Ben Worthmann - Nocturno

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Nocturno: краткое содержание, описание и аннотация

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Dies ist die Geschichte eines Mannes, dessen luxuriöses Leben binnen weniger Tage zerbricht – ein Drama über Begehren, Gewalt, Schuld und Verstrickung, mehr als ein üblicher Krimi.
Max lebt in einer feinen Villa, umgibt sich mit kultivierten Bekannten, ist eitel und legt Wert darauf, Geist und Körper in Form zu halten. Doch der schöne Schein trügt. Während seine junge, reiche Frau für ein paar Tage verreist ist – angeblich, um ihrer verlassenen Freundin beizustehen –, gerät er im wahrsten Sinne auf Abwege und alsbald in eine Art realen Alptraum.
Beklemmender Psychothriller von Ben Worthmann, dem mit «Die Frau am Tor» auf Anhieb ein Beststeller gelang. Weitere Werke des Autors: «In einer Nacht am Straßenrand», «Etwas ist immer» und «Leben für Fortgeschrittene» , «Das Grab der Lüge» und «Tödlicher Besuch».

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Kein Wort über die Frau, keine Erwähnung des Feuerzeugs, keine Rede von irgendwelchen Knöpfen, die am Tatort gefunden worden waren – Max konnte es kaum glauben. Wurde hier absichtlich etwas zurückgehalten, aus ermittlungstechnischen Gründen, wie es in solchen Fällen immer hieß? Oder waren die Leute bei der Zeitung einfach nur zu bequem gewesen, weiter nachzufragen oder hatten derlei Details nicht für interessant gehalten? Max hielt nicht allzu viel von Tageszeitungsjournalisten. Vor Jahren hatte er selbst eine Weile in dieser Branche gearbeitet, allerdings im Feuilleton, von wo aus man auf die anderen Ressorts ein bisschen herabzublicken pflegte. Doch diese Arbeit hatte ihn nicht befriedigt. Sein Freund Wieland, der als Verlagskaufmann über Beziehungen verfügte, hatte ihm seinerzeit zugeredet, sich doch endlich um eine sichere, gut bezahlte Position bei einer der Zeitungen in der Hauptstadt zu bemühen, was angesichts seiner Qualifikation kein Problem sein dürfe; immerhin konnte Max neben mehreren Jahren Berufserfahrung sogar einen Doktortitel vorweisen, was zunehmend eine Rolle spielte. Aber den Doktor verheimlichte er mehr oder minder konsequent, er bedeutete ihm nicht viel. Und die Vorstellung, in eine hierarchische Struktur eingebunden zu sein, schreckte ihn ab. Seit er mit Hanna verheiratet war, hatte sich dieses Thema ohnehin erledigt. Arbeiten, um Geld zu verdienen, musste er nicht mehr.

Er nahm sich die andere, im Osten erscheinende Zeitung vor, die schon zu DDR-Zeiten als „führende Hauptstadtzeitung“ gegolten hatte – ein fiktiver Titel, der inzwischen heiß umkämpft war –, und fand auf der ersten Lokalseite einen Zweispalter mit der Überschrift „Rätsel um toten Polen." Im Prinzip enthielt der Bericht auch keine anderen Informationen als das westliche Konkurrenzblatt, jedoch hatte sich der Redakteur wenigstens der Mühe unterzogen, den Polizeibericht umzuschreiben. Um dem Ganzen etwas mehr Farbe zu geben – und wohl auch, um die vom Layoutplaner vorgegebene Zeilenzahl zu erreichen –, hatte er darüber hinaus Spekulationen über beklagenswerte Formen der Ausländerfeindlichkeit sowie die zunehmende Ausbreitung von Gewalt und Verrohung in der Gesellschaft allgemein und in der Hauptstadt im besonderen angefügt. Der Artikel endete mit der vom Verfasser offenbar als besonders originell empfundenen rhetorischen Frage, ob denn ein Menschenleben heutzutage so wenig zähle, dass ein Toter stundenlang auf einem dunklen Gehweg liegen könne, bis er endlich gefunden werde.

Dieser Schluss wiederum erschien Max dann doch bemerkenswert, und so kurios er es fand, wie es dem Redakteur gelungen war, ein solch wichtiges Detail wie die Frage des Zeitraums zwischen Tat und Entdeckung auf eine derart ungeschickte, unpräzise Art und Weise zu präsentieren, so nachdenklich stimmte ihn die Sache selbst.

Es waren also bis zur Entdeckung des Toten offenkundig Stunden verstrichen nach seinem zweiten Aufenthalt am Tatort – seit er noch einmal zurückgekehrt war, um sein Feuerzeug zu suchen und festgestellt hatte, dass die Frau verschwunden war. Er ärgerte sich erneut, dass er nicht die Nervenstärke besessen hatte, den Boden noch einmal intensiv abzusuchen, sondern einfach davongelaufen war. Andererseits hatte er kaum ahnen können, dass so lange niemand vorbeikommen würde, zumindest niemand, der sich für den Leichnam des toten Polen interessierte. Womöglich war tatsächlich jemand vorbeigekommen, ohne sich aber weiter um den am Boden Liegenden zu kümmern, den er vielleicht für einen Betrunkenen hielt. Oder er hatte schlichtweg kein Interesse daran gehabt, sich irgendwelche Scherereien einzuhandeln und hatte deshalb darauf verzichtet, die Polizei zu informieren.

Genau wie ich selbst, dachte Max. Er hatte sich so verhalten, als sei es ganz selbstverständlich, einen Toten wie einen ausrangierten Gegenstand am Straßenrand liegen zu lassen, da ihm ja ohnehin nicht mehr zu helfen war. Nur um die Frau hatte er sich gekümmert, aber auch nicht eben so, wie es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre. Er hatte nicht einmal den Mut aufgebracht, die Polizei und den Rettungsdienst anzurufen, um sicherzustellen, dass ihr geholfen wurde.

Dass die Frau es offenbar aus eigener Kraft geschafft hatte, den Ort des Geschehens zu verlassen, durfte er sich nun wahrhaftig nicht als Verdienst anrechnen. Der Schneid, den er bewiesen hatte, als er der Frau zur Hilfe gekommen war, wurde durch seine anschließende Kopflosigkeit, ja Feigheit völlig entwertet, sodass die vorläufige Bilanz seines Handelns deutlich im Minusbereich blieb. Ein Mensch war durch ihn zu Tode gekommen, daran gab es nichts zu beschönigen. Und wie immer sein mannhaftes Einschreiten, das dieses niederschmetternde Resultat verursacht hatte, juristisch zu gewichten sein mochte – wahrscheinlich so, dass er glimpflich davon käme –, so bedeutete es in der Konsequenz doch für ihn selbst eine regelrechte Katastrophe. Man würde sich von ihm abwenden, er würde fortan, wie es so hieß, als gesellschaftlich unmöglich gelten, als jemand, über den getuschelt werden würde, wenn nur der Name fiele. Und an Hannas Reaktion wollte er lieber gar nicht denken. Doch selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass seine Rolle in dieser Angelegenheit niemals ans Licht käme, einfach deswegen, weil es niemand für möglich hielt, dass ein Mann wie er in so etwas verwickelt sein könnte, so würde sein Leben nie mehr sein wie zuvor. Immer würde er mit diesem Bewusstsein leben müssen, dass er den Tod eines Menschen verursacht hatte, und das, ohne ganz genau zu wissen, was tatsächlich passiert war.

Er brauchte jetzt dringend etwas zu trinken. Er packte alle Zeitungen zusammen, die durchgesehenen wie die ungelesenen, und warf das ganze Bündel in die Altpapiertonne, die neben der Doppelgarage stand. Dabei streifte sein Blick Agnes' Auto, das wie immer auf dem plattierten Abstellplatz neben der anderen Garagenseite geparkt war, und er spürte wieder Ärger in sich aufsteigen. Schnell ging er ins Haus, mixte sich in der Küche einen dreistöckigen Wodka-Lemon mit Eis und versuchte, während er ihn noch im Stehen trank, seine Gedanken zu ordnen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, schüttete er sich sicherheitshalber ein zweites Glas ein, nahm es mit in den Salon, ließ sich in einen Sessel sinken und trank es in kleinen Schlucken aus.

Plötzlich fiel ihm ein, dass die Online-Ausgaben der Zeitungen vielleicht schon etwas Neues hatten. Er eilte in sein Zimmer und fuhr den Laptop hoch. Aber was er dort las, war identisch mit dem, was in den Printausgaben stand. Er zögerte, bevor er noch einen Blick in die Boulevardblätter warf, tat es dann aber doch und ärgerte sich sofort. Dort hatte man es nicht einmal nötig gefunden, angesichts der Ungeklärtheit der Ereignisse relativierende Formulierungen zu benutzen, sondern war sogleich zu dem reißerischen Schluss gelangt, dass hinter dieser Geschichte das organisierte Verbrechen stehen musste, die „osteuropäische Mafia."

Er schaltete den Computer in den Standby-Modus, und während er auf den sich schwärzenden Bildschirm starrte, fiel ihm etwas ein, das er bis dahin noch gar nicht bedacht hatte: Die Frau hatte es bisher offenbar nicht für notwendig gehalten, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Das war äußerst merkwürdig. Entweder maß sie der Sache zu wenig Bedeutung bei, was dann noch merkwürdiger wäre – oder es verhielt sich mit dieser Sache in Wirklichkeit ganz anders, als er bisher vermutete und sich aus seiner bruchstückhaften Erinnerung zusammenreimte. Vielleicht hatte er die nächtliche Situation völlig falsch eingeschätzt und die Frau war gar nicht von dem jungen Mann polnischer Abkunft überfallen worden. Nachts stellte sich vieles anders dar als bei Tag. Die Nacht konnte eine große Schwindlerin sein. Wieder klang ihm das Stakkato der Schritte jenes weglaufenden dritten Mannes im Ohr, dessen Rolle ihm nach wie vor rätselhaft war.

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