ihm gleich.
„Ich möchte Euch eine Freude machen“, unterbrach der Probst das gefräßige Schweigen nach einer Weile, und wischte sich den Mund am Ärmel seiner Kutte ab. „Ich kann mir denken, dass der Empfang nicht besonders einladend war. Manchmal vergessen die Menschen hier die Tugenden der Gastfreundschaft. Es sind jedoch alles rechtschaffene, ehrliche Menschen. Ich selbst bin schon viel zu lange hier. Von Zeit zu Zeit lasse ich mich von ihnen anstecken. Doch wenn sie einen Fremden in ihr Herz geschlossen haben, gehört man zu ihnen.“
„Ihr sagtet was von einer Freude?“
„Ja, gewiss doch. Ich werde Euch Eure neue Heimat zeigen. Ihr sollt auch einige Bürger kennenlernen.“
„Damit macht Ihr mir eine Freude.“ Hinrich wischte sich die Hände an seiner engen Lendenhose ab und folgte dem Probst auf die Strate.
„Damit macht Ihr mir wirklich eine große Freude. Wie Ihr Euch denken könnt, ist auch dies ein Grund, warum ich Lübeck verlassen habe. Menschen und Landschaften kennenlernen. Den Menschen helfen, ihnen beistehen, Sorgen und Nöte von ihnen abwenden, sie vielleicht etwas lehren. Das alles wird den Geist erlaben. Und außerdem“, fügte Hinrich leise hinzu, „vielleicht wird dies hier wahrhaftig meine Heimat.“
„Nicht, dass Ihr Euch verwirren und beeinflussen lasst.“
Auf dem Marktplatz holte Hinrich tief Luft und schaute sich um. Hier tummelten sich die Bürger von Kyl um die Buden und Scharren der Händler. Allmählich erwachte in ihm das Gefühl des Neuen, eine Aufgabe zu haben. Das Gefühl, etwas erreichen und bewirken zu können. Langsam schlenderten beide durch die Gänge.
An einem Tisch strich Hinrich über dicke Pelze aus Russland. Der Kaufmann hinter dem Stand bot Probst Paul einen Stiel mit Honig an. Dieser lutschte kurz daran und reichte ihn im Gehen an Hinrich weiter. Der Honig verbreitete einen herben Duft nach Tannen und Moos.
„Kostet, nur zu.“
Im Mund von Hinrich zerfloss der Honig in eine feine aromatische Süße. Ein Aroma von Wald und Beeren. Doch je mehr er lutschte und saugte, desto holziger wurde der Geschmack, und so ließ er den Stiel fallen.
„Unterschiedlicher können die Scharren nicht sein“, bemerkte der junge Schreiber an einem Stand mit Robbenspeck.
Hinter seinem Rücken kämpfte eine Schar Kinder um den matschigen Honigstiel.
Neben dem Speck lagerte geteertes Bauholz aus Schweden und Kalk aus Gotland.
„Alle nur auf der Durchreise“, erklärte der Probst. „Das, was die Händler nicht gleich losschlagen, geht weiter nach Lübeck.“
„Das alles hier?“
„Ja, zurück bleibt nur das, was von Fehlern gekennzeichnet, oder mit dem Fluch des Verderblichen behaftet ist.“
Unterschiedliche Düfte lockten sie zum Rathhaus, dessen erste Etage so überstand, dass sich darunter ein Arkadengang bildete. Dort hatten die reichen Händler, die mit den Gewürzen, und die Küter ihre Scharren. Von dort erfasste auch der stetige Wind die verführerischen Düfte und verteilte sie in den Gassen Kyls. Frisch geschlachtetes Fleisch lag neben altem, und der Gestank von Fäulnis und Schimmel überlagerte die Wohlgerüche von fremden Gewürzen und Kräutern.
Bettler suchten ebenso durch den Winter zu kommen, wie die Reichen.
Hier stehend konnte Hinrich den gesamten Marktplatz einsehen. Die Nikolaikirche bekam ein Kupferdach. Sie stand im rechten Winkel zum Rathhaus. Beide wurden aus gebrannten Steinen erbaut.
„Seht Ihr dort das Franziskanerkloster?“
Hinrichs Blick folgte dem ausgestreckten Arm des Probstes. Das Haus der Bettelmönche stand der Nikolaikirche gegenüber. „Dort haben die grauen Mönche ihre Kirche“, sagte der Probst. „Eine Kirche für Gesinde und Bettler.“
Das Franziskanerkloster war auch aus Brandsteinen errichtet.
„Kommt weiter, hier entlang.“ Probst Paul führte Hinrich nach Norden, über den Marktplatz am Pranger vorbei, in die Burgstrate. Sie führte zum Sitz des Grafen. Kyl bestand aus eingeschossigen Holzbuden und Fachwerkbauten. Sie wurden teilweise auf Pfählen errichtet, oder schlicht aus Lehm in den sumpfigen Grund gebaut, mit Stroh bedeckt, und konnten stärkeren Winden kaum standhalten. Bei der feuchtsalzigen Witterung des Meeres verrotteten sie schnell und mussten alle dreißig bis fünfzig Jahre erneuert werden.
„Hier lebt man mit dem Vieh unter einem Dach“, erklärte der Probst. „Hinter den Häusern sind die Gärten.“ Vor den Türen der Holzbuden lagen Misthaufen, Unflat von Mensch und Tier. Manche Haufen dampften. Die Kälte unterdrückte den stechenden Gestank. Hunde, Katzen und Kinder spielten neben und auf den Haufen.
„Eigentlich ist es verboten, seinen Unrat in den Gassen abzuladen. Dafür gibt es die Faulstrate. Aber das kann man diesen Knechten und dem Gesindel nicht beibringen. Manchmal, nachts, werden die Kloaken gereinigt und die Haufen weg gekarrt. Zum Leidwesen Kyls zu selten.“
Die Burg war die höchste Stelle Kyls. Sie hatte keine Mauer zur Stadt, war aber Bestandteil des Planken- und Palisandenwerks. Von dort blickte man weit in den Fjord und in das Land hinein.
Mit einer ausladenden Geste zeigte der Probst über die Stadt. Außerhalb von Kyl waren die Felder weiß und die Bäume bogen sich unter der Last des nassen Schnees.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Jahre des Hungers»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jahre des Hungers» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Jahre des Hungers» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.