Abdel Moneim Laban - Das vierte ägyptische Jahr

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Das vierte ägyptische Jahr: краткое содержание, описание и аннотация

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Ägypten als Kriegsschauplatz und als Herberge für Flüchtlinge. Juden, die nach Australien auswandern wollten, bleiben in Ägypten hängen. Gleichzeitig versucht eine Gruppe die Prophezeiung ihres Führer, der vor etlichen Jahrhunderten verstorben ist, zu beleben. Nämlich, dass er eines Tages auferstehen wird, um seine Anhänger als Führer einer neuen Welt zu erheben.

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Gertrud saß neben ihm auf dem Sofa, das ihm in den ersten zehn Jahren nicht gehörte hatte, denn er kaufte es gebraucht.

"Was hat das zu bedeuten?"

Wie viele Menschen saßen darauf mit Sorgen?

"Sollen wir hier bleiben oder nicht, das ist hier die Frage", meinte Eberhard.

Er schaute seine Frau verstohlen an. Ihr immer noch blondes Haar formte sich zu einer bescheidenen Mähne und gab sich vergeblich Mühe, dichten Wuchs vorzugaukeln. Sie beklagte sich, dass sie, seitdem die Familie sich in Frankreich aufhielt, an Haarausfall litt.

"Nein", ereiferte er sich, "dein Haar sieht immer noch wunderbar aus."

Sie glaubte ihm natürlich nicht, obwohl er seine Beschwichtigungen ernst meinte. Sie lebten in Marseille und hofften, das Kriegsende hier abwarten zu können. Vor einigen Jahren waren sie von Breslau gekommen, lange vor dem Einmarsch in Polen.

Eberhard Blessner konnte die Hoffnung nicht aufgeben, dass der Krieg nur einige Monate dauern würde. Er hatte das prophezeit. In Wahrheit glaubte er selbst nicht daran, aber was tut man nicht alles, um dem Alltagsgeschehen ein Mindestmaß an Normalität zu verleihen.

In Marseille bewohnten sie eine Dreizimmerwohnung am Boulevard Mirabeau dicht am Güterbahnhof. Die Miete war zwar nicht gerade niedrig, aber woanders in der Stadt hätten sie immerhin das Doppelte bezahlen müssen. Eberhard sagte sich, in diesen Zeiten könne man nicht genug Geld in Reserve haben. Solche Gedanken konnte er vor seiner Frau nicht äußern. Sie befürchtete sofort das Schlimmste, fing dann das Kettenrauchen an, beklagte sich über Kopfschmerzen und zitterte am ganzen Körper. Und eines Tages erwischte er sie dabei, wie sie einige Haarbüschel vom Kopf riss.

"Gertrud, was machst du?", schrie er sie entsetzt an, als würde sie sein eigenes Haar ausreißen.

Sie sagte nichts. Gut, sinnierte er, dass ich mein Haar kurz halte. Dann war ihm klar, warum ihre Haarsträhnen überall vorzufinden waren.

Sollte er predigen: "Gertrud, so was tut man nicht. Lass deine Haare in Ruhe."

Stattdessen begann Eberhard, Überzeugungsarbeit zu leisten.

"Wie schön ist es, direkt am Hafen zu wohnen, wo man jeden Tag spazieren gehen kann, wenn man nur will. Und vor allem dieses Hafenpanorama, wo gibt es noch so was. Der Himmel so endlos wie das Wasser, unzählige Schiffe fahren in den Hafen, und eine frische Brise weht direkt vom Meer. Schau dir das an, Gertrud, ganz weit weg, wo Himmel und Meer ineinander übergehen, da denke ich manchmal, sie seien eine Einheit." Gertrud schaute nicht hin.

Eberhard zog seine Jacke an und stand vor dem Spiegel. Was wird aus mir und meiner Familie, sinnierte er. Sein schmales Gesicht empfing das schwache Licht der Lampe, die im Korridor über der Garderobe hing. Kantige Stellen von Licht und Schatten gingen ineinander über und deuteten auf die Falten hin, die er vergeblich zu glätten versuchte, indem er sich anstrengte, freundlich zu erscheinen. Das half nur vorm Spiegel. Lange gab er sich damit zufrieden. Nur Gertrud erinnerte ihn oft daran, dass er kein finsteres Gesicht machen sollte, da er dadurch um zehn Jahre älter aussehen würde.

"Ich mache kein finsteres Gesicht", wehrte er sich.

„Nachmittags Sprechstunde“, sagte er beim Gehen. Er wollte vermeiden, dass Gertrud ihn in ein Gespräch verwickelte, wodurch er verspätet in die Praxis käme.

Die Wohnung war in aller Eile eingerichtet worden. Ein Sofa, ein Doppelbett, vier Stühle, ein Kleiderschrank, ein Kohleherd und eine Stange versehen mit ein paar Haken, die als Kleidergarderobe diente. All diese Gegenstände waren bei einem Gebrauchtmöbelhändler erworben worden, um nicht zu sagen bei einem Trödler. Obwohl wiederum für viel Geld erworben war die Summe trotzdem nicht mit dem Preis zu vergleichen, den sie für neue Möbel hätten bezahlen müssen.

Sie wohnten im Erdgeschoss, trotzdem verzichteten sie am Anfang auf Vorhänge. Nach und nach mussten sie sich davon überzeugen, wie wichtig es war, die Kosten für gebrauchte Vorhänge aufzubringen. Voyeure, dachte Eberhard. Die Vorhänge waren auch nicht neu. Sie hatten ein langes Leben damit verbracht, ihm unbekannten Menschen, Sichtschutz zu gewähren. Da und dort weigerten sich einige Löcher im Textil, diesen ersehnten Sichtschutz zu bieten. Aber sie waren nicht groß genug, Voyeure anzulocken.

Das Allerschlimmste an dieser Wohnung war, dass sich das Klo im Treppenhaus befand und sich niemand für die Besorgung von Toilettenpapier zuständig fühlte (meistens lagen Zeitungen ganz oder zerschnippelt auf der winzigen Fensterbank). So verließ ein jeder seine Wohnung mit einer Toilettenrolle in der Hand, wie mit einem Kompass ausgestattet, und suchte die Einsamkeit. Gertrud hasste dieses Ritual und fühlte sich von jedem, den sie im Treppenhaus traf, angegafft. Sie wollte nicht, dass irgendjemand ihre Gedanken lesen könnte. Hier war es mehr als offensichtlich, was sie sich in nächster Zeit vorgenommen hatte. Einmal vergaß sie den Wohnungsschlüssel und musste einige Minuten im Morgenrock vor der Tür stehen (weil sie Luise nicht aus dem Schlaf reißen wollte), bis Eberhard nach einer Viertelstunde mit der Zeitung und frischen Brötchen zurückkam.

Ein Heidengeld hatte Eberhard bezahlen müssen, damit er vorläufig als Arzt in Marseille arbeiten konnte. Er war auch dankbar dafür, dass es so etwas wie korrupte Beamte gab; wie hätte er sonst seine Familie ernähren können? Als Deutscher im Feindesland.

Diese Vorläufigkeit dauerte an seit dem Tag, an dem er in Marseille zu praktizieren begann, mehr als drei Jahre. Seine Patienten waren hohe Beamte, die kurz vor der Pensionierung standen und, wohl aus Gründen der praktischen Vernunft, noch mitnehmen wollten, was noch mitzunehmen war. Alte, erfahrene Hasen, einige davon waren Kant-Kenner, die wussten, wann die theoretische und praktische Vernunft miteinander nicht im Einklang zu bringen waren und zogen trotzdem die notwendige Konsequenz daraus, und die hieß, nimm mit, was du gern dein Eigen nennen möchtest. Alte Beamte im hohen Dienst, die an Verengung der Lebensperspektiven und Vergrößerung der Prostata litten.

Eberhard musste sich immer wieder insgeheim eingestehen, dass es mit dem Krieg ernst war. Dabei hatte er Gertrud fest versichert, dass dieser Krieg sich auf Polnisches Territorium beschränken würde.

„Warten wir ab, ob Italien wirklich in den Krieg ziehen wird!", tönte er. Er wollte nur seine Frau beruhigen, aber Gertrud ging nicht darauf ein.

„Dann wandern wir nach Australien aus, und dort sind wir hundertprozentig sicher", versuchte Luise Stimmung zu machen. Freude kam nicht auf.

Zur selben Zeit, in der Eberhard die Zeitung aufschlug, versuchte ein ägyptischer Beamter die Zukunft zwischen den Zeilen der Zeitung "Al Ahram" zu lesen. Er war der Staatsanwalt Wagdi Hefnawi. Er saß im Bus, der zwischen Demiatta und Mansoura in Nord-Ägypten pendelte. Der Bus rüttelte und schaukelte. Sein ovales Gesicht verbarg er hinter der Zeitung. Nur sein Tarbusch, in dezentem Dunkelrot, verlieh seinem Kopf eine erhabene ägyptische Beamtenwürde. Bei näherem Hinsehen hatte Wagdi rötliche Wangen und für einen Ägypter hatte er übertrieben helle Haut. Seine schwarzen Augen trugen schwere Lider, und wer ihn betrachtete, musste den Eindruck gewinnen, diese Augen hätten den Kampf mit einer Last aufzunehmen, bevor sie in Erscheinung treten.

Er überflog die Schlagzeilen, aber die Zeitung gründlich zu lesen, war unmöglich. Die Sätze bildeten seismographisch das Rütteln und Schütteln des Busses ab und seine Augen hatten Mühe, die in Unruhe geratene Schrift zu lesen. Er faltete sie zusammen und steckte sie in die Tasche. In Askour stieg er aus.

Sechs Jahre hatte er in Demiatta verbracht, nie hatte er geglaubt, dort so lange bleiben zu müssen. Jedes zweite Jahr hatte er eine Petition an die Aufsichtsbehörde in Mansoura geschrieben und darum gebeten, ihn nach Alexandrien zurück zu versetzen. Jedes Mal war sein Antrag abgelehnt worden. Eines Tages meldete sich Besuch aus Kairo an: Der Staatssekretär Ibraschi erschien in seinem Büro und fragte, ob er nicht bereit sei, für eine Weile in Askour zu arbeiten. Wagdi fühlte sich geehrt, denn dass sich der Herr Staatssekretär persönlich zu ihm bemühte, wertete er als einen beachtlichen Vertrauensbeweis.

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