Emma Baro - Rawanni und die Mafiosi

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Nachdem der Gangster Abbe Collins ihr einen Mord angehangen und ihren Mann getötet hat, ist Rawanni, die mittlerweile 17 Jahre alt ist, in New York auf der Flucht vor Abbe und der Polizei. Ihren Wunsch zum FBI zu gehen muss sie begraben stattdessen schlägt sie sich auf der Straße durch, bis sie schließlich einen Job in einem Restaurant ergattert. Leider stellt sich heraus, dass es zur Mafia gehört und schon nach kurzer Zeit steckt Rawanni bis über beide Ohren in Schwierigkeiten. Der Mafioso Scallini tötet vor ihren Augen Abbe Collins, weil er die hübsche, junge Indianerin für sich alleine haben will. Er will sie zu seiner Frau machen, worauf sich Rawanni natürlich nicht einlässt …
Band zwei der Krimireihe um die schöne Indianerin Rawanni, die immer an das Gute in jedem Menschen glaubt. Sie zieht die Männer an wie Fliegen den Honig und einer nach dem anderen verfällt ihr – Polizisten, Mafiosi, Killer und FBI-Agents … keiner ist vor ihrem Zauber sicher. Obwohl sie Gewalt ablehnt kommt sie nicht umhin, sich ständig ihrer Haut zu erwehren. Der Kampf um sie wird nicht mit Worten ausgetragen …

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Emma Baro

Rawanni

und

die Mafiosi

Band 2

Imprint

Rawanni und die Mafiosi

Band 2

Emma Baro

published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

Copyright: © 2014 Emma Baro

ISBN 978-3-8442-8833-9

Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net

Covergestaltung: Erik Kinting

Inhalt

Imprint Imprint Rawanni und die Mafiosi Band 2 Emma Baro published by: epubli GmbH, Berlin www.epubli.de Copyright: © 2014 Emma Baro ISBN 978-3-8442-8833-9 Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net Covergestaltung: Erik Kinting

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Wie es in Band 3 weitergeht

Kapitel 1

New York, Oktober 1990

Rawanni befand sich allein in dieser riesigen Stadt — ohne Geld, ohne Job und auf der Flucht vor dem Drogenboss Abbe Collins sowie der Polizei. Ihr gesamtes Leben war aus den Fugen geraten. Noch vor wenigen Tagen hatte sie Luke Calahan, ihrer großen Liebe das Ja-Wort gegeben, aber jetzt war er tot, von Abbe Collins ermordet. Der Schmerz brannte tief in ihrem Herzen und lähmte ihren Lebenswillen.

Sie hatte Luke in einer Vision gesehen. Er machte ihr Mut nicht aufzugeben und weiterzukämpfen. Ja, sie wollte weiterleben und Abbe für die Ermordung von Luke zur Rechenschaft ziehen. Auch wenn der Drang groß war ihn selbst zu richten, wollte sie dafür sorgen, dass er durch ein ordentliches Gericht rechtmäßig verurteilt wurde, das war sie ihrem eigenen Rechtsempfinden schuldig. Sie war keine Mörderin.

Aber es klebte bereits Blut an ihren Händen: Sie hatte Abbes Vater Ed McCurly in Notwehr erschossen, ein Umstand, den sie gerne vermieden hätte. In den letzten drei Jahren hatte sie, nachdem sie den Entschluss gefasst hatte Polizistin zu werden, ständig trainiert, um möglichst gut treffen zu können — damit ein Krimineller nur verletzt wurde, falls er sie mit einer Schusswaffe angreifen sollte. Sie wollte niemals in die Situation geraten, als Polizistin einen Menschen nur aus Unfähigkeit getötet zu haben. Doch mit 17 war sie einfach noch nicht gut genug gewesen; mit dieser Tat musste sie jetzt leben.

Nachdem Abbe Collins ihr den Mord an Jerry Dohan angehängt hatte, war ihr Berufswunsch allerdings ausgeträumt. Sie würde niemals Polizistin werden können. Zur Highschool konnte sie ebenfalls nicht mehr zurückkehren und auch nicht zu ihrem Vormund Jeff Andrews sowie seinen drei Mitarbeitern Peggy, Pete und Dan — ihrer Ersatzfamilie. Das war neben dem Tod ihres Mannes ein weiterer schwerer Verlust. Abbes perfider Plan sie an sich zu binden war zwar nicht aufgegangen, da Luke sie in seiner Eigenschaft als FBI-Agent aus der Untersuchungshaft geholt hatte, aber dies hatte seine Wut nur noch mehr geschürt und ihre Hochzeit mit Luke war für Abbe Grund genug gewesen ihn zu töten.

Abbe war jetzt allerdings der Einzige, der ihre Unschuld beweisen konnte, was er niemals freiwillig tun würde. Er hatte sie nach New York verschleppt, um sie zu seiner Frau zu machen. Erst wollte sie bei ihm bleiben, weil sie hoffte, eine Möglichkeit zu finden ihn ins Gefängnis zu bringen, aber als er sie missbrauchte, musste sie sich von ihm befreien und aus seinem Nachtklub fliehen.

Jetzt stand sie hier allein in den Schluchten der riesigen Wolkenkratzer. Das war eine denkbar schlechte Ausgangslage, um ihr Ziel weiter zu verfolgen. Nicht einmal die Polizei konnte sie um Hilfe bitten.

Es war Freitag, der 19. Oktober 1990. Die letzten 40 Stunden fehlten in Rawannis Erinnerung. Nachdem Abbe sie missbraucht hatte, war sie in eine Art Schockstarre gefallen.

Obwohl es Nacht war, machten die bunten Neonreklamen die belebten Straßen taghell. Die Digitaluhr an einem Hochhaus zeigte elf Uhr abends an. Sie befand sich auf dem Broadway , Ecke Spring-Street . Trotz dieser späten Stunde waren noch sehr viele Menschen unterwegs. Geschäfte, Restaurants, Bars — überall herrschte rege Betriebsamkeit. New York schlief auch nachts nicht.

Sie ging die Spring-Street weiter, entlang an einigen italienischen Restaurants bis zur Bowery . Sie erschrak, als sie auf dem Asphalt und in Hauseingängen zerlumpte Gestalten liegen sah. In Müllcontainern schürten sie ein Feuer und wärmten so ihre ausgezerrten Körper. Ein wärmendes Feuer könnte sie jetzt auch gut gebrauchen, denn sie trug nur sehr dünne Kleidung, aber sie wagte es nicht die Leute anzusprechen. Am Ende brachte das nur Ärger. Einige der Typen warfen ihr bereits neugierige Blicke zu.

Es erstaunte sie, wie viel Armut es in einer Stadt wie New York gab. Hier prallten so viele Nationen aufeinander und damit auch Reich und Arm. Die Spannbreite der verschiedenen Gesellschaftsschichten reichte von der High Society bis zu Menschen, die buchstäblich im und von Dreck lebten. New York war eine Welt für sich und voller Gegensätze.

Ein torkelnder Betrunkener rempelte sie an und bettelte um Geld. Würde sie bald auch hier landen? Nein, das durfte nicht geschehen — niemals! Gleich morgen würde sie sich Arbeit suchen.

Eilig lief sie weiter. In einer der Nebenstraßen lungerten im Schatten der Häuser ebenfalls Obdachlose herum, die sich mit Zeitungen und Kartons zugedeckt hatten. Flaschen in braunen Papiertüten waren ihre Begleiter. Der Inhalt dieser Flaschen war leicht zu erraten. Es war ein trauriger Anblick und erinnerte sie an die Zeit ihrer Kindheit, als sie im Reservat ähnlich betrunkene Gestalten gesehen hatte.

Aus einem Hinterhof drangen Stimmen. Im schwachen Schein einer kleinen Außenbeleuchtung erkannte sie in der hinteren Ecke zwei Jugendliche, die auf einen am Boden liegenden Mann einschlugen und traten. Es war einer dieser Obdachlosen. Er stöhnte, wehren konnte er sich nicht.

"Hey!", rief sie ohne zu zögern. "Lasst den Mann in Ruhe!"

Die beiden blickten hoch und ließen von ihrem Opfer ab.

"Oho, wen haben wir denn da?", säuselte der Dunkelhaarige und hakte seine Daumen in die Hosentaschen, während er lässig auf Rawanni zu schlenderte. Die glatten, kurzen Haare waren nach hinten gekämmt und mit Gel fixiert, eine breite Strähne fiel über das rechte Auge; im rechten Ohrläppchen steckten mehrere Ringe. Er mochte etwa so alt wie sie selbst sein. "Was meinst du, Perky", sprach er seinen gleichaltrigen Kumpel an, ohne den Blick von Rawanni zu nehmen, "wäre diese Kleine nicht etwas für uns?"

"Das würde ich meinen, Greg", grinste Perky und strich sich aufreizend mit den Fingern durch seine halblangen schwarzen Haare. Dabei leckte er sich vielsagend über die Lippen.

Beide bewegten sich betont cool auf Rawanni zu. Der Obdachlose war vergessen.

"Ich will keinen Ärger mit euch", versuchte sie die Lage zu entschärfen, doch sie erkannte sofort, dass die beiden in ihr ein neues Opfer gefunden hatten: Sie schnitten ihr den Rückweg ab.

Rawanni bemerkte den verängstigten Blick des Obdachlosen, der sich tiefer in die Ecke duckte und die Szene beobachtete. Offenbar hatte er Schmerzen.

Greg umkreiste sie und spielte mit ihren Haaren, wickelte eine Strähne um seinen Finger. Rawanni war aufs Äußerste konzentriert. Sie blieb ruhig stehen, aber ihr Körper spannte sich wie ein Bogen kurz vor dem Abschuss, jederzeit bereit den erwarteten Angriff abzuwehren.

"Was ist, willst du uns nicht ein wenig beglücken?", gluckste Perky.

"Nein", erwiderte sie immer noch in ruhigem Tonfall. "Geht nach Hause statt hilflose Bettler zu verprügeln."

"Hey, die Kleine will uns Vorschriften machen." Perky baute sich dicht vor ihr auf und sah in ihren Augen ein unheimliches Feuer lodern.

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