Helmut H. Schulz - Friedrich von Holstein

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Den Ehrentitel: «Graue Eminenz» bekam der «Vortragende Rat» im Auswärtigen Amt zunächst Preußens, später des Deutschen Kaiserreiches, früh verliehen, und zwar von aufmerksamen ausländischen Beobachtern, die feststellten, dass die Politik von den Geheimräten des Auswärtigen Amtes gemacht wurde. Diplomaten, Politiker und die Redakteure der Skandalblätter nannten den Mann an der Spitze der Ministerialbürokratie im Auswärtigen Amt, ehrfürchtig erschauernd: Graue Eminenz, Éminence grise und schrieben ihm einen Einfluss zu, den er nie besessen hat. In der Tat aber gab es ein Jahrzehnt, in welchem Holstein die Außenpolitik des Reiches faktisch geleitet hat, wie in den Auslandsvertretungen zu recht geraunt wurde. Es war sein Jahrzehnt, und der Übergang des Jahres 1890 zu 1891 bedeutete nicht nur die Entlassung Bismarcks und den Kanzlerwechsel, sondern auch einen Einschnitt im Leben Holsteins; die absolute Zäsur…

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Bismarck-Schönhausen hatte zwar keine Träume, zählte aber zu denen, die den Kampf mit der Revolution bis aufs Messer durchfechten wollten. Augusta besaß im Kronprinzen das Faustpfand, den späteren Kaiser Friedrich I.; als Nachfolger seines Großvaters und Vaters besaß er einen erblichen Anspruch auf den Kornblumenthron Preußens. War es nun ein Gerücht, so plante die preußische Königin als Vormund des Prinzen, als ein weiblicher Lordprotektor oder als Prinzregentin die Herrschaft an sich zu reißen, bis zur Volljährigkeit des Kronprätendenten. Im Revolutionsjahr 1848 zählte der Kronprinz siebzehn Jahre, hätte also durchaus zum König gekrönt werden können, falls es die Verhältnisse zugelassen hätten. Nein, es war ein vages Gerücht, ein Gedankenspiel, kaum mehr. Dass sie sich mit einer Gruppe entschlossener Männer des Prinzen bemächtigt haben könnte und ihn zum König auszurufen, mit seiner Mutter als Regentin an seiner Seite; so weit ging die preußische Fantasie nicht. Dergleichen wäre in Frankreich oder in England denkbar gewesen, nicht aber in Berlin.

Immerhin aber war Augusta in Babelsberg geblieben und wartete ab, wie sich die Dinge entwickeln würden. Die Liberalen um den König herum hatten zwar einen gewissen Auftrieb bekommen und eine unbestimmte Hoffnung geschöpft. Sie hielten den, ob der Ereignisse zu einer energischen Handlung unfähigen König Friedrich Wilhelm IV. für erledigt, bedauerten ihn vielleicht, als einen der harmloseren Menschen und Zeitgenossen, aber sie hatten kein Konzept und keinen führenden Kopf, sahen ratlos angstvoll der Zukunft und der eventuell drohenden Republik entgegen und warteten ebenfalls ab.

Immerhin erzwangen die Revoluzzer vom Monarchen eine respektvolle Verbeugung vor den, im Schlosshof aufgebahrten Gefallenen, riefen laut: Den Hut ab; bis dass der arme König, vor der Kanaille erschrocken, sein Haupt entblößte. Dies nahmen sie für den Sieg der Revolution und gingen entweder zum Essen nach Hause, oder sie versammelten sich in den Caféhäusern und Lesestuben der Stadt, um die Erfolge der Revolution zu erörtern. Eine Bürgerwache wurde schließlich vor dem verwaisten Kronprinzenpalais »Unter den Linden«, das Haus des flüchtigen Wilhelm, postiert. Das war alles, es war die Revolution; ihre Opfer, 187 Tote, wurden am 22. März in Friedrichshain beigesetzt. Insgesamt wurden 254 Gefallenen gezählt, darunter acht Frauen und drei Kinder. Tatsächlich mochte Otto von Bismarck in Babelsberg nur sondiert haben, um zu hören, was die Königin im Schilde führte. Er konnte sich rasch davon überzeugen, dass von hier nichts zu befürchten war. Augusta dachte nicht daran, das Ruder zu übernehmen. Sie wäre in der Tat nur in die Abhängigkeit sich streitender Parteiführer geraten, hätte jedenfalls keinen fix und fertigen Staat übernommen. Es war die erste Begegnung Bismarcks mit seiner späteren Erzfeindin; sie misstraute ihm, wie er ihr. Um alle diese Spekulationen abzuschließen; Augusta besaß keine Hausmacht, keine männlichen Parteigänger, die sie motivierten und umgekehrt, wie Katharina in Russland oder Elisabeth in England, deren Machtwille die Dinge mächtig beeinflusst und sie vorangetrieben hatten. Die Herrin von Babelsberg war in Preußen und von Preußen nie akzeptiert worden. Die Duchesse von Bourbone hatte einst auf die Frage, weshalb Königinnen immer erfolgreicher seien als Könige, geantwortet, weil unter Königinnen Männer die Politik machen, indessen die Weiber unter einem Monarchen das Regiment innehaben.

Als Holsteins diplomatische Laufbahn gerade begann, war Bismarck also schon die zentrale Figur der nachrevolutionären Ära und eines sich allmählich findenden und konsolidierenden Preußen. Die Aussprache Bismarcks mit seinem König im Park von Babelsberg 1862 unter vier Augen ist hoffentlich so wahr, wie nachgereichte Geschichte nur sein kann. Der konservative Politiker redete seinem konservativen König zu, die geplante Abdankung aufzuschieben und ihm, Bismarck, alles Weitere zu überlassen. So wurde es denn gemacht; die vom preußischen Landtag zurückgewiesene Heeresvorlage, im Verein von Freisinn und Konservative abgelehnt, die dreijährigen Dienstzeit für alle einzuführen, mitsamt neuen Steuern, wird vom gerade ernannten, preußischen Kanzler mit der Entmachtung dieser Versammlung, dem preußischen Landtag, beantwortet. Kann er nicht mit dem Landtag regieren, dann ohne ihn, die Volksvertreter fügen sich nach einiger Aufregung und gehen wieder in eine der Lesestuben, um sich zu beruhigen. Wir werden noch einmal bei Erörterung des sogenannten Verfassungskonfliktes darauf zurückkommen.

Zu diesem Zeitpunkt ist Holstein etwa dreißig und besitzt schon einige Erfahrung in der Diplomatie; er ist nicht ohne Patriotismus, ist Preuße und er ist ein überzeugter Anhänger der energischen Politik des Kanzlers. In Preußen wurde seit 1849 das Abgeordnetenhaus nach dem sogenannten Dreiklassenwahlrecht gewählt. Vermutlich hätte Bismarck bei Neuwahlen also nicht viel aufs Spiel gesetzt, vielleicht einige Verschiebungen in der Sitzverteilung auf den Bänken der Parteien hinnehmen müssen, kaum mehr. Es waren nur zwei, jede untereinander zerstritten. Dieses viel verrufene Dreiklassenwahlrecht kam in Preußen ein Jahr nach der Revolution von 1848, am 30. Mai 1849 zusammen mit der Eröffnung des Landtages zur Anwendung. Es wurde im Großen und Ganzen für die erste Reichstagswahl übernommen, bestand mit einem Reformansatz mitten im Kriege, bis zum Ende des Kaiserreiches 1919. Erst in der Weimarer Republik wurde nach einem allgemeinen und gleichen Wahlrecht votiert, ein Wahlrecht, dass schon in Frankfurt im Verfassungsentwurf beschlossen worden und also genau siebzig Jahre alt war. Der Wahlmodus entsprach im Jahre 1849 den ökonomischen und politischen Verhältnissen in Preußen, einem großen Agrarland, was man auch politisch dagegen sagen kann. Zwar hatte das Frankfurter Parlament in einem Verfassungsentwurf das allgemeine und gleiche Wahlrecht in Vorschlag gebracht, konnte es aber wie so manches andere, nicht durchsetzen. Das preußische Dreiklassenwahlrecht teilte die »Urwähler«, also alle Wahlberechtigten eines Kreises, in drei Klassen. Zur Ermittlung der Klasse wurde die Gesamtsumme des Steueraufkommens eines jeden Wahlbezirkes herangezogen und gedrittelt. Somit entfiel zwangsläufig die höchste Steuerklasse, die erste, auf die an Köpfen kleinere Gruppe, auf die Wohlhabenden und Besitzenden eines Wahlkreises. Die zweite und dritte folgten je nach Steuerleistungen. Festgelegt war demnach die Anzahl der Wahlmänner aus den Urwählern; es entfielen die gleiche Anzahl Wahlmänner auf jede der drei Klassen. Bei der ersten nach diesem Modus im Jahre 1849 durchgeführten Wahlen kamen laut Statistik auf die erste Klasse 4,7 %, auf die zweite 12,6 % und auf die dritte 82,6 % Urwähler. Die Wahlmänner, nach der Statistik je zehn pro Wahlkreis, wählten den Abgeordneten des Wahlkreises. Mit anderen Worten, die wenigen Reichen der höchsten Steuerklasse stellten genau so viele Wahlmänner, wie die Urwähler der beiden niedrigen Steuerklassen.

Auf dem Lande besaß der grundbesitzende Adel als erste und an Köpfen kleinste Klasse und Steuerzahler natürlich das Übergewicht, während die beiden anderen Gruppen, zwar an Kopfzahl größer, ja immerhin ebenfalls Wahlmänner aufboten. Die Abgeordneten, nicht direkt durch einfache Stimmenmehrheit ermittelt, sondern durch die Wahlmänner der jeweiligen Klasse berufen, zogen in den preußischen Landtag ein. Urwähler hießen alle männlichen Bewohner eines Wahlkreises, die im Besitz der Bürgerrechte waren und Steuern zahlten. Frauen zählten nicht zu den Urwählern, sie besaßen keine Bürgerrechte und entrichteten keine Steuern. Die Besitzenden der ersten Klasse errangen auf alle Fälle eine Mehrheit; in ländlichen Räumen der grundbesitzende Adel. Parteien wurde nicht gewählt; auf dem Lande gab es überhaupt nur eine, die konservative, wenigstens 1849; nur in den Städten hatte sich eine liberale Partei bilden können und Abgeordnete in den Landtag geschickt, deren Fraktion stark genug war, um das Etatrecht gegen König und Kanzler zu verteidigen. Insofern war die Revolution durchaus nicht ohne Resultat geblieben.

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