Hans Joachim Gorny - Wohlstand macht unbescheiden

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Mit fünfundsechzig Jahren beschließt Phillip Ludwig, einen Roman zu schreiben; er will sich über das Unsinnige dieser Welt auslassen. Das Leitmotiv lautet: Frauen sind nicht das Problem auf diesem Planeten, es sind die vielen Ungeschickten, die es unter den Männern gibt.
Das Wichtigste für Phillip ist von klein auf, Zeit für sich haben. Er ist Minimalist, verabscheut Wohlstand und Luxus. Auf Freunde verzichtet er, seine Mitmenschen hält er für unzuverlässig, nachlässig, fahrlässig und bequem. Und trotzdem ist er immer gut gelaunt, zu allen freundlich, versprüht seinen Charme, weil er sich freut, dass er nicht so ist wie die Anderen. Aber er ist kein Egoist, ist nie auf den eigenen Vorteil aus und denkt auch sozial.

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Mit Erleichterung registrierten alle Familienmitglieder und Anike, dass ich keine Ansprüche stellte. Für mich galten nicht einmal die allgemeinverbindlichen gemeinsamen Mahlzeiten. Ich bin bei dem und dem, reichte meinen Eltern und Geschwistern als Entschuldigung. Ich behauptete es mit einer angeborenen Selbstverständlichkeit und einem natürlichen Charme, der Gedanken, dass es nicht seine Richtigkeit haben könnte, gar nicht zuließ. Wie ich Erwachsene für mich einnehmen und um den Finger wickeln konnte, hatte ich schon im Kindergarten herausgekriegt. Ich lernte auch früh, mich aus dem Kühlschrank zu versorgen. Ich genoss Freiheiten, von denen meine Geschwister gar nicht wussten, dass es sie gab.

Als ich in die Schule kam, bekam ich, außer einer übertrieben großen Schultüte und einigen halbherzigen Ratschlägen und Ermahnungen, ein üppiges Taschengeld, damit ich als Sohn einer erfolgreichen Familie angegeben konnte, womit sich meine Eltern halbwegs von ihrem schlechten Gewissen befreiten, das sie mir gegenüber hatten.

Mit dem Geld hätte ich mich beliebt machen und Freunde kaufen können, so wie es einige andere vormachten. Doch das hatte ich nicht nötig, denn ich bin von speziellem Charakter und bis heute ein Separatist.

Die Eltern hielten es für gegeben, dass ich in die Fußstapfen meiner Geschwister trat. Mein fröhliches und sorgloses Auftreten ließ sie im Glauben, dass in der Schule alles in Ordnung sei. Für mich war es das auch. Doch in der zweiten Klasse gab es die ersten Noten. Als das Zeugnis zur Unterschrift auf dem Küchentisch lag, hielten meine Eltern es für eine Halluzination. Da standen mehrere Ausreichend drin, d.h. Vieren. Und wenige Gut. Meiner Mutter hatte es die Sprache verschlagen. Auch meinem Vater fehlten zuerst die Worte.

„Ist das dein Ernst?“, fragte er schließlich. „Bei deinen Geschwistern stand da überall Sehr gut.“

„Muss ich so unlustig werden wie meine Geschwister?“ fragte ich allen Ernstes mit einem völlig offenen und unschuldigen Gesicht, in dem sich Empörung ankündigte.

„Ja willst du nicht mal was Großes werden und viel Geld verdienen?“ wagte die Mutter einzuwenden.

„Ich wüsste nicht für was das gut sein soll“, sagte ich doch glatt als Zweitklässler. „Ich will mal Bauer werden und nicht immer im Büro sitzen so wie ihr.“ Da war ich schon zu sehr von meinem Freund Michael und dessen Familie beeinflusst, die in einer Gasse der Altstadt lebte.

„Bauer?!“ rief die Mutter empört. „Lokomotivführer und Feuerwehrmann könnte ich noch verstehen. Unsere Kinder machen Abitur und studieren etwas Hochwertiges. Aber ein Bauer mit Stallgeruch kann nicht zu uns gehören.“

„Wenn ich groß bin, muss ich auch nicht mehr zu euch gehören.“

Da merkten die Eltern, dass es schwierig werden könnte.

Lesen konnte ich sehr gut, aber Rechtschreibregeln und Rechnen wollten einfach nicht in meinen Kopf. Die Menge der Leichtsinnsfehler in den Klassenarbeiten und die daraus resultierenden Noten, machten Mama und Papa fassungslos. Mein Zeugnis hatte sich bis zum Ende der dritten Klasse nicht gebessert. Es gab wieder Diskussionen.

„Aber es hat doch gereicht“, war mein Einwand.

„Das Zeugnis reicht gerade zum Tagelöhner“, kommentierte der Vater.

„Das muss bedeutend besser werden“, warnte die Mutter. „Wir wollen dich nach der vierten Klasse auf dem Gymnasium sehen.“

„Damit ich so komisch werde wie meine Geschwister? Die haben doch für nichts Zeit. Haben die überhaupt schon einmal im Heu gespielt? Oder mit einem Kätzchen? Wisst ihr überhaupt wie kuschelig andere wohnen?“

Der Vater runzelte seine Stirn. „Bei uns ist es sauber und ordentlich und wir haben viel Platz. So ist das nur bei Leuten die reich sind.“

Darauf benutzte ich ein verbotenes Wort, was mir erstaunlicher Weise nicht einmal eine Rüge einbrachte. „Reich sein ist Scheiße. Ihr habt jede Menge Zeug, aber keine Zeit.“

Die Eltern vermuteten, dass den Satz mir jemand vorgesagt haben musste. Aber irgendwie hatte er gepasst.

Durch meine bevorzugten Freunde hatte ich von unserer Heimatstadt ein gänzlich anderes Bild als meine Eltern. Es macht einen Unterschied ob man in Villen oder in Mietskasernen, Gassen und Bauernhöfen verkehrt. Zugegeben, in meiner Schulklasse gab es auch einige Idioten, die ihre Minderwertigkeitskomplexe mit viel Getue und Wichtigmacherei überspielten. Gewaltandrohungen oder gar Handgreiflichkeiten gehörten zur Tagesordnung. Aber ich hatte einen ganz anderen Menschenschlag kennengelernt als den, mit dem sich meine Familie umgab. Meine Bekannten waren offener und schnörkelloser.

Altstadt

Früher war es organischer, der Wohlstand macht alles steriler.

Nur eine Minderheit hat es gerne organisch, die Mehrheit liebt es eher anorganisch. Wer sein Haus mit ausländischen Gewächsen, Beton und Kies umgibt, kann auf seinen Vorgarten wahrlich nicht stolz sein. Denn hier können nur wenige Insekten leben, findet kaum ein Vogel etwas zu fressen. Das Leben befindet sich dort, wo der Rasen etwas wachsen darf, das Grundstück ein paar wilde Ecken aufweist und einheimische Büsche stehen.

Meine Heimatstadt hat derzeit ungefähr 40.000 Einwohner, mindestens 10.000 mehr als bei meiner Geburt. Seither wurde unsinnig viel gebaut, Gewerbegebiete und Wohngebiete, was vor allem dem größeren Raumbedarf der Bevölkerung geschuldet ist. Gebaut wurde auf Kosten der Landwirtschaft und der Natur. In den Fünfzigerjahren lebte der Deutsche im Durchschnitt auf 15 Quadratmeter Wohnraum. Der heutige Deutsche verfügt über 45 Quadratmeter und 40% der Bevölkerung leben als Single-Haushalt. Viele alte Leute wohnen, als Überbleibsel einer vielköpfigen Familie, alleine in einer großen Wohnung oder einem Haus. Es wird allein schon deshalb viel gebaut, weil sich die Bürger immer mehr Platz und Einfamilienhäuser leisten können.

Wenn heutzutage etwas neu gemacht wird, sieht es aus wie frisch aus dem Ei gepellt. Fast alle Gebäude sind ordentlich verputzt und gestrichen, denkmalgeschützte werden mit viel Geld und hohem Aufwand aufgemöbelt. Alle Schlupflöcher und Brutgelegenheiten für Tiere werden beseitigt. Alles muss schick, gestylt, geleckt und sauber sein. Selbst Naturschutzmaßnahmen sehen aus wie für eine Repräsentation gemacht. Zum Beispiel werden an Flüssen, als ökologischer Ausgleich, riesige Einlass- und Auslassbauwerke errichtet, um die Auen wieder zu vernässen, oder gewaltige Fischtreppen gebaut. Für die Produktion der vielen hundert Tonnen Beton und für die erforderlichen Lastwagenfahrten müsste eigentlich noch ein weiterer Ausgleich geschaffen werden. Aber ein richtig ökologischer, so mit Lebensraum und Lebewesen.

Bei uns muss möglichst alles klotzig und grau sein. Auf meinen Reisen in fernen Ländern sind mir Städte und Dörfer lebendiger vorgekommen. Und sie waren immer bunter. Grau scheint bei uns unsinnig modern zu sein und seriös zu wirken. Komplette Straßenzüge sind von farblosen Gebäuden flankiert. Architekturbüro, Finanzdienstleister, Gemeinschaftspraxen, Fliesenleger, Modehaus, Küchenstudio, Autohaus stehen, in unterschiedlich hellen und dunklen Grautönen auf Kundschaft wartend, im neusten Gewerbegebiet und finden sich toll. Einzig eine Malerfirma hat auf ihrer grauen Fassade ein großes buntes Emblem. Die Architekten verpassen sogar den Schulen graue Fassaden. Das macht Laune, so richtig für die Fantasie der Kinder.

In den Wohngebieten ist es auch trist. Außer grau dominiert viel weiß; bunte Häuser sind eindeutig in der Minderheit. Die meisten Vorgärten sind so angelegt, wie ich sie hasse. Mäuerchen aus Betonsteinen, Plattenwege aus Betonplatten, Betontröge, Betonsäulen. Dazu möglichst teure exotische Pflanzen. Vor einigen Häusern stehen auch Natursteinbrocken, die von weit herangekarrt wurden. Dazu wird kurzer Rasen gezüchtet. Die ganz schlimmen Hausbesitzer haben Rasen durch Kies ersetzt. Steriler geht es nicht mehr.

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