Ralf Blittkowsky - Die atlantische Magd

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Sie muss erst eine andere werden, um wieder zu sich selbst zu finden. Als die Tochter deutscher USA-Emigranten nach zwölf Jahren Kontakt zu ihrer Vergangenheit sucht, lüftet sich der Schleier, der sie inzwischen umgibt. Innerhalb von zwölf Jahren lebt sie an drei verschiedenen Orten der noch jungen Bundesrepublik. In Essen heiratet sie einen Gewerkschaftler, der nach zwei Jahren vor ihren Augen ermordet wird. Sie flieht nach Hamburg, beginnt als Hofhilfe auf einem Bauernhof, später wird sie Magd sein. Nach über vier Jahren wird sie in ihrem Zimmer ermordet. Nach und nach emittiert der Mordfall den kühlen Atem des Kalten Kriegs.

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„Halt, die Lindemann schon! Hast ja gehört, wenn sie will, kreischt sie über alle Köpfe hinweg einen angezählten Wrestlergreis wieder auf die Beine. Als ich über eine ihrer unverzichtbaren Besonderheiten den Kopf schüttelte, drehte sie sich postwendend um, verschwand kurzerhand durch die Ladentür in der vorbeiziehenden Fußgängermenge. Abends, kurz vor Ladenschluss klingelte das Telefon und ihre ausgelassen, heiter klingende Stimme war am Apparat. Sie entschuldigte sich, könne es nicht mehr erwarten, den Rover selber zu lenken, sei eben temperamentvoll, manchmal allerdings auch launisch! Zwei Charakteristika, die für ihren Job zwingend notwendig seien, um ‚nicht unterzugehen‘, wie sie sich damals ausdrückte. Durch die Blume erzählte sie mir dann genauer – wohl aus ... ach, was weiß ich, was für eine Art Job das in der Rüstungsbranche sei. Sie war vor ein paar Monaten zur Sekretariatsleiterin eines angesehenen Rüstungsunternehmens in Boston aufgestiegen, stell dir das mal vor. Von wegen spätpubertär.“

„Sekretariatsleiterin, Mann. So jung, an so was kommen doch sonst nur die mit den orthopädischen Strümpfen. “

„Irrtum, wie du siehst, geht’s auch anders. Wir hatten uns schon verabschiedet, als sie mich fragte, ob ich mich nicht über ihren Namen gewundert hätte.“

„Über ihren Namen gewundert?“

„Ja, sie schreibe sich Lindemann mit Doppel-n, erzählte sie mir ohne Umschweife. Sie hätte sich dagegen entschieden, ihren Nachnamen zu amerikanisieren. Überall würde sie sonst gefragt werden, ob sie Deutsche sei, nur nicht von mir. Weswegen, stellte sie mich gleich zur Rede.“

Einigermaßen verstört fragte ich sie daraufhin, ob sie denn Deutsche sei. Eine Kraut-Lady, und mir den Kopf verdrehen? Nur, weil sich mich darauf aufmerksam machte, natürlich. Über ihren unamerikanischen Nachnamen stutzte ich zwar etwas bei der Vertragsaufsetzung, aber als dann die erste Anzahlung überwiesen wurde, war das Thema restlos gegessen.“

„Deine Miss Lindemann ist wahlberechtigte amerikanische Staatsbürgerin und Tochter deutscher Emigranteneltern, in den USA geboren und aufgewachsen, stimmt‘s?“

„Richtig getippt! Wenn ich mich richtig erinnere, geboren als Tochter deutscher Einwanderer oben in Wisconsin, lebt und verdient in Boston.“

„So was soll vorkommen. Deine finanzkräftige, aber etwas rätselhafte Kundin ist bestimmt nicht die Einzige, die im Land unbegrenzter Möglichkeiten an der deutschen Schreibweise ihres Nachnamens hängen bleibt. Möchte nicht wissen, wie viel Schmidt, Schmitz, Schmied und Schimmelpfennig zwischen New Hampshire und Kalifornien in den Adressbüchern stehen. Wieso hatte sie dich überhaupt danach gefragt? Sie hat doch schon ihren Spitzenjob.“

„Weiß nicht, sie hatte es erwähnt, als hadere sie noch mit ihrer Anerkennung.“

„Anerkennung, was ist denn das für eine? Legt sich automobilen Luxus zu, mit dem sie auf jedem Boulevard, auf jedem Highway ins Auge sticht, aber sorgt sich um ihren deutsch klingenden Nachnamen? Du hattest doch bestimmt abgewiegelt und ihr zu verstehen gegeben, dass sie in den USA heißen könne, wie sie wolle, wenn sie nur den Zaster pünktlich hinblättere.“

„Nein, in dem Moment, so kurz vor Ladenschluss und die plötzliche Trübung ihrer Stimme. Sie tat mir leid.“

„Oh, Mitleid, vielleicht auch bei den Platzwunden der nächsten Fights? Ihr ist es egal, an wen du weiterverkloppst. Macht ganz schön was her, wie sie durch die Halle flitzt.“

„Vielleicht hatte sie sich vorher mit ihrem Bruder gestritten, ach, was weiß ich?“

„Mit ihrem Bruder, willst du mir hier und jetzt ihre Familiengeschichte entwickeln? Von einer Kundin aus dem letzten Jahr? Wieso sollte sich denn ausgerechnet ihr Bruder am Nachnamen seiner Schwester stoßen? Der muss ihn als Produkt seines Erzeugers doch erst recht tragen, oder? Lindemann, der Männliche.“

„Nein, Lindemann heißt der Bruder nicht. Lindy – er hat den Nachnamen aus Karrieregründen amerikanisiert.“

„Lindy, glaub‘, dem hab‘ ich schon mal gehört, nur in anderer Beziehung, aber in welcher?“

„Genau, ihr Bruder hatte mir nach Wochen nämlich Dampf gemacht, mich mit Rover direkt in Verbindung zu setzen! Bei Farbunstimmigkeiten der Bezüge, und später, als sich die Lieferung verzögerte.“

„Ihr Bruder rief dich an? Die beiden hatten ihre Familienbande ziemlich weit für ‘nen Autokauf gespannt, findest du nicht? Ich jedenfalls mag so was nicht, wenn sich jemand Drittes ins Geschäft einmischt.“

„Anfangs wusste ich gar nicht, wer da in der Leitung war und worum es sich überhaupt handelte. Bis der Anrufer mir erklärte, er sei Dr. Lindy, der ältere Bruder von Miss Lindemann. Er wollte sich selbst mal melden und sicherstellen, dass der Rover sich nur leicht verzögere, unbedingt aber mit allen gewünschten Detailoptionen seiner Schwester von der Rampe liefe.“

„Hä, das klingt nach Staatsakt für die Kleine.“ Cummings sah nervös zum Ring.

„Gleich geht’s weiter. Komm‘, lass uns diesmal bis ganz nach vorne durchquetschen.“

Vor der Rangtreppe blieb der Freund plötzlich stehen, drehte sich zu Cummings um, blickte ihn entgeistert an und sprach erstaunt vor sich hin:

„Lindy, der Lindy? Ist das nicht der mit der Panzerabwehrwaffe, die dreiviertel der Nazilandser plattmachte?“

„Yeah, genau das ist er! Hat seine Schwester mir bei einem Besuch erzählt, welche Persönlichkeit ihr Bruder nach wie vor ist. Auch in Zeiten niederer Temperaturen eine ziemliche große Nummer als Rüstungsingenieur mit Sitz im gleichen Bostoner Rüstungsunternehmen wie Sie – natürlich höchste Ebene.“

„Moment mal – seine Schwester tanzte aus Boston an, du schiebst deine Stunden aber in Brooklyn?“

„Na und, als ob Entfernungen für moderne Menschen einen Unterschied ausmachen. Sie arbeitet im selben Gebäude wie ihr älterer Bruder, nur ein Stockwerk tiefer! Bibbern zurzeit ja alle vor Kälte im Rüstungssektor, deshalb assistierte der Bruder wohl seiner jüngeren Schwester beim Verhandeln mit unserer schmuddeligen Branche.“

„Na, ich könnte mir auch Schöneres denken. An uns vorbei rennen einige zu ihren Sitzplätzen. Der Gong zur zweiten Runde ertönt gleich, komm, lass uns beeilen.“

„Genug gequatscht! Dass aus der Menge auftauchende Ex-Kundinnen so viel Zeit beanspruchen? Ein zerknirschter Wrestlingfan, dem ich noch einen Deal andrehen könnte, wäre mir heute Nacht lieber. Lindy, nicht zu fassen!“

Fall in rätselhafter Absicht

„Das passt nicht“, durchschnitt CIA-Agent Edwin Hawknights texanischer Akzent kopfschüttelnd spätabendliche Bürodüsternis.

„Was passt dir denn nicht, Lieutnant“, fragte abwartend die kräftige Stimme von Kollege Gaspard Engelheim aus dem von einer Schreibtischlampe schwach beleuchteten Bürohalbdunkel heraus.

„Kannst du nicht endlich mit diesen verflixten Militärrängen aufhören, Gass. Passen nicht mehr in unsere Zeit. Statt Feuer zu speien, ist frieren angesagt.“

„Noch bibberst du nicht und intern können wir verdiente Epauletten ruhig zeigen. Übrigens sitzt Eisenhower seit zwei Monaten im Weißen Haus und kommt aus derselben Gegend wie du. Als Republikaner mag Ike bestimmt noch Militärränge. Wenn du, natürlich in Ehren, entlassen wirst, stehen doch alle stramm, garantiert.“

„Das dauert noch frühestens zwölf Jahre, Gass, und was bis dahin …“

„… leiden wir bestimmt nicht an Arbeitsmangel, egal, ob ein Konföderierter oder Unionist den Präsidentenstuhl im Weißen Haus besetzt.“

„Ja, und, Epauletten mag keiner mehr sehen, passen auch nicht so gut zum Ausspähen von Wollpelzen und Grizzlymützen. Im Kalten Krieg pirschen sich Wodkasäufer und Borschlöffler viel heimtückischer an uns heran, und wir müssen ebenso heimtückisch vorgehen. Militärische Ränge sind höchstens noch was fürs Erinnerungsalbum.“

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