Helmut H. Schulz - Friedrich von Holstein

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Den Ehrentitel: «Graue Eminenz» bekam der «Vortragende Rat» im Auswärtigen Amt zunächst Preußens, später des Deutschen Kaiserreiches, früh verliehen, und zwar von aufmerksamen ausländischen Beobachtern, die feststellten, dass die Politik von den Geheimräten des Auswärtigen Amtes gemacht wurde. Diplomaten, Politiker und die Redakteure der Skandalblätter nannten den Mann an der Spitze der Ministerialbürokratie im Auswärtigen Amt, ehrfürchtig erschauernd: Graue Eminenz, Éminence grise und schrieben ihm einen Einfluss zu, den er nie besessen hat. In der Tat aber gab es ein Jahrzehnt, in welchem Holstein die Außenpolitik des Reiches faktisch geleitet hat, wie in den Auslandsvertretungen zu recht geraunt wurde. Es war sein Jahrzehnt, und der Übergang des Jahres 1890 zu 1891 bedeutete nicht nur die Entlassung Bismarcks und den Kanzlerwechsel, sondern auch einen Einschnitt im Leben Holsteins; die absolute Zäsur…

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Die Reichkanzler, Bismarck, Hohenlohe-Schillingsfürst, Bülow waren zuvor alle Geschäftsträger des Reiches im Ausland gewesen; sie besaßen Erfahrung in der Außenpolitik und vor allem Landeskenntnis. Caprivi bildete die Ausnahme. Jedes Bundesland hatte überdies seinen Botschafter mit kleinem Beraterstab in Berlin; umgekehrt wurde der Botschafter des Bundes am Hauptort des jeweiligen Bundesstaates akkreditiert. Holstein hatte ebenfalls an vielen Städten und Residenzen als Referendar in den Botschaften gewirkt und hätte doch nie den Platz des Botschafters einnehmen können. Aber es ist auch kaum möglich, sich diesen Legationsrat als Botschafter des Kaiserreiches vorzustellen. Er war kein Redner und bei freier Rede gehemmt. Unter Bismarck und seinem Sohn Herbert wurden die Dinge heftig und laut ausgetragen; diese Form, sich an ein zu lösendes Problem heranzureden, heranzuschreien, dürfte dem Legationsrat gelegen haben. Mit konkreten Aufträgen und Direktiven versehen, ging er an die Schreibtischarbeit. Er hinterließ eine enorme Menge Briefe und Konzepte; einen oder mehrere Schreibgehilfen, denen er diktieren konnte, hatte er nicht.

Immer in Nähe der Macht, schließlich von ihr gelenkt und von ihr verdorben, besaß Holstein enorme Sachkenntnis, auf die Bismarck zurückgriff, und sogar die Fähigkeit, sich in die zukünftige Lage hineinzudenken. Er wusste auf der »inneren Iris« im Leben der Diplomatie Bescheid, sammelte Material über die heimlichen Gewohnheiten ihrer Vertreter, ihren Eskapaden, den Liebesaffären, Geschäften und Intrigen, genug, um den einen oder anderen gegebenenfalls auszuschalten. Er war Patriot, ob ein preußischer, ist eher zweifelhaft. Hilfreich bot er die Hand, getreu seinem Beamteneid, wenn es galt: »Schaden vom Reich abzuwenden«. Den Schaden zu erkennen oder ihn zu erkunden, darin lag für Holstein der Reiz seiner Beratertätigkeit. Holstein war ein Vorläufer, wenn auch die geheime Diplomatie keine neue Erscheinung gewesen ist. Schon Friedrich II., der Große, hielt jeden Botschafter für einen verkappten Spion und versicherte sich selbst ihrer Dienste. Es war dies der Brauch. Das Geschäft wird heute von großen durchorganisierten technisch gerüsteten Geheimdiensten besorgt. An der Praxis der Spionage hat sich nichts geändert, alles ist eher schlimmer geworden.

Holstein, der Zurückgesetzte, fand schließlich Gefallen an diesem Spiel, lancierte Botschafter oder trug zu ihrem Sturz bei, sah sich selbst reicher an Einfluss, als er ihn wirklich besessen hatte, verteidigte am Ende mit heftigen Ausbrüchen seine Position, spürend, dass seine Macht dahinschwand. Es waren die anderen, die aus ihm den Gegenspieler der göttlichen Vorsehung machten; sie glaubten an die Macht der Intrige, an die Majestät des Kaisers, als zum System gehörend und tummelten sich im seichten Wasser der Oberflächlichkeiten oder der Faulheit. Eines wird der heutige Leser feststellen, dieser Holstein war eine besessener, ein großartiger Arbeiter; selbst der Staatssekretär Tschirschky räumte ein, dass Holstein einen Berg Akten in kurzer Zeit durcharbeiten und darüber präzise Vortrag halten konnte. Von Freunden, seiner Erfahrungen und Kenntnisse wegen, hoch geachtet, übrigens auch von allen Kanzlern, solange sie ihn brauchten, fingen sie an, ihn zu verleumden und herabzusetzen. Von Feinden war er aus denselben Gründen tief gehasst. Bis hinauf zum Kaiser war sein Ruf gedrungen, unbestechlich zu sein. Wilhelm wusste vom Hörensagen von der Unersetzlichkeit des Legationsrates und hielt die Hand über ihn, aber Kaiser und Kanzleirat haben sich erst nach siebzehn Jahren getroffen und in die Augen gesehen. Sie hatten sich, wie zu erwarten, nichts zu sagen. Es hat etwas Groteskes, wie einfach seine Entfernung aus dem Amt vor sich ging; durch einen Staatssekretär und durch einen Verwaltungsakt. Als Holstein selbst in letzter Stunde das Schriftstück mit seiner Demission suchte, um seine Kündigung zurückzuziehen, weil ihm klar wurde, es könne einmal ernst damit werden, fand sich das Blatt nicht an. Das Dokument war nicht aufzufinden. Der späte, erst der vollendete Friedrich von Holstein kam in Widerspruch zu seinem Leben, zu seinem Lebenswerk, wenn man so will. Redlich hatte er der Monarchie gedient, bis er endlich ihre Entartung erkannte, er starb im Ruhestand am 8. Mai 1909 in seiner Wohnung im Alter von zweiundsiebzig Jahren, von zwei Frauen umgeben, seiner langjährigen Wirtschafterin und der engen Freundin, Helene von Lebbin, der Witwe seines Freundes. Wer war er und wie kam er in diese Machtstellung?

Geboren wurde Holstein am 04. April 1837 in Schwedt an der Oder, verbrachte aber die längste Zeit seines Lebens in Berlin. Häufig war er zuvor auf Reisen, als Referendar in den Botschaften Preußens und des Kaiserreiches in aller Welt. Seltsamerweise aber war der Fachmann für die Außenpolitik nach 1874, mit einer Ausnahme 1881, als er nach Nizza reisen musste, Jahre lang nicht mehr im Ausland gewesen, er entschied alles nach den Berichten der Botschafter oder seiner Vertrauten. Sein Quartier, eine Dreizimmerwohnung in der Großbeerenstraße 40 im Berliner Stadtbezirk Kreuzberg, damals dem sogenannten Geheimratsviertel, hat er nie gewechselt. Es hätte auch nicht zu ihm gepasst, sich eine andere Umgebung zu suchen und das Altgewohnte aufzugeben. Auch sein Dienstzimmer in der Wilhelmstraße, dem Auswärtigen Amt in Nähe der Diensträume des Kanzlers, behielt er bis zu seiner Entlassung. Es gab da eine Verbindungstür zwischen dem Arbeitszimmer Holsteins und dem des Staatssekretärs. Diesen bequemen Weg hat der Legationsrat lange genutzt; er musste nicht über den Flur durch das Vorzimmer gehen, um den Vorgesetzten aufzusuchen. Bis ihn der Staatssekretär von Tschirschky und Bögendorff höflich aber bestimmt ersuchte, gefälligst die Tür über den Flur durch das Vorzimmer zu benutzen, wie jeder andere Besucher. Er meinte, es nicht zu ertragen, dass Holstein zu jeder Zeit in seinem Rücken auftauchen könnte. Die Verbindungstür wurde geschlossen; es war eine Neuerung, die Holstein signalisierte, dass seine Zeit abgelaufen war. Er wehrte sich nur schwach und mit falschen Mitteln gegen seine Zurücksetzung, schrieb seine letzte Demission, weil seine Direktive für die Verhandlungen in Spanien unbeachtet geblieben war. Ein Vorwand? Nicht nur, es war eine Gelegenheit zu gehen, auch wenn Holstein gezögert hat, diesen Schritt zu machen.

Das zweistöckige Gebäude in der alten Berliner Wilhelmstraße, im Neoklassizismus mit ausgebauter Mansarde, war von bescheidener Größe, bedenkt man, welche politischen Entscheidungen hier getroffen wurden. Spätere Regierungen brauchen für ihre Dienststellen größere Häuser und ganze Stadtkomplexe; bei Klausuren besetzen sie mit Presseleuten und Fachberatern modernisierte Schlösser in angenehmer ruhiger Lage und sichern ihre physische Existenz durch Drahtzäune und militärisches Wachpersonal. Ein Kanzlertee ist eine teure Angelegenheit geworden, die Flugreise eines Regierenden verbraucht das Vielfache an Jahreseinkommen eines Durchschnittsmenschen. Jeder neu ins Amt eingeführte Minister bekommt einen Beraterstab und ein Büro. Minister beauftragen fachliche Gutachter, um sich über die Weltlage zu unterrichten und beraten zu lassen. Andere verfassen ihre Reden, Gesetzentwürfe stammen aus der Feder eines Referenten. Um einem anderen Regierungschef die Hand zu drücken, kriegt der Kanzler eine Ehrenkompanie unter Gewehr gestellt; ein Musikkorps bläst die jeweilige Nationalhymne; er oder sie neigt den Kopf. Manche Länder stecken ihre Ehrenkompanien in historische Uniformen mit vergoldeten Helmen und blanker Waffe. Neu an diesen Zeremonien sind die Bruder- und Schwesterküsse der Chefs; gemach, sie sind auch nicht ernst gemeint. Den Staatssekretären ihres Gefolges ist dieses Kussritual erlassen. Daran gemessen ist der Aufwand, den die Kanzler der Kaiserzeit beanspruchten, bescheiden. Holsteins Berater und Informanten waren mit der Einladung zu einem Essen zufrieden, auf spätere Belohnung hoffend. Auf den Fotografien der Kaiserzeit sieht man einen einsamen Mann unter Gewehr, vor dem Eingang des Auswärtigen Amtes stehen oder gelangweilt auf und ab gehen; einer wurde offenbar in normalen Zeiten für ausreichend gehalten, um »Schaden vom Reich abzuwenden«. Gleichwohl sind zwei Anschläge verübt geworden; einer auf den Reichskanzler Bismarck, der nur einen blauen Fleck hinterließ, ein anderer auf den alten Kaiser Wilhelm I., etwas für Preußen, wie für das Reich Neues; auch dies vielleicht nur Nachahmung wie so vieles, Made in Europe oder mehr noch St. Petersburg.

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