Burkhard Friese - Jahre des Hungers

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Das Mittelalter, wie es wirklich war. Düster, schmutzig und bedrückend farblos.
Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.

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„Dies ist meine Heimat, mein Kyl. Es gibt nur zwei Verbindungen zum Festland. Geht man die Dänische Strate weiter nach Norden, aus der Stadt raus, so kommt man über Land ins Dänische. Gehen wir über den Marktplatz, zurück in die Brückenstrate, kommen wir in das Land der Schleswiger und Holsteiner. Seht Ihr dort am Ende? Die fünfzig Meter lange Holzbrücke?“

„Von dort bin ich nach Kyl gekommen.“

„Das ist die Verbindung der Halbinsel nach Süden mit dem Festland.“

Hinter der Brücke konnte Hinrich die St. Jürgenkapelle sehen. „Die Kapelle der Kranken und Siechen“, erklärte Probst Paul und sagte weiter: „Kommt, genug für heute. Wir gehen zurück zum Markt.“

Der Probst zupfte Hinrich am Ärmel. „Dort hinten ist Johannes Vysch, der Sohn von Peter, dem ersten Stadtschreiber“, flüsterte er, als er ihn die Rathhaustreppe hinaufgehen sah. Das prächtige Rathhaus zeugte davon, dass der listige Rath immer mehr Macht über die Regierungsgeschäfte gewann.

„Ich habe ihn gestern gesehen“, antwortete Hinrich. „Ein unangenehmer Bürger. Er war in Begleitung seines Vaters.“

„Dann habt Ihr den Schreiber kennengelernt?“ fragte der Probst lauernd.

„Nein, nicht richtig. Er hat mich aus der Schreibstube geworfen.“

Der Probst lächelte. „Johannes kann weder lesen noch schreiben. Die Finger seines Vaters wurden mit der Steifheit des Alters bestraft. Dies ist auch der Grund, warum Ihr für den Rath schreiben sollt“, spottete Paul und fügte hinzu: „Für unsere Berufung ist es ein glücklicher Umstand.“

„Was für eine Berufung?“

„Schaut dahinten, dort ist der Boyenhusen.“

Doch Hinrich sah nach links, in eine andere Richtung. Von dort ertönte Gejohle und Gelächter. Eine Menschentraube vor dem Rathhaus versperrte ihm die Sicht und den Weg. Atemwolken hingen nebelig über erhitzten Köpfen. Das Gekreische und Gelächter wurden immer lauter.

Der junge Schreiber zupfte Probst Paul am Wollmantel. „Dahinten, was ist dort?“

„Schweineschlagen“, antwortete der Probst knapp. „Möchtet Ihr zusehen?“

Langsam drängten sie sich an den Massen vorbei. Meistens wurde ihnen freiwillig Platz gemacht; diese Bürger erkannten den Probst. Einige mussten zur Seite geschoben werden; auch sie erkannten den Probst.

Dann standen sie vor einem Schweinepferch. Die Wärme, der sich im Schlamm wühlenden Körper, brach den gefrorenen Boden auf. Ein Ferkel sprang quiekend über einen halb nackten Menschen, der mit einem gespaltenen Schädel blutend am Boden lag. Ein anderer, er bewegte sich kniend vorwärts, seine linke Hand hing gebrochen an ihm herunter, schlug mit einem Knüppel in die Richtung, aus der das Quieken kam.

Der Probst fing an zu johlen. „Das sind Blinde“, freute er sich. „Derjenige, der das Ferkel mit seinem Knüppel erlegt, oder sich als Letzter bewegt, darf es behalten. Für die Familie bedeutet es das Überleben für vier Wochen.“

Ein dumpfer Schlag ließ Hinrich zusammenfahren. Der Blinde mit der gebrochenen Hand schlug auf einen regungslosen Körper ein, der aus immer neuen Wunden blutete. Die Menge grölte. Er hörte erst wieder auf, als das Quieken aus einer anderen Ecke kam.

Ein Dritter bekam den Hinterfuß des Ferkels zu fassen und kämpfte dabei mit einem Vierten, der wild mit dem Knüppel um sich schlug. Ein anderer Blinder wälzte sich auf die Geräusche zu und hieb solange mit dem Knüppel in den Schlamm, bis er etwas Weiches traf. Dann schlug er mit all seiner Kraft zu. Beim Knirschen berstender Knochen senkte Hinrich seinen Blick. Die Menge tobte. Der Probst sprang begeistert von einem Bein aufs andere. Ein leichtes Stöhnen entrann dem Getroffenen, dann floss Blut aus all seinen Körperöffnungen. Zwei von Fünfen bewegten sich noch. Ein Zuschauer nahm das Ferkel aus dem Pferch und wurde mit Beifall belohnt. Mit zerschundenen Körpern, fast nackt, krochen die beiden Blinden durch den Schlamm. Den Kopf erhoben, als würden die Ohren wachsen können, tasteten sie sich vorwärts. Dann warf der Zuschauer das Ferkel unter kreischendem Gelächter der Menge wieder in den Pferch. Das Startzeichen. Wild um sich schlagend bewegten sich beide aufeinander zu. Der Probst schlug im Takt der Knüppel mit seiner Hand auf den Holzpferch. Hinrich dagegen wagte kaum hinzusehen. Er fing an zu schreien, doch das ging im Gebrüll der Menge unter; dann traf ein Knüppel einen Schädel. Knochensplitter, Blut, Haare und Hautfetzen flogen durch die Luft. Mit einem Pfeifen sank der getroffene Körper zusammen. Blut pulsierte in den Schlamm. Hinrich sah eine weiß-rote Masse im geplatzten Kopf und übergab sich, während einige Zuschauer den Blinden mit der gebrochenen Hand, unter Beifall, als Sieger aus dem Pferch führten.

„Den bringen sie nun mit dem Ferkel in die Küterstrate, dort wird es geschlachtet. Er kann es mit nach Hause nehmen“, erklärte der Probst.

Hinrich wischte sich den Rest Erbrochenes aus dem Gesicht und würgte erneut. Aus dem Augenwinkel sah er, wie die leblosen, dampfenden Körper aus dem Pferch gezogen wurden.

„Kommt“, forderte der Probst und als der die Augen von Hinrich sah: „Gott tut alles wegen eines Ziels. Dort hinten, schaut! Seht Ihr den Rothaarigen, den bärtigen Mann?“

„Ich glaube! Nie könnte ich verstehen, wenn ich nicht glaubte“, sagte Hinrich zu sich selbst, dann zum Probst: „Meint Ihr den, der bei Johannes Vysch steht?“

„Ja, das ist der Kerzengießer Marquard Arpe. Man flüstert, er sei ein Goldmacher.“

„Hinter jedem Gerücht steckt immer etwas Wahres. Wie kommt Ihr darauf?“

„Der Claus Eseke verriet es mir. Er ist gottesfürchtig und mir ergeben. Als Rathsmitglied kennt er den Schoß vom Kerzengießer. Der ist arm, aber auf einmal wurde er in den Rath gewählt.“

Der Probst stieß einen Krüppel beiseite und grinste, als dieser, trotz seiner Krücke, den Halt verlor und in einem Misthaufen zu Fall kam.

„Danke, vergellt`s Euch Gott“, rief der Krüppel demütig.

Hinrich schaute über seine Schulter. Ein Bettelmönch lief heran und half dem Krüppel auf die Beine. Zum Schluss gab er ihm etwas von seinem Bettelgut. Hinrich schaute in die Augen des hageren Franziskaners. Ein Lächeln umspielte das spitze Gesicht unter der Kapuze.

„Wieso habt Ihr das getan? Warum habt Ihr ihn gestoßen?“ Hinrich blieb stehen. „Es war ein ehrlicher Bettler.“

„Wartet nur die Zeit ab!" antwortete der Probst in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. „Wir sind Kirchenmenschen. Unsere Aufgabe besteht darin, für das Seelenwohl, nicht für das leibliche Wohl der Menschen zu sorgen. Das ist die Aufgabe der Weltlichen.“ Barsch fuhr er fort: „Wie ich sehe, habe ich Euch noch nicht alles gelehrt. Ihr werdet es noch lernen. Wir müssen auf der Hut sein. Der Rath, die Weltlichen, sie versuchen Einfluss auf die Kirche zu nehmen. Das können wir nicht zulassen. Und dann noch diese Bettelmönche ...“

„Aber sie sind doch auch Verkünder von Gottes Worten. Ist es nicht so, dass wir alle die gleiche Aufgabe haben?“

„Kümmert Euch nicht um solch weltliche Angelegenheiten. Haltet Euren Geist rein für die wahren Dinge des Lebens. Kommt, wir gehen auf einen Krug in den Rathskeller.“

Der Lärm von rauen, ungehobelten Bürgern und besoffenen Seemännern schlug ihnen entgegen, als sie der gewundenen Steintreppe nach unten in die Schankstube folgten.

„Hier trifft sich auch der Rath auf einen Krug“, erklärte der Probst. „Auch die Wache trinkt hier noch ein oder zwei Krüge, vor ihrem Dienst.“

Hinrich drehte sich um. Erst nach links, dann nach rechts. Doch niemand beachtete ihn. Er fühlte sich einsam, unwohl und blieb immer in der Nähe des Probstes.

An einigen Tischen wurde gedobbelt, geschlemmt und vor allem gezecht. Eine verschworene Gemeinschaft. Menschen, die nicht nur eine Not zusammen überstanden hatten, die nicht zum ersten Mal Krüge miteinander leerten.

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