Burkhard Friese - Jahre des Hungers

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Das Mittelalter, wie es wirklich war. Düster, schmutzig und bedrückend farblos.
Pest und Lepra waren die Seuchen der Zeit. Intrigen, Machtspiele, Glaubenskriege gehörten zum Alltag. Folgen Sie mir in eine Zeit, in der Sie nicht selbst gelebt haben wollen.

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In der hinteren Ecke, unter dem letzten Gewölbe, entdeckte Hinrich den alten Stadtschreiber mit seinem Sohn Johannes.

„Ich möchte Euch den Eseke Claus vorstellen.“ Probst Paul zog Hinrich an einen Tisch. Hinrich drehte sich zurück zum Tisch der Vysch. Sie unterhielten sich angeregt, stritten.

„Er ist Rathsmitglied und frommer Kirchenmensch.“ Hinrich hörte kaum zu. Peter und Johannes Vysch stritten sich heftig. Der alte Stadtschreiber schrie seinem Sohn ins Ohr, dann schlug er ihm über die Wange und blickte in Hinrichs Richtung. Der schaute verlegen weg und errötete.

„Claus, das ist Hinrich. Der neue Schreiber für die Kirche und für den Rath.“

„Es freut mich. Wie war Eure Reise?“ die schwache Stimme von Claus Eseke war bei dem Lärm kaum zu verstehen. Gebückt und mit gesenktem Kopf stand er vor Hinrich.

„Gut, danke.“ Hinrich schaute über seine eigene Schulter.

Der alte Stadtschreiber schlug mit seiner gichtigen Hand auf den Arm von Johannes und zeigte auf den ledernen Einband auf dem Tisch vor ihnen. „Das ist doch das Tagebuch“, dachte Hinrich. Die Blicke von Hinrich und Peter kreuzten sich.

Hinrich wandte sich erneut ab.

„Sieh an, der Probst mit seinem Schreiber“, höhnte Johannes Vysch von hinten. „Probst Paul, wenn Ihr entschuldigt“, fuhr er fort. „Ihr habt sicherlich nichts dagegen, wenn ich Euch den Schreiber entführe? Mein Vater, Ihr kennt sicherlich seine Natur, möchte ihn kennenlernen. Außerdem möchte er sich für das Treffen in der Schreibstube entschuldigen.“

„Ja sicher“, setzte der Probst an.

„Wieso fragt Ihr nicht mich“, fiel Hinrich seinem väterlichen Freund ins Wort. „Schließlich kann ich für mich selbst sprechen.“

Der Probst fuhr herum. Johannes' Blick wanderte zwischen den beiden hin und her.

„Verzeiht!" sagte er zum Probst, dann zu Hinrich: „Wollt Ihr der Bitte meines Vaters folgen?“

„Das will ich gerne tun.“

„Dann bittet er Euch zu sich an den Tisch.“

Johannes schob einige Bürger beiseite.

„Mit Eurem Einverständnis“, Hinrich sah dem Probst in die Augen.

„Geht nur.“ Der Probst zog Hinrich am Kragen zu sich ran. „Aber vergesst nicht“, flüsterte er, „ich habe Euch noch einiges mitzuteilen. Und seid auf der Hut. Peter Vysch ist ein schlauer Hund und niemand weiß, was er ausheckt.“

Hinrich schaute sich um und bemerkte die warnenden Blicke des Probstes.

„Bitte setzt Euch.“ Peter Vysch zog Hinrich hinunter an den Tisch. Bier, Wein und Brotkrumen verschmierten die abgestoßene Tischplatte. Hinrich spielte nervös mit einigen Krumen. Immer wieder schaute er zum Probst, dann wieder zu Peter. Mit einer linkischen Geste wischte der alte Stadtschreiber alles vom Tisch: „Zuerst möchte ich Euch um Verzeihung bitten.“

„Das ist nicht nötig.“

„Lasst mich ausreden“, fuhr Peter Hinrich über den Mund. „Aber Ihr müsst verstehen; in der Schreibstube werden Dokumente aufbewahrt. Seht Euch doch um. Es lungert überall allerhand Gesinde herum.“

„Eure Entschuldigung nehme ich gerne an.“ Hinrich setzte sich aufrechter hin und sah sich erneut um.

„Ich möchte Euch um einen Gefallen bitten.“ Dabei beugte sich der Alte nach vorne: „Seid Ihr so gut, und wollt ihn erfüllen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: „Meine Augen sind vom Nebel umflossen und meine Finger gehorchen mir nicht mehr. Mein Erbe, dieser Tor, hat weder lesen noch schreiben gelernt. Wollt Ihr Euch um ihn kümmern, und es ihn lehren? Von mir nimmt er nichts mehr an.“

Johannes schluckte, als er den Blick seines Vaters sah.

„Habt Ihr keine Lateinschule?“ fragte Hinrich, obwohl er die Antwort schon kannte.

„Nein, der Rath bat den Probst, sich für die Einrichtung einer Schule einzusetzen, doch der kümmert sich nicht um solche Belange.“

„Habt Ihr ihn denn persönlich um diesen Gefallen gebeten? Ich bin mir sicher, er hätte Euch diese Bitte nicht abgeschlagen.“

„Doch, genau das hat er getan. Es kümmert ihn nicht. Er kümmert sich nicht. Weder um die Armen, noch um die weltlichen Dinge.“

Hinrich suchte den Blick seines alten Magisters von der Lateinschule in Lübeck. Der Probst stand im Kreis aus einigen Bürgern. Sie nickten zustimmend.

„Wenn es so ist“, Hinrich, schaute sich noch einmal um, „dann werde ich Euren Sohn unterrichten.“ Dann stand er auf und folgte dem Winken des Probstes.

„Was wollten die Vysch?“ fragte der Probst, als sie zurück auf den Marktplatz gingen. Der Wind trieb die Geräusche und Gerüche des Meeres zu ihnen.

Die Händler räumten ihre Scharren zusammen. Einige Bettler versuchten noch wenige Brocken zu erhaschen.

„Er bat mich um Verzeihung, für sein Verhalten in der Schreibstube.“

„Das war alles?“

„Er bat mich auch, seinen Sohn im Lesen und Schreiben zu unterrichten.“

Der Probst blieb abrupt stehen und hielt Hinrich fest.

„Habt Ihr dieser Bitte entsprochen?“

„Er ist ein alter Mann! Voller Gram darüber, dass er seinem Erbe nicht lehren konnte, was sein Leben füllte. Wie könnte ich solch eine Bitte abschlagen?“

„Nun, Ihr müsst wissen, was Ihr tut. Aber seid gewarnt. Er ist zwar ein alter, aber auch ein sehr listiger Mann.“

„Er erzählte mir, er hätte auch Euch gefragt. Wieso habt Ihr ihm die Bitte nicht erfüllt?“

„Ich habe meine Gründe“, antwortete der Probst leise. „Schon letztes Jahr wollten die Augustiner von Bordesholm nach Kyl umsiedeln. So schrieben wir die Kurie an.“

„Doch der Erzbischof legte sein Veto ein“, unterbrach Hinrich seinen Magister, „davon habe ich gehört.“

„Als der Bote nach Avignon unterwegs war, bekam der alte Vysch Kenntnis davon und unterrichtete den Rath. Hinrich, Ihr müsst wissen, die Nikolaikirche ist reich. Und der Rath hat ein Mitspracherecht bei der Vergabe der Pfründe. Nur ein kleiner Teil dessen, was der Kirche zusteht, bekommt sie auch“, presste der Probst mit geballten Händen hervor. „Den andern Teil bekommt der Rath. Es wäre anders, wenn das Patronat an mein Chorherrenstift abgetreten wird und die Augustiner hier in Kyl ansässig wären. Dann hätte der Rath keinen Anspruch auf die Einnahmen der Kirche.“

„Wieso?“

„Wie ich erwähnte, der alte Vysch erfuhr davon und unterrichtete den Rath. Der wiederum schickte einen Boten nach Bremen zum Erzbischof. Dies war seine List. Der Läufer aus Bremen war eher zurück, als der aus Avignon. Und der Bischof aus Bremen nahm die Nikolaikirche unter seinen persönlichen Schutz. Ferner beanspruchte er zwanzig Witten von hundert. Und dieses Recht ließ sich der Rath auch von der Kurie bestätigen.“

„Ihr meint, das war der alte Schreiber?“

„Seht Euch doch den Boyenhusen an. Er ist ein einfältiger Narr. Dem Vysch war es von jeher ein Dorn im Auge, dass wir die ganzen Einnahmen beanspruchten. Zurzeit erhalten wir nur die Pfründe für diese Stelle.“

Allmählich wurde es dunkel. Aus Norden wehte ein eisiger Wind durch die Gassen. Der restliche Schnee verharschte. Überall schaute dunkle, lehmige Erde hervor. Es roch feucht.

„Drum seid gewarnt!“ Hinrich zuckte über den plötzlichen Tonfall zusammen. „Der alte Vysch hat Euch nicht ohne Grund gebeten; Ihr seid noch so unerfahren.“

„Euren Rat beherzige ich gerne. Doch ich gab mein Wort. Ich kann ihm diese Bitte nicht verwehren.“

„Euer Wort ist mir genug. Und nun verzeiht, ich werde noch in der Sakristei erwartet.“ Der Probst ließ seinen ehemaligen Schüler stehen.

Hinrich drehte sich auf dem Kirchhof um.

Das Streben und Handeln auf dem Marktplatz war nun der Einsamkeit des Fremden gewichen.

Einen Moment lang spielte Hinrich mit dem Gedanken zu beten. Wie er es jeden Abend tat, doch die Kannen Bier und das Erlebte ließen ihn noch einmal durch die Gassen von Kyl ziehen.

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