Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr
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Er ging weiter. Es war noch kühl an diesem frühen Morgen. Die Sonne wärmte zwar bereits, aber er merkte beim Laufen, wie ihn eine kalte Brise streifte. Auf den Feldern lag ein Hauch von Nebel. An Spinnfäden kondensierte die Feuchtigkeit in kleinen, glasklaren Wasserkügelchen. Die Felder waren fast systematisch in Rechtecke geteilt. Die jungen Pflanzen ordneten sich der Macht der Geometrie unter; der optische Eindruck wechselte mit der Perspektive. Es schien, als änderten die Pflanzen bei jedem Schritt ihren Standort. Was für Pflanzen dies waren, wusste er nicht.
Bauern, die auf Pferdewagen saßen oder auf Eseln ritten, grüßten beim Vorbeikommen oder schauten ihn auch nur neugierig an. Der lehmige Weg war feucht, und Wagdi machte sich Sorgen um seine frisch polierten Schuhe. Lehmflecken hätten dem Glanz beträchtlich geschadet. Das wäre ein unverzeihlicher Verstoß gegen die Kleidungs- und Erscheinungsvorschriften für Justizbeamte in "exponierter Stellung". Außerdem, das wusste er aus Erfahrung, ließen sie sich ziemlich schwer entfernen.
Rechts am Ende des Wegs stand eine Villa, oder das, was von ihr übriggeblieben war. Kletterpflanzen wucherten um das Haus. Wagdi hatte den Eindruck, als würde das Haus von ihnen zusammengehalten. Einige Flecken verrieten, dass das Haus früher mit gelber Farbe gestrichen wurde. Die Reichen in dieser Gegend bevorzugten für ihre Villen die Farbe Gelb. "As Saraya as-safra", die gelbe Villa, wer da wohnte, galt als vornehm. Was diese Villa hier betraf, so mag sie vielleicht vor hundert Jahren einen gepflegten Eindruck gemacht haben.
Nach altem Brauch wohnten alle Richter und Justizbeamte in Demiatta oder Mansoura. Nach Askour fuhr man nur dann, wenn die Amtsgeschäfte es verlangten. Lediglich dem Leiter des Polizeireviers war es vorbehalten, in Askour zu wohnen; den Polizisten natürlich auch.
Angeblich sollten die Einwohner von Askour unter Schlaflosigkeit leiden. Menschen, die in Askour die Nacht verbrachten, erfuhren nie den Segen des Schlafs, hieß es. Wagdi hatte einen Mitarbeiter gefragt, ob das stimme. Eine klare Antwort hatte er nicht bekommen. "Probieren Sie es doch mal", erklärte der Mann scherzhaft.
"Es gibt so viele Erklärungen, warum die Askouris den Segen des Schlafes nicht kennen. Wer kann da schon wissen, was stimmt und was nicht."
Da die Gegenwart vielen, die in Askour zu tun hatten, nicht gerade erquicklich erschien, hatten sich einige von ihnen lieber mit der Vergangenheit dieser Stadt befasst. Niemand konnte die Herkunft der Einwohner mit Sicherheit zurückverfolgen. Einige Geschichtsschreiber behaupteten, dass die Askouris von den Pharaonen abstammten, also von Vorfahren, die das Licht des wahren Glaubens nie erfahren hatten. In ihrer Religion seien bestimmte Elemente vorhanden, die noch der heidnischen Frömmigkeit der alten Ägypter verpflichtet sind. Die Kopten, die sich als die einzigen wahren Nachfolger der alten Ägypter verstanden, protestierten heftig dagegen. Andere Historiker meinten, sie seien die Nachfolger der alten Karthager, die sich nach dem Fall von Karthago in Askour niedergelassen und von Beutezügen gegen ihre Nachbarn gelebt hätten. Wieder andere glaubten, Beweise dafür gefunden zu haben, dass die Askouris Nachfahren der Kreuzzügler waren, die die Stadt im dreizehnten Jahrhundert belagert hatten. Diese Kreuzzügler hatten angeblich ihr Gedächtnis verloren und nicht gewusst, wie sie nach Hause kommen konnten.
Andere gingen mit ihren Thesen so weit, dass sie behaupteten, die Askouris wären nichts anderes als die Nachkommen der Zauberer, die der Pharao gerufen hatte, um Moses zu überlisten. Moses hatte sie verflucht und in die Wüste des ewigen Vergessens geschickt. Viele andere vertraten die Meinung, dass sie von den Afarits abstammten, die von König Salomon beauftragt worden waren, das Flussbett des Nils zu vertiefen. Da sie nicht immer gehorsam waren, bestrafte sie König Salomon so, dass er ihr Gedächtnis außer Kraft setzte.
Die Askouris wurden von den Muslimen abgelehnt; die Kopten distanzierten sich von ihnen, und die Juden wollten mit ihnen nichts zu tun haben. Die Zentralregierung hatte etliche Versuche unternommen, die Askouris zu bekehren. Aber die Missionare kehrten von den vielen Versuchen, die alle zum Scheitern verurteilt waren, nicht zurück. Es hieß, dass jeder, der das Lebensgefühl der Stadt zu verändern suchte, vom Fluch der Vergesslichkeit heimgesucht würde. Es hieß auch, dass alle, die sich länger als drei Tage in der Stadt aufhielten, ihr Gedächtnis allmählich verlieren würden. Genaue Angaben über die Zeit, die verstrichen sein musste, bis die Menschen kein Erinnerungsvermögen mehr hatten, gab es nicht. Vorsichtshalber hatte die Zentralregierung die Errichtung und die Betreibung von Hotels und Pensionen verboten, damit ahnungslos Reisende nicht in Gefahr gerieten, Schaden zu nehmen.
"Tatsache ist, dass die Zentralregierung mit dem Hotelverbot erreichen will, dass Askour und Umgebung aus der jetzigen Isolation nicht befreit werden sollen. Gerüchte um die Vergesslichkeit der Askouris und ihre Schlaflosigkeit sollen den Eindruck erwecken, dass wir ein absonderliches Volk seien", schrieb ein Askouri namens Zidan.
Doch in den letzten Jahren hatte die Regierung diese Einschränkungen abgeschafft. Den Askouris war es endlich erlaubt, Hotels und Pensionen zu eröffnen. Aber niemand machte Gebrauch davon.
Wagdi blieb vor der einstmals gelben Villa stehen. Er sah, wie die Kletterpflanzen durch die Risse und Löcher im Mauerwerk drängten und ihr Werk der Zerstörung weiter trieben. Ja, das Haus war einstmals schön gewesen. Girlandenartige Ornamente rahmten die Fenster ein. Da und dort waren architektonische Dekors zu sehen, die aus vergangenen Epochen stammten. Er stand auf einem Weg, der früher als Damm gegen die Fluten des Nils gedient hatte; das Ufer des Flusses war nicht weit entfernt. Die alte Villa stand etwas tiefer. Auf diese Weise konnte er aus relativer Höhe die Zerstörung betrachten, die die Pflanzen im Lauf der Jahre verursacht hatten. Zweige, Sträucher, Kletterpflanzen und hohes Gras belagerten das Gebäude, und es sah so aus, als bereiteten sie sich auf den letzten Angriff vor.
Gleich beim ersten Besuch in Askour war ihm die Villa aufgefallen. Die Erinnerung an das Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hatte, drängte sich ihm auf. Es lag direkt am Mittelmeer. Wie oft hatte er am Fenster gesessen und staunend das Meer betrachtet, wenn mit dem Auf und Ab der Sonne und des Mondes die Farben der Wellen wechselten. Der Himmel spannte sich über das Meer und ließ seine Farben über das Wasser regnen. Im Nu nahm das Meer die himmlische Gabe an, und seine Wellen trugen die Farbfahnen weit bis an die Peripherie der in der Luft schwebenden Wolken. Vahe Amarlikian nahm eine Handvoll Wasser, um das Geheimnis der wunderlichen Farben zu erkunden. Es war kristallklares Wasser, frei von jenem vermeintlichen Zauber. Es sickerte durch seine Hand und gewann wieder die Farbe von Aquamarin.
Irgendwann hatte die Familie das Haus verlassen müssen. "Eines Tages kaufe ich euch so ein Haus!", erklärte sein Vater, als sie auf den Pferdewagen, der die Möbel transportieren sollte, warteten. Damals lebte seine Mutter noch.
"Ich will noch einmal das Meer vom Balkon sehen", sagte sie, während sie sich barfüßig vor die Balkontür stellte, die Hände in die Höhe hob und ihren von der Krankheit abgemagerten Körper ausstreckte.
Kurz danach wurde sie von einem Hustenanfall geschüttelt. Sie bekam kaum noch Luft und musste sich erschöpft und atemlos an den Küchentisch lehnen.
Sie zogen nach El-Ibrahimeyye, ein Viertel, das hauptsächlich von ärmeren Leuten bewohnt war. Eine benachbarte Familie kümmerte sich um ihn, als die Mutter ins Krankenhaus musste. Sein Vater hielt sich oft in der Küche auf und rechnete. Er saß barfüßig, hatte Hosenträger und Unterhemd an und zählte Geldscheine. Einmal sah Wagdi vom Korridor aus, wie sein Vater leise weinte. Das neue Haus lag weit vom Meer entfernt. Wann genau waren sie eigentlich vom Meer weggezogen?
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