Helmut H. Schulz - Friedrich von Holstein

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Den Ehrentitel: «Graue Eminenz» bekam der «Vortragende Rat» im Auswärtigen Amt zunächst Preußens, später des Deutschen Kaiserreiches, früh verliehen, und zwar von aufmerksamen ausländischen Beobachtern, die feststellten, dass die Politik von den Geheimräten des Auswärtigen Amtes gemacht wurde. Diplomaten, Politiker und die Redakteure der Skandalblätter nannten den Mann an der Spitze der Ministerialbürokratie im Auswärtigen Amt, ehrfürchtig erschauernd: Graue Eminenz, Éminence grise und schrieben ihm einen Einfluss zu, den er nie besessen hat. In der Tat aber gab es ein Jahrzehnt, in welchem Holstein die Außenpolitik des Reiches faktisch geleitet hat, wie in den Auslandsvertretungen zu recht geraunt wurde. Es war sein Jahrzehnt, und der Übergang des Jahres 1890 zu 1891 bedeutete nicht nur die Entlassung Bismarcks und den Kanzlerwechsel, sondern auch einen Einschnitt im Leben Holsteins; die absolute Zäsur…

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Von heute aus erscheint dieses Wahlsystem ungerecht gegenüber dem gleichen und geheimen Wahlrecht. Berücksichtigt man aber die soziale Zusammensetzung und die Ökonomie der ländlichen Kreise, dann hätte die Einführung des allgemeinen Wahlrechtes zu einem Chaos geführt. Jeder gewählte Abgeordnete musste für die Kosten seines Mandates im Landtag selbst aufkommen, wozu Tagelöhner und selbst Handwerker nicht in der Lage waren. Wer keine Steuern zahlte, konnte auch nicht Urwähler sein. Die Revolution brachte nur die Bürger in Stellung, wenngleich sie von den kleinen Leuten ausgefochten wurde. Hier wäre anzusetzen gewesen. Eine Reform hätte die gesellschaftliche Umgestaltung einleiten müssen. Die Presse schrieb über das Frankfurter Vorparlament, das rüstig tätig war, ahnungsvoll, neunundneunzig Professoren, Deutschland, du bist verloren! Fortschritte gab es dennoch, sogar eine Partei, die sich »Fortschrittspartei« nannte.

Im Roman »Der Stechlin«, dem Alterswerk Theodor Fontanes, ist das Wahlverfahren in der Grafschaft Ruppin, einem der Wahlkreise geschildert, allerdings aus der Zeit Kaiser Wilhelm II., als sich die Sozialdemokratische Partei bereits zur Wahl stellen konnte und besser gerüstete Abgeordnete bereit standen, dank der Agitation in den Arbeiterbildungsvereinen und der politischen Literatur. In diesem Falle war ein Mandat im Reichstag freigeworden und eine Nachwahl im Wahlkreis Ruppin fällig. Zwei Kandidaten standen zur Wahl, ein Altkonservativer, der Major von Stechlin von altem märkischen Schrot und Korn und ein sozialdemokratischer Arbeiter. Der Kandidat Dubslav von Stechlin äußerte über seine Kandidatur zweifelnd: »Übrigens gehe ich einem totalen Kladderadatsch entgegen. Ich werde nicht gewählt.« Pastor Lorenzen, verlegen: »Ihre Wahl, Herr von Stechlin, steht, glaube ich, fest; in unserer Gegend wenigstens. Die Globsower und Dagower gehen mit gutem Beispiel voran. Lauter gute Leute.« - »Vielleicht, aber schlechte Musikanten. Alle Menschen sind Wetterfahnen, ein bisschen mehr, ein bisschen weniger.« (Der Stechlin. Aufbau Verlag. Seite 178 u.f.) Die Konservativen bringen den alten Stechlin gegen den Sozi Torgelow nicht durch; selbst im Modus des Dreiklassenwahlrechtes war also die SPD auch auf dem Lande erfolgreich. Fontane hat die Verhältnisse in der Grafschaft vielleicht erfunden, aber gekannt und die Teilnehmer am Bankett des Wahlabends, die konservativen Verlierer, ist eine Liste des Grundadels plus einem bürgerlichen Überläufer, der sich zwar konservativ geriert aber »freisinnig« wählt, aufgezählt. Drastischer schildert Heinrich Mann im Roman »Der Untertan« die Nachwahl eines Reichstagsabgeordneten in einem Nest namens Netzig; hier steht der Kandidat der Freisinnigen Partei gegen den Nationalen frischester Prägung; die Stichwahl kürt mithilfe des Nationalen paradoxerweise den sozialdemokratischen Arbeiter zum Sieger. Gewiss, eine Satire, aber eine mit Hintergrund. Die Vorgänge schildern Missbräuche, wie sie bis heute jedem anderen Wahlsystem eigen sind; auch in den entwickelteren Ländern, als dem Vorbild. In England und den Vereinigten Staaten von Nordamerika gab es kein allgemeines und gleiches, kein formales Wahlrecht, sondern ein Verhältniswahlrecht und bis heute wird in den USA mit Wahlmännern gewählt. Die Ruppiner Konservativen, der Adel der Grafschaft, regten sich auch nicht groß über den Wahlausgang, den Verlust eines Reichstagssitzes, auf. Sie fassten Tritt, machten eben den »Schritt in die richtige Richtung« auf den alle nach dem Fall Bismarcks und der Aufhebung des Verbotes sozialdemokratischer Organisationen, gewartet hatten. Der Reichstag wies später die sogenannte Umsturzvorlage ab, nicht weil die Liberalen, der Freisinn und das Zentrum, die soziale Revolution herbeisehnten, sondern weil sie die Kontrolle fürchteten, der sie sich mit Annahme dieses Gesetzes unterworfen hätten. An die Gefahr, die ihnen von der Sozialdemokratie drohte, die längst mehrheitlich im Reichstag saß, gezähmt und maßvoll kultiviert und mit Ämtern versorgt, das Zünglein an der Waage, dachten sie in zweiter Linie. Zurück zu Holstein.

Der konservative Friedrich von Holstein kannte Bismarck bereits aus einer gemeinsamen Tätigkeit an verschiedenen preußischen Gesandtschaften, der Reihe nach, St. Petersburg, Paris. Zuvor war der junge Referendar Holstein als Botschaftssekretär der Übung halber durch die Machtzentren der Welt gewandert, und er hatte sich den Ruf erworben, ein guter Beobachter, ein pflichtbewusster, zuverlässiger unbestechlicher Beamter zu sein. Paris kannte er sehr gut, das Paris des Staatsstreiches unter dem Kaiser Napoleon III., und die republikanische Metropole von 1871 und 1872 danach, unter Thiers und dem Botschafter des Reiches, Harry Graf von Arnim. Napoleon III., eine auffallende Erscheinung unter den neuen Monarchen, mit aufgewichster Barttracht, wurde in der Satire besungen; »das ist der Mann im Zylinder, mit dem schwarz lackierten Bart, das letzte Malheur der Familie, Napoleon Bonaparte«.

Das Jahrzehnt war reich an Ereignissen und Veränderungen. Soweit es Frankreich anging, lag Bismarck, dem inzwischen zum Reichskanzler aufgestiegenen Leiter der kaiserlichen Außenpolitik alles daran, mit der Französischen Republik in ein erträgliches Verhältnis zu kommen. Schwer genug hatte die dritte Republik für die Sünden des Kaiserreiches unter dem Napoleonspross zu büßen, mit hohen Kriegsentschädigungen und dem schmerzlichen Verlust Elsass-Lothringens. Bismarck hatte sich für maßvollere Kriegsentschädigungen eingesetzt, wie er auch die Niederlage Österreichs im sogenannten »Deutschen Krieg«, dem für Deutschland folgenreichsten dieser Periode, nicht zur Erpressung Wiens nutzte. Österreich musste keinen Fußbreit Boden abtreten und auch nicht eine Mark Entschädigungen leisten. Bismarck sah in unterlegenen Gegnern stets die potenziellen Verbündeten von morgen. Überdies war die Bevölkerung des Elsass mehr französisch als reichsdeutsch gestimmt, schon gar nicht preußisch. Die kaiserliche Verwaltung sorgte im Verein mit der Garnison dafür, dass sich daran nichts änderte.

Ein Licht auf die Verhältnisse warf die Reichstagsrede eines elsässischen Abgeordneten namens Röser in der Debatte vom 03. Dezember 1913, also mehr als vierzig Jahre nach dem Verlust der französischen Provinz an Deutschland. Die Deutschen aus dem »Altreich« benahmen sich gegenüber den »Anschlussdeutschen« wie Kolonialherren, betonten ständig ihre Überlegenheit und ihre Geringschätzung gegenüber den neuen Bürgern. Elsässer wurden als »Wackes« bezeichnet, was mundartlich einer Herabsetzung gleichkam oder von den Elsässern so empfunden wurde. An einem Sonntag hatte es in der elsässischen Stadt Zabern einen Auflauf, eine Missfallenskundgebung vor einer kaiserlichen Dienststelle gegeben. Es kam zu Zusammenstößen der Bevölkerung mit der Polizei, zunächst in den Gasthäusern, fortgesetzt auf den Straßen. Darauf ließ ein Leutnant von Forstner, Militär unter Waffen, mit scharfer Munition aufziehen und verhängte das Kriegsrecht. Die Sache eskalierte, alle Soldaten mussten sich in den Kasernen versammeln oder durften sie nicht verlassen. Den Abschluss der Zabern-Affäre bildete eine Grußadresse des Kronprinzen an den Standortkommandanten, von »Kamerad zu Kamerad«, wie der Kronprinz schrieb, in der er alle Maßnahmen des Militärs billigte. Umgekehrt richtete das französische Misstrauen gegen die Elsässer den jüdischen Artillerieoffizier Dreyfus beinahe zugrunde, der in den Verdacht der Spionage für das deutsche Kaiserreich geraten war.

Merkwürdigerweise fällt Holsteins Entschluss, sich versuchsweise aus der Diplomatie zurückzuziehen in die Phase der Zeit nach dem deutsch-dänischen Krieg. Die Transport- und Handelsgesellschaft, in die er mit einigem Kapital eintrat, wollte die Rheinschifffahrt durch ein System von Schleppstrecken und Schleppern verbessern und sicherer machen. Seit Nutzung der Dampfkraft zum Antrieb von Maschinen, zogen Schlepper die Lastkähne. Der Rhein war als Wasserstraße und Verkehrsweg für die Anliegerstaaten lebenswichtig. Ursprünglich mit von Handkraft bewegten Schleppkähnen befahren, manchmal durch Segel bewegt, bewirkten die Dampfschlepper einen Aufschwung im Güterverkehr. Bei der starken Strömung des Rheins, half der Fluss dem Talfahrer in Richtung Norden in die Niederlande; umso mühsamer war die Bergfahrt. Streckenweise wurden die Frachtkähne auf den Uferwegen getreidelt. Dass eine erhebliche Menge Güter schneller und kostengünstiger übers Wasser transportiert werden konnten, war auch für Preußen wichtig, die Handelswege in die westdeutschen Provinzen am Rhein führten übers Wasser, hätten führen können, muss es heißen, wären sie schon ausgebaut gewesen.

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