Ralf Feldvoß
Die Höhle
Das Grauen aus der Vergangenheit
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ralf Feldvoß Die Höhle Das Grauen aus der Vergangenheit Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Es ward Abend Die Sonne verschwand Hinter dem Horizont Versank immer tiefer Doch dann stieg sie wieder auf Erhob sich glühend und feuerrot Der Horizont erhellte sich Schien zu brennen Immer heller, immer gleißender das Licht Die Sonne wuchs und wuchs Zog einen rauchenden Schweif Die Luft immer heißer Die Sonne immer größer, immer näher Alles Leben verkroch sich Die Sonne schlug ein Umhüllt von ihrem Schweif Versank in der Erde Ward nicht mehr gesehen Die Erde zerstört Die Sonne versunken Es ward Nacht Ruhe und Dunkelheit kehrten ein Aber für wie lange
Prolog
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EPILOG
Impressum neobooks
Es ward Abend
Die Sonne verschwand
Hinter dem Horizont
Versank immer tiefer
Doch dann stieg sie wieder auf
Erhob sich glühend und feuerrot
Der Horizont erhellte sich
Schien zu brennen
Immer heller, immer gleißender das Licht
Die Sonne wuchs und wuchs
Zog einen rauchenden Schweif
Die Luft immer heißer
Die Sonne immer größer, immer näher
Alles Leben verkroch sich
Die Sonne schlug ein
Umhüllt von ihrem Schweif
Versank in der Erde
Ward nicht mehr gesehen
Die Erde zerstört
Die Sonne versunken
Es ward Nacht
Ruhe und Dunkelheit kehrten ein
Aber für wie lange
Freitag, 02. Juli
Engelskirchen bei Köln, Haus der Familie Westerfeld
Julia Westerfeld hatte sich nach getaner Hausarbeit auf das beige Sofa zurückgezogen. Sie genoss ihren zweiten Tee an diesem Tage, eine Pfefferminz- Karamellmischung mit einem Spritzer Zitronensaft und sah sich im Fernsehen eine Dokumentation über die ECTA an.
Die ECTA war eine europäische Vereinigung, die European Capitol Train Association. Gegründet wurde sie zum Bau von hochmodernen Bahnstrecken zwischen den Hauptstädten der EU.
Aus aktuellem Anlass wurde im Kölner Regionalfernsehen diese Dokumentation gesendet, da sich die Standorte der beiden Bauabschnitte der ersten Strecke zwischen Paris und Berlin in unmittelbarer Nähe befanden. In ein paar Tagen, so war der Plan, sollten die beiden Strecken zusammengeführt und somit die erste Trasse fertiggestellt werden.
Vor etwa zwei Jahren war die Entscheidung zugunsten dieser Strecke gefallen. Wie aus dem Bericht hervorging, mit etlichen Diskussionen. Jeder der Vertreter der einzelnen Staaten hatte natürlich seine Argumente, die aus deren Sicht dafür sprachen, dass ihre Stadt eine der ersten Ziele sein sollte. Schließlich fiel die knappe Entscheidung für Paris-Berlin.
Die Strecke führte an Köln vorbei und auch an Engelskirchen, dem Wohnort der Westerfelds. Vorbei war zwar nicht der richtige Ausdruck, denn es waren ausschließlich unterirdische Strecken, die gebaut werden sollten, aber darüber, wo genau die Strecken verliefen, wurde absolutes Stillschweigen bewahrt, aus Angst vor terroristischen Anschlägen. Niemand mochte ein Szenario erleben, wie es am elften September 2001 die Stadt New York musste.
Gerade als ein Interview mit dem Vorsitzenden der ECTA, dem Schotten Ian McAllister, gezeigt wurde, kamen die Kinder Elise und Jonah, zehn und dreizehn Jahre alt, ins Wohnzimmer.
Die Geschwister wollten mit ihren Fahrrädern einen Ausflug in das nahe gelegene Naturschutzgebiet im Süden Engelskirchens unternehmen und dort ein Picknick machen. Es waren Sommerferien und es war ein wunderschöner Julitag. Genau richtig, um vorm anstehenden Urlaub noch mal so etwas zu unternehmen.
Das Haus der Westerfelds lag am südlichen Ortsrand von Engelskirchen. Es hatte ein großes Grundstück von etwa 500 Quadratmetern. Am Ende des Grundstückes gelangte man in ein kleines Waldstück, bestehend hauptsächlich aus Nadelbäumen, Kiefern und Fichten. Hier im Garten des Hauses fühlte man sich auch fast wie im Urlaub. Aber eben nur fast, es war dann doch noch etwas anderes zu verreisen.
“Warum macht Ihr das Picknick nicht bei uns im Garten?”, hatte Julia die beiden gefragt.
“Ach Mama, es ist so ein schöner Tag, da kann man doch Radfahren und Picknick wunderbar miteinander verbinden.”, quengelte Jonah.
“Na gut, ist ja richtig. Fahrt aber nicht zu weit weg und passt auf Euch auf. Wisst Ihr denn schon, wo Ihr hin wollt?”
“Runter ins Naturschutzgebiet.”
“Passt dann aber auf, wenn Ihr über die Landstraße fahrt und dass Ihr mir ja pünktlich zum Abendbrot wieder zu Hause seid! Spätestens um 19 Uhr. Und morgen geht Ihr gar nicht weg, ich muss nachher noch Wäsche waschen für den Urlaub und ihr wolltet mir bei den letzten Vorbereitungen helfen.”
“Na klar Mama, kein Problem! Ich stell mir einfach eine Erinnerung ins Handy, dann sind wir garantiert pünktlich heute Abend. Elli, kommst Du? Ich bin fertig.”, rief er seiner Schwester zu, die allem Anschein nach noch im Bad war.
“Moment noch Jonnie, bin noch auf´m Klo!”, kam dann auch die passende Antwort.
“Weiber, typisch.” murmelte Jonah vor sich hin.
Zehn Minuten später waren sie unterwegs. Es waren schon ungewöhnliche Geschwister. Nie hatte es irgendwelchen Streit zwischen den beiden gegeben. Jonah und Elise hielten zusammen, wie Pech und Schwefel. Da konnte kommen, wer oder was auch immer wollte.
Klar hatte auch jeder seine eigenen Freunde, aber hätte man sie gefragt, wer denn jeweils der beste Freund war, hätten beide die Schwester, bzw. den Bruder genannt.
Fröhlich irgendwelche Melodien vor sich hin pfeifend fuhren sie auf ihren Rädern dahin, die Satteltaschen prall gefüllt mit vielen Leckereien. Solch ein Picknick machten die beiden häufiger, aber stets außerhalb, was ihre Eltern nie so recht verstanden haben, hatten sie doch extra der Kinder wegen sich für dieses Haus mit dem großen Garten entschieden.
Naturschutzgebiet bei Engelskirchen
Nach knappen zwei Stunden hatten die Geschwister Westerfeld eine Stelle im Naturschutzgebiet gefunden, die ihnen zusagte. Sie breiteten die Decke auf dem Boden aus, legten ihre mitgebrachten Sachen darauf und deckten sich damit ihre Tafel. Nachdem sie sich vorläufig satt gegessen und getrunken hatten, legten sie sich entspannt in die Sonne und genossen die Ruhe an diesem wunderschönen Tag.
“Hast Du eigentlich Angst vorm Fliegen?” fragte Elise ihren großen Bruder. In zwei Tagen würden sie die erste Flugreise ihres Lebens antreten, und dann gleich richtig weit, nach Mauritius sollte es gehen.
Ihre Eltern hatten für diese Reise lange sparen müssen. Die Raten für das Haus waren doch relativ hoch, so dass keine großen Sprünge möglich waren. Nachdem ihr Vater aber vor einem halben Jahr befördert worden war, er arbeitete als Rechtsanwalt in einer großen Kanzlei, konnte sich die Familie dadurch nun endlich diesen lange gehegten Wunsch erfüllen.
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