Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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"Nach der Ermordung des Innenministers in Askour", erklärte Ibraschi, "müssen wir Flagge zeigen! Ich halte Sie für genau den richtigen Staatsanwalt, der dieser Aufgabe gewachsen ist!"

Erst später begann es Wagdi Hefnawi zu dämmern, worauf er sich eingelassen hatte. Was soll's, dachte er. Trotzdem überlegte er hin und her, ob er zustimmen sollte oder nicht. Es hatte schon früher die Möglichkeit gegeben, nach Askour zu gehen, aber er hatte immer gezögert. Erst nach dem Besuch des Staatssekretärs stand er dem Gedanken aufgeschlossen gegenüber. Jetzt, nach der Ermordung des Innenministers, ergab sich eine völlig neue Lage.

Alle Kollegen warnten ihn. Alle. Jeder versuchte auf seine Art, ihn zurückzuhalten. Aber vielleicht gab das den letzten Ausschlag dafür, der Versetzung zuzustimmen. Aus Trotz. Insgeheim gestand er sich ein, auf seine Kollegen wahrscheinlich lächerlich gewirkt zu haben.

Wieder musste er an den Staatsanwalt denken, den er ablösen sollte. Wie hieß er gleich noch? Er sah ihn vor sich, ein kleiner alter Mann, auffallend klein sogar.

Vielleicht verschaffte ihm gerade seine Kleinwüchsigkeit diese Autorität; ansonsten war der Mann immer übertrieben höflich gewesen. Er gestikulierte mit beiden Händen wie ein begnadeter Zeremonienmeister, machte kleine Verbeugungen und entwaffnete dadurch seinen Gesprächspartner. Gestern hatte er den Namen noch gewusst, er hätte ihn sich aufschreiben sollen.

Der Bus rüttelte und schüttelte. Bis Askour war es nicht mehr weit. Ein alter Bus mit abgenutzten Sitzen, die an den Rändern dunkler waren, und mit Dellen, die drückten. Der Sitz war groß genug, um die Spuren aller, die darauf Platz genommen hatten, in seinem Gedächtnis zu behalten. Der Bus fuhr mit Diesel, der Geruch war übel und pflegte seinen Magen dazu zu verleiten, sich zu drehen. Dann solidarisierte sich sein Kopf mit seinem Magen, wodurch er manchmal Kopfschmerzen kriegte. Er stieg aus. An der Haltestelle standen ein Zigarettenverkäufer, ein Zeitungsjunge und eine Frau, die lautstark Lotteriescheine an den Mann bringen wollte. Jedem Käufer wurde Glück und langes Leben versprochen, die außerdem von der staatlichen Lotteriestelle garantiert wurden. Die Verkäuferin gab dies in ermüdender Monotonie bekannt.

Neben der Haltestelle befand sich ein kleines Café mit verglasten Holzwänden; die Rahmen waren zersplittert und der weiße Lack abgeblättert. Offenbar diente das Café in den ersten Monaten seines Bestehens den Reisenden als Aufenthaltsraum. Später setzte das Zerstörungswerk von Mensch und Natur ein und entfremdete den ursprünglichen Zweck. Trotzdem saßen Menschen da, tranken Tee oder Kaffee und warteten auf den Bus.

Ein Kanal verlief parallel zur Straße. Die eine Seite des Kanals war dicht besiedelt. Einige überhängende Dächer spiegelten sich im Wasser wider. Auf der rechten Seite standen zwei Villen, die von Feldern umgeben waren. Die eine Villa gehörte, wie er später erfuhr, dem Bürgermeister, die andere dem Leiter des Polizeireviers. Wagdi Hefnawi musste über eine Brücke gehen, um in die Stadt zu gelangen. Bevor er die Brücke überquerte, sah er ein großes Gebäude - das Gymnasium. Gegenüber dem Gymnasium, auf der anderen Kanalseite, stand ebenfalls ein gewaltiger Bau. Es war das Polizeirevier, an das sich das Gefängnis anschloss. War es ein Zufall, dass das Gymnasium und das Gefängnis so dicht beieinander lagen? Er lächelte kurz.

Die Straße zog sich gerade hin. Ein Straßenfotograf mit einer dreibeinigen Kamera, ein Krämerladen und die Feuerwehr. Sonst überwiegend Wohnhäuser. Dann machte die Straße einen Bogen. An der Biegung war ein kleiner gepflegter Garten zu sehen. An einem Pfosten hing ein Brett, auf dem "Zutritt verboten" stand. Rechts zweigte ein Weg ab, der mitten durch die Felder zum Fluss führte.

Immer wenn er nach Mansoura gefahren war, hatte der Bus kurz in Askour angehalten. Nein, nach Askour wollte er nie. Er hatte die alten, hinfälligen Häuser aus dem Busfenster betrachtet und war froh gewesen, in dieser Stadt nicht arbeiten zu müssen. Auf keinen Fall hätte es ihn dorthin gezogen.

Der einzige, der ihm diese Versetzung, die er im Grunde doch als eine Art Erniedrigung empfand, hätte ersparen können, wäre dieser Staatsanwalt gewesen. Wie hieß er noch? Bekir, ja genau, Ibrahim Bekir, so hieß er. Wieso war ihm der Name nicht vorher eingefallen? Wie auch immer, jedenfalls wollte Bekir nicht länger im Dienste der Gerechtigkeit stehen. "Wissen Sie, ich habe lange genug vergeblich für die Gleichheit unter den Menschen gearbeitet. Nun sind Sie dran!"

Wagdi fand es absurd, den Mann von seinem Vorhaben abbringen zu wollen.

Er sagte bloß: "Ich sollte ohnehin nur zwei Jahre in Demiatta arbeiten!"

Aber Bekir schien nicht hingehört zu haben, jedenfalls äußerte er sich nicht dazu. Sie hatten sich ein paar Mal in Askour, Demiatta und Mansoura getroffen, immer nur dienstlich, um Wagdi in die neue Arbeit einzuführen.

"Wissen Sie, als ich damals angefangen habe, musste ich mir alles allein aneignen. Seien Sie froh, dass ich Ihnen zur Seite stehe!"

Wagdi war nicht froh. Wie sollte er auch? In den letzten sechs Jahren war weit und breit kein Zeichen von Erfolg zu sehen gewesen, ein Umstand, mit dem sich seine Arbeitskollegen längst abgefunden hatten.

"Was erwartest du? Was stellst du dir unter Erfolg vor?", fragten sie.

Keiner der letzten Morde war aufgeklärt worden. Wahrscheinlich hätte das Ministerium auch jetzt keinen sonderlichen Aufwand betrieben, wenn nicht der Innenminister unter den Ermordeten gewesen wäre, überlegte Wagdi. Schließlich war Mord nichts Außergewöhnliches in Askour.

Jedem Beamten, der sich etwas zuschulden kommen ließ, drohte die Versetzung nach Askour, Oberägypten oder in die Oasen. Er hatte sich aber nichts zuschulden kommen lassen. Er fühlte sich unbescholten, war ein friedlicher Typ, der auf keinen Fall auffallen wollte. Deshalb hatte er sich ja auch vom Staatssekretär Ibraschi überreden lassen, sagte er sich bedauernd.

Wer konnte ein Interesse daran haben, den Innenminister Gaafer zu ermorden? Gaafer hatte den Askouris die Rechte gegeben, die sie seit Jahrhunderten verlangten. Askouris durften Beamte werden, durften studieren, alle möglichen Berufe ergreifen, sich niederlassen, wo sie wollten. Das war früher nicht möglich gewesen. Und ausgerechnet diese Leute sollen den Innenminister auf offener Straße erschossen haben?

"Du glaubst wirklich, dass die Askouris ihn ermordet haben?", fragten seine Kollegen ungläubig.

Natürlich wussten sie wieder einmal alles besser. Es gab nichts Schlimmeres als Justizbeamte, besonders dann, wenn sie aus Demiatta kamen.

"Wenn ihr alles wisst, heraus mit der Sprache: Wer hat ihn ermordet?" fragte Wagdi.

"Wer den Innenminister ermordet hat? Denkbar ist alles, bloß nicht, dass es die Askouris waren!", antworteten sie.

Eine sehr plausible Antwort, dachte Wagdi. Manchmal hatte er Schwierigkeiten, seine Kollegen zu verstehen. Aber wen störte das schon. Wieder und wieder drängte sich ihm die Frage auf: Wer hat den Innenminister ermordet?

Von weitem sah er das Grabmal. Er kannte es bereits von Bildern, die sich hier, wo immer man ging und stand, einem aufdrängten. Ein Kollege aus Demiatta hatte ihm erklärt, was es mit dem Grabmal auf sich hatte: "Das ist die berühmte Gedenkstätte von Turanschah. Hier liegt jener Mann begraben, der der Justiz die meiste Arbeit gemacht hat. Wir können ihm nur dankbar sein, dass er einem Heer von Justizbeamten Arbeit und Brot gibt!"

Es waren nur einige Meter bis zum Grabmal. Sollte er hingehen? Er blieb noch stehen und überlegte. Einige Passanten schauten ihn neugierig an; arme Bauern, die ihn, den Beamten, mit seinem nagelneuen Anzug aus englischer Wolle, dem weißen Hemd und dem Tarbusch in dezentem Rot bewunderten. Er hatte sich diese Kleider kurz vor Kriegsausbruch gekauft, ungefähr im Sommer 1939 musste das gewesen sein. Ja, genau. Er hatte sich an seinem dreißigsten Geburtstag eine Freude machen wollen und sich vollständig neu eingekleidet. Ein Jahr später hätte er sich diesen Luxus nicht mehr leisten können, die Preise waren davongelaufen. Justizbeamte in exponierter Stellung sollten auf die Kleidung und die gesamte Erscheinung achten, hieß es in einer Dienstschrift für Staatsanwälte.

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