Rena Moises - Die Untermieter

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Nicht eine Sekunde hat Hedda es bereut, sich die Leute ins Haus geholt zu haben. Denn immer nur alleine sein, das hält kein Mensch aus. Freunde hat sie keine. Um der drohenden Einsamkeit zu entfliehen, kommt sie schließlich auf die glorreiche Idee, in ihrer Wohnung ein Zimmer unterzuvermieten. So ziehen dann sehr unterschiedliche und auch interessante Menschen in Heddas bescheidene kleine Wohnung ein, wie die temperamentvolle Laura, eine Opernsängerin aus der 'Zauberflöte' oder der charmante Eduard, der darauf brennt, die Großstadt zu erkunden. Doch die Glückseligkeit, die Hedda mit jedem neuen Untermieter anfangs immer wieder empfindet, ebbt schnell ab, wenn ihre Untermieter Verhaltensweisen zeigen, mit denen sie so gar nicht klar kommt und sie sich in ihrer eigenen Wohnung bedroht fühlt. Abgründe aus ihrer Vergangenheit tun sich auf. Um dem zu entfliehen, entwickelt Hedda ungewöhnliche Strategien, um sich möglichst schnell ihrer rücksichtslosen Untermieter zu entledigen.
Denn eines ist klar: Diese Untermieter müssen weg!

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Hedda war, als wenn ihr zunehmend die Luft zum Atmen genommen wurde. Nicht nur, dass sie Verena nicht riechen konnte, überall, wo sie auch hinschaute, hatte diese Person sich ausgebreitet. Wollte sie baden, war dies nicht möglich, weil das Badezimmer voller Wäsche von Verena hing. Ging sie etwas eiliger über den Flur, stolperte sie über Verenas Kisten. Wollte sie abends ein Buch lesen, fand sie keine Ruhe, weil Verena den Fernseher eingeschaltet hatte, dessen Lautstärke durch die offen stehende Tür unweigerlich in Heddas Zimmer drang. Meinte sie dann, endlich ihre Nachtruhe gefunden zu haben, wurde sie jäh aus dem Schlaf gerissen, da Verena des Nachts häufig auf die Toilette ging und jedes Mal die Badezimmertür unsanft zuknallen ließ.

Ein scheußliches Gefühl erklomm auf leisen Sohlen Schritt für Schritt Heddas Gemüt. Alles deutete darauf hin - und so langsam rückte es auch schleichend in Heddas Bewusstsein -, dass Verena dazu imstande war, sich so einzunisten, dass die Machtverhältnisse in dieser Wohnung sich umzukehren schienen. Und Hedda war augenscheinlich dabei, dies auch noch zuzulassen. Sie selbst fühlte sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr wirklich präsent, höchstens noch als leere Hülse. Hier drehte sich alles nur noch um Verena. Hedda war ganz und gar in den Schatten dieser Frau gedrängt.

Es gab Tage, da war es besonders schlimm. Verena vereinnahmte dann nicht nur die gemeinsam genutzten Räumlichkeiten, sondern auch Hedda als Person. Seit einiger Zeit hatte sie sich nämlich angewöhnt, direkt, wenn sie nach Hause kam, bei Hedda hereinzuschauen, egal, ob diese gerade in der Küche beschäftigt war oder am Bügelbrett in ihrem Zimmer stand. Verena gesellte sich unvermittelt dazu, um bei Hedda ihren Alltagsballast abzuladen und sich so von den Anspannungen des Tages zu lösen. Hedda war ihr dazu gerade recht. In einem unermüdlichen Redeschwall ergoss sie ihren Frust, oder was sie sonst loswerden wollte, auf Hedda herab. Meistens ging es darum, allgemein die Welt, die ihr das Leben so schwer machen würde, zu beklagen. Nebenbei wurde Hedda dann noch mit weiteren Forderungen bombardiert, was sie für sich in der Wohnung geändert haben wollte. Zum Beispiel bräuchte sie eine längere Telefonschnur, wenn sie schon so ein altes Modell hätte, damit sie das Telefon mit in ihr Zimmer nehmen könnte, oder einen Fernsehkabelanschluss an die Hausantenne, damit sie einen besseren Empfang hätte, und so manches mehr. Ihre Ansprüche führten langsam ins Unermessliche. Sie verteilte auch gerne unaufgefordert Ratschläge, wie Hedda alles Mögliche noch besser oder anders machen könnte. Mit Unterhaltung oder Plauderstunde hatte das Ganze bei weitem nichts zu tun. Dazu war es schlicht zu einseitig. Nicht nur, was den Inhalt betraf, sondern auch durch die Art, wie unermüdlich Verena auf sie einredete, ohne auch nur im Entferntesten auf Heddas Bedürfnisse einzugehen. Hedda fühlte sich hingegen außerstande, sich in irgendeiner Form einzubringen, etwas dagegen zu setzen oder auch das Gespräch zu beenden, um Verena in ihre Schranken zu weisen. Im Gegenteil, Verenas Anwesenheit erdrückte sie und ließ sie selbst sich immer elender und kleiner fühlen.

Nachdem diese Attacken mit der Zeit alltäglich wurden, stellte sich bei Hedda der Effekt ein, dass sie innerlich abschaltete. Sie hörte einfach nicht mehr hin auf das, was ihr da aufgezwungen wurde. Sie versuchte es zumindest. Doch leider schaffte sie es damit nicht, den Ansturm völlig an sich abprallen zu lassen. Denn, was Verena an Anspannungen abbaute, das gewann Hedda im Gegenzug hinzu. Je mehr Verena auf sie einredete, desto angespannter und unruhiger wurde Hedda tief in ihrer Brust.

Als Verena dann eines Tages krank im Bett lag, sie hatte sich eine Erkältung zugezogen, hatte Hedda eigentlich auf etwas Ruhe gehofft. Doch stündlich schleppte Verena sich aus ihrem Zimmer, um sich in der Küche einen Kräutertee aufzubrühen. Zudem roch die ganze Wohnung nach japanischem Heilpflanzenöl, dem Hedda sich, selbst wenn sie wollte, nicht entziehen konnte. Mit zittrig weinerlicher Stimme klagte Verena Hedda wiederholt ihr Leid.

„Es ist so furchtbar“, schniefte sie jammernd durch die Nase. „Mein ganzer Kopf tut mir weh.“

„Hast du Fieber?“ erkundigte sich Hedda gezwungenermaßen höflich.

„Nein, aber ich fühl’ mich total flau“, antwortete Verena in gedämpftem Ton. „Ich bleibe lieber ein paar Tage zu Hause.“ Mit einer Hand an der Stirn hielt sie ihren kranken Kopf gestützt. „Wenn du wüsstest, wie schwer es mir fällt, mich immer aus dem Bett zu quälen.“

Sie demonstrierte das heulende Elend mit Perfektion. Mit hängenden Gliedern und gesenktem Kopf schlich sie durch die Räume. Vom Bett, zur Toilette, zur Küche und wieder ins Bett. Die glasigen Augen bescheinigten ihr obendrein, dass sie nicht simulierte. Dementsprechend Mitleid erregend war auch unverkennbar ihr Gesichtsausdruck. Und genau das sollte er ja wohl auch sein.

Unzweifelhaft spürte Hedda deutlich die Erwartung Verenas, bedauert und umsorgt zu werden. Wenn nicht gerade ein Husten zu vernehmen war, so hörte sie ein lautstarkes Trompeten ins Taschentuch. Spätestens damit wurde Hedda wieder darauf aufmerksam gemacht, eine Kranke im Haus zu haben. Irgendetwas sträubte sich jedoch in Hedda, auf Verenas Leiden in irgendeiner Form einzugehen und führte sie andererseits in bohrende Konflikte. Sie verwehrte ihre Hilfe und hatte gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, sich nicht zu kümmern.

Es stimmte nichts mehr. Das Gefühl der Euphorie mit der erneuten Anzeige in der Zeitung und die Zuversicht auf eine schöne Zeit mit einer netten Mitbewohnerin waren sehr schnell verblasst. Diese Mitbewohnerin hatte sich leider als absolute Fehlbesetzung herausgestellt. Die schöne Stimmung, die Hedda sich mit ihr erhofft hatte, war schon sehr schnell ausgeblieben und hatte sich in eine schwer auszuhaltende Gemütslage verkehrt. Sobald Verena die Wohnungstür aufschloss, war Hedda von einer angespannten Atmosphäre umgeben. Ein schreckhaftes Zucken durchfuhr ihren Körper, woraufhin ihr Magen anfing, verrückt zu spielen. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, in ein enges Korsett geschnürt zu sein, das ihr ein freies Atmen unmöglich machte.

Hedda dachte zurück an den ersten gemeinsamen Nachmittag, als Verena sich bei ihr vorgestellt hatte. Hatte sie sich damals so getäuscht? War sie wirklich so geblendet gewesen von der Glückseligkeit, wieder jemanden bei sich einziehen zu lassen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wer sich da hinter der Fassade verborgen hielt? Was hatte sie nur bewogen, ausgerechnet diese Frau aufzunehmen? Wenn sie so recht überlegte, dann war da schon bei diesem ersten Gespräch ein Hauch von Schwermütigkeit in Verenas Gesichtsausdruck zu lesen gewesen. Hedda hatte es auf die gerade zerbrochene Liebe zurückgeführt und nicht als elementare Eigenart betrachtet. Oder hatte sie womöglich gemeint, damit umgehen zu können, es nicht so wichtig zu nehmen, nicht so an sich herankommen zu lassen? Wie konnte sie nur so etwas in Betracht ziehen?

Ihr ganzes Leben hatte Hedda unter der Bevormundung und dem Jammerbild ihrer Mutter gelitten, war quasi geflüchtet, um sich dem nicht mehr täglich aussetzen zu müssen. Und dann holte sie sich so eine vergrämte und einnehmende Person freiwillig ins Haus.

Dabei hatte Verena sich anfänglich so nett gezeigt. Doch jetzt hatte Hedda sie durchschaut: Verena war nicht nett, sie war unverschämt. Unverschämt mit ihrer präsenten Art, sich zu nehmen, was sie glaubte, selbstverständlich anderen abverlangen zu können und unverschämt mit ihrem leidenden Gesichtsausdruck, in permanenter Erwartung auf Bedauern und Unterstützung. Sie war eine egoistische Frau, die sich nur um sich selbst drehte und nicht den Funken an Sensibilität besaß, zu erkennen, wann die Grenze der Belastbarkeit derer erreicht war, die sie für sich beanspruchte.

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